“Isla­mo­phobie”: Groß­bri­tan­niens Blas­phemie-Gesetz durch die Hintertür

von Soeren Kern

  • Der seit langem andau­ernde Streit dreht sich — in jüngster Zeit — um die Bemü­hungen der All­par­tei­en­fraktion (APPG) um bri­tische Muslime, eine par­tei­über­grei­fende Zusam­men­setzung von rund zwei Dutzend Abge­ord­neten im bri­ti­schen Par­lament, die Defi­nition von Isla­mo­phobie nicht religiös, sondern ras­sis­tisch zu institutionalisieren.
  • Die vor­ge­schlagene Defi­nition wurde von vielen Briten, dar­unter auch von bri­ti­schen Mus­limen, abge­lehnt, die warnten, dass sie den Islam wirksam vor Kon­trolle und valider Kritik schützen würde.
  • “Wir haben es hier mit einem Kon­flikt zwi­schen zwei sehr unter­schied­lichen Sicht­weisen auf eine Gesell­schaft zu tun: All­gemein aus­ge­drückt geht es um Indi­vi­dua­lismus und Kol­lek­ti­vismus… In einer kol­lek­ti­vis­ti­schen Gesell­schaft ist es das Ziel, dass die Herr­scher bestimmen, wie sich Ein­zel­per­sonen ver­halten sollen… Die Macht­haber legen einen detail­lierten Kodex fest und drohen mit Strafe bei Nicht­ein­haltung. Und sie begrüßen Kritik nicht als Mittel zum gegen­sei­tigen Lernen und zur Rechen­schafts­legung der Macht­ha­benden.” — David Green, The Spec­tator.
  • “Wir befürchten, dass Anschul­di­gungen über Islam­feind­lichkeit dazu benutzt werden, isla­mische Über­zeu­gungen und sogar Extre­misten wirksam vor Kritik zu schützen, und dass die For­ma­li­sierung dieser Defi­nition dazu führen wird, dass sie effektiv als eine Art Blas­phe­mie­gesetz-durch-die-Hin­tertür ein­ge­setzt werden wird.” — Offener Brief, unter­zeichnet von 40 bri­ti­schen Aka­de­mikern, Schrift­stellern und Beamten an Innen­mi­nister Sajid Javid.Tage nachdem die bri­tische Regierung dessen bevor­zugte offi­zielle Defi­nition von Isla­mo­phobie abge­lehnt hatte, for­derte der Muslim Council of Britain, die größte isla­mische Orga­ni­sation in Groß­bri­tannien, dass gegen die kon­ser­vative Regie­rungs­partei offi­ziell wegen Isla­mo­phobie ermittelt werde.
    Der Streit dreht sich um die Bemü­hungen der All­par­teien-Par­la­ments­gruppe (APPG) um bri­tische Muslime, eine par­tei­über­grei­fende For­mation von rund zwei Dutzend Abge­ord­neten im bri­ti­schen Par­lament, die Defi­nition von Isla­mo­phobie eher ras­sis­tisch als religiös zu institutionalisieren.
    Die APPG hat in einem Bericht vom November 2018 mit dem Titel “Isla­mo­phobie defi­niert” die fol­gende Defi­nition von Isla­mo­phobie in einem Satz vorgeschlagen:
    “Isla­mo­phobie ist im Ras­sismus ver­wurzelt und ist eine Form des Ras­sismus, die sich auf den Aus­druck des Mus­limtums oder des wahr­ge­nom­menen Mus­limtums bezieht.”
    Die Defi­nition, das Ergebnis sechs­mo­na­tiger Kon­sul­ta­tionen, wurde von Hun­derten von mus­li­mi­schen Orga­ni­sa­tionen, dem Lon­doner Bür­ger­meister Sadiq Khan, sowie von meh­reren poli­ti­schen Par­teien, dar­unter Labour, den Libe­ral­de­mo­kraten und den schot­ti­schen Kon­ser­va­tiven, unterstützt.
