Die tote, bunte Tramperin

Sie trat für eine mul­ti­kul­tu­relle Gesell­schaft ein. Man kann behaupten, dass sie damit Schaden ange­richtet und Leid über andere Men­schen gebracht hat. Sie war ver­mutlich ein lie­bens­wür­diger Mensch, der an das Gute glaubte und sich dafür per­sönlich enga­gierte, dass es anderen Men­schen besser geht. Ich nehme an, sie hielt sich selbst und unsere Gesell­schaft für unver­wundbar. Sie ist mut­maßlich beim Trampen von einem Marok­kaner ermordet worden. Es liegt nahe, dass sie unglaublich naiv war.
(Von Sus Scrofina)

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Es tut mir sehr leid. Ich trauere auch um Sophia L.. Das Leben hat mich schon vor über zwanzig Jahren gelehrt, dass bunte Träume nichts als weiße Schäume sind, die scho­nungslos an der Rea­lität zerschellen. 
Ich habe auch zu keinem Zeit­punkt bei der ver­ord­neten „Will­kom­mens­kultur“ mit­ge­jubelt, weil sie für mich von Anfang an durch­schaubar eigen­nützig den einen der mora­li­schen Auf­wertung ihres Egos diente und den anderen prall gefüllte Geld­säckel ein­brachte oder am besten beides beiden. Im Gegenteil, mich hat dieser kol­lektive Wahn in Angst und Sorge ver­setzt, die mir, wenn ich sie äußerte, die Eti­kette ras­sis­tisch, inhuman und rechts­extrem einbrachten.
Andere haben mit geschlos­senen Augen immer fleißig weiter geträumt. Post­mortal kas­siert Sophia L. dafür nun viel Häme. Verständlich.
Die Mädchen Susanna F. aus Mainz oder Mia V. aus Kandel würden leben, wenn nicht Men­schen, erwachsene Men­schen wohl­ge­merkt, wie Sophia L. eine (selbst-)mörderische Politik der offenen Grenzen für alle, gepaart mit Kul­tur­re­la­ti­vismus und Fremd­kul­tur­über­höhung betreiben würden. 
In deren Folge nicht unter­schieden wird, wer eigentlich Hilfe braucht und wer uns nur aus­nutzt oder gar Schaden zufügt. In deren Folge sogar Ver­ge­wal­tiger und Mörder freies Feld haben. Da wahl­weise nichts mit nichts oder alles mit allem zu tun hat, sind ihre Opfer höchstens tra­gische Ein­zel­fälle. Genaueres Hin­schauen ist streng ver­boten und vorab schon als ras­sis­tisch zu dekla­rieren, denn dabei könnte her­aus­kommen, dass es eben mög­li­cher­weise doch uner­wünschte prä­diktive Fak­toren für gewisses Tun gibt.
Also bleiben die Augen zu, getreu dem Motto aus Kin­der­tagen: was nicht sein darf, kann nicht sein. So lange, bis einem diese Ideo­logie auf die Füße fällt. Unter Umständen bru­talst­möglich wie im Falle von Sophia L..
Es trifft uns alle glei­cher­maßen. Man kann an dieser Stelle zynisch sagen: zum Glück. Even­tuell trifft es naive Träu­me­rinnen sogar noch mehr, denn in Anbe­tracht ihres Nicht­se­hen­wollens legen sie ein Hoch­ri­si­ko­ver­halten wie eben jene Tram­perin an den Tag, die zu dem fremden Lkw-Fahrer in die Kabine steigt, was förmlich danach schreit, dass das schief geht.
Man denke auch an die vielen ehemals idea­lis­ti­schen aber inzwi­schen ent­täuschten und zum gar nicht so kleinen Teil, sexuell miss­brauchten oder gar ver­ge­wal­tigten Flücht­lings­hel­fe­rinnen, die aus Scham oder aus falsch ver­stan­denem Täter­schutz oder auch aus Angst vor dem Spott der Anderen über das schweigen, was ihnen Schlimmes angetan worden ist von eben jenen Männern, denen sie geholfen und sich dafür Aner­kennung oder viel­leicht sogar Liebe erhofft hatten.
Manche Leute sagen noch zyni­scher: ein Glück, es trifft wenigstens die Rich­tigen noch etwas mehr als die Falschen. 
Auch das ver­ständlich: die Wut der Men­schen, die vor den Folgen dieser aus­ge­lebten Träu­me­reien gewarnt haben und die trotzdem die rot-grün-bunte Wunsch­traum­suppe aus­löffeln müssen, damit sich die Träu­menden darin sonnen können.
Wir sollten nichts­des­to­trotz unsere Empathie bewahren und an der Seite aller Opfer  stehen.
Ich weiß nicht, ob Sophia L. aktive Flücht­lings­hel­ferin war. Aber ich habe zumindest gelesen, dass sie daran glaubte, „Bamberg bunter machen“ zu müssen.
