Ab November 2019 wird ein neuer Präsident die Europäische Zentralbank (EZB) leiten. Die EZB hat unter dem derzeitigen Präsidenten Mario Draghi eine ultralaxe Währungspolitik eingeführt. Daher wird mit der Nachfolge von Draghi auch darüber entschieden, ob diese Politik des billigen Geldes fortgeführt wird. Es stehen sowohl Befürworter als auch Gegner von Draghis Politik in den Startlöchern.
Bernd Kölmel, Abgeordneter im Europaparlament und Bundesvorsitzender der LKR — Die Eurokritiker, sagt: “Jens Weidmann ist ein ausgezeichneter deutscher Experte und wäre für Deutschland ein guter EZB-Präsident. Er steht für eine solide Geldpolitik. Aber statt um den Chefsessel der EZB zu kämpfen, verrät Kanzlerin Merkel wieder einmal die deutschen Interessen! Sie unterstützt eine falsche und nicht legitimierte Geldpolitik, die verschuldeten Ländern hilft. Sie sollte sich lieber für eine nachhaltige Politik mit soliden Zinsen für deutsche Sparer stark machen.”
Weiter sagte Kölmel: “Allein die Tatsache, dass die Position des Präsidenten der EZB so wichtig ist, zeigt, dass der Euro gescheitert ist. Würde der Euro funktionieren, dürfte es keine Panik bei den Finanzanlegern geben, wenn durch einen Präsidentenwechsel eine Rückkehr zur Nachhaltigkeit bevorsteht.”
“Die EZB hat unter Präsident Draghi eine unseriöse Währungspolitik betrieben. Sie druckt Geld, als ob es kein morgen mehr gäbe. Bis Ende 2019 wird sie für insgesamt 2.600 Milliarden frisch gedruckte Euro Anleihen gekauft haben. Geld, das es vorher nicht gab, das speziell dafür geschaffen wurde.
“Angela Merkel hat geschworen, ihre Kraft dem Wohle des deutschen Volkes zu widmen. Das deutsche Volk will eine nachhaltig und stabile Währung, kein Schuldenexperiment mit absehbar desaströsem Ausgang. Daran sollte sie sich erinnern.”
“Die EZB hat einen gigantischen währungspolitischen Feldversuch gestartet. Das neu kreierte Geld, verbunden mit einer Nullzinspolitik, hat in eine Sackgasse geführt. Wenn dieses Geld wieder abgezogen wird, wird auch der staatsgetriebene Schein-Boom der Wirtschaft enden. Falls dieses Geld je bei den Bürgern, den Verbrauchern ankommt, wird es im realen Wirtschaftskreislauf zu starker Inflation führen. Falls die EZB diese Maßnahmen weiterführt, wird zwar alles verzögert, aber im Ergebnis alles nur noch schlimmer.”
“Die EZB hat die Finanzmärkte in absurder Weise von der Realwirtschaft abgekoppelt. Normalerweise fallen die Aktienkurse bei schlechten Wirtschaftsnachrichten. Die Politik der EZB hat dazu geführt, dass die Finanzmärkte nun glauben, die EZB werde immer weiter Geld in die Märkte pumpen, um auch auf Dauer schlechte Wirtschaftsdaten auszugleichen. So wurde eine Scheinwelt geschaffen, in der die Marktteilnehmer wie Drogensüchtige auf die nächste Dosis warten. Damit das Glücksgefühl anhält, müssen diese immer stärker werden — bis der Kreislauf zusammenbricht.”
“Wenn Deutschland nicht dafür sorgt, dass der Nachfolger von Mario Draghi endlich wieder zu einer seriösen Währungspolitik zurückkehrt, wird die EZB weiter Geld nach ihrem Gutdünken drucken und umverteilen. Neben den 2,6 Billionen Euro für Anleihekäufe steht eine weitere Billion Euro über die Target-2-Salden im Feuer, die in die klammen Euro-Südländer umverteilt wurden. Die Deutschen werden eine gigantische Zeche zahlen müssen.”
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