USA-Senat: Neues Gesetz über harte Russland-Sank­tionen vorgelegt

Obwohl der Mueller-Bericht kei­nerlei Ver­bin­dungen zwi­schen Trump und Russland gefunden hat und die angeb­liche rus­sische Ein­mi­schung in die US-Wahlen von 2016 eine reine Farce ist, wird nun in Washington ein wei­teres Gesetz zur Ver­schärfung der Russland-Sank­tionen vorbereitet. 
(Von Thomas Röper)
Schon der Name des Gesetzes zeigt die ganze Absur­dität der Geschichte. Es heißt „Deter Act“ (Defending Elec­tions against Trolls from Enemy Regimes Act), also „Gesetz zur Ver­tei­digung von Wahlen gegen Trolle aus feind­lichen Regimes“. Man muss wohl wirklich US-Poli­tiker sein, um sich solche Namen für Gesetze aus­zu­denken, ein nor­males Gehirn würde kaum auf eine solche Idee kommen. (Ja, ok, genug der Ironie!)

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Initia­toren sind die Sena­toren Chris Van Hollen (Demo­kraten) und Marco Rubio (Repu­bli­kaner). Das Gesetz sieht vor, dass in Zukunft nach jeder lan­des­weiten Wahl in den USA die Geheim­dienste innerhalb von 30 Tagen einen Bericht über aus­län­dische Ein­mi­schungen vor­legen sollen. Wenn solche Hin­weise gefunden werden, sollen innerhalb von 10 Tagen Sank­tionen gegen die Länder ver­hängt werden, die sich angeblich ein­ge­mischt haben.
Diese Sank­tionen sollen Banken treffen, im Gesetz sind einige rus­sische Banken namentlich bereits genannt, außerdem sollen die Sank­tionen staat­liche Anleihen der ent­spre­chenden Länder treffen, es geht natürlich um Kon­ten­sper­rungen in den USA und schließlich auch um Sank­tionen gegen Rüs­tungs- und Erdölindustrie.
Das Gesetz ist aus­drücklich auf Russland zuge­schnitten, aber es werden dort auch China, der Iran und Nord Korea als „Cyber Bedro­hungen“ genannt.
Die Hys­terie um die nicht vor­handene rus­sische Ein­mi­schung in die US-Wahlen geht also unge­achtet aller Fakten weiter, während die USA sich gleich­zeitig nicht zu schade sind, sich in Wahlen in allen mög­lichen Ländern der Welt ein­zu­mi­schen oder Regie­rungen durch Sank­tionen und Kriege zu stürzen. Die Dop­pel­moral hat einen Namen: USA.
 

Thomas Röper — www.anti-spiegel.ru
Thomas Röper, Jahrgang 1971, hat als Experte für Ost­europa in ver­schie­denen Ver­si­che­rungs- und Finanz­dienst­leis­tungs­un­ter­nehmen in Ost­europa und Russland Vor­stands- und Auf­sichts­rats­po­si­tionen bekleidet, bevor er sich ent­schloss, sich als unab­hän­giger Unter­neh­mens­be­rater in seiner Wahl­heimat St. Petersburg nie­der­zu­lassen. Er lebt ins­gesamt über 15 Jahre in Russland und betreibt die Seite  www.anti-spiegel.ru. Die Schwer­punkte seiner medi­en­kri­ti­schen Arbeit sind das (mediale) Russ­landbild in Deutschland, Kritik an der Bericht­erstattung west­licher Medien im All­ge­meinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.
Thomas Röper ist Autor des Buches „Vla­dimir Putin: Seht Ihr, was Ihr ange­richtet habt?“