Nach Recherchen von Süddeutscher Zeitung, des NDR und des WDR besitzt der BND ein bislang unbekanntes Video, in dem der Breitscheidplatz-Attentäter Anis Amri bereits den Anschlag einige Wochen vor der Tat androht. Bislang verweigert der Dienst die Herausgabe des Videos an BKA und Regierung.
Im Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz am 19. Dezember 2016 kommen immer mehr Details ans Licht, die die Behörden in eine immer zweifelhafteres Licht rücken. So nun auch in diesem Fall: Der BND soll im Besitz eines etwa 11-sekündigen, mit dem Smartphone aufgenommenen Videos sein, in dem Anis Amri auf Arabisch droht:
„Oh Allah! Diese Schweine, kommen wir zu ihnen, um sie zu enthaupten!“
In der Hand hält er dabei die Pistole, mit der er kurz vor dem LKW-Massaker den polnischen Lkw-Fahrer erschoss, dessen Fahrzeug er dann als weitere Tatwaffe missbrauchte.
Wem fühlt sich der BND mehr verpflichtet?
Dass Erstaunliche: „Der BND hat sich bislang jedoch dagegen verwahrt, dass dieses Video in die Ermittlungsakte des Bundeskriminalamts (BKA) gelangt, das den Terroranschlag und seine Hintergründe aufklären soll. Auch die Untersuchungsausschüsse verschiedener Parlamente, die seit geraumer Zeit an der Aufklärung des Falles arbeiten, haben dieses Video offenbar nicht gezeigt bekommen.“ (Quelle)
Als Begründung, warum man die Informationen nicht herausgeben wolle, nannte man die Tatsache, dass das Video schließlich von einem anderen, ausländischen Geheimdienst stamme. Diesem sei man zur Diskretion verpflichtet. Eine erstaunliche Tatsache, dass sich unser Nachrichtendienst mehr anderen Nachrichtendiensten verpflichtet sieht als unserer Regierung und dem BKA.
David Berger — Erstveröffentlichung auf dem Blog des Autors www.philosophia-perennis.com
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