(Von Helmut Kuntz)
Mit 13 Jahren das erste Mal schwanger, mit 20 Jahren acht Kinder …
Wenn ein Land eines der ärmsten ist, kann man davon ausgehen, dass es der dortigen Bevölkerung nicht besonders gut geht und an Vielem großer Mangel herrscht. An einem allerdings nicht:
SZ: [1] … Mütter mit 15 Kindern keine Seltenheit. Der Dorfälteste führt Männer mit drei Ehefrauen und 20 bis 30 Kindern herbei. „Für uns gibt es keine Grenzen. Inschallah, so Gott will … Verhüten? Kommt nicht in Frage … “ beschreibt der SZ-Artikel die Bevölkerungssituation im Niger.
SZ: [1] „Reich ist, wer viele Kinder hat. Kinder verschaffen den Eltern Respekt“. Die Weltbevölkerung wird demnach bis 2050 um 2,2 Milliarden anwachsen … , liest man im Artikel weiter.
Schonungslos wird über die Situation in diesem Land und Afrika allgemein berichtet:
SZ: [1] Der Hauptgrund für das starke Bevölkerungswachstum liegt in Afrika. Derzeit leben etwa 1,25 Milliarden Menschen auf dem Kontinent … Mitte des Jahrhunderts 2,5 Milliarden – doppelt so viel wie heute … im Nahen Osten sieht es nicht besser aus … Im Niger, wo heute etwa 21 Millionen Menschen leben, dürfte man im Jahr2050 bei 66 Millionen angekommen sein. Die meisten müssen auswandern, oder sie werden an Hunger oder durch Krankheiten sterben …
Zu den Plagen Hitze und Trockenheit kommen die Dschihadisten. Die Militanten von Boko Haram, Amaru und al-Qaida legen Minen, entführen junge Mädchen und Ausländer, machen den Alltag gefährlich, die Regierung ist machtlos. Der Terror ist einer der Gründe, warum die …. in die Hauptstadt gezogen sind. Auch wenn die Familie fast nichts besitzt, geht es ihr in der Stadt besser als auf dem Land. „Hier müssen wir nicht um unsere Sicherheit fürchten. Und wir bekommen Lebensmittel“ …
Der Neffe Amidou findet keinen Job, er ist ungeduldig und unzufrieden. Der 18 Jahre alte Elektriker glaubt, dass anderswo alles besser ist, dass er weit weg von seiner Heimat eine Change hat: in Europa. Wie Amidou denken viele … als Wunschziel geben die Migranten am Häufigsten die USA an. Und dann Deutschland. Für das Wunderland legen Familien Geld zusammen, damit eines der Kinder es bis nach Europa schafft
… Alessandra Morelli, Beauftragte des UNHCR-Kommissariat für Flüchtlingsfragen in Westafrika sagt: „Wer kann einen jungen Mann mit Hunger im Bauch und Ideen im Kopf aufhalten“.
Was die SZ über den Staat Niger berichtet, hatte sich Frau Merkel im Jahr 2016 sogar persönlich angesehen. Und es wurde schon damals über heute wieder aktuell diskutierte Maßnahmen berichtet:
DER WESTEN 10.10.2016: [11] Niger – ärmstes Land der Welt als Drehkreuz für Flüchtlinge
… Lösungsansätze wären Aufnahmezentren und Initiativen, um Menschen in ihre Herkunftsländer rückzuführen, signalisierte Issoufou bei seinem Deutschland-Besuch im Juni.
Es geht aber um die Fluchtursachen:
[11] … Die meisten Migranten fliehen vor einem schlechten Arbeitsmarkt, sagt Miango-Niwa. … „Die meisten Akteure illegaler Migration arbeiteten zuvor im Tourismus“, erklärt Miango-Niwa. Aber es gebe keinen Tourismus mehr, deshalb müssten sie ihr Geld anders verdienen …
… Der Menschenschmuggel ist lukrativ – nach IOM-Angaben verdienen Schmuggler bis zu 3,5 Millionen Zentralafrikanische Franc pro Woche, umgerechnet mehr als 5000 Euro. Womit sonst verdiene man so viel Geld?
Der SZ-Bericht – und was die Zeitung bereits 2016 über den dortigen Besuch unserer Kanzlerin mitteilte, bestätigt genau das, was man in Deutschland nur hinter vorgehaltener Hand und ganz leise gesprochen „ahnen“ darf: Aus Afrika kommen zu uns vorwiegend Wirtschaftsmigranten.
