Seit der ersten Wahl von Gerhard Schröder zum Bundeskanzler bis zum Wahl-Debakel von Martin Schulz, hat die SPD rund 10 Millionen Wähler verloren. Dass die Bundestagswahl 2017 nicht den Tiefpunkt der SPD darstellt, sondern nur einen Zwischenstopp in die Bedeutungslosigkeit, dieser Meinung ist der Journalist und Autor Gabor Steingart.
Auf Focus Online prognostiziert er nicht nur den weiteren Fall der SPD, sondern auch den der Union. Bis 2021 könnte die AfD seiner Schätzung nach die stärkste Partei in Deutschland sein. Die AfD sieht Steingart als die neue Arbeiterpartei. Die SPD werde nie wieder einen Bundeskanzler stellen können, glaubt Steingart.
Eine Statistik des INSA-Meinungstrends zeigt, dass die CDU seit 1972 von rund 45% auf heute 29% gefallen ist. Die SPD fiel von rund 46% im Jahr 1972 auf das Rekordtief heute von 17%. Die AfD steht in Umfragen aktuell bei 17,5%. Während der Bundestagswahl hat die SPD am meisten Wähler an die AfD verloren. 470 Tausend wählten die jüngste Partei Deutschlands. 450 Tausend gingen zur FDP, 430 Tausend zu den Linken und 380 Tausend zu den Grünen.
Die SPD muss also keine Angst vor Merkel haben, sondern vor Gauland, meint Steingart. Bei den NRW- und Bundestagswahlen gab es für die SPD die größten Verluste. Die Wähler wechselten zur AfD. In Bayern, Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt sieht es für die SPD noch schlechter aus.
Betrachtet man die Wahlergebnisse der letzten fünf Jahre, sieht man die Dynamik der Entwicklung. Die Union fällt in diesem Zeitraum von über 40% auf 29%, die SPD von 25% auf 17%. Die AfD gewinnt und wächst von 5% im Jahr 2013 auf 17,5% in 2018. „Sollte sich der Trend so fortsetzen, wird die AfD 2021 die stärkste Partei sein. Die wirkungsmächtigste Kraft ist sie schon heute. Die etablierten Parteien bestimmen die Tagesordnung im Kabinett, die AfD jedoch den Ton im Land“, meint Steingart.
Quelle der Erstveröffentlichung: Watergate.tv