Ein vermisstes, 17-jähriges Mädchen ist in den ersten Dezembertagen tot in einer städtischen Unterkunft am Rand eines Gewerbegebietes in Sankt Augustin bei Bonn aufgefunden worden. Die Unterkunft beherbergt verschiedene Wohnungslose und auch Flüchtlinge.
Der Täter hat das Mädchen am Freitagabend kennengelernt und war mit ihr in einer Kneipe gewesen. Später sei das Mädchen mit ihm zusammen in die Unterkunft gegangen. Dort sei es in der Samstagnacht zu einem Streit gekommen, und der junge Mann wurde gewalttätig, wobei die 17-Jährige gestorben ist.
Der ermittelnde Oberstaatsanwalt teilte der Presse mit, ein 19-Jähriger sei gefasst worden und habe gestanden, „Gewalt gegen die 17-Jährige ausgeübt“ zu haben. Die Staatsanwaltschaft geht von einem vorsätzlichen Tötungsdelikt aus. Gegen den jungan Mann, der eine deutsche und eine kenianische Staatsangehörigkeit besitzt, wurde Haftbefehl wegen Mordes beantragt.
Das ZDF berichtete über den Fall in folgener Weise:
https://www.youtube.com/watch?v=ayVn-jGzBVw
Dabei wurde der junge Mann, trotz Kenntnis der Umstände und seiner zwei Staatszugehörigkeiten verkürzt als „Deutscher“ bezeichnet.
Das AfD-Bundestagsmitglied Stephan Protschka nahm an der möglicherweise bewusst ungenauen Berichterstattung Anstoß. Er twitterte:
Daraufhin nahm Justus Bender, Politikredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der sich bis dahin nicht zu dem Fall geäußert hatte, da er wahrscheinlich überlastet wäre, wollte er jeden Mord an Mädchen und Frauen kommentieren, der von Zuwanderern begangen wird, seinerseits heftigst Anstoß an dem Tweet des AfD-Bundestagsmitgliedes Protschka.
Er führt einen Ausschnitt des Bundesverfassungsgerichtes Karlsruhe ins Feld, das die Verfassungswidrigkeit eines ethisch definierten Volksbegriffes darlegt und nutzte die Gelegenheit, dem AfD-Abgeordneten die Deckungsgleichheit mit der NPD-Auffassung zu diesem Thema vorzuwerfen.
Er erntete damit wenig Verständnis bei der Twittergemeinde. Der Chefredakteur der „Unbestechlichen“ entlarvte Benders staatphilosophische Darlegungen über Staatsbürgerschaft und Volkszugehörigkeiten mit dem einfachen Hinweis, dass diese Wortklauberei an dem eigentlichen Kritikpunkt des AfD-Politikers – offenbar absichtlich – vorbeiging. Ganz klar war es dem AfD-Politiker darum gegangen, aufzuzeigen, dass das ZDF die Information über die Herkunft des Täters so formulierte, dass der Zuschauer davon ausgehen musste, es handle sich um einen gebürtigen „Biodeutschen“. Nicht, dass es die schreckliche Tat geändert hätte, aber die Botschaft dahinter war unmittelbar erkennbar: „Seht her, die Deutschen sind auch brutale Mädchenmörder“. Die Annahme, dass die kenianische Herkunft des Täters bewusst verschwiegen wurde, ist berechtigt.
Darauf wollte der AfD-Politiker erkennbar aufmerksam machen. Das Nebelkerzenschießen des Herrn Bender war ebenso klar erkennbar, wie auch seine Motivation, das NPD-Urteil des BVG gegen den AfD-Mann zu instrumentalisieren.
Herr Bender hat weder sich noch seiner Zeitung damit einen Gefallen getan.
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