Es gibt Menschen, die lügen, dass sich die Balken biegen. Jeder weiß das. Und dieses Phänomen findet sich nicht nur bei Verbrechern, die von der Polizei geschnappt und verhört werden. Es findet sich auch bei Politikern und M‑Medien, sei es weil sie die Bevölkerung nicht mit Fakten belasten wollen, welche diese womöglich „beunruhigen“ könnten, oder weil sie einfach etwas vertuschen wollen. So geschehen nach den massenhaften Übergriffen in der Silvesternacht 2015 und so nun vielleicht auch geschehen nach dem vierfachen Polizistenmord in Paris. Gestern verkündete der Anti-Terror-Staatsanwalt Frankreichs Jean-François Ricard (siehe Titelbild), was am Donnerstag wirklich geschehen ist.
Der Islam ist eine friedliche Religion!
Am Donnerstag vor einer Woche ermordete ein IT-Mitarbeiter der Pariser Polizei vier seiner Kollegen, stach sie mit einem langer Messer wohl auf enorm brutale Weise ab, verletzte eine fünfte Kollegin schwer und wollte dann noch auf eine weiteren Kollegen mit dem Messer losgehen, der ihn denn endlich erschoss. In der Berichterstattung hieß es zunächst, die französische Polizeigewerkschaft beklage schon länger, es gebe keine ausreichende Hilfe für Kollegen mit psychischen Problemen. Der Täter sei ein „vorbildlicher Kollege“ gewesen. Man wolle „interne Konflikte“ als mögliches Motiv untersuchen. In mehreren Berichten war von „psychischen Problemen“ die Rede. Der Innenminister versicherte, er wolle mehr Stellen schaffen, um die Beamten zu entlasten. Haben Sie schon mal von einem Arbeitnehmer gehört, der so überlastet ist, dass er vier Kollegen absticht?
Am Freitag danach war dann plötzlich zu lesen: „Angreifer von Paris soll kürzlich zum Islam konvertiert sein“. Es sei aber unklar, ob ein Zusammenhang mit der Tat vorliege. Nein, schwere Gewaltverbrechen können ja eigentlich gar nichts mit dem Islam zu tun haben, denn: Der Islam ist ja eine Religion. Und Religionen sind gut. Und was gut ist, kann ja nicht bösartig und gewaltaffin sein. Nein, nein, Religionen sind friedlich. Alle! Und der Islam sogar ganz besonders. Aber bitte, das weiß doch jeder!
Inzwischen wurde deutlich: Offensichtlich wurde von höchster Seite versucht, einiges zu vertuschen. Die FAZ schreibt dazu sehr treffend:
„Die tödliche Messerattacke auf vier Polizisten im Hochsicherheitsbereich der französischen Polizeizentrale in Paris wächst sich zum politischen Skandal aus. Immer mehr Details über die Radikalisierung des 45 Jahre alten Täters sickern durch – zum Unbill der Regierung, die 24 Stunden lang den Terrorismusverdacht leugnete. Doch seit Freitagabend ermittelt die zuständige Staatsanwaltschaft wegen Terrorverdachts. Das liegt nicht an der Entschlossenheit der Regierung, sondern an empörten Polizisten, die der Presse Informationen über den Hintergrund des Täters zugespielt haben.“
Islamischer Terror, eine Form des Dschihads
Inzwischen dürfte feststehen: Der aus der Karibik (von der Insel Martinique, 80 Prozent afrikanischstämmige Bevölkerung) stammende Täter und seine marokkanische Frau sollen strenggläubige Muslime gewesen sein.
Sie gehe nur verschleiert aus dem Haus und er habe das Video eines Imams auf Facebook geteilt, in dem dieser sagt: „Was zählt, ist für den Islam zu sterben“. Ein Zeuge berichtete von „Allahu Akbar“-Rufen aus der Wohnung in der Nacht vor der Attacke.
