„Freund­schaften mit rechten Men­schen lieber beenden“: „Fettes Brot“ fühlt sich kon­se­quent im Umgang mit „Nazis“

Die Mit­glieder der Ham­burger Hip-Hop-Gruppe Fettes Brot sehen sich sowohl in ihrer künst­le­ri­schen Tätigkeit als auch privat kon­se­quent im Umgang mit Men­schen, die sich ras­sis­tisch äußern oder mit rechten Gedanken sym­pa­thi­sieren. „In unserem Alter hat jeder schon mal Leute in seinem Umfeld erlebt, die Sachen sagen, bei denen dir der Kopf explo­diert. Weil du gar nicht glauben kannst, dass jemand so denkt.“, sagte Björn Warns alias Björn Beton der Wochen­zeitung „Die Zeit“.

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Wenn man die Person eigentlich möge, sei „es sehr schwierig, damit umzu­gehen. Aber manchmal sollte man eine Freund­schaft dann auch beenden“, so der Musiker weiter. Auf ihrem neuen Album „Love­story“, das am 3. Mai erscheint, posi­tio­nieren sich Fettes Brot im Song „Du driftest nach rechts“ klar poli­tisch. „Es geht um das Gefühl, wenn geliebte Men­schen auf einmal anfangen, Unsinn zu reden. Und man fest­stellt, dass man jemanden ab einem bestimmten Punkt nicht mehr begleiten kann.“, sagte Martin Van­dreier alias Dokter Renz. Das Video hatte nach der Ver­öf­fent­li­chung auf Youtube unter den Fans für heftige Dis­kus­sionen und harsche Kritik gesorgt. Berühmt wurden Fettes Brot in den 90er Jahren mit Hits wie „Nor­disch by Nature“ und „Jein“. Die Stücke aus der Anfangszeit sind den Musikern auch heute, fast 30 Jahre später, nicht peinlich. „Wenn ich unsere alten Werke höre, muss ich mich für nichts schämen, was mir auch vor meinen Kindern unan­genehm wäre“, sagte Warns der Wochen­zeitung „Die Zeit“. Trotzdem: Man habe „früher ganz schön die Fresse auf­ge­rissen – mit der Arroganz von 18-Jäh­rigen, die sich unsterblich fühlen.“
 

Hamburg (dts Nach­rich­ten­agentur) – Foto: Rechts­extreme, über dts Nachrichtenagentur