Millionen Migranten haben das deutsche Bildungssystem an den Rand des Abgrunds gebracht. Die FDP meint zu wissen, wie es zu retten ist: Mit Flüchtlingen.
Pünktlich zur aktuellen Kultusministerkonferenz, KMK, in Berlin, auf der es einmal mehr um das leidige Thema Lehrermangel geht, präsentieren die Freidemokraten eine ganz spezielle Variante, wie den Schwierigkeiten beizukommen ist: Sie setzen auf »Lehrkräfte mit Fluchtgeschichte«. Dazu will die FDP–Fraktion im Bundestag noch vor Jahresende einen Antrag einbringen. Die Mannen um Lindner wollen ein ungenutztes Potenzial bei geflüchteten Pädagogen ausgemacht haben.
Ganz neu ist die Idee nicht. Die Bertelsmann–Stiftung geht schon länger mit dem Gedanken schwanger. An der Bielefelder und an der Bochumer UNI läuft ein Programm »Lehrkräfte Plus«, das Flüchtigen die Möglichkeit bietet, sich mit einem einjährigen Kurs auf den Unterricht in Deutschland vorzubereiten. Die Nachfrage übersteigt bei weitem das Angebot: Zwischen 270 und fast 500 Bewerber kamen auf die 25 jährlich angebotenen Plätze. Das Ziel beschreibt ein Vorstandsmitglied der Stiftung mit deutlichen Worten: »Heute hat zwar jeder dritte Schüler einen Migrationshintergrund, aber nur jede 13. Lehrkraft. Das Programm trägt deshalb auch dazu bei, dass mehr Vielfalt in die Lehrerzimmer kommt.« Die fertigen flüchtigen Pädagogen arbeiten bisher entweder als Vertretungslehrkraft oder als Lehrkraft im herkunftssprachlichen Unterricht.
Auch die Freidemokraten planen mit einem Ausbildungsumfang von einem Jahr. Sie wollen ihre Pläne aus dem Bundeshaushalt finanzieren. Angeblich sind unter den etwa zwei bis drei Millionen Migranten, die seit 2014 nach Deutschland gekommen sind, 5000 studierte und praktisch erfahrene »Lehrkräfte mit Fluchtgeschichte«.
Ob die Freidemokraten ihren Antrag ähnlich wie die Bertelsmannstiftung mit der Buntheit des Lehrerkollegiums begründen wollen, wird man sehen, wenn der Antrag in den Bundestag eingebracht ist. Was man aber jetzt schon sagen kann: Sonderlich durchdacht ist der Antrag nicht. Denn so wenig wie Buntheit ein Kriterium für eine sinnvolle Bildung ist, macht eine Fluchtgeschichte aus einem Lehrer in Syrien einen guten Lehrer in Deutschland. Sicher, der Lehrer mit Fluchtgeschichte kann sehr wahrscheinlich Arabisch. Aber das Problem an deutschen Schulen sind mangelhafte Kenntnisse des Deutschen und nicht des Arabischen. Und das Bildungsniveau in moslemischen Ländern gilt auch laut UNO als vergleichsweise niedrig und womöglich liegt das auch an der Sprache.
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, ist jedenfalls skeptisch und erklärte laut Die Welt bereits: »Mehr – ohne das gegeneinander auszuspielen – würde eine umfassende und nicht nur rudimentäre Nachqualifikation der zahlreichen Quereinsteiger bringen«
Hintergrund für den Antrag ist der stetig steigende Lehrermangel. Denn so wenig wie die Bundesregierung sich 2015 um die Sicherheit Deutschland gekümmert hat, interessierte es sie, wie die mit tausenden Migranten gefluteten Schulen anschließend Unterricht durchführen können. Die KMK geht davon aus, dass jährlich im Durchschnitt 32.000 neue Pädagogen eingestellt werden müssten und dass etwa 700 Stellen pro Jahr nicht besetzt werden können. Dabei wird die Frage, wie die erheblichen Mehrkosten bei einer dramatisch schwächeren Wirtschaft aufgebracht werden sollen, nicht einmal diskutiert.
Quelle: freiewelt.net
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