Ein brutaler Kindsmord erschüttert seit gestern Italien: Ein siebenjähriger Junge wurde durch seinen Stiefvater mit tunesischem Migrationshintergrund u.a. mit einem Besenstiel so lange misshandelt, bis er starb, seine Schwester schwer verletzt.
Als die Polizei in die Wohnung der 30-jährigen Valentina Caso nahe Neapel am vergangenen Sonntagnachmittag eindrang, bot sich ihr ein schockierendes Bild: Auf dem Sofa der Wohnung lag ein übel zugerichteter, sieben Jahre alter Junge regungslos, daneben ein ein Jahr älteres Mädchen, weinend und am ganzen Körper, besonders aber im Gesicht, mit schweren Verwundungen. Auch die völlig verstörte 30-jährige Mutter und ihren Lebensgefährten, den 24-jährigen Badre Tony Essobti, Sohn eines Tunesiers, traf die Polizeistreife des Kommissariats von Afragola dort an.
Den sieben Jahre alten Giuseppe zu Tode geprügelt
Nachbarn hatten zuvor furchtbare Schreie aus der Wohnung gehört und die Polizei benachrichtigt. Nachdem man nur noch den Tod des sieben Jahre alten Giuseppe feststellen konnte, wurde das Mädchen schwer verletzt in die Klinik eingeliefert. Laut Südtirol News sollen die Ärzte gesagt haben, sie hätten in ihrer ganzen Laufbahn an einem Kind noch nie solche Verletzungen gesehen. Das Mädchen schwebt allerdings nicht mehr in Lebensgefahr. Verschiedenen italienischen Medienberichten zufolge wurde der Junge mit einem Besenstiel massakriert.
Badre Tony Essobti, der der Polizei aufgrund anderer Delikte bereits länger bekannt ist, wurde festgenommen, behauptet aber auch nun wieder, dass die Verletzungen daher rühren, dass die Kinder die Treppe heruntergefallen seien.
Eifersucht als Tatmotiv?
Nachdem die Mutter bislang nicht zu einer Aussage fähig war, befragte die Polizei die Tochter:
„Einer Rekonstruktion des Tathergangs zufolge sei Badre Tony Essobti auf die beiden, aus einer vergangenen Beziehung der 30-Jährigen stammenden Kinder seiner Lebensgefährtin, eifersüchtig gewesen, weil diese laut seinem Dafürhalten gegenüber der gemeinsamen, vierjährigen Tochter von ihrer Mutter bevorzugt worden wären. Aus Wut – so die Meinung der Ermittler – hätte der 24-Jährige begonnen, wie von Sinnen auf die beiden Kinder einzuprügeln. Dazu passte auch der Umstand, dass seine vierjährige Tochter vollkommen unverletzt war. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft von Napoli Nord wurde Essobti wegen vorsätzlicher Tötung und versuchter vorsätzlicher Tötung festgenommen und in eine Haftanstalt überstellt.“ (Quelle)
Inzwischen liegt freilich ein Geständnis des Täters vor, der berichtet, die Kinder hätten ihn mit ihrem lauten Spielen wütend gemacht. Als sie dann auch noch eine Kante des Bettes im Schlafzimmer beschädigt hätten, sei er ausgeflippt. Viele würden das nicht verstehen, aber sie hätten nicht viel Geld und „für uns war es ein Opfer, dieses Zimmer zu kaufen. Wir hatten enorme Anstrengungen unternommen, und als ich sah, was passiert war, wurde ich wütend.“
Warum schritten die Behörden nicht früher ein?
Ganz Italien fragt sich nun: Warum schritt der Staat nicht früher ein? Warum wurden die Kinder nicht früher in Sicherheit gebracht? Wie konnte die Mutter bei der Gewalt sooo lange zuschauen, bis ihr Sohn totgeschlagen wurde?
Der Stadtteil Afragola hatte zuletzt durch einen Besuch von Innenminister Salvini Schlagzeilen gemacht, den man dort v.a. auch deshalb feierte, weil man sich von ihm einen nachhaltigen Einsatz gerade gegen solche Formen der Kriminalität erhofft.
Erstveröffentlichung auf dem Blog von David Berger www.philosophia-perennis.com