Wer dies ganz detailliert nachlesen will, findet es wissenschaftlich ausgearbeitet in einer Dissertation aus dem Jahr 2016:
Dissertation: [14] … Die internationale Migration ist überlebenswichtig für Familien und für Dorfgemeinschaften in Afrika. Geldsummen werden gespart, Felder und Herden werden verkauft, um in ein Migrationsprojekt zu investieren … Die Entwicklungspolitik zur Eindämmung der irregulären Migration hat nichts daran verbessert. Die jährliche Unterstützung in Höhe von 1,8 Mrd. Euro für die Reintegrationsprogramme von abgelehnten Asylbewerbern erscheint einigen Regierungen in Westafrika als zu gering. Dies entspricht nur 5,6% der 32 Mrd. US-Dollar der Geldüberweisungen der afrikanischen Migranten in ihre Heimatländer …
… Die finanziellen Probleme, die Suche nach einem besseren Leben und die Arbeitslosigkeit wurden sehr oft als Migrationsmotiv angegeben mit einer Häufigkeit von 52%, bzw. 48% und 36%. Diese Migranten gehören zu der Gruppe, die in ihrer Heimat nicht ausreichend Geld verdienen kann, um ihre Familie zu ernähren (vgl. Ludwig 2009). Mit einem Anteil von jeweils unter 8%, stehen die Migrationsursachen in Zusammenhang mit politischen Unruhen und mit zurückgehenden Erträgen in der Fischereiwirtschaft …
Das darf aber – sogar, wenn man es selber schreibt – nicht „erkannt“ werden. Also wird –neben anderem – weiter mit der unvermeidbaren Klimawandelkeule argumentiert. Denn auch die SZ weiß: Diese Keule trifft immer genau ins emotionale Herz – und irgendeine Schuld hat doch jeder, für deren Ablass er gerne Gutes tun möchte.
Schlimm ist der Klimawandel immer – das weiß inzwischen doch „jedes Kind“
Damit führt der Autor aus, dass die Angaben der SZ in ihrem Artikel zum negativen Klimawandeleinfluss im Sahelbereich falsch sind, allerdings den „allseits bekannten und gefälligst nicht mehr zu diskutierenden Überzeugungen [12]“ voll entsprechen. Nur deshalb kann sie die SZ auch problemlos wiederholen, ohne Widerspruch fürchten zu müssen:
SZ: [1] Die Entwicklung besorgt Politiker, Entwicklungshelfer, Gesundheits- und Bildungsexperten, Wissenschaftler. Wenn angesichts von Bevölkerungszunahme und Klimawandel die falschen Entscheidungen getroffen würden, „riskiert der Kontinent eine soziale und wirtschaftliche Katastrophe
… doch seit einigen Jahren setzt die Regenzeit verspätet ein, der Fluss bleibt länger trocken, die Pflanzen auf den Feldern verdorren …die Sahelzone wächst unaufhaltsam, die Sahara frisst sich nach Süden vor, bedingt durch den weltweiten Klimawandel. In Niger und damit mitten in der Sahelzone sind Klimawandel und Erderwärmung in voller Härte zu spüren. Hauptverantwortlich sind die Industrie und Schwellenländer, die den Löwenanteil des Treibhausgases ausstoßen …
Der Sahel wird durch das sich wandelnde Klima grüner …
Dabei gibt es über diesen Teil von Afrika wirklich genügend Analysen [17] und [14] – die, sofern sie nicht durch von der „Weltrettung“ lebenden NGOs, sondern von Unis stammen, vom positiven Einfluss des Klimawandels berichten, der dort – auch in Zukunftssimulationen – mehr Regen bringt.
Nicht einmal das PIK konnte diese (Er-)Kenntnis ignorieren:
[3] KLIMARETTER.INFO, 06. Juli 2017: Klimawandel bringt Monsun in Sahel-Zone
… Neue Erkenntnisse von Wissenschaftlern des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) zeigen, wie sehr der Klimawandel die bislang vorherrschenden Wetterverhältnisse durcheinanderwirbeln könnte. Computersimulationen der Forscher haben ergeben, dass es durch den Klimawandel in der Sahelzone im Süden der Sahara zu heftigen regionalen Regenfällen kommen könnte. … Schon länger zeigen verschiedene Klimamodelle, dass sich der Trend zu mehr Niederschlägen in der Sahelzone mit dem Voranschreiten des Klimawandels verstärkt …
Die Universität Bayreuth belegte es anhand von Satellitenbildern:
[5] … Aufgrund einer Serie von Satellitenaufnahmen, die in einer dichten zeitlichen Abfolge entstanden sind, konnte die Forschergruppe feststellen, dass die Vegetationsdichte im westafrikanischen Sahel von 1982 bis 2010 zugenommen hat. Im Senegal und im westlichen Mali ist diese Entwicklung besonders ausgeprägt. Dabei gibt es unverkennbare regionale Unterschiede hinsichtlich der Pflanzen, die sich im Laufe der Zeit vermehrt haben: Es handelt sich dabei nicht nur um wildwachsende Bäume, Sträucher oder Gräser, sondern vor allem auch um Kulturpflanzen, die infolge land- oder forstwirtschaftlicher Maßnahmen gedeihen konnten …
… Die jetzt veröffentlichten Forschungsergebnisse widersprechen der These, der westafrikanische Sahel sei infolge eines weltweiten Klimawandels notwendigerweise von einer fortschreitenden Wüstenbildung betroffen.
