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Kampf gegen »rechts«: Jus­tiz­mi­nis­terin will Netz­werk­durch­set­zungs­gesetz verschärfen

Bun­des­jus­tiz­mi­nis­terin Christine Lam­brecht (SPD) hat eine Reihe von Geset­zes­än­de­rungen im Kampf gegen »rechts« ange­kündigt. Sie strebt eine Ver­schärfung des Netz­werk­durch­set­zungs­ge­setzes sowie des Melde- und des Waf­fen­rechts an.

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In der poli­tisch vor­an­ge­trie­benen Debatte um soge­nannte Hass­pos­tings im Internet kündigt die Bun­des­jus­tiz­mi­nis­terin, Christine Lam­brecht (SPD), an, das Netz­werk­durch­set­zungs­gesetz ver­schärfen zu wollen. Künftig sollen Platt­form­be­treiber dazu ver­pflichtet werden, Offi­zi­al­de­likte wie Volks­ver­hetzung oder Mord­dro­hungen an Ermitt­lungs­be­hörden zu melden. Das vor zwei Jahren beschlossene Gesetz ver­pflichtet Internet-Platt­formen zu einem här­teren Vor­gehen gegen »Hass, Hetze und Terror-Pro­pa­ganda«. Klar strafbare Inhalte müssen binnen 24 Stunden gelöscht werden, auf Nut­zer­be­schwerden soll nach spä­testens 48 Stunden reagiert werden.
Eine Ver­schärfung des Gesetzes sei das »richtige Signal« an die Behörden, »aber auch an die­je­nigen, die so etwas posten«. Man solle nicht abwarten müssen, bis Betroffene von Bedro­hungen erfahren und diese zur Anzeige bringen. Das sei die Pflicht der­je­nigen, auf deren Plattform diese Inhalte ver­öf­fent­licht werden, so Lam­brecht, die wie ihre Vor­gän­gerin Katarina Barley in der SPD-Bun­des­tags­fraktion der »Par­la­men­ta­ri­schen Linken« angehört. Die FDP kri­ti­sierte Lam­b­rechts Vorstoß und argu­men­tierte, dass man so die Platt­form­be­treiber zu »Hilfs-She­riffs« mache.
Des Wei­teren sprach sich die Bun­des­jus­tiz­mi­nis­terin für eine Änderung des Bun­des­mel­de­ge­setzes aus. Im Hin­blick auf die »Bedrohung von Lokal­po­li­tikern« müssten Aus­kunfts­sperren erleichtert werden. Es könne nicht sein, dass Pri­vat­adressen von Kom­mu­nal­po­li­tikern, aber auch von »gesell­schaftlich Enga­gierten« in Netzen kur­sieren. Derzeit ist eine Aus­kunfts­sperre nur dann möglich, wenn die Betrof­fenen eine akute Gefähr­dungslage glaubhaft machen können.
Die Bun­des­re­gierung prüft zudem eine Ver­schärfung des Waf­fen­rechts und möchte durch­setzen, dass Behörden mit einer soge­nannten Regel­ab­frage immer beim Ver­fas­sungs­schutz nach­fragen müssen, bevor sie eine Erlaubnis zum Waf­fen­besitz aus­stellen. »Ich will nicht abwarten, bis Waffen in die Hände von Rechts­extre­misten geraten, ich will davor diese Abfrage durch­führen«, so die SPD-Politikerin.

Quelle: deutschland-kurier.org