Spanien: Neues Tor nach Europa für die Massenmigration

von Thomas Paul Wiederholen

  • Die sozia­lis­tische Regierung Spa­niens unter Pre­mier­mi­nister Pedro Sánchez hat den Migranten kos­tenlose medi­zi­nische Ver­sorgung ver­sprochen und sagt, dass sie jeden Asyl­antrag einzeln prüfen wird.
  • “Eine Mehrheit der im zen­tralen Mit­telmeer geret­teten irre­gu­lären Migranten sind höchst­wahr­scheinlich keine Flücht­linge im Sinne der Genfer Kon­vention, da etwa 70 Prozent aus Ländern oder Regionen kommen, die nicht unter gewalt­samen Kon­flikten oder Unter­drü­ckungs­re­gimen leiden.” — Aus einem Bericht der Euro­päi­schen Kom­mission von 2017.
  • “Wir haben Flücht­lings­un­ter­künfte für Zehn­tau­sende von Men­schen geschaffen, aber es gibt Hun­dert­tau­sende von ille­galen Migranten in unserem Land. Dies hat die Sicher­heitslage schwer beein­trächtigt. Dazu gehören Ter­ro­risten, Kri­mi­nelle und Men­schen­händler, die sich nicht um Men­schen­rechte scheren. Es ist furchtbar.” — Liby­scher Führer Fayez al-Sarraj.

Am 26. Juli stürmten rund 800 Migranten aus Sub­sahara-Afrika gewaltsam den Grenzzaun zwi­schen Marokko, wo sie illegal lebten, und der spa­ni­schen Enklave Ceuta. Laut den spa­ni­schen Behörden:
“Um zu ver­hindern, dass die Guardia Civil in die Nähe des Ein­bruchs­ge­bietes kommt, haben die Migranten … Beamte mit Plas­tik­be­hältern mit Exkre­menten beworfen sowie mit Branntkalk, Stöcken und Steinen. Aus­serdem benutzten sie Aerosole als Flammenwerfer.”
Viele Men­schen wurden bei dem Zusam­menstoß ver­wundet, und 602 Migranten gelang es, spa­ni­sches Ter­ri­torium zu betreten.
Zwei Wochen zuvor hatte das von der fran­zö­si­schen NGO SOS Médi­ter­ranée betriebene Ret­tungs­schiff Aquarius vor der Küste Libyens 629 Sub­sahara-Migranten auf­ge­nommen. Nachdem Italien und Malta sich geweigert hatten, die Migranten auf­zu­nehmen, und der ita­lie­nische Innen­mi­nister Matteo Salvini erklärt hatte: “Nein zum Men­schen­handel, nein zur ille­galen Ein­wan­derung”, hieß Spanien das Schiff und zwei weitere Schiffe mit ille­galen Migranten im Hafen von Valencia willkommen.
Pre­mier­mi­nister Pedro Sánchez, der Chef der neu gebil­deten sozia­lis­ti­schen Regierung Spa­niens — die den Migranten kos­tenlose medi­zi­nische Ver­sorgung ver­sprochen hat und sagt, sie werde jeden Asyl­antrag einzeln prüfen — erklärte Mitte Juni: “Es ist unsere Pflicht, eine huma­nitäre Kata­strophe zu ver­meiden und diesen Men­schen einen sicheren Hafen zu bieten, um unseren men­schen­recht­lichen Ver­pflich­tungen nachzukommen.”
Laut einem Bericht vom 27. Juli über Spanien im Tele­graph:
“Das Land ist heute das größte Ein­fallstor für Migranten, die das Mit­telmeer nach Europa über­queren, mit 20.992 Men­schen, die dieses Jahr bisher an seinen Ufern gelandet sind… Die Ankünfte nach Italien liegen nun fast 3000 hinter Spanien zurück — eine Dif­ferenz, die noch vor einer Woche bei 200 lag.”
Dies, so der Bericht, hat die spa­nische Küs­ten­wache völlig “über­wältigt”, die dringend zusätz­liche Mittel zur Bewäl­tigung des mas­siven Zustroms fordert.
