Papst Franziskus gebot ihm, Untersuchungsfälle gegen Kardinal Murphy‑O’Connor einzustellen. Wegen seiner Entschiedenheit, Missbrauchsfälle aufzuklären und Schuldige zu bestrafen, wurde Kardinal Gerhard L. Müller, ehemaliger Präfekt der Glaubenskongregation, zusammen mit drei Priestermitarbeitern von Papst Franziskus entlassen.
Müllers Entschlossenheit, gegen mutmaßliche oder bewiesene Täter im Klerus vorzugehen, stieß dem Papst auf.
In einem besonderen Fall widersetzte sich der Kardinal Franziskus, als es darum ging, den Priester Don Mauro Inzoli wieder ins Amt zu bringen, der bewiesenermaßen Jungen missbraucht hatte.
Franziskus gebot Müller auch den Fall gegen den englischen Kardinal Murphy‑O’Connor einzustellen, der angeblich bei der Vertuschung eines Missbrauchsfalles beteiligt war. Die Erzdiözese Westminster hatte die Frau als Opfer anerkannt und ihr außergerichtlich eine Geldsumme gezahlt, die als Schadensersatz gelten und den Fall außergerichtlich beilegen sollte. Die Frau gab an, mit 13 oder 14 Jahren von P. Michael Hill vergewaltigt worden zu sein.
Franziskus stand in Murphy‑O’Connors Schuld. Der Kardinal war Mitglied der sogenannten „St. Gallen Mafia“ und hatte damit entscheidende Mitwirkung an der Papstwahl Jorge Bergoglios.
In einem anderen Fall verweigerte Papst Franziskus einem treuen Mitarbeiter Müllers eine Vatikanwohnung, wobei die Wohnung an Msgr. Luigi Capozzi vergeben wurde, der später als „Kokain-Capozzi“ bekannt wurde.
Eine Vatikanquelle, die von LifeSiteNews befragt wurde, bestätigte: „Kardinal Müller war immer entschieden, aufs Schärfste in den Missbrauchsfällen zu handeln und darum wurde er entlassen, genau wie seine drei guten Mitarbeiter, die auch entlassen wurden.“
Bereits 2014 stellte Müller sich in den Weg von Franziskus, als Letzterer den Priester Inzoli einsetzen wollte – der Jungen missbraucht hatte –, wobei Franziskus nicht auf Müllers Rat hörte. 2012 hatte ein Kirchengericht Inzoli für schuldig befunden, 12-jährige Jungen sogar im Beichtstuhl misshandelt zu haben. Inzoli wurde darum suspendiert und mit dem Verbot belegt, priesterliche Funktionen auszuüben.
Auf Fürsprache von Inzolis Freunden im Vatikan, Msgr. Vito Pinto und Kardinal Coccopalmerio, der später in eine Drogenorgie verwickelt war, wurde Inzolis Strafe von Franziskus zu einem „Leben im Gebet“ geschmälert, und ihm wurde Erlaubnis gegeben, private Messen zu feiern, wobei er sich „von Kindern fernhalten sollte“.
2016 wurde Inzoli dann von einem italienischen Gericht in über 100 Fällen für schuldig befunden und zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Der Vatikan eröffnete einen kanonischen Gerichtsprozess.
Müller wurde ohne Vorwarnung 2017 von Papst Franziskus entlassen, nur einen Monat nachdem der Kardinal zum ersten Mal öffentliche Kritik an Franziskus geübt hatte. Der Papst kommentierte bezüglich seiner Entscheidung: „Ich bin der Papst, ich muss keine Gründe für meine Entscheidungen geben. Ich habe entschieden, dass sie [Müller und die drei Priester] gehen müssen, also müssen sie gehen.“
Quelle der Erstveröffentlichung: FreieWelt.net