    Die Befür­worter der Defi­nition sagen, dass es zwar wahr ist, dass der Islam keine Rasse, sondern eine Religion ist — eine Reihe von Über­zeu­gungen und Ideen — und dass Muslime eine Reihe von Gläu­bigen aus ver­schie­denen Rassen, Ethnien und Natio­na­li­täten sind, aber viele Muslime erleben Vor­ur­teile, Dis­kri­mi­nierung und eine Form des Ras­sismus, die, wie sie sagen, struk­turell ist. Der Direktor der Anti­ras­sismus-Denk­fabrik Run­nymede Trust, Omar Khan, erklärte:
    “Die Defi­nition von Isla­mo­phobie als anti­mus­li­mi­scher Ras­sismus loka­li­siert das Problem richtig, indem Gruppen von Men­schen negative kul­tu­relle und ras­sische Attribute zuge­schrieben werden, die zu einem breiten Erfah­rungs­spektrum führen können, ent­weder als unbe­wusste Vor­ein­ge­nom­menheit, Vor­ur­teile, direkte oder indi­rekte Dis­kri­mi­nierung, struk­tu­relle Ungleichheit oder Hasszwischenfälle”.
    Während einer par­la­men­ta­ri­schen Debatte im Unterhaus am 16. Mai lehnte Gemein­schaf­ten­se­kretär James Bro­kenshire die Defi­nition der APPG — beschrieben als “Blas­phe­mie­gesetz durch die Hin­tertür” — mit der Begründung ab, dass sie zu vage sei und “poten­zielle Folgen für die Mei­nungs­freiheit” habe. Er sagte, dass die Defi­nition nicht im Ein­klang mit dem Equality Act 2010 steht, der “Rasse” defi­niert als Farbe, Natio­na­lität und nationale oder eth­nische Her­kunft — nicht reli­giöse Praxis.
    Ein Regie­rungs­sprecher sagte, die Defi­nition der APPG sei “nicht all­gemein akzep­tiert worden” und bedürfe “einer wei­teren sorg­fäl­tigen Prüfung”.
    Die vor­ge­schlagene Defi­nition wurde von vielen Briten, dar­unter auch von bri­ti­schen Mus­limen, abge­lehnt, die warnten, dass sie den Islam wirksam vor Kon­trolle und gül­tiger Kritik schützen würde.
    Als er in der Debatte der Commons sprach, wies der kon­ser­vative Abge­ordnete Sir John Hayes auf fol­gendes hin:
    “Der Bericht [der APPG] iden­ti­fi­ziert Isla­mo­phobie im Wesent­lichen als eine Aus­übung von Ras­sismus, die davon ausgeht, dass die mus­li­mi­schen Völker dieses Landes oder eines belie­bigen Landes eine Rasse sind. Da der Islam eine Religion ist, ist dieser Vor­schlag an sich umstritten und wurde von einigen Kri­tikern des Berichts als solches beschrieben.
    “Men­schen, die dieser Religion zuge­rechnet werden, kommen von allen mög­lichen Orten, haben alle Arten von Farben und Glau­bens­rich­tungen und üben alle Arten von ver­schie­denen Prak­tiken aus. Ähnlich wie Christen nehmen einige eine fun­da­men­ta­lis­ti­schere Sicht­weise ihres Glaubens ein als andere. Sie als Rasse zu bezeichnen, ist an sich schon eine mutige, und einige würden argu­men­tieren, umstrittene Sicht­weise, und doch ist es, was der Bericht tut, indem er Isla­mo­phobie als eine Ange­le­genheit des Anti­ras­sismus identifiziert…
    “Die bestehenden gesetz­lichen Rege­lungen zur Auf­sta­chelung zu Hass, Dis­kri­mi­nierung und einer Reihe anderer Maß­nahmen ermög­lichen es der Polizei, wenn sie dies wünscht, Men­schen zu ver­folgen, die sich inak­zep­tabel und, noch viel schwer­wie­gender, illegal ver­halten — es gibt ein völlig berech­tigtes Argument, dass die Polizei das nicht genug tut. Ich ver­fechte nicht dieses Argument, aber viel­leicht andere. Es ist sicherlich richtig, dass die Polizei diese Per­sonen ver­folgt, die befragt, ange­klagt und gege­be­nen­falls ver­folgt werden sollten. Das Argument, dass wir von einem leeren Blatt Papier aus­gehen, widerlegt jedoch die Tat­sache, dass es alle Arten von Anti­dis­kri­mi­nie­rungs- und Anti­ras­sis­mus­ge­setze gibt, die es uns ermög­lichen, die­je­nigen zu schützen, die Opfer solcher Vor­ur­teile werden könnten.”
