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AfD in Bran­denburg bereits auf Platz eins

Bei der letzten Land­tagswahl in Bran­denburg lag die SPD fast 20 Pro­zent­punkte vor der AfD. Die CDU hatte beinahe 11 Punkte Vor­sprung und Die Linke (SED) 6,4. Doch das hat sich inzwi­schen voll­kommen geändert. In knapp acht Monaten sind in Bran­denburg wieder Land­tags­wahlen und die werden völlig andere Ergeb­nisse zei­tigen, wie sich jetzt schon ablesen lässt. In der aktu­ellen Umfrage des umstrit­tenen Forsa-Instituts, das die AfD ten­den­ziell 2 bis 3 Punkte zu niedrig und die SPD 2 bis 3 Punkte zu hoch aus­weisthat die AfD sowohl Die Linke als auch die CDU bereits überholt und liegt mit der SPD gleichauf auf Platz eins, dürfte in Wahrheit also auch klar vor den in Bran­denburg regie­renden Sozis liegen.

Das bisher tiefrote Bun­desland um Berlin herum

Bran­denburg ist das Bun­desland um Berlin herum. Haupt­stadt ist Potsdam, weitere große Zentren sind Cottbus, Bran­denburg an der Havel und Frankfurt (Oder). Das auf die Bevöl­kerung bezogene zehnt­größte Bun­desland hat ca. 2,5 Mil­lionen Ein­wohner und wird seit 2009 von Rot-Dun­kelrot regiert, seit 2013 unter dem amtie­renden Minis­ter­prä­si­denten Dietmar Woidke (SPD). Seine Vor­gänger waren Mat­thias Platzeck (SPD, 2002 – 2013) und davor Manfred Stolpe (SPD, 1990 – 2002).
Platzeck koalierte zunächst mit der CDU, dann ab 2009 mit der Links­partei (SED, PDS, Links­partei, Die Linke). An diese Koalition knüpfte Woidke an. Am 1. Sep­tember 2019 kommt es in Bran­denburg wieder zu Land­tags­wahlen und da wird sich einiges ver­ändern, dies kann schon jetzt kon­sta­tiert werden.
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Ergeb­nisse der Land­tagswahl 2014

Die letzten bran­den­bur­gi­schen Land­tags­wahlen fanden im Sep­tember 2014, also vor gut vier Jahren statt. Dabei kamen die Par­teien auf fol­gende Ergebnisse:

  1. SPD: 31,9 %
  2. CDU: 23,0 %
  3. LINKE: 18,6 %
  4. AfD: 12,2 %
  5. GRÜNE: 6,2 %
  6. FDP: 1,5 %
  7. Sonstige: 6,6 %

SPD und Die Linke kamen zusammen auf 50,5 Prozent der abge­ge­benen gül­tigen Stimmen, was klar für eine Mehrheit reichte, da über 8 Prozent der Stimmen (Sonstige und FDP) im Landtag nicht abge­bildet waren. 2009 war Rot-Dun­kelrot sogar auf über 60 Prozent der Stimmen gekommen. Doch das Bild hat sich in den letzten Jahren kom­plett gewandelt.

So würden die Bran­den­burger im Moment wählen

SPD und Links­partei kämen nach der aktu­ellen Umfrage von Forsa – wie gesagt sehr umstritten und sehr SPD- und Merkel-nah – im Auftrag der Mär­ki­schen All­ge­meine zum Stand Dezember 2018 gerade noch auf ca. 37 Prozent. Die Mehrheit für die aktuelle Regierung ist damit nicht nur weg, sie ist mei­lenweit ent­fernt! Nochmals zur Erin­nerung: Vor gut neun Jahren hatte rot-dun­kelrot noch über 60 Prozent (60,2).
Lag die SPD 2014 noch fast 20 Pro­zent­punkte (19,7) vor der AfD, so liegt die AfD nunmehr bereits gleichauf mit der amtie­renden Regie­rungs­partei, die den Minis­ter­prä­si­denten stellt. Die AfD, vor knapp vier Jahren noch auf Platz 4, hat nicht nur Die Linke überholt, sondern inzwi­schen auch die CDU, womöglich auch schon die SPD ganz knapp. Hier die Anfang Januar ver­öf­fent­lichten Zahlen von Forsa:

  1. AfD: 20 %
  2. SPD: 20 %
  3. CDU: 19 %
  4. LINKE: 17 %
  5. GRÜNE: 12 %
  6. FDP: 5 %
  7. Sonstige: 7 %

Brandenburg-2019-01-01
Forsa befragte vom 17. bis 20. Dezember 2018 ins­gesamt 1.005 Per­sonen und ver­öf­fent­lichte seine Aus­wertung der Befra­gungen am 01.01.2019.

Gewinne und Ver­luste gegenüber der Land­tagswahl 2014

Über­ra­gende Gewinne ver­zeichnen einmal mehr die AfD und die Grünen, aber auch die FDP könnte derzeit deutlich zulegen. Der Links­partei (SED) drohen leichte Ver­luste, der CDU deut­li­chere, der SPD aber gewaltige.

  1. AfD: + 7,8 %
  2. GRÜNE: + 5,8 %
  3. FDP: + 3,5 %
  4. Sonstige: + 0,4 %
  5. LINKE: – 1,6 %
  6. CDU: – 4,0 %
  7. SPD: – 11,9 %

Beiden regie­rende Par­teien scheinen also Ver­luste hin­nehmen zu müssen, Die Linke leichte, die SPD ganz massive um ca. 12 Punkte. Fast vier von zehn SPD-Wählern von 2014 wollen den Sozis ihre Stimme inzwi­schen nicht mehr geben. Das käme einem kleinen Erd­rutsch gleich.
Und wohl­ge­merkt, das sind die Ergeb­nisse, die das umstrittene Forsa-Institut berechnet hat. Erfah­rungs­gemäß dürfte die AfD eher ein bis zwei, wenn nicht sogar um drei Punkte höher liegen als von Forsa aus­ge­wiesen, also bei 21 bis 23 Prozent, die SPD aber min­destens um einen, wenn nicht zwei bis drei Punkte nied­riger, also eher bei 17 bis 19 Prozent.

Regie­rungs­bildung

Bei dem Forsa-Ergebnis würde es für Rot-Dun­kelrot nur für eine Mehrheit im Landtag reichen, wenn sie noch die Grünen dazu nehmen. Rot-Dun­kelrot-Grün käme laut Forsa zusammen auf ca. 49 Prozent. Gut 46,5 Prozent bräuchte es min­destens für eine Mehrheit der Sitze im Landtag (wegen der 7 Prozent für Sonstige keine 50 Prozent + X).
Sollte die AfD in den nächsten Monaten noch mehr Stimmen von SPD und Links­partei abziehen können, wird es unter Umständen nicht einmal für Rot-Dun­kelrot-Grün für eine Mehrheit reichen.


Erst­ver­öf­fent­li­chung auf dem Blog des Autors Jürgen Fritz www.juergenfritz.com
Titelbild: © Grafik by Jürgen Fritz