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Dänemark: “In einer Gene­ration hat sich unser Land ver­ändert” — und das nicht zum Guten!

Dänemark machte Ende November 2018 inter­na­tionale Schlag­zeilen, als die dänische Regierung einen Plan zur Ent­sendung bestimmter Asyl­be­werber auf die kleine, unbe­wohnte Insel Lindholm ankün­digte. Die inter­na­tionale Empörung ver­schärfte sich, als sich her­aus­stellte, dass die Insel derzeit ein For­schungs­zentrum für anste­ckende Tier­krank­heiten beher­bergt, dass die Fähre, die die Asyl­be­werber tagsüber auf das Festland bringen könnte (abends fährt sie nicht), “Virus” heißt und dass das Asyl­zentrum von einer stän­digen Poli­zei­präsenz auf der Insel begleitet wird.
(Von Judith Bergman)
Die Gruppe der Asyl­be­werber, die in Lindholm leben sollen, besteht aus Kri­mi­nellen ver­schie­denster Art, dar­unter die­je­nigen, die zur Abschiebung aus Dänemark ver­ur­teilt wurden, die­je­nigen, die als Sicher­heits­be­drohung für Dänemark gelten und soge­nannte “aus­län­dische Kämpfer”.
Die Asyl­be­werber können jedoch nicht in ihr Her­kunftsland abge­schoben werden, sei es, weil sich diese Länder nicht an die von Dänemark unter­zeich­neten und daher ver­pflich­tenden Men­schen­rechts­kon­ven­tionen halten, die den Einsatz von Folter, die soge­nannte unmensch­liche Behandlung und die Todes­strafe ver­bieten, sei es, weil das Her­kunftsland sich weigert, sie zurückzunehmen.
Die Insel wird einer umfas­senden Reno­vierung unter­zogen, die vor­aus­sichtlich fast drei Jahre dauern wird und die däni­schen Steu­er­zahler rund 759 Mil­lionen Dänische Kronen (rund 116 Mil­lionen Dollar) kosten wird. Bis zum Abschluss der Reno­vierung bleibt diese Gruppe von Asyl­be­werbern in ihrer jet­zigen Unter­kunft, dem Asyl­zentrum Kærs­ho­vedgård, 6 Kilo­meter von der nächsten Stadt Bording ent­fernt. Kærs­ho­vedgård, ein ehe­ma­liges Gefängnis, wurde 2016 als Asyl­zentrum ein­ge­richtet.
In den zwei­einhalb Jahren seither hat die Polizei 85 Anklagen wegen Gewalt, Gewalt­dro­hungen, Van­da­lismus, Laden­dieb­stahl und Dro­gen­de­likten gegen die Bewohner des Asyl­zen­trums erhoben. Der Leiter des ört­lichen Super­marktes in Bording nannte die Präsenz des Asyl­zen­trums “eine lebendige Hölle auf Erden”. Die Ent­scheidung, die kri­mi­nellen Bewohner des Asyl­zen­trums auf die unbe­wohnte Insel Lindholm zu schicken, sorgte in Bording für große Erleich­terung — ein Element, das die inter­na­tionale Presse offen­sichtlich nicht wahr­ge­nommen hat. Offen­sichtlich zählt das Recht der geset­zes­treuen Bürger, in Frieden zu leben, nicht viel auf dem Niveau der inter­na­tio­nalen mora­li­schen Empörung. Nun aber haben die Nachbarn von Lindholm in der Klein­stadt Kal­vehave auf dem Festland ihre Befürch­tungen hin­sichtlich der Errichtung des Asyl­zen­trums auf Lindholm geäußert, das sie lediglich als Ver­la­gerung des Pro­blems von einem Gebiet zum anderen betrachten. Einige Bewohner sprechen davon, Kameras, Zäune, Sta­chel­draht auf­zu­stellen und sogar Waf­fen­scheine zu besorgen.
Bezeich­nen­der­weise hat die empörte inter­na­tionale Presse keine Ant­worten auf die berech­tigte Frage gegeben, was Regie­rungen mit abge­här­teten kri­mi­nellen Asyl­be­werbern tun sollen, die eine echte Bedrohung für ihre Umgebung dar­stellen und zur Abschiebung ver­ur­teilt wurden, aber wegen inter­na­tio­naler Men­schen­rechts­ver­pflich­tungen nicht aus dem Land aus­ge­schafft werden können. Das Problem ist alles andere als ein ein­zig­artig däni­sches: Prak­tisch alle euro­päi­schen Länder haben inter­na­tionale Men­schen­rechts­ab­kommen unter­zeichnet, die ihnen das gleiche Dilemma auferlegen.