    David Green, der Gründer und Chief Exe­cutive von Civitas, einem über­par­tei­lichen Think Tank für öffent­liche Ordnung mit Sitz in London, warnte in einem Schreiben für The Spec­tator:
    “Wenn diese Defi­nition zum Gesetz wird, könnte sich niemand sicher sein, welche Wort­formen sie vor Gericht bringen könnten. Gerade diese Unsi­cherheit macht den Unter­schied zwi­schen einem Poli­zei­staat und einer freien Gesell­schaft aus. His­to­risch gesehen wurde der Begriff “Rechts­staat­lichkeit” ver­wendet, um das poli­tische System zu beschreiben, in dem jeder wusste, wann das Gesetz gegen ihn ange­wendet werden konnte und wann er frei war, so zu handeln, wie er es für richtig hielt. Wie John Locke es aus­drückte, gab es in England eine “ste­hende Regel, nach der es zu leben galt, die jeder dieser Gesell­schaft gemeinsam war”, was bedeutete, “eine Freiheit, meinem eigenen Willen in allen Dingen zu folgen, wo die Regel es nicht vor­schreibt; und nicht dem unbe­stän­digen, unsi­cheren, unbe­kannten, will­kür­lichen Willen eines anderen unter­worfen zu sein”.…
    “Worte mit der Absicht, Ras­senhass zu schüren, zu benutzen, ist [nach bri­ti­schem Recht] nicht geschützt, und — zwei­fellos aus diesem Grund — behauptet die APPG-Defi­nition, dass die Kritik am Islam eine Form des Ras­sismus sei. Aber Rasse und Religion sind sehr verschieden…
    “Wir haben hier einen Kon­flikt zwi­schen zwei sehr unter­schied­lichen Sicht­weisen auf eine Gesell­schaft: Ganz All­gemein dem Indi­vi­dua­lismus und dem Kol­lek­ti­vismus. Indi­vi­dua­lismus sieht das Hauptziel des Staates darin, die Ent­wicklung unserer per­sön­lichen Qua­li­täten zu erleichtern…
    “In einer kol­lek­ti­vis­ti­schen Gesell­schaft ist es das Ziel, dass die Herr­scher bestimmen, wie sich Ein­zel­per­sonen ver­halten sollen… die Macht­haber legen einen detail­lierten Kodex fest und drohen mit Strafe bei Nicht­ein­haltung. Und sie begrüßen Kritik nicht als Mittel zum gegen­sei­tigen Lernen und zur Rechen­schafts­legung der Machthabenden.
    “Wir sind diesen auto­ri­tären Ideen in der Geschichte Europas begegnet und dachten, wir hätten uns wei­ter­ent­wi­ckelt… Die APPG-Defi­nition ist ein Versuch, die Atmo­sphäre der Ver­gan­genheit wiederherzustellen…
    “Es gibt eine breite öffent­liche Unter­stützung für die Mei­nungs­freiheit, und es ist unwahr­scheinlich, dass sie offi­ziell durch einen Par­la­mentsakt beendet wird, aber sie kann nach und nach abge­schafft werden. Die offi­zielle Aner­kennung der APPG-Defi­nition von Islam­feind­lichkeit wird ein großer Schritt in Richtung eines will­kür­lichen Poli­zei­staates sein.”
    Hoch­rangige bri­tische Poli­zei­beamte haben darauf hin­ge­wiesen, dass die vor­ge­schlagene Defi­nition von Isla­mo­phobie zu Ver­wirrung unter den Poli­zei­be­amten führen und den Kampf gegen den isla­mi­schen Ter­ro­rismus behindern könnte. In einem Brief an Pre­mier­mi­nis­terin Theresa May, der an die Times durch­ge­si­ckert ist, schrieb Martin Hewitt, Vor­sit­zender des National Police Chiefs’ Council (NPCC), dass die Defi­nition des APPG die Gefahr einer Ver­schärfung der Span­nungen mit der mus­li­mi­schen Gemein­schaft berge und die Befug­nisse und Tak­tiken der Ter­ro­ris­mus­be­kämpfung unter­graben könne:
    “Wir befürchten, dass die Defi­nition in ihrer jet­zigen Form zu weit gefasst ist, Ver­wirrung bei den Beamten stiften könnte, die sie durch­setzen, und dass sie dazu benutzt werden könnte, die legitime Rede­freiheit über die his­to­ri­schen und theo­lo­gi­schen Hand­lungen isla­mi­scher Staaten anzufechten.
