Wir Deutschen sind in Bezug auf die anzustrebende Zukunft unseres Landes zutiefst gespalten. Im Großen und Ganzen gibt es – sehen wir einmal von den parteipolitischen Programmen und diversen Lagern ab – eigentlich zwei große, gesellschaftliche Strömungen. Das eine sind die Gutmenschen und CO2-freie-Welt-Utopisten, die sich eine Welt ohne stinkende, böse Autos erträumen, nur mit Solarstrom und Windstrom sauber und moralisch einwandfrei. Sie träumen davon, zusammen mit allen Menschen dieser Welt in Deutschland im Überfluss zu leben, in diesem sonnendurchfluteten Utopia, wo alle irgendwie divers sind, sich liebhaben und sich nur noch vegan ernähren. Dass dabei ganze Industriezweige untergehen und Hunderttausende arm und arbeitslos werden, die ganze teure Energiewende gar nicht mehr zu bezahlen sein wird und auch die Versorgung von Millionen Einwanderern nicht mehr zu leisten ist – das sind halt nur die kleinen Holprigkeiten auf dem Weg ins politisch korrekte, vegane, CO2-freie Paradies. Da alle bösen Hausbesitzer enteignet sind, kann ja jeder in einer wunderschönen, spottbilligen Wohnung leben, die mit erneuerbarer Energie kostenlos versorgt wird.
Dann gibt es diejenigen, die nicht Schüler oder Studenten, grüne Politiker oder von diversen politischen Stiftungen finanzierte Aktivisten sind, sondern ganz normale Leute, die richtig arbeiten müssen für ihren Lebensunterhalt. Die nicht weiter wissen, wenn sie ihren Job verlieren oder ihr Auto nicht mehr fahren dürfen. Und es sind die Mittelständler, die nicht nur für ihren eigenen Lebensunterhalt pausenlos arbeiten, sondern auch für ihre Mitarbeiter und deren Familien genug Arbeit und Einkommen generieren müssen. Diese Leute sind es, die die Utopisten und das ganze System mit ihrer Arbeit und ihren Steuern bezahlen und pampern. Denen aber die Existenz einfach vernichtet wird durch ideologisch schön klingende Gesetze und Verordnungen für die bessere Welt. Das ist die Deindustrialisierung Deutschlands.
Vierundsiebzig Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg machen die romantischen Utopisten das, was damals die schlimmsten Feinde und Hasser Deutschlands planten, um es restlos in die Knie zu zwingen und halb oder ganz auszurotten: der Morgenthau-Plan. Damals machten die Deutschen drei Kreuzzeichen und dankten dem Himmel, dass uns wenigstens dieser Völkermord erspart geblieben ist. Heute führen ihn die Deutschen selbst aus.
Denn dass es bei einer Deindustrialisierung zu Hungersnot und Elend kommen wird, ist wohl jedem, der denken kann, vollkommen klar. Brechen die Produktions- und Logistik-Ketten, bleiben die Supermärkte leer. Wenn Menschen gleichzeitig massenhaft ihre Existenz verlieren, weil ihr Arbeitgeber bankrott geht und/oder sie kein Auto mehr haben, um zur Arbeit zu kommen, werden die Sozialkassen schnell am Ende sein und bald gibt es nichts mehr an Wohltaten zu verteilen. Dann streckt der Tod seine kalte Hand nach den Schwächsten aus, die keine Reserven und keine Möglichkeiten mehr haben. Rentner werden still und leise in ihren kalten Wohnungen – wenn sie denn überhaupt noch eine haben – erfrieren oder verhungern. Kranke und Behinderte sind chancenlos. Leute, die gestern noch eine Wohnung und ein Einkommen hatten, werden massenhaft obdachlos. Jeder wird versuchen, sich irgendwie durchzuschlagen.
Dass am Ende genau das Gegenteil des politisch korrekten und umweltfreundlichen Paradieses das Ergebnis sein wird, ist den Realisten klar, den Utopisten nicht. Jeder wird mit allen Mitteln und um jeden Preis für sein Überleben kämpfen. CO2, Antirassismus, Genderismus und vegane Ernährung interessiert dann niemanden mehr. Wer friert, der verfeuert alles, was brennt. Und wer richtig Hunger hat, an dem kommt kein Tier lebend vorbei.