Die Aus­sicht, ver­se­hentlich mehr Aus­länder anzu­ziehen, die sich als Kri­mi­nelle oder Sicher­heits­be­dro­hungen erweisen könnten, hat den däni­schen Pre­mier­mi­nister Lars Løkke Ras­mussen jedoch nicht davon abge­halten, im Dezember 2018 den Glo­balen Pakt für Migration der Ver­einten Nationen zu unter­zeichnen, trotz der Oppo­sition gegen die Initiative in seiner eigenen Regierung. Es wurde sogar behauptet, dass Com­puter-Bots im Internet die populäre Oppo­sition gegen den Pakt erzeugt hätten. Der wahr­schein­li­chere Grund für die Ablehnung des UNO-Paktes ist, dass immer mehr Dänen erkennen, dass die Migration zu einer Reihe schwer­wie­gender Pro­bleme in Dänemark geführt hat.
Ein solches Problem ist das Vor­han­densein mus­li­mi­scher Par­al­lel­ge­sell­schaften in däni­schen Groß­städten, eine Situation, die dänische Doku­men­tar­filmer bereits 2016 in einer ver­deckten Unter­su­chung mit ver­steckten Kameras doku­men­tiert haben, in der behauptet wurde, dass Imame daran arbeiten, auf Par­al­lel­ge­sell­schaften für Muslime in Dänemark hinzuarbeiten.
Seitdem hat sich die Situation nicht ver­bessert. Im Februar 2018 besuchte bei­spiels­weise der dänische Fern­seh­sender TV2 News Vollsmose, ein Viertel in Däne­marks dritt­größter Stadt Odense, in dem mus­li­mische Par­al­lel­ge­sell­schaften weit ver­breitet sind. Das Fern­sehteam sprach mit jungen soma­li­schen Frauen in einem Café, in dem Männer und Frauen in getrennten Bereichen sitzen. Die 31-jährige Hibo Abdulahi, die im Alter von zehn Jahren nach Dänemark kam, sagte, der Grund für die selbst auf­er­legte Geschlech­ter­trennung sei: “Das sind unsere Regeln. Ja, unser Gesetz… Das ist isla­mi­sches Recht, Männer und Frauen sitzen nicht zusammen”. Der Reporter fragte sie, ob das bedeute, dass er nicht im Frau­en­be­reich des Cafés sitzen dürfe. “Ja, du kannst hier sitzen, weil du ein weißer Mensch bist, du es also wahr­scheinlich nicht besser weißt”. Hibo Abdulahi betrachtete das Café offenbar nicht als Teil einer mus­li­mi­schen Parallelgesellschaft:
“Das Café unter­liegt däni­schem Gesetz… Das ist unsere Kultur, die uns fehlt und die wir ein wenig ver­missen. Was ist daran falsch? Ich ver­stehe einfach nicht, warum wir so inte­griert werden müssen. Bedeutet das, dass wir unsere ganze Kultur weg­räumen und kom­plett Dänisch sein sollten? Ich habe jetzt genug. Ich bin sehr inte­griert, ich habe viele dänische Freunde, nimm es locker, lass uns etwas für uns haben”.
Eine weitere Ver­än­derung der däni­schen Land­schaft ist die zuneh­mende Präsenz von Moscheen. “Das Minarett ist in erster Linie ein Symbol”, so der tür­kische Kul­tur­verein, der sich hinter dem Bau einer tür­ki­schen Moschee in Århus, der zweit­größten Stadt Däne­marks, befindet. Das 24 Meter hohe Minarett der Moschee ist für die Besucher der Stadt sichtbar, wenn sie sich ihr von der Autobahn nähern.
Die Türkei hat ihre Akti­vi­täten in Dänemark massiv aus­gebaut, offenbar im Rahmen des Plans des tür­ki­schen Prä­si­denten Recep Tayyip Erdogan zur Stärkung des Islams im Westen. In Dänemark gibt es bis Ende 2017 bereits rund 30 tür­kische Moscheen von ins­gesamt rund 170 Moscheen. Im Jahr 2006 gab es 115 Moscheen in ganz Dänemark — eine Zunahme von fast 50% in etwas mehr als zehn Jahren.