    “Es besteht auch die Gefahr, dass sie auch die Befug­nisse der Ter­ro­ris­mus­be­kämpfung unter­graben, die darauf abzielen, den Extre­mismus zu bekämpfen oder den Ter­ro­rismus zu verhindern.”
    Eng­lands erster mus­li­mi­scher Abge­ord­neter, Khalid Mahmood, sagte, dass die Defi­nition der APPG zu einer stär­keren Segre­gation der mus­li­mi­schen Gemein­schaften führen würde:
    “Ich bin für die Gleichheit für alle — aber ich bin gegen das. Wir als Muslime sollten stolz auf das sein, was wir sind, und ver­suchen, uns von einer Opfer-Men­ta­lität zu lösen.”
    Im Dezember 2017 ver­öf­fent­lichte die Hilfs­or­ga­ni­sation Bar­nabas Fund eine Erklärung, in der sie emp­fiehlt, das Wort “Mus­lim­ophobie” nicht zu ver­wenden, wenn es um Angst und Hass vor mus­li­mi­schen Men­schen geht. Darin heißt es, dass das Wort “Isla­mo­phobie” nur für Angst und Hass vor der reli­giösen Ideo­logie Islam ver­wendet werden sollte. Die Erklärung betonte auch, dass es für viel Ver­wirrung sorgt, dass “Isla­mo­phobie” häufig auch Angst und Hass vor mus­li­mi­schen Men­schen mit einschließt.
    Am 15. Mai unter­zeich­neten mehr als 40 bri­tische Wis­sen­schaftler, Schrift­steller und Beamte einen offenen Brief an Innen­mi­nister Sajid Javid. In dem Schreiben werden die Regierung, poli­tische Par­teien, Gemein­deräte und andere Orga­ni­sa­tionen auf­ge­fordert, die Defi­nition der Islam­feind­lichkeit durch die APPG abzulehnen:
    “Die Unter­zeichner ver­ur­teilen unmiss­ver­ständlich, vor­be­haltlos und nach­drücklich Gewalt­taten gegen Muslime und erkennen die drin­gende Not­wen­digkeit an, sich mit dem anti-mus­li­mi­schen Hass aus­ein­an­der­zu­setzen. Wir sind jedoch äußerst besorgt über die unkri­tische und vor­schnelle Annahme der Defi­nition der Isla­mo­phobie in der APPG.
    “Diese vage und weit­rei­chende Defi­nition wird ohne ange­messene Prüfung oder ange­messene Berück­sich­tigung ihrer nega­tiven Aus­wir­kungen auf die Mei­nungs­freiheit sowie die aka­de­mische und jour­na­lis­tische Freiheit über­nommen. Die Defi­nition wird auch den sozialen Zusam­menhalt unter­graben — und genau den Fana­tismus gegen Muslime ver­stärken, den sie ver­hindern will.
    “Wir befürchten, dass Beschul­di­gungen der Islam­feind­lichkeit dazu genutzt werden, um isla­mische Über­zeu­gungen und sogar Extre­misten wirksam vor Kritik zu schützen, und dass die For­ma­li­sierung dieser Defi­nition dazu führen wird, dass sie effektiv als eine Art Blas­phe­mie­gesetz-durch-die-Hin­tertür ein­ge­setzt wird.
    “Offen­sichtlich werden Miss­brauch, schäd­liche Prak­tiken oder die Akti­vi­täten von Gruppen und Ein­zel­per­sonen, die Ideen fördern, die den bri­ti­schen Werten zuwi­der­laufen, viel wahr­schein­licher aus Angst, als isla­mophob bezeichnet zu werden, nicht ange­zeigt. Dies wird sich nur noch ver­stärken, wenn die Defi­nition der APPG formell in Kraft tritt.
