Juncker: Merkels Ein­fluss in Europa ist ungebrochen

Der schei­dende EU-Kom­mis­si­ons­prä­sident Jean-Claude Juncker hat Behaup­tungen zurück­ge­wiesen, wonach die Position von Bun­des­kanz­lerin Angela Merkel (CDU) in Europa wegen des Streits in der Großen Koalition geschwächt sei. “Es stimmt nicht, dass Angela Merkel in Europa Ein­fluss ver­liert”, sagte Juncker der “Süd­deut­schen Zeitung” (Frei­tags­ausgabe). Diese deutsche The­matik sei “fast eine Pro­vinz­posse, wenn ich mich so aus­drücken darf”, so der EU-Kom­mis­si­ons­prä­sident weiter.“Da sagt jemand ‘Ich höre auf‘, und dann wird das als Schwäche aus­gelegt. Ich halte das für Stärke”, sagte Juncker. Er selbst habe seinen Rückzug vom Amt des EU-Kom­mis­si­ons­prä­si­denten eben­falls früh­zeitig ange­kündigt. “Ich wollte klar­machen, dass ich keine neue Amtszeit anstrebe, denn wenn man das tut, ist man in den Fängen der Regie­rungs­chefs. Da denkt jeder, er dürfe jetzt dieses oder jenes ver­langen”, so der schei­dende EU-Kom­mis­si­ons­prä­sident weiter. Als Kom­mis­si­ons­prä­sident sei man “zur Hälfte seiner Arbeitszeit ein Nein­sager”, sagte Juncker der “Süd­deut­schen Zeitung”.
Brüssel (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Angela Merkel, über dts Nachrichtenagentur