… wie andere mit Freude informieren
westafrikaportal.de: Warmes Mittelmeer lässt Sahel ergrünen
… Paradoxer Effekt: Die Erwärmung des Mittelmeers bringt zwar Hitze und Dürren in Südeuropa, doch die Sahelzone profitiert von diesem Klimawandel-Trend. Sie wird regenreicher und grüner. Der Grund dafür: Das warme Meer verändert die Luftströmungen und lenkt den Monsun in den Sahel. Ob die Sahelzone auch langfristig vom Klimawandel profitiert, hängt daher unerwartet eng vom Mittelmeer ab, so die Forscher im Fachmagazin „Nature Climate Change“.
Die Sahelzone gilt seit Jahren als Musterbeispiel für eine akut von Desertifikation bedrohte Region. Denn fällt der von Juni bis September herrschende westafrikanische Monsun schwach aus, drohen Dürren und Hunger. Besonders drastisch zeigte sich dies in den 1970er und 80er Jahren, als nach einer bis dahin eher feuchten Periode gleich mehrere verheerende Dürren auftraten. Sie kosteten insgesamt mehr als 100.000 Menschen das Leben.
Doch in den letzten gut 20 Jahren haben die Niederschläge überraschenderweise wieder zugenommen. Ausgerechnet der Klimawandel und die steigenden CO2-Werte der Atmosphäre scheinen sich auf die Sahelzone positiv auszuwirken, wie erst kürzlich eine Studie nachgewiesen hat. Demnach führen vor allem die erhöhten Treibhausgas-Werte zu einer Veränderung der Luftströmungen – und das bringt den Monsun in die Sahelzone.
Der Autor konnte es in einer Videoreportage des Bayerischen Rundfunks über den Sahel selbst „verfolgen“. Ein begleitender Moderator gab vor Ort seine Überraschung kund, wie grün(er) der Sahel gegenüber früheren Jahren geworden ist.
Nicht der Klimawandel, das Klima macht den Niederschlag
Es wird immer wieder verkündet, Niederschlag würde vom CO2 abhängen. Das ist schlichtweg falsch. Danach müsste die Sahara als heiße Zone geradezu unter Niederschlägen „geflutet“ werden. In Wirklichkeit hängen sie wesentlich von der geographischen Lage und langfristigen Klimazyklen ab, in dieser Gegend von Ozeanzyklen wie es die folgenden Bilder zum Niederschlag im Sahel zeigen.
Ob der Niederschlag ausreicht, entscheidet der Mensch, nicht CO2
Doch was soll der Einfluss des sich dort positiv verändernden Klimas bewirken, wenn explodierende Bevölkerungswachstum und politische Probleme ihn ständig „überholen“:
[5] … Eine einheitliche Entwicklung gibt es im westafrikanischen Sahel nicht. Denn nicht allein das Klima, sondern insbesondere die unterschiedlichen Formen der Landnutzung – Landbau, Forstwirtschaft oder Dorfbau – sind wesentlich dafür verantwortlich, wie die Landschaft dort heute aussieht und welche Ressourcen sie den Menschen bietet.
Im Fachjournal „remote sensing“ berichten die Forscher aus Bayreuth, Frankreich, Spanien und dem Senegal über ihre Ergebnisse. „Das Handeln der Menschen vor Ort, beispielsweise der nachhaltige Anbau ausgewählter Grünpflanzen oder die Aufforstung von Wäldern, kann das Gesicht einer Landschaft erheblich beeinflussen“ …
SZ: [1] … Aber die Menschen in der Sahelzone tragen ihren Teil bei. Sie holzen die dürren Steppenbüsche ab … verkaufen sie als Feuerholz. Sie fördern so die Erosion durch Wind und Regen, machen der Wüste den Weg frei ...
