Ron Paul: Können wir Syrien nicht einfach in Ruhe lassen?

Assad sollte schon weg sein. Prä­sident Obama dachte, es wäre nur ein wei­terer “Regime­wechsel” und viel­leicht würde Assad wie Saddam Hussein oder Janu­ko­witsch enden. Oder viel­leicht sogar wie Gaddafi. Aber er sollte weg sein. Die US gaben Mil­li­arden aus, um ihn los­zu­werden und stellten sogar Radi­kalen von der Art Waffen und Training zur Ver­fügung, die die Ver­ei­nigten Staaten am 9/11 ange­griffen haben.
Aber mit Hilfe seiner Ver­bün­deten hat Assad diesen von außen gespon­serten Auf­stand fast besiegt.
Die USA haben ihn bei jedem Schritt bekämpft. Jedes Mal, wenn sich das syrische Militär einer anderen besetzten Stadt oder Provinz näherte, gaben Washington und seine gehor­samen Ver­bün­deten die üblichen War­nungen heraus, dass Assad nicht das Ter­ri­torium befreit, sondern in Wirk­lichkeit ver­sucht, mehr von seinem eigenen Volk zu töten.
Erinnern Sie sich an Aleppo, wo die Ver­ei­nigten Staaten von Amerika behaup­teten, Assad plane eine Mas­sen­schlachtung, nachdem er die Kon­trolle wie­der­erlangt hatte? Wie üblich lagen die Neo­kon­ser­va­tiven und die Medien völlig falsch. Sogar die UNO hat zuge­geben, dass Hun­dert­tau­sende von Syrern zurück­ge­kehrt sind, nachdem Aleppo wieder in den Händen der syri­schen Regierung war. Sollen wir glauben, dass sie frei­willig zurück­ge­kehrt sind, damit Assad sie töten kann?
Die Wahrheit ist, dass Aleppo wieder auf­gebaut wird. Dort fei­erten die Christen in diesem Frühjahr zum ersten Mal seit Jahren Ostern. Es gab kein Gemetzel, nachdem Al-Qaidas und ISIS’ Wür­ge­griff gebrochen waren. Glauben Sie mir, wenn es ein Gemetzel gegeben hätte, hätten wir davon in den Medien gehört!
Jetzt, da sich das syrische Militär und seine Ver­bün­deten auf die Befreiung der letzten syri­schen Provinz Idlib vor­be­reiten, warnt Außen­mi­nister Mike Pompeo die syrische Regierung erneut davor, ihr eigenes Ter­ri­torium wieder ein­zu­nehmen. Er hat am Freitag get­wittert: “Die drei Mil­lionen Syrer, die bereits aus ihren Häusern ver­trieben wurden und jetzt in Idlib sind, werden unter dieser Aggression leiden. Nicht gut. Die Welt schaut zu.”
Der nationale Sicher­heits­be­rater von Prä­sident Trump, John Bolton, hat die syrische Regierung auch gewarnt, dass die Ver­ei­nigten Staaten von Amerika angreifen werden, wenn sie in Idlib Gas ver­wendet. Natürlich ist diese Warnung eine offene Ein­ladung an die Rebellen, die derzeit Idlib halten, eine weitere falsche Flagge zu hissen und die US-Luft­un­ter­stützung zu genießen.
Bolton und Pompeo stellen Idlib als eine fried­liche Provinz dar, die sich der Gewalt eines Assad wider­setzt, von dem sie behaupten, dass er es schlichtweg genießt, sein eigenes Volk zu töten. Aber wer kon­trol­liert die Provinz Idlib? Prä­sident Trumps eigener Son­der­ge­sandter für die Globale Koalition gegen ISIS, Brett McGurk, sagte erst letztes Jahr in Washington: “Die Provinz Idlib ist der größte Zufluchtsort für Al-Qaida seit 9/11, der direkt mit Ayman al Zawahiri ver­bunden ist, das ist ein großes Problem.”
Könnte bitte jemand Pompeo und Bolton daran erinnern, dass Al-Qaida die Bösen sind?
Nach sechs Jahren einer vom Ausland unter­stützten Regime­wechsel-Ope­ration in Syrien, wo Hun­dert­tau­sende getötet wurden und das Land fast in die Hände von ISIS und al-Qaida fiel, steht die syrische Regierung kurz vor dem Sieg. Assad ist kaum ein Hei­liger, aber denkt jemand wirklich, dass Al-Qaida und ISIS vor­zu­ziehen sind? Wie viele Syrer flohen denn aus dem Land, als Assad gegen die von den USA unter­stützten “Rebellen” das Sagen hatte?
Ame­ri­kaner sollten empört sein, dass Pompeo und Bolton Al-Qaida in Idlib ver­tei­digen. Es ist Zeit, dass die Neo­kon­ser­va­tiven zugeben, dass sie ver­loren haben. Es ist Zeit, Syrien den Syrern zurück­zu­geben. Es ist Zeit, die US-Truppen aus Syrien abzu­ziehen. Es ist Zeit, Syrien in Ruhe zu lassen!


Quelle und Erst­ver­öf­fent­li­chung der Über­setzung: antikrieg.com