Nigeria: Dschihad gegen Christen

von Uzay Bulut

  • Die aktuelle Gewalt, die sich seit Anfang 2017 ver­schärft hat, “ist insofern etwas anders, als es sich um eine Reihe von gezielten Angriffen auf christ­liche Gemein­schaften handelt, im Versuch, Bauern zu ver­treiben und Land für Hirten zu gewinnen”. — Nathan Johnson, Inter­na­tional Christian Concern, Regional Manager für Afrika.
  • “Christen in Nigeria werden in den zwölf Nord­staaten, in denen das Scharia-Gesetz gilt, als Bürger zweiter Klasse behandelt. Sie werden auf viel­fältige Weise zu Opfern. Christ­liche Mädchen werden ent­führt und zur Ehe mit mus­li­mi­schen Männern gezwungen. Pas­toren werden für Lösegeld ent­führt. Kirchen werden van­da­li­siert oder kom­plett zer­stört.” — Nathan Johnson.
  • “Die nige­ria­nische Regierung und die inter­na­tionale Gemein­schaft … haben von Anfang an wenig getan, um die Situation zu adres­sieren. Dieser Mangel an Betei­ligung ist nicht ver­wun­derlich: Sie können nicht einmal ihre Wurzeln aner­kennen, nämlich die into­le­rante Ideo­logie des Dschihads. Infol­ge­dessen ist die Zahl der Todes­opfer von Christen kon­stant ange­stiegen — und wird wahr­scheinlich auch wei­terhin expo­nen­tiell wachsen — bis diese Rea­lität nicht nur aner­kannt, sondern auch ange­messen darauf reagiert wird.” — Raymond Ibrahim, Autor und Nahost-Experte.

Christen werden in Nigeria von Fulani und Boko Haram Dschi­ha­disten mas­sa­kriert — und es scheint nie­manden zu interessieren.
Die schwer­wie­gendste Ver­folgung dieser wehr­losen Christen — die die Hälfte der Gesamt­be­völ­kerung Nigerias aus­machen — fand vor allem im mus­li­mi­schen Norden des Landes statt, wo nach der Scharia regiert wird, und in den Staaten, die als “Mitt­lerer Gürtel” bekannt sind, einer Über­gangszone zwi­schen den Nord- und den Südstaaten.
Nach Angaben der Men­schen­rechts­or­ga­ni­sation Inter­na­tional Christian Concern (ICC):
“Fulani-Kämpfer führten im März weitere gewalt­tätige Angriffe in der gesamten Region des Mitt­leren Gürtels in Nigeria durch. Die bru­talen Angriffe dieser hart­nä­ckigen isla­mi­schen Mili­tanten wecken hart­näckig Angst unter den im Mitt­leren Gürtel lebenden Christen, da die Todes­opfer weiter steigen … Letzten Monat [März 2019] wurden min­destens 150 Men­schen getötet.
“… Der nige­ria­nische Bischof William Amove Avenya vom Bun­des­staat Benue sagte: ‘Die Stam­mes­an­ge­hö­rigen der Fulani sind bis an die Zähne bewaffnet, ermorden schwangere Frauen und Kinder und zer­stören unsere kleinen Besitztümer.’
‘Dies ist eine Zeit­bombe, die die gesamte Region zu ent­zünden droht. Wir können nicht warten, bis es zu einem Mas­sen­völ­kermord kommt, bevor wir ein­greifen,’ fügte er hinzu. … ”

Nach­folgend die größten Angriffe, die im März stattfanden:

  1. 4. März 2019: Fulani-Milizen greifen den Staat Benue an, töten 23
  2. 11. März, 2019: Fulani-Milizen greifen Kajuru an, ver­brennen mehr als 100 Häuser und töten 52.
  1. 18. März, 2019: Boko Haram belagert Stadt mit christ­licher Mehrheit im Staat Adamawa, die von mehr als 370.000 Men­schen bewohnt wird.

