„Feind­liche Über­nahme”: Sar­razin fordert 800.000 Euro Scha­dens­ersatz von Random House

Ende August wird der ange­hende Best­seller “Feind­liche Über­nahme” im Handel erhältlich sein. Ursprünglich wollte Thilo Sar­razin seinen Titel von Random House her­aus­geben lassen, doch der Verlag lehnte ab, obwohl der Autor dort unter Vertrag stand. Als Begründung wurde unter anderem ange­führt, dass Sar­razin es abge­lehnt habe, durch einen wis­sen­schaft­lichen Gut­achter klären zu lassen, ob seine Inter­pre­tation des Korans tragbar sei. Der Best­sel­ler­autor konnte jedoch eine E‑Mail vor­legen, aus der her­vorging, dass er aus­drücklich eine mit ihm abge­stimmte Begut­achtung akzep­tiert hatte.
Dar­aufhin musste der Chef­jurist des Verlags eine Falsch­aussage ein­ge­stehen. Seine Aussage sei „in der Tat nicht voll­ständig und damit nicht korrekt“, schrieb der Jurist in einer E‑Mail, die der F.A.Z. vor­liegt. Der Verlag gehört zur Ber­tels­mann­gruppe und hatte 2015 sämt­liche Bücher von Akif Pirinçci sperren lassen, nachdem dieser wegen einer Rede bei einer Pegida-Ver­an­staltung in Dresden in die Kritik geraten war.
Thilo Sar­razin fordert nun mehr als 800.000 Euro Scha­dens­ersatz von Random House. Der Verlag lehnt ab. Der Autor könne die Hälfte seines Vor­schusses in Höhe von 100.000 Euro behalten.
“Offen­sichtlich ver­suchte Sar­razins bis­he­riger Verlag, das Erscheinen von „Feind­liche Über­nahme“ zu ver­zögern– über die kri­ti­schen Land­tags­wahlen im Herbst in Bayern und Hessen hinaus”, schreibt Roland Tichy. Selten hat ein Buch schon vor Erscheinen so für Schlag­zeilen und  kos­tenlose Werbung gesorgt.