In der Dissertation wird dies genauer und ausführlicher beschrieben:
Diss: [14] … Die Brandrodung, der extensive Ackerbau, starke Überweidung sowie die Abholzung sind die wichtigsten anthropogenen Gründe für die Klimavariabilität in Westafrika. Bäume werden täglich von den Menschen für die Existenzsicherung und zum Verkauf von Holzprodukten, gefällt. Flächenextensive Subsistenzwirtschaft führt zu ökologischen Belastungen und zur Destabilisierung der ländlichen Produktionssysteme (Anhuf 2009; Krings 2002). Die Savannendegradierung hat seit dem Ende des 19. Jhs. durch die exportorientierte Landwirtschaft eingesetzt. In der Region Maradi im südlichen Zentrum der Rep. Niger wurde beispielsweise in der Kommune Gabi die Baumsavanne zwischen 1972 und 2005 trotz staatlicher Kontrolle von 31.822 ha auf 15 667 ha reduziert (Mahamane et al. 2007). In Burkina Faso werden jährlich 250.000 ha für den Bedarf an Brennholz und 75.000 ha für neue Ackerflächen erschlossen (Ozer 2004). Dies zeigt, wie die Savannenvegetation zurückgedrängt wird. Nach Zerstörung des Baumbestands durch Abholzung und absichtlich gelegte Brände breiten sich invasive Pflanzen auf den kargen Böden aus (z.B. Sida cordifolia in der Sahelzone und
Aeschynomene deightonii in den Regenwäldern) (vgl. Ali 2004; Martin 1989: 45).
Stark vom Aussterben bedroht sind zahlreiche Baumarten… Die Hauptgründe dafür sind in diesen Fällen die Abholzung und eine unkontrollierte Überweidung (vgl. Maranz 2009). Vor allem die Ausbreitung der sahelischen Dattel (Balanites aegyptiaca) gilt als Indikator für die Überweidung (vgl. Arbonnier 2002: 190). Der illegale Verkauf von Holzprodukten (Brennholz, Holzkohle) und die Verwendung von Baumschnitt als ergänzendes Futter für die Herden sind in der Sahelzone üblich (Ali 2010). Der Druck auf die Ressourcen steigt ständig, weil die Desertifikation die ländlichen Bewohner …
Es bleibt dabei: CO2-Verringerung ist die teuerste Maßnahme, um nichts zu bewirken
Schon oft wurde es gesagt: Gäbe es die CO2-Ideologie noch nicht, müsste man sie neu erfinden. Denn ohne diese wäre es sofort offensichtlich, dass die Politik zu vielen Problemen der Welt keinerlei Lösungen weiss – oder sie nicht angehen will, wegen der Souveränität der Staaten es auch meistens gar nicht könnte.
So gibt es jedoch immer eine Lösung. Und da nach der CO2-Theorie grundsätzlich der reiche Westen die Schuld hat, gibt es auch immer eine nicht belegen zu müssende Begründung, viel Geld zur CO2-Minderung und für „CO2-geschädigte“ Länder ausgeben zu dürfen.
Ist die Wirkungseffizient auch gegen Null, braucht sich zumindest kein Politiker so jemals vorwerfen zu lassen „nichts Zukunftsträchtiges getan zu haben“:
SZ: [1] … Hauptverantwortlich sind die Industrie und Schwellenländer, die den Löwenanteil des Treibhausgases ausstoßen …
Der GRÜNE Vordenker mit Ausbildung als Märchenerzähler (WIKIPEDIA: Doktor der Philosophie zum Themenbereich literarischer Ästhetizität) weiß es selbstverständlich auch ganz genau:
Robert Habeck GRÜNE: [6] … Was nicht akzeptabel ist, ist, dass der Globale Norden erst die Klimakrise auslöst und dann sagt, die Konsequenzen gehen uns nichts an …
Ganz schlimm wird es, wenn Herr Habeck sich „einliest“, dabei auf das eigene Denken verzichtet und jeden Unsinn, den er irgendwo aufschnappt, als angebliche Wahrheit fabuliert. So über einen Kontinent, der gerade mit fast ‑100 °C das Kältetief von unserem Globus toppte und zunehmend zufriert:
EIKE 04.07.2018: [13] Globale-Erwärmung-Menetekel! Tanker im Mittsommer-Eis der Arktischen See gefangen!
Dazu sagte Robert Habeck kürzlich in einem Interview wahrhaftig: [6] … Die Antarktis wird 2035 eisfrei sein …
Herrn Habeck als Fach-Vordenker ist dabei noch nicht aufgefallen, dass bei der Antarktis aus gutem Grund getrennt von Meereis und von Binneneis gesprochen wird. Das Binneneis möge vielleicht in 10 … 60.000 Jahren eisfrei sein – falls bis dahin nicht die längst überfällige Eiszeit begonnen hat. Das Meereis nahm seit Beginn der Satelliten-Messreihe ausschließlich zu und zeigt erst seit drei Jahren eine kleine Delle.