Der ICC-Regio­nal­ma­nager für Afrika, Nathan Johnson, der kürzlich Nigeria besuchte, sagte Gatestone, dass diese töd­liche Gewalt vor weniger als 20 Jahren begann.
“Es begann erst 2001 so richtig, nachdem Unruhen zwi­schen Mus­limen und Christen in der Plateau-Region mehr als 1.000 Men­schen­leben gefordert und viele Kirchen zer­stört hatten. Auch in den Jahren 2008 und 2010 gab es töd­liche Unruhen, und die Span­nungen zwi­schen den beiden Gemein­schaften nehmen seither zu.”
Johnson stellte fest, dass die gegen­wärtige Gewalt, die sich seit Anfang 2017 ver­schärft hat, “etwas anders ist, da es sich um eine Reihe von gezielten Angriffen auf christ­liche Gemein­schaften handelt, im Versuch, die Bauern zu ver­treiben und Land für Hirten zu gewinnen”.
Er sagte, dass die Feind­se­ligkeit eine kom­plexe Reihe von Fak­toren beinhaltet — sozio­öko­no­misch (Hirte vs. Landwirt), eth­nisch (haupt­sächlich Fulani vs. alle anderen außer Hausa) und religiös (mus­li­misch vs. christlich), jedoch:
“Die nige­ria­nische Regierung und die Main­stream-Medien haben die Tat­sache her­un­ter­ge­spielt, dass radikale Muslime christ­liche Gemein­schaften in Nigeria abschlachten. Sie würden die Krise vielmehr als einen Kon­flikt zwi­schen zwei eth­ni­schen oder sozio­öko­no­mi­schen Gemein­schaften beschreiben, die sich gegen­seitig umbringen — obwohl fast 80% der Opfer Christen sind.”
Johnson fügte hinzu:
“Christen in Nigeria werden in den zwölf Nord­staaten, in denen das Scharia-Gesetz gilt, als Bürger zweiter Klasse behandelt. Sie werden auf viel­fältige Weise zu Opfern. Christ­liche Mädchen werden ent­führt und zur Ehe mit mus­li­mi­schen Männern gezwungen. Pas­toren werden wegen Lösegeld ent­führt. Kirchen werden van­da­li­siert oder kom­plett zerstört.
Die Christen, die ich auf meiner letzten Reise nach Nigeria ken­nen­ge­lernt habe und die sowohl unter den Fulani als auch unter Boko Haram gelitten haben, hoffen, dass andere auf der ganzen Welt um sie besorgt sind und für sie beten. Vielen fehlt es an Nahrung, Wasser und Unter­künften, weil sie von ihrem Land ver­trieben wurden und in Städte gehen mussten, in denen sie keine Land­wirt­schaft betreiben oder Arbeit finden können. Hun­dert­tau­sende christ­licher Kinder im ganzen Land können nicht zur Schule gehen, weil ihre Eltern es sich nicht leisten können, keinen Zugang dazu haben oder befürchten, dass ihre Kinder auf dem Weg zum Unter­richt oder im Schul­zimmer ange­griffen oder ent­führt werden könnten.”
Wie der Nahost-Experte Raymond Ibrahim im ver­gan­genen Jahr schrieb:
“Die nige­ria­nische Regierung und die inter­na­tionale Gemein­schaft … haben von Anfang an wenig getan, um die Situation anzu­gehen. Dieser Mangel an Betei­ligung ist nicht ver­wun­derlich: Sie können nicht einmal ihre Wurzeln aner­kennen, nämlich die into­le­rante Ideo­logie des Dschihad. Infol­ge­dessen ist die Zahl der Todes­opfer von Christen kon­stant ange­stiegen — und wird wahr­scheinlich auch wei­terhin expo­nen­tiell wachsen — bis diese Rea­lität nicht nur aner­kannt, sondern auch ange­messen darauf reagiert wird.”


Quelle: Gatestone Institute