Wir Ossis sind sensibel für den Fortschritt der Einengung der Meinungsfreiheit geworden und erkennen selbst Ansätze, eine Diktatur zu errichten. Ein Gastbeitrag von Uwe Linke:
Wir Deutschen sind schon ein Völkchen – ob nun 80 Millionen, das sei so dahingestellt. Doch ist diese Zahl ein sehr gutes Argument. Für wen auch immer, nur sicher – noch – nicht für uns, „die schon länger hier leben“.
Ich erinnere mich an die Argumentation der Befürworter der allgegenwärtigen Einwanderungspolitik, dass es doch für diese vielen Menschen kein Problem sein könnte, wenn ein paar Millionen aus dem islamischen Kulturkreis zu Mitbürgern werden.
Mitbürger ist ein schönes Wort. Insbesondere „Mit“ hat mit Mitmachen zu tun – Mitgestalten, Mitarbeiten – mit miteinander eben. Deutschland wird seit 1989 verändert und Frau Göhring Eckhardt von den Grünen freut sich auf die Veränderung durch die unkontrollierte, massive Einwanderung. Sie meinte, dass sie „die Ossis da noch nicht mitzählte“.
So wurden wir 1989 wiedervereinigt. Wir Ossis kamen in den Genuss, in die westlichen Sozialsysteme „einzuwandern“. Auch eine Art Migration. Da gebe ich der Parteichefin der Grünen Recht, dass wir auch Migranten sind, denn das eigentlich sozialere System der ehemaligen DDR – der Diktatur DDR – wurde nicht übernommen, weil einfach mit dem politischen System nicht vereinbar.
Wenn schon Miteinander, dann stellt sich insbesondere hier die Frage, was WIR Ossis mitbrachten.
Fangen wir mit den materiellen Werten an. Da sind schon mal die riesigen Liegenschaften, die der Bund wohlwollend entgegennahm und diese Stücken Torte teilweise sicher gerecht verwaltet(e). Die Masse an „Neukunden“ für Krankenkassen, Großmärkte und die Automobilindustrie waren sicher nicht ungünstig für ein Marktsystem, das sich auf ein Tätigkeitsfeld freute, um wieder eine Marktbelebung zu erreichen.
Hier im Osten gab es dann nicht nur Gewinner. Ein nicht unerheblicher Prozentsatz der Menschen fand sich schlagartig in diesem hochgelobten sozialen Netz, dessen Maschen klein sind, wieder.
Doch es waren überwiegend dieselben Menschen, die auch vor der Wende zu den schwächeren Mitbürgern gehörten. Nur hatten sie es im Osten etwas einfacher, sich ihrer Lage zu erfreuen, da sie neben dem Recht, auch die Pflicht zur Arbeit hatten. Nicht schlecht, oder?
Wir hatten da den schönen Spruch: „Die Ställe sind geweißt, doch dieselben Schweine sitzen immer noch am Trog“.
So wuchs und wächst zusammen, was zusammengehört. Aber 40 Jahre Zweistaaterei sind nicht so einfach zu überwinden. Man hat schon Mentalitätsunterschiede erworben – hüben wie drüben.
Und da sind wir bei einer bisher unberücksichtigten, oder zumindest gern verdrehten Eigenschaft, die wir als Ossis mit in dieses blühende Deutschland MITbrachten – der Erfahrung mit einer Diktatur.
Ja – die DDR war so eine Diktatur, in der man nicht laut sagen durfte, dass Honecker ein Diktator und Mielke ein Verbrecher war, ohne Repressalien zu erleben.
Das ist mit Sicherheit DER ausschlaggebende Punkt, dass insbesondere wir Ossis der gegenwärtigen Politik kritischer gegenüberstehen. Wer da behauptet, dass in Dresden oder Cottbus ein erhöhter Anteil an Nazis lebt, der mag einmal dorthin in den Urlaub fahren, oder hierher, nach Mecklenburg – Vorpommern, wo die AFD trotz „Staatspropaganda“ zweistellige Wahlergebnisse erreichte.
Wir Ossis sind sensibel für den Fortschritt der Einengung der Meinungsfreiheit geworden und erkennen selbst Ansätze, eine Diktatur zu errichten.
