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Das rus­sische Außen­mi­nis­terium über die in Russland inhaf­tierten ukrai­ni­schen Seeleute

Die Spre­cherin des rus­si­schen Außen­mi­nis­te­riums wurde auf ihrer gest­rigen Pres­se­kon­ferenz auch zu den seit dem Vorfall von Kertsch in Russland inhaf­tierten ukrai­ni­schen See­leuten befragt. 
Russland hatte der Ukraine die Frei­lassung der Gefan­genen ange­boten, das ukrai­nische Außen­mi­nis­terium hatte das abge­lehnt, ohne den Prä­si­denten zu infor­mieren, der davon erst aus den Medien erfahren hat und ent­spre­chend wütend reagiert hat.
Da die deut­schen Medien zu dieser Sache sehr schamlos lügen, wie ich hier auf­ge­zeigt habe, habe ich die Fragen eines Jour­na­listen und die offi­zi­ellen Ant­worten des rus­si­schen Außen­mi­nis­te­riums zu dem Thema kom­plett übersetzt.
Beginn der Übersetzung:
Frage: Bedeuten die Vor­schläge Russ­lands zu den ukrai­ni­schen Matrosen, die in der diplo­ma­ti­schen Note des rus­si­schen Außen­mi­nis­te­riums ent­halten waren, die Mög­lichkeit ihrer Rückkehr in die Ukraine?
Antwort: Genau das steht in der Note. Sie sagte deutlich, dass es im rus­si­schen Recht einen solchen Mecha­nismus gibt, den die ukrai­nische Seite ver­wenden kann, nicht um sie aus dem Ver­fahren zu befreien, sondern um sie aus der Haft zu ent­lassen, wenn die ukrai­nische Seite schrift­liche Garantien für jeden der 24 See­leute abgibt, dass sie an dem Ver­fahren teil­nehmen. Es gab keine Beschränkung in der Note, dass sie in Russland bleiben müssen. Mate­rialien ukrai­ni­scher Blogger oder, wie sie sich selbst nennen, Beob­achter, dazu, die ich gesehen habe, halte ich einfach nur für spe­ku­lativ. In der Note wird ein­deutig auf geeignete Instru­mente im rus­si­schen Recht hin­ge­wiesen. Ich möchte betonen, dass wir von der Ukraine eine offi­zielle Wei­gerung erhalten haben, dieses Thema über­haupt zu diskutieren.
Frage: Gab es nach den Äuße­rungen von Prä­sident Selensky eine Änderung der Position der Ukraine?
Antwort: Seit dem 26. Juni, nach dem Erhalt der offi­zi­ellen Ablehnung durch die Ukraine, die auch von einer öffent­lichen Erklärung durch das Minis­terium für aus­wärtige Ange­le­gen­heiten der Ukraine begleitet wurde, sind keine anderen Noten, Vor­schläge oder Erklä­rungen aus Kiew gekommen. Es hat keinen Versuch gegeben, das Thema zu dis­ku­tieren. Ich möchte, dass das deutlich gesagt wird. Bis heute haben wir nur die offi­zielle Wei­gerung der ukrai­ni­schen Seite, über die rus­sische Note zu sprechen und die darin ent­hal­tenen Vor­schläge zu dis­ku­tieren, die wir über diplo­ma­tische Kanäle nach Kiew geschickt haben.
Ende der Übersetzung

Thomas Röper — www.anti-spiegel.ru
Thomas Röper, Jahrgang 1971, hat als Experte für Ost­europa in ver­schie­denen Ver­si­che­rungs- und Finanz­dienst­leis­tungs­un­ter­nehmen in Ost­europa und Russland Vor­stands- und Auf­sichts­rats­po­si­tionen bekleidet, bevor er sich ent­schloss, sich als unab­hän­giger Unter­neh­mens­be­rater in seiner Wahl­heimat St. Petersburg nie­der­zu­lassen. Er lebt ins­gesamt über 15 Jahre in Russland und betreibt die Seite  www.anti-spiegel.ru. Die Schwer­punkte seiner medi­en­kri­ti­schen Arbeit sind das (mediale) Russ­landbild in Deutschland, Kritik an der Bericht­erstattung west­licher Medien im All­ge­meinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.
Thomas Röper ist Autor des Buches „Vla­dimir Putin: Seht Ihr, was Ihr ange­richtet habt?“