Medien und Politik als Partner von Kopfabschneidern

Von Wolfgang Prabel — Viele Nah­ost­ex­perten hatten sich ver­wundert gefragt, warum die deutsche Lügen­presse und das zwangs­fi­nan­zierte Staats­fern­sehen so viel Moralin wegen der Zer­stü­ckelung eines ara­bi­schen Jour­na­listen in Istanbul ver­spritzten. Zumal die Infor­ma­tionen über die Straf­maß­nahme aus dem Dunst­kreis der tür­ki­schen Mos­lem­brüder gestreut wurden. Jah­relang hat sich das deutsche Feuil­leton über die Haft von Dennis Yücel in der Türkei empört. Und jetzt ist der tür­kische Geheim­dienst plötzlich der ver­trau­ens­würdige und neu­trale Tipp­geber? In der Ein­di­men­sio­na­lität dieser Pro­pa­ganda wohl kaum.
Hier­zu­lande werden im Wochen­rhythmus Leute zer­stochen, erschlagen und zer­stü­ckelt, ohne dass die Medien davon auch nur Notiz nehmen. Die brutale Ermordung einer 84jährigen Rent­nerin hat es allen­falls in die alter­na­tiven Medien geschafft. Im Gegenteil, die Journos erzählen uns, dass das Gemessere total nor­maaal ist. Warum dann soviel Terz wegen einem unbe­deu­tenden „Ein­zelfall“ in der fernen Türkei, der mit nichts etwas zu tun hat?
Die Inter­net­seite Achgut klärt auf: Er, der Jour­nalist Kas­hoggi, sei außer­or­dentlich gut ver­netzt gewesen, wie die New York Times berichtet hätte: „Der gelassene Mann schien in den letzten drei Jahr­zehnten jeden zu kennen, der etwas mit Saudi-Arabien zu tun hatte“. Der Auf­stieg Khash­oggis habe mit dessen Freund­schaft zu Osama bin Laden begonnen, in Zeiten des Jihads der Afghanen gegen die Sowjetunion.
Khashoggi sei schon in frühen Jahren den Mus­lim­brüdern bei­getreten und habe während seiner Kar­riere im Dienst der Mon­archie seinen per­sön­lichen Hang zur elek­to­ralen Demo­kratie und einem poli­ti­schen Islam nach den Vor­stel­lungen der Mus­lim­bru­der­schaft ver­borgen. „Obwohl er später auf­hörte, an Treffen der Bru­der­schaft teil­zu­nehmen, ver­harrte er bei deren kon­ser­va­tiven, isla­mis­ti­schen und oft anti­west­lichen Rhe­torik, die er ein­setzen oder ver­bergen konnte, je nachdem, mit wem er Freund­schaft schließen wollte.“
Der Fall Khashoggi sei eine Her­aus­for­derung für die inter­na­tionale Diplo­matie gewesen, so Achgut. „Für den Ruf nach mehr Moral in der Politik eignet er sich nicht. Denn die Alter­native zur isla­mi­schen Dik­tatur der Sauds, die mit dem Westen koope­riert, wäre eine isla­mische Dik­tatur, die den Westen mit allen Mitteln bekämpft. Manchmal liegen die Dinge auch ein­facher als sie scheinen.“
Anhand dieser wert­vollen Infor­ma­tionen erscheint alles in einem anderen Licht. Der globale Jour­na­lismus will nach dem Umsturz im Iran und den ara­bi­schen Früh­lings­pleiten in Libyen, Tunesien, Syrien und Ägypten das nächste hal­lewege solide Regime stürzen. Die Pro­pa­ganda der Lügen­presse und des zwangs­fi­nan­zierten Fern­sehens für die Mos­lem­brüder ist dabei erneut das Mittel der Wahl.
Alle ara­bi­schen Regie­rungen außer der Türkei und der Hamas halten sich die isla­mi­schen Brüder mit allen Mitteln vom Leib, da der letzte Rest von staat­licher Ordnung mit einem isla­mi­schen theo­kra­ti­schen Regime den Bach run­tergeht. Gerade erst hat man in Syrien gesehen, welche Seg­nungen die Eiferer zustande bringen: Kopf­ab­schneiden im Stun­dentakt, das Ver­brennen von ver­meintlich Abtrün­nigen bei leben­digem Leibe und die Zer­störung von Palmyra.
Nur die inter­na­tional ver­netzten Medi­en­ver­brecher und die deutsche sowie die tür­kische Regierung helfen immer wieder und ver­sorgen die Eiferer mit Nach­schub und unter­stüt­zender Pro­pa­ganda. Hun­derte Kämpfer sind aus Deutschland in den Isla­mi­schen Staat geströmt, dank Dr. Merkels und Erdogans offenen Grenzen. Die deutsche Kanz­lerin koope­riert auf allen Ebenen mit den isla­mi­schen Brüdern: Durch die För­derung der Ditib, das Abkommen mit Erdogan vom Herbst 2015, den unge­hin­derten Nach­schub von Waffen und Mann­schaften für den Isla­mi­schen Staat über deutsche Flug­häfen, den Transfer von Geld durch die Banken, das Enga­gement der Lügen­medien für die syrische „Oppo­sition“. Alles das deutet auf die fort­ge­schrittene Unter­wan­derung der Bun­des­re­gierung und der Medien durch die Mos­lem­brüder hin. Alles Ent­wick­lungen, die wir effi­zi­enter beob­achten und auf­klären müssen.


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