Ob diese kleine „Delle“ bis zum Jahr 2035 zu einer (Meer-)eisfreien Antarktis führt, mögen Simulationen behaupten. Dass es in der Natur wirklich so kommt, heißt es aber noch lange nicht. Und selbst dann, wäre es auf gar keinen Fall eine „eisfreie Antarktis“.
Seine Aussage belegt aber wieder die teils abgrundtiefe Unkenntnis angeblicher „Fachpersonen“ im Berliner Politikzirkus [12], was problemlos funktioniert, da die Abgeordneten selbst wohl gar kein Niveau mehr erwarten und deshalb mit dem gebotenen Minimum – wie es Frau Hendricks [16] vormachte und im Parlament problemlos weitergeführt wird [12] [18], rundum zufrieden scheinen.
Doch alleine, wenn man sich den SZ-Artikel durchliest, stellt sich die Frage, wie solche „Vordenker*innen“ ein so großes Brett vor dem Kopf so lange tragen können. Oder es ist einfach die in der Berufspolitik erzwungene Überlebensstrategie?
Wenn nicht der Klimawandel – was denn dann?
Schonungslos legt der SZ-Artikel dar, dass sich die Probleme in Afrika mit bisherigen Methoden nicht mehr lösen lassen. Und, dass sie vorwiegend hausgemacht sind. Auch der Westen hat daran eine Schuld: Dank seiner Hilfe sterben die Kinder nicht mehr wie früher, was die explodierende Übervölkerung forciert. Auch der über eineinhalb Jahrtausende währende, enorme und stetig ausblutende – vom Westen nie thematisierte – Sklavenhandel durch eine gewisse Religion und Länder wurde durch den Westen! abgeschafft.
WIKIPEDIA: … Der Islam hat die Sklaverei in der Region seiner Entstehung als fest verankerte Institution vorgefunden und beibehalten. Mohammed und seine Zeitgenossen besaßen, erbeuteten, erwarben, verkauften und befreiten Sklaven oder benutzten Sklavinnen als Konkubinen.[1] Über die Jahrhunderte waren der Sklavenhandel und die Sklavenarbeit wichtige Wirtschaftsfaktoren in der islamischen Welt. Sie wurde erst durch die kolonialistische Einflussnahme der europäischen Staaten, die sich ab dem frühen 19. Jahrhundert bemerkbar machte, schrittweise in den meisten muslimischen Staaten abgeschafft. Bis heute existieren aber in einzelnen islamischen Ländern sklavereiähnliche Rechtsverhältnisse fort.
… Insgesamt ist die Geschichte der Sklaverei im islamischen Orient aufgrund der Weiträumigkeit und der ethnischen, kulturellen und politischen Vielfalt des Gebiets sehr unterschiedlich ausgeprägt. Das ergiebigste Sklavenreservoir war über Jahrhunderte Subsahara-Afrika, insbesondere etwa der Sudan, wo ebenfalls regelrechte Sklavenjagden unternommen wurden, aber hier von den Muslimen selbst … Das letzte Gesetz zur Abschaffung der Sklaverei in Mauretanien wurde am 8. August 2007 verabschiedet … Während die meisten muslimischen Gelehrten der Gegenwart die Sklaverei ablehnen, gibt es einzelne, die sie verteidigen, wie zum Beispiel der saudi-arabische Scheich Saleh ibn-Fawzan, der Hauptautor der islamischen Lehrpläne für ca. 5 Millionen saudischer Schüler und Studenten (auch in saudi-arabischen Schulen weltweit). Er erklärte auf einem Tonband: „Sklaverei ist Teil des Islam“ und „Sklaverei ist Teil des Dschihad, und der Dschihad wird solange bleiben, wie es den Islam gibt“ …
Die Regierungen vor Ort haben ebenfalls eher selten ein Interesse an wirklichen Lösungen. Es widerspricht allen Traditionen und es bringt auch Vorteile, welche sich inzwischen bereits soziologisch manifestiert haben.
Diss: [14] … Der Aufenthalt eines erfolgreichen Migranten in Europa ist wie ein Bericht aus der „Schule des Lebens“ und das Leben in Europa scheint wie das Leben im Paradies für viele potentielle Migranten zu sein. Wenn der Migrant in Urlaub kommt, werden Tiere geschlachtet und wochenlang wird gefeiert. Alle bekommen Essen oder Geschenke. Viele Zuhörer erwarten Hilfe oder Tipps für die Reise nach Europa. Diese VIP gelten als Vorbild und Orientierung und sollen ihre Gesellschaften unterstützen. Ein Sprichwort sagt: „Ein guter Freund in Europa, der nicht für seinem zurück gebliebenen Freund dafür sorgt, dass auch er nach Europa gelangt, ist kein guter Freund“.