Laut einem Bericht der Euro­päi­schen Kom­mission von 2017:
“Die geo­gra­phische Ver­teilung zeigt deutlich, dass die Mehrheit der im zen­tralen Mit­telmeer geret­teten irre­gu­lären Migranten höchst­wahr­scheinlich keine Flücht­linge im Sinne der Genfer Kon­vention sind, da etwa 70 Prozent aus Ländern oder Regionen kommen, die nicht unter gewalt­samen Kon­flikten oder Unter­drü­ckungs­re­gimen leiden.”
Die Auf­nahme der großen Zahl von Migranten ist jedoch nicht das einzige Problem, mit dem Spanien zu kämpfen hat. Laut einem Bericht der Financial Times vom Dezember 2016, der auf ver­trau­lichen Berichten basiert, beschul­digte die Euro­päische Grenz- und Küs­ten­wache (Frontex) einige gemein­nützige Orga­ni­sa­tionen, die Ret­tungs­ak­tionen im Mit­tel­meerraum zu unter­stützen und mit Men­schen­händlern zusam­men­zu­ar­beiten. Diese Behauptung wurde auch von der pan­eu­ro­päi­schen Denk­fabrik Gefira auf­ge­stellt, die in einem YouTube-Video die NGOs auf­listet, die — unge­achtet ihrer “hoch­ste­henden Absichten” — die kri­mi­nelle Praxis des Schmuggels von Men­schen nach Europa zu finan­zi­ellen Zwecken unterstützen.
Laut The Inde­pendent:
“Auf dem letzten Gip­fel­treffen des Euro­pa­rates in Brüssel Ende Juni einigten sich die Staats- und Regie­rungs­chefs der EU auf die Not­wen­digkeit, sichere Zentren für die Bear­beitung von Asyl­an­trägen ein­zu­richten und sich auf eine Reihe hart­nä­ckiger Posi­tionen zu Migranten zu einigen — wie etwa die Ver­ur­teilung von Ret­tungs­booten, die von NGO betrieben werden und vor der liby­schen Küste ope­rieren .
“Die Staats- und Regie­rungs­chefs einigten sich auch grund­sätzlich auf einen wei­teren Vor­schlag für “Aus­schif­fungs­platt­formen” in Nord­afrika, wo EU-Beamte Asyl­an­träge außerhalb des EU-Ter­ri­to­riums bear­beiten könnten…”
Trotz der Ver­ein­barung zwi­schen den EU-Mit­gliedern “hat sich noch kein nord­afri­ka­ni­sches Land bereit erklärt, Migranten-Scree­ning­zentren zur Bear­beitung von Flücht­lings­an­trägen auf­zu­nehmen”, so Dimitris Avra­mo­poulos, EU-Kom­missar für Migration.
Der Sprecher des ägyp­ti­schen Reprä­sen­tan­ten­hauses, Ali Abdel Aal, sagte der Welt am Sonntag am 1. Juli: “EU-Auf­nah­me­ein­rich­tungen für Migranten in Ägypten würden gegen die Gesetze und die Ver­fassung unseres Landes ver­stoßen”.
Abd al-Aal erin­nerte daran, dass bereits eine hohe Zahl von Migranten in seinem Land lebt. “Wir haben bereits etwa zehn Mil­lionen Flücht­linge aus Syrien, Irak, Jemen, Palästina, Sudan, Somalia und anderen Ländern”, sagte Ab al-Aal. In Ägypten haben alle Flücht­linge ein Recht auf Gesund­heits­ver­sorgung und Bildung. “Das bedeutet, dass unsere Kapa­zi­täten bereits heute erschöpft sind. Deshalb ist es wichtig, dass Ägypten Unter­stützung von Deutschland und der EU erhält.”