Dazu schreibt die WELT: „Der Mann war schon lange auffällig gewesen. Das wurde nicht nur ignoriert, man ließ ihn sogar im Hochsicherheitsbereich des polizeilichen Geheimdienstes arbeiten. Die Wahrheit kam nur deshalb raus, weil Polizisten der Presse heimlich Informationen zuspielten. Der französische Innenminister schien hingegen von Anfang an verhindern zu wollen, dass die Attacke als das erkannt wurde, was sie offenbar war: islamistischer Terror“, genauer: islamischer Terror, noch genauer: eine Form des Dschihad.
Frankreichs Chefermittler schildert, was tatsächlich passierte
Gestern gab nun Frankreichs Chefermittler, der Anti-Terror-Staatsanwalt Jean-Francois Ricard (siehe Titelbild), auf einer Pressekonferenz in Paris bekannt, was sich am Donnerstag und in der Zeit davor tatsächlich abspielte.
Der muslimische Killer respektive Dschihadist hatte wohl „seinen Wunsch“ geäußert, „keine bestimmten Kontakte mehr zu Frauen zu haben“. So hat er sie laut seines Vorgesetzten im Präsidium nicht mehr gegrüßt, weshalb er einbestellt wurde. Ferner habe er das muslimisch-dschihadistische Massaker von Charlie-Hebdo im Jahr 2015 gerechtfertigt oder gar gut geheißen. Außerdem war „seine Veränderung der Kleidungsgewohnheiten in den letzten Monaten“ auffällig. Und das trug sich dann am Donnerstag zu:
- 8:22 Uhr: Am 3. Oktober nimmt Mickaël Harpon seinen Zug am Bahnhof Gonesse.
- 8:58 Uhr: Er kommt in der Polizeipräfektur an, um seinen Dienst wie jeden Tag bei der Computerwartung der Nachrichtenabteilung aufzunehmen.
- 11:21–11:50 Uhr: Der Angreifer tauscht 33 SMS-Nachrichten mit seiner Frau aus, die ausschließlich religiöse Konnotationen haben und mit „Allah akbar“ und „folgt unserem geliebten Propheten Mohammed und meditiert über den Koran“ enden.
- 12:18 Uhr: Mickaël Harpon verlässt seinen Dienst.
- 12:24 Uhr: Er betritt ein Geschäft in der Rue Saint Jacques und kauft zwei Messer: ein 33 cm langes Küchenmesser aus Metall mit einer 20 cm Klinge und ein Keramikmesser. Dann verlässt er den Laden und macht einen Umweg, um die Waffen bei sich zu verstecken.
- 12:36 Uhr: Er betritt wieder die Polizeipräfektur.
- 12:42 Uhr: Mickael Harpon tritt seinem Computerwartungsdienst wieder bei.
- 12:47 Uhr: Er verlässt seinen Dienst und kehrt um 12.51 Uhr dorthin zurück.
- 12:53 – 13:00 Uhr: Er betritt sein Büro und verletzt zwei Personen tödlich, die zum Mittagessen im Büro geblieben waren: eine(n) 50-jährige(n) Polizchef(in), dem/r er in den Hals sticht und dort eine große Wunde zufügt (an der er/sie wahrscheinlich verblutet sein dürfte) und einen 38-jährigen Polizisten, dem er das Messer mit langer Klinge mehrfach in den Thorakoabdominalbereich (Übergang von Bruskorb zum Bauchraum) rammt.
- Nachdem er diese beiden Kollegen ermordet hat (daraus schließe ich, dass sie ganz schnell verbluteten), geht er in ein anderes Büro im selben Stockwerk und sticht dort mehrfach auf einen 37-jährigen Verwaltungsassistenten ein. Zwei Stiche sind dabei jeder für sich schon tödlich.
- Dann versucht er, einen anderen geschlossenen Raum zu betreten, in dem die Beamten zu Mittag essen, aber ohne Erfolg (da diese wohl die Tür verriegelt haben).