Die Arbeitsmöglichkeiten und ein besseres Leben in Europa werden als Hauptpullfaktoren dargestellt. Die afrikanischen Regierungen wollen die internationale irreguläre Migration, weil sie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Auf diese Art und Weise hatten die Afrikaner wenig Intessere am EU-Afrika-Gipfel in Malta im November 2015 zum Thema Migration, denn die irreguläre Auswanderung hat folgende positive Effekte: Die Entschärfung der Arbeitslosigkeit insbesondere unter jungen Männern und die Bereitstellung einer bedeutenden Devisenquelle (vgl. Scheen 2015b: 4).
Gesellschaftliche Werteinstellungen spielen eine große Rolle für die Migrationsentscheidung. Motive für die Migration sind Wohnungen im europäischen Stil, Autos, Mekka-Reisen der Eltern, Smartphones, die auf einen hohen sozialen Stand der betroffenen Familien hinweisen. Jeder will migrieren, um erfolgreich zu sein, und um eine VIP (Very Important Person) zu werden (vgl. Düvell 2011). Jemand, der nicht migriert, wird wie ein Versager behandelt (Traoré 2008a). Er wird als ein schwächlicher Mensch dargestellt. Bei den Hausa und Songhai werden solche erwachsenen Männer mit einem „Vogel, der im Winter nicht wegfliegt oder sein Quartier nicht erreicht hat“, verglichen.
… Daher kommt außer dem individuellen Migrationswunsch auch noch der soziale Druck dazu. In Mali ermuntern die Eltern ihre Kinder zu migrieren, um die Ehre der Familie zu retten, da die extreme Armut als ein Unglück interpretiert wird. Einige Familienchefs üben auch Druck auf ihre Kinder aus, falls diese nicht Wohlstand durch Migration zu erreichen versuchen …
Eigentlich ist jeder Lösungsversuch damit hoffnungslos
Was also als „Westen“ dagegen tun? Nichts tun geht nicht und sobald etwas getan wird, geht der Schuss mit regelmäßiger Konsequenz nach hinten los. Und wenn – wie gerade auch in Afrika – die sozialen Mechanismen dazu noch wesentlich religiös bedingt oder sanktioniert sind, ist jegliche Einflussmöglichkeit, welche über „Überzeugen“ und Geld sanktionsfrei übergeben hinausgeht, seitens eines „Westens“ von vornherein unmöglich.
Also bleibt als allseits „bewährte“ – problemlos und kein irgendwie geartetes Wissen oder Denken erfordernde – Maßnahme nur noch das Verhindern von CO2 in Industrieländern, obwohl es die Klimaproblematik im Sahel (falls es wirklich wirken würde), eher negativ beeinflusst:
[7] EIKE 07.01.2017: Drei-Königs Sternsinger Aktion 2017 gegen Klimawandel-Auswirkungen in Kenia: Seit 5000 Jahren besteht dort ein ununterbrochener Trend zum heutigen Klima, doch seit Kurzem ist der Westen daran schuld
Rückwirkend wird wohl der verspätete Kohleausstieg schuld sein
Was im SZ-Bericht auch angesprochen wurde: Erforderlich wären dort eine sich angepasst entwickelnde Landwirtschaft und Industrialisierung als mögliche Einkommensquellen. Tourismus natürlich auch. Wie es in [11] steht, wurde der durch den religiös motivierten Bürgerkrieg gerade abgewürgt, was für die vorher gesagten Maßnahmen natürlich auch nicht ohne Einfluss blieb.
Alle diese eventuell positiv wirkenden Maßnahmen verhindern CO2-Gläubige jedoch mit Leib und Seele. Um dem persönlichen Fußabdruck in das eigene Öko-Himmelreich zu helfen, kauft man nur regional und niemals vom Ausland. industrielle, also arbeitsschonende, dabei gleichzeitig ertragreiche Landwirtschaft ist sowieso des Teufels und bezahlbare Energie ist für „die, da unten“ schon gar nicht erlaubt, ausschließlich teure, aber CO2-freie darf es sein. Fliegen – und das erfordert Tourismus – ist ebenfalls ein Gräuel und es ist nur eine Frage der Zeit, wann es für Normalbürger ausreichend erschwert wird, um es abzuwürgen.
Am Liebsten aber wäre es einigen besonders inspirierten Vordenkern, der Westen würde sich endlich auf das Niveau von „denen dort unten“ reduzieren (wobei die „Denker“ ihre Pensionsansprüche natürlich behalten).
[8] EIKE 18.04.2016: Kirche und Klimawandel Viel „Mensch“, viele Bibelsprüche, die Orientierung vom PIK, von kritischer Reflexion keine Spur
Hans-Peter Gensichen, Armut wird uns retten:
These 5 (Arme leben zukunftsfähig): Die Seligkeit der Armen und Randexistenzen – ArmSeligkeit – holt die Zukunft des Reiches Gottes in die gesellschaftliche Gegenwart. Das gegenwärtige Leben der Armen ist zukunftsfähig und zukunftsträchtig.
