Robfoto / Pixabay

Rechnung für die deut­schen Weg­ducker wird bitter

Von WOLFGANG HÜBNER | Die Pro­pa­ganda im poli­tisch-medialen Komplex der Merkel-Demo­kratur läuft auf vollen Touren: Trump läuft handels- und wirt­schafts­po­li­tisch Amok, Johnson bringt Groß­bri­tannien ins Unglück, Bra­si­liens Bol­sonaro rui­niert das Welt­klima, Salvini lässt die armen Afri­kaner im Mit­telmeer ersaufen. Zwar ist jeder der genannten Poli­tiker auf demo­kra­ti­schem Wege in seine hohe Position gelangt. Doch das zählt nicht, wenn Trump und andere den Inter­essen des deut­schen Wirt­schafts- und Poli­tik­mo­dells im Wege stehen.
(von Wolfgang Hübner)
Ganz anders hin­gegen der Umgang mit zwei rigiden Dik­ta­turen, die aller­dings für den domi­nie­renden deut­schen Außen­handel ent­weder unver­zichtbar (China) oder sehr ver­lo­ckend (Iran) sind. Da sind schrille Töne uner­wünscht. Und auch das mör­de­rische Regime in Saudi-Arabien wird von denen nur mit Samt­hand­schuhen ange­fasst, die bei Trump stets den Vor­schlag­hammer parat haben. Das alles ist nicht neu, aber daran muss am Vor­abend einer Rezession, die sehr schnell zu einer umfas­senden wirt­schaft­lichen und poli­ti­schen Krise werden kann, noch einmal aus uner­freu­lichem Grund erinnert werden.

NEU! Hier bestellen!

Dieser Grund ist das viel­hun­dert­tau­send­fache Weg­ducken in Deutschland vor den Rea­li­täten. Es geht hier nicht um eine Beschimpfung von Mil­lionen der soge­nannten „kleinen Leute“, die wei­terhin eine der eta­blierten Par­teien wählen oder nicht mehr wählen. Das ist auch ein Problem, doch ist die Masse stets träge, hier­zu­lande ist sie auch besonders satt, ato­mi­siert und ein­ge­schüchtert. Es geht vielmehr um die­je­nigen, die auf­grund ihrer Bildung, ihrer beruf­lichen Posi­tionen und ihrer Infor­ma­ti­ons­mög­lich­keiten das gesell­schaft­liche, poli­tische und geistige Leben in Deutschland bestimmen.
Diese große, wenn­gleich hete­rogene Gruppe, man könnte sie als „Funk­ti­ons­elite“ bezeichnen, wäre in der Lage, den sich deutlich abzeich­nenden Nie­dergang des euro­päi­schen Kern­landes nicht nur zu erkennen, sondern auch zu ver­hindern und sogar umzu­kehren. Bis auf eine Min­derheit, die aller­dings unter Dif­fa­mie­rungs- und Aus­gren­zungs­druck leidet, herrscht aber die Tendenz in der Funk­ti­ons­elite vor, weg­zu­schauen und weg­zu­ducken. Dafür werden nicht nur viele in dieser selbst, sondern wird das gesamte deutsche Volk einen hohen Preis bezahlen müssen, der jetzt schon als fast unaus­weichlich gelten kann.
Es gibt zwar gewiss kein spe­zi­elles deut­sches Gen, das dafür ver­ant­wortlich ist. Wohl aber eine ver­häng­nis­volle deutsche Tra­dition, mehr­heitlich ins Unglück zu laufen. Auch das in vie­lerlei Beziehung vor­bild­liche Grund­gesetz vermag das offen­sichtlich nicht zu ver­hindern. Mit der Raf­fi­nesse des Par­tei­en­staates, zen­trale Punkte des Grund­ge­setzes wie Mei­nungs­freiheit oder Asyl­recht lahm­zu­legen oder zu per­ver­tieren, haben die Ver­fasser des Grund­ge­setzes so wenig rechnen können wie mit der faulen Feigheit einer satu­rierten selbst­er­nannten „Zivil­ge­sell­schaft“.
Nach einem zu erwar­tenden Scheitern der Ber­liner Republik gehört es zu den wich­tigsten Auf­gaben, ver­fas­sungs­recht­liche und poli­tische Rege­lungen zu schaffen, die es jeg­lichen Regie­renden sowie dem gesamten poli­tisch-medialen Komplex viel schwerer als bislang machen, das Land in die falsche Richtung zu führen. Aber das reicht nicht: In einem solch poli­tik­un­wil­ligen Volk wie den Deut­schen muss künftig jeder Wahl­be­rech­tigte, je nach seinen Fähig­keiten, eine größere Ver­ant­wortung für das Gemein­wesen über­nehmen. Dazu gibt es genug Ideen und Mög­lich­keiten, unbequem sind viele davon.
Das alles gilt jedoch nur für den Fall, dass nach dem neuen Desaster Ein­sicht und Ver­nunft statt Dem­agogie und Panik­so­zia­lismus die Oberhand gewinnen. Garan­tiert ist das nicht, vor allem nicht beim Blick auf eine junge und jüngere Gene­ration, die lieber fürs Welt­klima als für die wich­tigsten natio­nalen Inter­essen hüpft. Aber es waren nach 1945 auch die Alten, die das rui­nierte Land über­nehmen mussten und das bewun­dernswert gut geschafft haben. Die unan­ge­nehme Frage ist nur, ob die jet­zigen Älteren und Alten, also die Gene­ration 68 und danach, zu solchen Taten über­haupt noch fähig und willens wären. Zu über­trie­benem Opti­mismus ist kein Anlass. Aber resi­gna­tiver Pes­si­mismus ist sicherlich auch keine Alternative!
——————————————————————————————————————————————————-
Hübner auf der Buch-
messe 2017 in Frankfurt.

PI-NEWS-Autor Wolfgang Hübner schreibt seit vielen Jahren für diesen Blog, vor­nehmlich zu den Themen Links­fa­schismus, Isla­mi­sierung Deutsch­lands und Mei­nungs­freiheit. Der lang­jährige Stadt­ver­ordnete und Frak­ti­ons­vor­sit­zende der „Bürger für Frankfurt“ (BFF) legte zum Ende des Oktobers 2016 sein Mandat im Frank­furter Römer nieder. Der lei­den­schaft­liche Rad­fahrer ist über seine Facebook-Seite erreichbar.


Quelle: pi-news.net