- Nun geht er über eine Treppe zum Innenhof der Präfektur. Unterwegs trifft er auf eine(n) 39-jährige(n) Polizisten/in. Auch auf diese Person sticht er mit dem Messer ein. Sie wird ebenfalls an den Folgen ihrer schweren Verletzungen sterben.
- Im Erdgeschoss erwischt er dann einen Verwaltungsassistenten. Auch auf diesen geht er mit seinem Messer los, sticht auf ihn ein und verletzt ihn schwer.
- Nun geht er weiter in den Innenhof hinein, bedroht dort mit seinem Messer einen weiteren Polizisten. Dieser versucht, mit ihm zu reden. Die beiden sind etwa zwölf Meter voneinander entfernt. Der Polizist fordert ihn mehrmals auf, das Messer niederzulegen. Er warnt ihn mehrfach. Doch der fanatische Muslim lässt nicht ab von seinem Vorhaben (so viele Menschen wie möglich zu töten?) abbringen, läuft mit dem Messer in der Hand auf den Polizisten zu. Jetzt schießt der Polizist zweimal auf den Killer und schaltet ihn aus.
Dieser ganze Vorgang – der Vierfachmord, das Verletzen der fünften Person und das Ausschalten des Mörders – dauert nur sieben Minuten. Von seiner Ankunft im Büro um 12:53 Uhr bis zu seiner Neutralisierung um 13 Uhr.
Die an den Opfern durchgeführten Autopsien zeugen von der „extremen Gewalt“, wie Jean-Francois Ricard deutlich herausstellte. Man kann sich wohl vorstellen, was das in etwa bedeutet. Die obige Schilderung dürfte noch extrem verharmlosend sein. Was sich in diesen sieben Minuten abgespielt haben muss, welches Blutbad der fanatische Muslim hier angerichtet hat, muss entsetzlich gewesen sein.
Mickael Harpon sei nicht vorbestraft gewesen. Sein Strafregister sei sauber gewesen, sagt Jean-Francois Ricard. Im Oktober 2009, also vor zehn Jahren, sei lediglich wegen häuslicher Gewalt einmal strafrechtlich gegen ihn ermittelt worden. 2012 erhielt er dafür einen administrativen Verweis. Mehr nicht. Vor einer Woche hätte man ihn der Bevölkerung wahrscheinlich noch als „bestens integriert“ präsentiert.
Der radikale Muslim hatte Zugriff auf rund tausend Computer von Kollegen, die verdeckt ermitteln, unter anderem im Milieu des radikalen Islam. „Er war im Besitz der Privatadressen jedes einzelnen Beamten“, sagte einer seiner Kollegen anonym aus. Der fanatische Muslim könnte also jederzeit Informationen an an radikale Glaubensbrüder weitergegeben haben!
Fazit: Wir müssen unsere freiheitliche Demokratie gegen alle (!) ihre Feinde schützen
„Für die Regierung Macron könnten diese Morde das werden, was die Kölner Silvesternacht für die deutsche Bundesregierung geworden ist“, schreibt die WELT: „Anlass für den größtmöglichen Vertrauensverlust der Bürger, Wasser auf die Mühlen der Populisten. So destabilisiert man eine Demokratie, so hilft man Rechtsradikalen, Verschwörungstheoretikern und natürlich auch islamistischen Terroristen“, genauer: islamischen Terroristen und fanatisierten Muslimen.
Daher ist eine wahrheitsgemäße und vollständige Berichterstattung so wichtig, um weder den einen Extremisten noch den anderen und auch nicht den Dritten das Feld zu überlassen. Was auf dem Spiel steht, ist nichts Geringeres als die liberale, die freiheitliche Demokratie, die es gegen sämtliche (!) Extremisten zu schützen gilt, die wehrhaft sein muss, wenn sie überleben möchte.
Jürgen Fritz — Erstveröffentlichung auf dem Blog des Autors www.juergenfritz.com
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