These 10 (Ein gemeinsamer Wohlstand): Südliche Theorie der Befreiung aus der Armut und Nördliche Theorie der Befreiung zur Armut und aus dem Reichtum heraus sind verwandt, allerdings über Kreuz. Eine akzeptierte und gestaltete Süd-Nord-Annäherung der Entwicklungsniveaus drückt diese Verwandtschaft aus: Eine dortige Befreiung aus der Armut und eine hiesige Befreiung in die Armut haben ein gemeinsames Ziel: Einen globalen Wohlstand etwa auf dem Niveau von Chile bzw. Slowenien.
Und das kann Wirklichkeit werden. Wenn die Sozialisierung [1]„drei Frauen und dreissig Kinder“ auch bei uns teilweise zum Standard geworden ist, wird es der Klimawandel selbst mit seiner in den westlichen Breiten bisher explodierten Ernte-Ertragserhöhung schwer haben, weiter mitzukommen – die Sozialleistungen sowieso. Wenn dazu dann noch die Biolandwirtschaft gesetzlich erzwungen ist, die Erträge also auf vorindustrielles Niveau zurücksinken:
[9] EIKE 19.09.2016: Biobauern sind die größten Lebensmittel-Vernichter Ohne Klimawandel überlebt die Biolandwirtschaft ihre Ernteverluste nicht,
passiert das, was unsere Ur‑, Urväter in der angeblich goldenen, vor-industriellen Klimazeit, schon notgedrungen machen mussten: Wegen Hunger und Elend in weit entfernte Länder auszuwandern.
Bestimmt werden Experten dann rückwirkend simulieren, dass der verspätete, deutsche Kohleausstieg die Hauptursache dafür war, oder das ebenfalls zu spät ausgesprochene Verbot aller Verbrennungsmotoren:
inhaltlich nicht stimmt, könnte (eigentlich müsste SPIEGEL ONLINE 31.08.2018: [10] Greenpeace fordert Verbot für Autos mit Verbrenner ab 2025
Die GRÜNEN fordern es auch. Weil diese etwas mehr Rücksicht auf das Volk nehmen, allerdings erst fünf Jahre später. Daimlers CEO hat sich dafür auch schon mit einem Kniefall bei den Grünen bedankt.
EIKE 23.12.2016: Freunde, wollen wir trinken, auf die schöne kurze Zeit* … Ich bin für die Dekarbonisierung der Industriestaaten, und auch die Autobauer wollen die Transformation in die CO2-freie Zukunft
Was gibt es noch Schöneres für die Autobauer, als wie beim EEG, wo eine über Jahrzehnte weltweit geachtete Technik politisch zerstört wird und vollständig neu aufgebaut werden darf – und das ohne Not oder Kriegseinwirkung, nun endlich auch alle Autos austauschen zu dürfen – und die Infrastruktur dafür auch gleich mit neu aufzubauen.
Eine heute typische WIN-WIN-Situation: Die einen verdienen, das Volk bezahlt. Es rettet dafür aber schließlich auch irgendwo auf dem Planeten irgend etwas vor einem Klima – zumindest wird es so erzählt.
Und das geschieht, in zugegeben, wirklich gut gesetzten Worten:
The European 05.07.2018, Ottmar Edenhofer: [19] Das Ende der Geschichte
Darüber, was daran inhaltlich alles nicht stimmt – trotzdem aber unwidersprochen vor „großer, öffentlicher Intelligenz“ gesagt werden kann, könnte (eigentlich müsste) man einen eigenen Artikel schreiben. Jedoch fand sich einer, welcher es schon beschreibt:
Achgut.com, 06.07.2018, H.J. Lüdecke: Kleine Inspektion am Klimadampfer
Erstveröffetlichung dieses Beitrags: EIKE — Europäisches Institut für Klima & Energie
Quellen
[1] Süddeutsche Zeitung 2./3. Juni 2018: BUCH ZWEI Es wird eng
[2] EIKE 09.09.2017: Immer wieder muss der Tschad-See unter dem Klimawandel leiden, oder: Warum steht in Studien der GRÜNEN häufig so viel Falsches drin?
[3] EIKE, 11.07.2017: Der dürregebeutelte Sahel wird grün – ein schlimmes Anzeichen des Klimawandels
[4] kaltesonne 6.2.2014: Wer hat Schuld an den Saheldürren?