Eine aktuelle Regie­rungs­studie “Analyse von Kindern von Nach­kommen mit nicht-west­lichem Hin­ter­grund” zeigt, dass es nach wie vor große Pro­bleme bei der Assi­mi­lation von Ein­wan­derern in die dänische Gesell­schaft gibt.
Der Studie zufolge erhalten Ein­wan­derer der dritten Gene­ration — die zweite Gene­ration, die in Dänemark geboren wird — immer noch keine bes­seren Schul­noten als ihre Eltern, noch absol­vieren mehr von ihnen eine Hoch­schul­aus­bildung oder finden eine Beschäf­tigung. Im Januar 2018 gab es in Dänemark 24.200 Ein­wan­derer der dritten Gene­ration, von denen 92% einen nicht-west­lichen Hin­ter­grund hatten. Von den­je­nigen mit nicht-west­lichem Hin­ter­grund waren 41% tür­ki­scher Her­kunft und 21% paki­sta­ni­scher Herkunft.
Heute gibt es in Dänemark rund 500.000 Ein­wan­derer und Nach­kommen von Ein­wan­derern. Die Kosten für den däni­schen Staat betragen 33 Mil­li­arden Dänische Kronen pro Jahr (5 Mil­li­arden Dollar oder 4,4 Mil­li­arden Euro), so das dänische Finanz­mi­nis­terium. Schät­zungen zufolge wird es im Jahr 2060 fast 900.000 Ein­wan­derer und Nach­kommen von Ein­wan­derern in Dänemark geben, so das offi­zielle dänische sta­tis­tische Amt, Danmark’s Sta­tistik. Dänemark hat derzeit eine Gesamt­be­völ­kerung von 5,8 Mil­lionen Men­schen. Wenn die man­gelnde Inte­gration bei der nächsten Gene­ration von Nach­kommen von Ein­wan­derern anhält, steht Dänemark vor einem bedeu­tenden gesell­schaft­lichen Problem, für das niemand eine Lösung zu haben scheint.
Am wenigsten Pre­mier­mi­nister Lars Løkke Ras­mussen. In seiner Neu­jahrs­an­sprache sagte er, dass es in Dänemark “gut läuft”. Er erwähnte nicht die Studie über die Nach­kommen nicht-west­licher Ein­wan­derer, oder dass die dänische Regierung keine rele­vanten Ant­worten auf die vielen Fragen hat, die die Existenz mus­li­mi­scher Par­al­lel­ge­sell­schaften auf­wirft — obwohl er erwähnte, dass mus­li­mische Par­al­lel­ge­sell­schaften ein Problem dar­stellen und dass Ein­wan­derer lernen müssen, säkulare Werte über reli­giöse zu stellen. Er sagte bloß nicht, wie er das alles angehen will. “Als ich in der High School war,” sagte er auch, “gab es in Dänemark etwa 50.000 Men­schen mit nicht-west­lichem Hin­ter­grund. Heute sind es fast eine halbe Million. In einer Gene­ration hat sich unser Land ver­ändert”. Das Land hat sich nicht einfach “ver­ändert”. Dänische Poli­tiker haben es mit ihrer Politik geändert.
Ras­mussen erwähnte auch die jüngste brutale Ver­ge­wal­tigung und Ent­hauptung zweier junger skan­di­na­vi­scher Frauen, von denen eine eine Dänin war, durch ISIS-Ter­ro­risten in Marokko:
“Wir alle reagieren mit Ekel und Trauer. Aber wir müssen auch reagieren, indem wir für das stehen, was wir glauben. Freiheit und Gleichheit der Men­schen. Wir müssen für unsere Werte kämpfen… Es reicht nicht aus, eine strenge Politik zu haben, Polizei- und Grenz­kon­trollen durch­zu­führen. Es erfordert eine enge euro­päische Zusam­men­arbeit, Ent­wick­lungs­hilfe, Diplo­matie und ver­stärkte Inves­ti­tionen in unsere Ver­tei­digung. Wir müssen für unsere freien Gesell­schaften eintreten”.
Die Dänen mögen dafür ent­schuldigt werden, dass ihr Pre­mier­mi­nister, der kürzlich dem Glo­balen Pakt für Migration der Ver­einten Nationen bei­getreten ist, der mehr Migration fördert, als nicht ganz auf­richtig erscheint.


Erst­ver­öf­fent­li­chung auf Gatestone Institute
Judith Bergman, eine Kolum­nistin, Juristin und Poli­to­login, ist eine ange­sehene Senior Fellow am Gatestone Institute.