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Heil­kraft der Bäume: Die Lärche

Immer wieder gibt es Baum­wesen, die sich regel­recht auf­drängen, dass ich etwas über sie und zu ihnen schreibe. Momentan ist es die Lärche, aber nicht erst seit gestern, das geht jetzt schon Wochen so, und ja, ich bin dankbar, dass ich mir Zeit nehmen kann, um in das Feld der Lärche einzutauchen.
(von Christian Kindlimann)
Wenn ich vom Feld der Lärche spreche, meine ich die Aura der Lärche oder das Infor­ma­ti­onsfeld der Lärche. Dieses ist, wie bei allen Bäumen, geprägt durch die Zyklen der Natur, im Spe­zi­ellen aber hat die Lärche als Nadelbaum die Eigen­schaft, dass sie die Nadeln im Herbst ver­liert und im Frühling wieder frisch aus­treibt. Beide Zustände, sowohl der des Nadel­ab­werfens wie auch des fri­schen Sprießens, hat einen spe­zi­ellen Zauber. Es sind die gol­denen Wälder, die wir in den Bergen im Herbst sehen, bei deren Aus­strahlung mir immer wieder warm ums Herz wird, und im Frühling hat dieses Grün der aus­trei­benden Lär­chen­nadeln ein für meine Augen unver­gleich­liches Leuchten.
Für uns Men­schen sagen die Bäume damit auch:
„Es ist anders, als Du denkst“
Aus unserer Logik heraus sind Nadel­bäume doch immer grün, aber eben nicht die Lärche. Dass dieses „Anders-Sein“ für einige Men­schen eine Her­aus­for­derung ist, merke ich, wenn ich im Herbst mit Men­schen im Wald bin und diese die Lärchen als tote Bäume klas­si­fi­zieren. Wenn ich dann sage: „Nein, nein, der hat nur seine Nadeln abge­worfen, obwohl sie noch golden leuchtend dran sind“, höre ich: „Ja, aber Nadel­bäume sind doch immer grün“.
Es mag sein, dass das so scheint, ist jedoch nicht wirklich wahr, wie Du siehst. Es sind diese Momente in denen Vor­stellung und der Glaube an unser Wissen mit der Wirk­lichkeit kol­li­dieren und wir Neues ent­decken und erleben können. Dieses im-Zyklus-sein oder auch den Puls des Lebens wahr­zu­nehmen, finden wir wieder, wenn uns bewusst wird, dass die Lärche auch Ver­wendung findet, wenn Frauen eine soge­nannte Amenorrhoe erleben, ein Aus­bleiben der Mens­truation. Dieses nicht-im-Fluss-sein erleben viele Men­schen, ob Frau oder Mann. Was bei dem einen Geschlecht dia­gnos­ti­ziert und fest­ge­stellt werden kann, ist beim anderen Geschlecht nicht ersichtlich, sehen wir von der Impotenz mal ab. Was bringt uns aber dazu, nicht im Fluss zu sein, den Fluss des Lebens als unan­genehm oder gar störend zu emp­finden? Meist ist es das Unzu­frieden-sein mit dem, was ist, und da kommt die Lärche ins Spiel.
„Dein Wille geschehe“
Die Lärche sagt uns das so, wie wir das auch aus christ­lichen Gebeten kennen: „Dein Wille geschehe.“ Also nicht das, was uns unser Ver­stand vor­plappert, was sein müsste, sondern schaue auf das, was ist. So fällt es Men­schen leichter, sich im Feld der Lärche dem Gött­lichen Willen anzu­schließen, im Ver­trauen und der Liebe eines all­um­fas­senden Bewusst­seins. Per­sönlich kann ich die Zweifel nach­voll­ziehen, die sich bei so manchem auftun, wenn er oder sie von einem Gött­lichen Willen hören und noch schlimmer, sich diesem quasi zu unter­werfen. Wir wollen ja stetig selber machen und uns, wenn möglich, nicht anderen unterordnen.
Diese Ignoranz führt uns direkt in alle erdenk­lichen Ego­spiele, die uns in so vielen Facetten und Kulissen ent­ge­gen­treten, sodass wir immer wieder das Gefühl haben, dass diese nichts mit­ein­ander zu tun haben. Natürlich können wir aus diesem Blick­winkel nicht sehen, dass es unsere Erwar­tungen und Über­zeu­gungen sind, die uns in diese Unzu­frie­denheit führen, denn Schuld­zu­wei­sungen sind einfach und schnell, und damit auch ein adäquates Mittel, von unseren eigenen emo­tio­nalen Bau­stellen abzu­lenken. In Ver­bindung mit den Lärchen sind wir mit einem starken Partner unterwegs, der sich auch in wid­rigen Umständen nicht unter­kriegen lässt. Das sehen wir auch daran, dass die Lärche bis in die Hoch­ge­birge anzu­treffen ist. Gerade in den Berg­re­gionen hat die Lärche einen beson­deren Stel­lenwert, sagt man ihr doch nach, dass unter ihr sich die Feen und Elfen ver­sammeln. Kindern wird auch gerne Lär­chen­schmuck um den Hals gehängt, um diese vor bösen Ein­flüssen zu schützen. Ebenso wird das Holz zum Räu­chern verwendet.
„Wir ent­decken das, was schon immer da war“ 
Sind wir ange­kommen in diesem einen Gött­lichen Willen, heißt das nicht, dass jetzt Friede, Freude, Eier­kuchen herrscht, sondern vielmehr, dass wir uns wieder an das Größere ange­schlossen haben. Daraus resul­tiert ein Auf­blühen unseres Selbst­wertes, eine Selbst­ver­ständ­lichkeit des So-Seins. Es ist auch das Ende der Zeit, in der wir um Aner­kennung kämpfen, weil wir uns selbst so aner­kennen, wie wir sind. In diesem Feld müssen wir auch nichts mehr tun, wir lassen uns tief auf das ein, was ist, und so kommt auch das Eine zum Andern, und ehe wir uns ver­sehen, ist die Arbeit, das Projekt, fertig. Wir ent­decken das, was schon immer da war, und staunen über die Ein­fachheit, die das Leben für uns bereithält.
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