Der libysche Pre­mier­mi­nister Fayez al-Sarraj sagte in einem Interview mit der deut­schen Nach­rich­ten­agentur Bild am 19. Juli:
“Wir haben Flücht­lings­un­ter­künfte für Zehn­tau­sende von Men­schen geschaffen, aber es gibt Hun­dert­tau­sende von ille­galen Migranten in unserem Land. Dies hat die Sicher­heitslage stark beein­trächtigt. Dazu gehören Ter­ro­risten, Kri­mi­nelle und Men­schen­händler, die sich nicht um die Men­schen­rechte scheren. Es ist furchtbar. Um die Situation zu ver­bessern, müssen wir diese Struk­turen bekämpfen. Dafür brauchen wir aber auch mehr inter­na­tionale Hilfe. Es beginnt mit den Grenzen unseres Landes. Sie müssen unbe­dingt besser kon­trol­liert werden.”
“Wir sind strikt dagegen, dass Europa illegale Migranten, die die EU nicht mehr will, offi­ziell in unserem Land unter­bringt. Wir werden uns auch nicht auf Abkommen mit EU-Geldern über die Auf­nahme von mehr ille­galen Migranten einigen. Die EU sollte lieber mit den Ländern sprechen, aus denen die Men­schen kommen, und statt­dessen Druck auf diese Länder ausüben. Es wird keine Geschäfte mit uns geben.
“Ich bin sehr über­rascht, dass während niemand in Europa mehr Migranten auf­nehmen will, man uns auf­fordert, weitere Hun­dert­tau­sende aufzunehmen.”
In einem Artikel für Gatestone beleuchtete Uzay Bulut im März 2018, warum die Migran­ten­krise zu einem Problem geworden ist, das viele euro­päische Regie­rungen zu erkennen beginnen: “Demo­gra­phi­scher Dschihad.”
Bulut zitiert den tür­ki­schen Abge­ord­neten Alparslan Kavaklıoğlu, ein Mit­glied der regie­renden Partei für Gerech­tigkeit und Ent­wicklung (AKP) von Prä­sident Recep Tayyip Erdogan und Vor­sit­zender der Sicher­heits- und Nach­rich­ten­kom­mission des Par­la­ments, der erklärte:
“… Europa durchlebt eine unge­wöhn­liche Zeit. Seine Bevöl­kerung ist rück­läufig und altert… Also bekommen Leute, die von außerhalb kommen, die Jobs dort. Doch Europa hat dieses Problem. Alle Neu­an­kömm­linge sind Muslime. Aus Marokko, Tunesien, Algerien, Afgha­nistan, Pakistan, Irak, Iran, Syrien und der Türkei. Die­je­nigen, die aus diesen Orten kommen, sind Muslime. Es ist jetzt auf einem solchen Niveau, dass der belieb­teste Name in Brüssel Mohammed ist… Wenn dieser Trend anhält, wird die mus­li­mische Bevöl­kerung die christ­liche Bevöl­kerung in Europa über­treffen… Europa wird mus­li­misch sein. Wir werden dort effektiv sein, so Allah will. Da bin ich mir sicher.”
Die Ein­schätzung der tür­ki­schen Führung wider­spiegelt eine Predigt in der Al-Aqsa-Moschee in Jeru­salem am 11. Sep­tember 2015 (dem 14. Jah­restag der Anschläge vom 11. Sep­tember) von Imam Sheikh Muhammad Ayed, der in Teilen erklärte:
“Sie haben ihre Frucht­barkeit ver­loren… Wir geben ihnen Frucht­barkeit! Wir werden mit ihnen Kinder zeugen, denn wir werden ihre Länder erobern. Ob es euch gefällt oder nicht, oh Deutsche, oh Ame­ri­kaner, oh Fran­zosen, oh Ita­liener und all jene wie ihr. Nehmt die Flücht­linge! Wir werden sie bald im Namen des kom­menden Kalifats ver­sammeln… Wir werden Ihnen sagen: Das sind unsere Söhne. Schickt sie oder wir schicken euch unsere Armeen.”
Der Akt der Migration hat eine starke Basis im Koran. Zum Bei­spiel sagt Vers 9,20:
“Die­je­nigen, die glauben und aus­ge­wandert sind und sich auf Allahs Weg mit ihrem Besitz und ihrer eigenen Person abgemüht haben, haben einen grö­ßeren Vorzug bei Allah. Das sind die Erfolgreichen.”