Dabei regiert sich für den jeweils Regierenden eine Diktatur am leichtesten. Man legt einfach fest, straft die Gegner und stabilisiert die Überwachung.
Wie einfach das in Deutschland war, eine Meinungsdiktatur zu errichten, hat selbst mich als Ossi in Erstaunen versetzt. Ob nun das Netzwerkdurchsetzungsgesetz, die Antonio Amadeu Stiftung, die „Stilllegung“ von aufbegehrenden Künstlern, wie Xavier Naidoo, alles passt ins Gefüge einer Diktatur und wird von der überwiegenden Zahl der Bevölkerung willfährig geduldet.
Nur der Osten spielt da nicht ganz mit. Dabei hat Fremdenhass im Westen doch eine längere Geschichte, nämlich, als im Jahre 9 nach Christus eine römische Wandergruppe vom germanischen Mob niedergemetzelt wurde.
Warum ich weit in die Geschichte zurückblicke? Weil die Befürworter der Stärkung des Islam in Deutschland die geschichtlichen Errungenschaften der islamischen Regionen als Argumentationen für die Entwicklungen des Westens bringen. So könnten wir angeblich ohne den Islam nicht zählen, wir hätten keine Zahnbürsten, ja selbst Krankenhäuser gab es zuerst in Ägypten.
Wir Ossis haben zwar Pegida gegründet, aber wir scheinen eben nicht zu verstehen, warum 300 Millionen Tote der Religion des Friedens zugeschrieben werden, wo wir das Zählen doch von Muslimen haben, warum islamische Prediger Musikhören verdammen, wo doch die Gitarre im Islam erfunden wurde.
Ja, was hat die christlich geprägte Welt im Weltall zu suchen, wo doch der Islam die Sternenkunde erfand, als die Christen des Mittelalters noch Hexen verbrannten?
Ich denke, dass es genau dieser Diskussion bedarf, denn eine Selbstreflektion ist seit Jahrhunderten im Islam nicht gegeben, wo die christlichen Kirchen in der jüngeren Geschichte dieser ausgesetzt wurden, was zu unserer Freiheit und dem Streben nach Gleichberechtigung beitrug.
Dieser Aspekt ist sicher auch für die rasanten Erfindungen der Gegenwart verantwortlich, denn Einstein war gewiss kein Moslem, aber Wessi. Wir haben eine, in Ostdeutschland sozialisierte Kanzlerin, die sich immer mehr wie Erich Honecker verhält und sich selbst nicht als das Problem der Spaltung unseres Landes betrachtet. Wir haben eine ehemalige Stasi-IM, Frau Kahane, als Leiterin der Antonio Amadeu Stiftung, Wir haben gleichgeschaltete Medien, wie zu DDR-Zeiten. Da möchte ich nicht weiter in die Geschichte zurückblicken.
Nur eines hatten wir in der DDR nicht. Es gab nicht diese starke Kriminalität – und erst Recht nicht durch Zuwanderer. Nicht, dass es diese in der DDR nicht gab – nein – die DDR bildete Algerier aus, um diesen Wege in ihren Heimatländern zu ermöglichen. So sehen wir zwar die Vorteile einer vergangenen Diktatur, aber wir sehen auch die Nachteile der entstehenden neuen Diktatur – und ja – wir jammern auf hohem Niveau, um dieses zu erhalten und deswegen werden wir sehr bald nicht nur die sozialen Netzwerke, sondern auch die Straßen fluten.
Friedlich, wie wir es in der DDR taten, um der Diktatur das Handeln zu nehmen!
Zum Autor:
Uwe Linke, 1965 in Lübz (Mecklenburg – Vorpommern) geboren, lehnte das Anwerben des Staatssicherheitsdienstes der DDR ab.
Studium: Fachhochschule Forstwirtschaft.
Zur Wende arbeitete er in einer Kreisverwaltung, aufgrund der Mitgliedschaft im Kreistag des ehemaligen Landkreises Lübz bis zum Jahr 1992.
Jetzt Revierförster und selbständiger Unternehmer eines touristischen Kleinunternehmens und Kommunalabgeordneter in der heimatlichen Gemeindevertretung.
Dieser Beitrag wurde erstveröffentlicht auf dem hervorragenden Blog von David Berger philosophia-perennis.com