    “Wir befürchten, dass die Defi­nition ver­wendet werden wird, um legitime Kritik und Ermitt­lungen zu unter­binden. Während die APPG-Autoren ver­si­chert haben, dass sie die Mei­nungs­freiheit nicht ver­letzen wollen, deuten der gesamte Inhalt des Berichts, die Defi­nition selbst und erste Anzeichen dafür, wie sie ver­wendet werden soll, darauf hin, dass sie genau dies sicherlich tun wird. Bür­ger­liche Frei­heiten sollten nicht als nach­rangige Gedanken bei den Bemü­hungen zur Bekämpfung anti-mus­li­mi­scher Vor­ur­teile behandelt werden.
    “Die Ver­schmelzung von Rasse und Religion, die unter dem kon­fusen Konzept des “kul­tu­rellen Ras­sismus” zum Vor­schein kommt, erweitert die Defi­nition über den anti­mus­li­mi­schen Hass hinaus auf die “ille­gitime” Kritik an der isla­mi­schen Religion. Das Konzept des Mus­limtums kann effektiv auf mus­li­mische Prak­tiken und Über­zeu­gungen über­tragen werden, so dass der Bericht behaupten kann, dass die Kritik am Islam instru­men­ta­li­siert wird, um Muslime zu verletzen.
    “Keine Religion sollte einen beson­deren Schutz vor Kritik erhalten. Wie der anti­sik­hische, anti­christ­liche oder anti-hin­du­is­tische Hass glauben wir, dass der Begriff des anti-mus­li­mi­schen Hasses ange­mes­sener ist und die Wahr­schein­lichkeit geringer ist, dass er die freie Mei­nungs­äu­ßerung ver­letzt. Eine Ver­breitung von “Phobien” ist nicht wün­schenswert, wie bereits von Sikh und christ­lichen Orga­ni­sa­tionen, die die Bedeutung einer freien Dis­kussion über ihren Glauben aner­kennen, erklärt wurde.”
    Am 28. Mai reichte der Muslim-Rat von Groß­bri­tannien, ver­bunden mit der Mus­lim­bru­der­schaft, eine Klage bei der Equality and Human Rights Com­mission (EHRC) wegen Islam­feind­lichkeit innerhalb der Kon­ser­va­tiven Partei ein. Die Klage lautet:
    “Wir haben diesen Schritt getan, nachdem uns eine bei­spiellose Zahl von Fällen zur Kenntnis gebracht wurde, die eine Kultur innerhalb der Kon­ser­va­tiven Partei ver­muten lassen, in der Isla­mo­phobie nicht nur weit ver­breitet, sondern sogar insti­tu­tionell ist. Wir ersuchen den EHRC nun, alle Beweise zu prüfen und in dieser Ange­le­genheit mit großer Dring­lichkeit zu ermitteln.”
    Der stell­ver­tre­tende Gene­ral­se­kretär des MCB, Miqdaad Versi, gab zu, dass die Beschwerde der Gruppe beim EHRC darauf abzielte, die Regierung unter Druck zu setzen, ihre bevor­zugte Defi­nition von Isla­mo­phobie zu akzeptieren:
    “Die der­zeitige kon­ser­vativ geführte Regierung hat auch beschlossen, eine Defi­nition von Isla­mo­phobie abzu­lehnen, wie sie vom MCB und den wich­tigsten mus­li­mi­schen Inter­es­sen­gruppen akzep­tiert wird, was uns zu der Frage führt, welche Bot­schaft die Kon­ser­va­tiven den mus­li­mi­schen Gemein­schaften ver­mitteln wollen?
    “Wird einer der Kan­di­daten während des Rennens um die Führung [der Kon­ser­va­tiven Partei] den Umgang mit der schieren Größe der Isla­mo­phobie, die die Kon­ser­vative Partei ver­schlungen hat, in den Vor­der­grund stellen?”
    Die For­derung nach einer Isla­mo­pho­bie­er­mittlung erfolgte am selben Tag, an dem die EHRC eine for­melle Ermittlung gegen Anti­se­mi­tismus in der Labour Party ankün­digte. Die Ermittlung wird fest­stellen, ob die Partei “Men­schen unrecht­mäßig dis­kri­mi­niert, schi­ka­niert oder zum Opfer gemacht hat, weil sie Juden sind”.
    Der MCB sagte, dass der Zeit­punkt seiner Anzeige — ein­ge­reicht am selben Tag der Anti­se­mi­tis­mu­ser­mitt­lungs­an­kün­digung — rein zufällig war.

Quelle: Gatestone Institute