Trotz ihrer gut­gläu­bigen Gesinnung und dem damit ver­bun­denen Risiko, das sie auch für sich selbst einging, hat niemand das Recht, über eine Frau, die per Anhalter fährt, her­zu­fallen. So wie keine Frau, die sich frei­zügig kleidet, als Freiwild betrachtet werden darf. Oder eine Frau, die abends im Wald allein joggen geht. Ach wo, inzwi­schen auch schon die Frau, die nur allein joggen geht, auch wenn es am hell­lichten Tag im nächsten Park geschieht. Heut­zutage eigentlich auch schon die Frau, die ohne Bezugs­gruppe öffentlich feiern geht. Die, die zu knappe Bade­be­kleidung im Schwimmbad trägt. Die, die es wagt, bestimmten Männern in die Augen statt demütig auf den Boden zu schauen. In gewissen Gegenden auch schon die, die sich nicht scha­ria­mäßig ver­hüllt. Noch heißen diese Gegenden in Deutschland No-Go-Areas und lassen sich von unsereins in der Regel gut meiden. Aber sie nehmen zu, an Anzahl und Größe. Ich kenne eine Reihe von Gebieten, die diese Ent­wicklung gegangen sind oder gehen, aber kein ein­ziges, wo es umge­kehrt ver­läuft. Der Prozess ist schlei­chend, aber er erfolgt. Unaufhörlich.
Wird es eines Tages bei einer Ver­ge­wal­tigung oder einem Mord auch hier­zu­lande heißen: „Selbst schuld, wenn sie ihre Haare nicht unter einem isla­mi­schen Kopftuch ver­birgt!“ Oder: „Selbst schuld, wenn sie ohne männ­liche Begleitung aus dem Haus geht!“ so wie es jetzt heißt: „Selbst schuld, wenn sie trampt!“ ?
Aus Selbst­schutz engen wir unser Ver­halten und damit unsere Freiheit immer mehr ein. Ver­ständlich und leider auch sehr ver­nünftig. Aber wir ver­engen damit gleich­zeitig unser Denken und unsere Ansichten. Warum tun wir das?! Um besser ertragen zu können, dass wir dabei sind, immer mehr von unserer Freiheit ein­zu­büßen? Oder warum sagen wir sonst: „Selbst schuld, wenn…!“ ?! Und dieses „wenn…“ lässt sich beliebig ver­schieben und aus­dehnen. Es gab eine Zeit, da war Trampen üblich und auch nackt am See liegen hieß einfach nur FKK. Ohne Vergewaltigungserlaubnis.
Auch wenn wir zum Selbst­schutz unser Ver­halten, unsere Kleidung, viel­leicht sogar unser ganzes Dasein anpassen und dies aus eben jenen Gründen auch unbe­dingt unseren Kindern ver­mitteln sollten, statt sie ins offene Messer laufen zu lassen, so sollte uns trotzdem immer klar sein, dass diese Anpassung mit dem Verlust unserer Freiheit einher geht. Und dass es diesen schmerz­vollen Verlust eigentlich zu spüren gilt, damit wir über­haupt bereit sind, für unsere Freiheit zu kämpfen und sie uns auch wieder zurück­zu­holen. Nicht erst, wenn es zu spät ist.
Sophia, ich hätte Dir sehr gerne die Freiheit und das Glück gewünscht, die Du glaubtest zu haben.
Ihr hattet einen Traum. Er ist zer­schellt. Es tut mir wirklich leid.
Ich ver­stehe sehr gut, denn ich habe auch einen Traum. Er heißt: Einigkeit und Recht und Freiheit. Früher waren wir ein äußerlich geteiltes, aber innerlich geeintes Land. Heute sind wir ein äußerlich geeintes, aber innerlich tief gespal­tenes Land.
Es ist der Moment zum Hand geben, zum Ver­söhnen. Es ist eine Chance, die Spaltung zu überwinden.
Wird es uns gelingen, uns auf uns zu besinnen und als geeintes deut­sches Volk zusammen mit denen, die an unserer Seite stehen und unsere Werte teilen, die Freiheit und das Recht wieder her­zu­stellen? Indem wir, ob deutsch oder nicht­deutsch, bereit sind, für unsere gemein­samen Werte ein­zu­stehen, sie zu schützen, zu ver­tei­digen und sie uns wie­der­zu­holen? Oder ent­puppt sich dieser Traum als genauso naiv wie der von Mul­ti­kul­tu­ra­lismus, da die Spaltung in unserem Land bereits zu weit fort­ge­schritten ist?!
Viel­leicht sollten wir dann, um Schlim­meres zu ver­hindern, dieses gespaltene Land besser früher als später wieder richtig teilen und jedem erlauben, sich aus­zu­suchen, in welchem der beiden neuen Staaten er sich nie­der­lässt. Denn Teilung sind wir Deut­schen gewohnt. Damit kennen wir uns, im Gegensatz zur Einheit, sehr gut aus.
 

Dieser Artikel erschien als Gast­beitrag auf David Bergers Blog www.philosophia-perennis.com