Vers 22:58 sagt:
“Den­je­nigen, die auf Allahs Weg aus­wandern, hierauf getötet werden oder sterben, wird Allah ganz gewiß eine schöne Ver­sorgung gewähren. Allah ist wahrlich der beste Versorger.”
Nichts davon scheint jedoch die Politik oder Ideo­logie der linken Par­teien, die die neue spa­nische Regierung unter­stützen, beein­druckt zu haben. Am 29. Juni, nach dem euro­päi­schen Gipfel, twit­terte Sanchez:
“…Die EU beginnt sich in die richtige Richtung zu bewegen: einer euro­päi­schen Her­aus­for­derung wie der Migration eine euro­päische Per­spektive zu geben.”
Sanchez hatte Recht, aber aus den fal­schen Gründen. Die “euro­päische Per­spektive”, die er und seine EU-Mit­glieder ein­nehmen sollten, ist die der Demo­kratie und Freiheit, nicht eine, die den unge­hin­derten Zugang von Mil­lionen mit­tel­loser und unqua­li­fi­zierter ille­galer Migranten ermög­licht, dar­unter radikale Isla­misten, deren Über­zeu­gungen den euro­päi­schen Werten widersprechen.
Falls Sanchez nicht auf­ge­passt hat, der Zustrom ille­galer Ein­wan­derer aus dem Nahen Osten und Afrika hat von Europa einen schweren Blutzoll gefordert. Laut einem aktu­ellen Bericht der Heritage Foun­dation:
“In den letzten vier Jahren gingen 16 Prozent der isla­mis­ti­schen Anschlags­pläne in Europa von Asyl­su­chenden oder Flücht­lingen aus … Die Radi­ka­li­sierung von Plä­ne­schmiedern fand im All­ge­meinen im Ausland statt, wenn auch in den jüngsten Anschlags­plänen häu­figer in Europa selbst. Die Reaktion Europas auf die Migra­ti­ons­ströme war unzu­rei­chend und hat die ter­ro­ris­tische Bedrohung unbe­ab­sichtigt dra­ma­tisch verstärkt…”
Im Buch Europe All Inclusive des ehe­ma­ligen tsche­chi­schen Prä­si­denten Václav Klaus, Co-Autor des ara­bisch­spra­chigen Wirt­schafts­wis­sen­schaftlers Jiří Weigl, fassen die Autoren die Rolle der Linken in der Migran­ten­krise zusammen:
“Europa und ins­be­sondere sein ‘inte­grierter’ Teil ist mit Heu­chelei, Pseu­doh­u­ma­nismus und anderen zwei­fel­haften Kon­zepten durch­zogen. Die gefähr­lichsten von ihnen sind die derzeit modi­schen und letztlich selbst­mör­de­ri­schen Ideo­logien des Mul­ti­kul­tu­ra­lismus und des Human­right­ismus. Solche Ideo­logien treiben Mil­lionen von Men­schen zur Resi­gnation, wenn es um Begriffe wie Heimat, Vaterland, Nation und Staat geht. Diese Ideo­logien fördern die Vor­stellung, dass Migration ein Men­schen­recht ist und dass das Recht auf Migration zu wei­teren Rechten und Ansprüchen führt, ein­schließlich Sozi­al­hilfe für Migranten… Europa wird durch die linke Utopie geschwächt, einen Kon­tinent, der einst stolz war auf seine Ver­gan­genheit, in einen inef­fi­zi­enten soli­da­ri­schen Staat umzu­wandeln und seine Bewohner von Bürgern in abhängige Kli­enten zu verwandeln”.
Als “größtes Tor” für Migranten, die jetzt nach Europa kommen, hat Spanien eine besonders große Ver­ant­wortung, auf­zu­wachen und sich der Rea­lität zu stellen.
Thomas Paul Wie­der­holen lebt in Europa.


Quelle: Gatestone