[5] kaltesonne 6.8.2014: Satellitenbildauswertung der Universität Bayreuth: Vegetationsdichte im westafrikanischen Sahel hat in den letzten 30 Jahren zugenommen
[6] the european 27.06.2018: Robert Habeck, Wie leben wir in einer Welt, die zwei Grad wärmer ist?
[7] EIKE 07.01.2017: Drei-Königs Sternsinger Aktion 2017 gegen Klimawandel-Auswirkungen in Kenia: Seit 5000 Jahren besteht dort ein ununterbrochener Trend zum heutigen Klima, doch seit Kurzem ist der Westen daran schuld
[8] EIKE 18.04.2016: Kirche und Klimawandel Viel „Mensch“, viele Bibelsprüche, die Orientierung vom PIK, von kritischer Reflexion keine Spur
[9] EIKE 19.09.2016: Biobauern sind die größten Lebensmittel-Vernichter Ohne Klimawandel überlebt die Biolandwirtschaft ihre Ernteverluste nicht
[10] SPIEGEL ONLINE 31.08.2018: Greenpeace fordert Verbot für Autos mit Verbrenner ab 2025
[11] DER WESTEN 10.10.2016: Niger – ärmstes Land der Welt als Drehkreuz für Flüchtlinge
[12] EIKE 04.07.2018: Bedeutende Geister des Jahrhunderts – heute Dr. Anja Weißgerber – Teil 2
[13] EIKE 04.07.2018: Globale-Erwärmung-Menetekel! Tanker im Mittsommer-Eis der Arktischen See gefangen!
[14] Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br., 2016: Dissertation: Westafrika zwischen Klimavariabilität, irregulärer Migration nach Europa und Ernährungsunsicherheit
[16] EIKE 20.07.2017: Randalen von Atomfrontkämpfern werden von Frau Hendricks ausdrücklich als „Freunde des Staates und der Gesellschaft“ gelobt
EIKE 19.10.2017: Die junge Klimagarde mit der Weltrettungsbibel von Frau Hendricks auf dem Weg zum Train to Bonn
[17] Publikationen auf kaltesonne von Studien über den Sahelbereich und das südliche Afrika
Sauberere US-Luft und AMO+ steigern Regenfälle in der Sahelzone. Wetlands International warnt vor Wassermissmanagement (17.6.2017)
Klimaflüchtlinge? Afrika ist in den letzten 20 Jahren kräftig ergrünt (13.6.2017)
Die Grüne Sahara (16.3.2017)
Sahelregen durch Ozeanzyklen gesteuert (11.2.2017)
Wasserspiegel des Lake Malawi lag während der Kleinen Eiszeit 120 m tiefer als heute (29.1.2017)
Neue Modellierungsstudie gibt Hoffnung: Regenmengen in den subtropischen Landgebieten weniger vom Klimawandel betroffen als vormals angenommen (10.1.2017)
Der Klimawandel bringt der Sahelzone mehr Niederschlag (21.7.2016)
Feuerbauern im südlichen Afrika schneiden sich selber den Regen ab (5.5.2016)
Der ergrünende Sahel: Neues aus der afrikanischen Dürrekunde (1.3.2016)
Neue Arbeit in Nature Climate Change: Regenmengen im Sahel nehmen seit den 1980er Jahren wieder zu (26.6.2015)
Klimamodelle des Hamburger Max-Planck-Instituts für Meteorologie geben Grund zur Hoffnung: Große Teile des Sahels werden bis zum Ende des 21. Jahrhunderts ergrünen (20.8.2014)
Auf Klima-Jobsuche? Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit sucht per Stellenanzeige Berater für Anpassung an den Klimawandel im Niger (14.8.2014)
Von wegen Klimaflüchtling: Studie findet, dass Migration im Sahel traditionell stark verankert ist (13.8.2014)
Klimawandel in Afrika: Frankfurter Studie prognostiziert für die kommenden Jahrzehnte ein Ergrünen Westafrikas. Regenreiche Phasen im südlichen Afrika fielen stets in globale Kälteperioden (10.2.2014)
Während der Mittelalterlichen Wärmephase gab es in Ostafrika ähnlich viele Dürren wie heute: Feuchtphase während der Kleinen Eiszeit brachte zwischenzeitliche Entspannung (9.2.2014)
Niederschläge und Wasserführung des Blauen Nils in Äthiopien und Sudan eng an pazifischen Ozeanzyklus gekoppelt: Hydrologische Extreme in den letzten 60 Jahren ohne Langzeittrend (8.2.2014)
Alle tausend Jahre eine neue Saheldürre – lange vor dem industriellen CO2 (14.6.2012)
[18] EIKE 23.01.2018: Rechtspopulisten, Marktradikale und Klimawandel-Leugner
[19] The European 05.07.2018, Ottmar Edenhofer: Das Ende der Geschichte