Die “Super-Linke”: Ex-Linken-Chef Ernst hält Fusion mit SPD für “wün­schenswert”

Der ehe­malige Links­par­tei­vor­sit­zende Klaus Ernst hat sich dem Plä­doyer seines Vor­gängers und Ex-SPD-Vor­sit­zenden Oskar Lafon­taine für eine Fusion mit der SPD ange­schlossen. “Man muss jetzt abwarten, ob die per­so­nelle Ver­än­derung an der Spitze der SPD zu einer Änderung der prak­ti­schen Politik führt, das ist das Ent­schei­dende”, sagte er dem “Redak­ti­ons­netzwerk Deutschland” (Diens­tags­aus­gaben). “Aber wenn die SPD tat­sächlich die Inter­essen der abhängig Beschäf­tigten und der Rentner, also die soziale Frage, in den Mit­tel­punkt rückt, muss auch die Linke darüber nach­denken, in welcher Weise sie dann noch eigene Wäh­ler­schichten erreichen kann.“Dann sei “per­spek­ti­visch eine gemeinsame starke Linke nötig” und für zwei ähnlich posi­tio­nierte Par­teien eher kein Platz. Ernst sagte, im Moment komme die Linke nicht richtig vom Fleck und die SPD werde immer kleiner. Somit sei die Zeit für eine Fusion zwar im Moment nicht reif. “Aber per­spek­ti­visch halte ich sie nicht für aus­ge­schlossen, ja für wün­schenswert.” Auch Lafon­taine hatte eine Fusion zuletzt “wün­schenswert” genannt. Die frühere Links­frak­ti­ons­chefin Sahra Wagen­knecht reagierte zurück­haltend auf die Fusions-Über­le­gungen Lafon­taines. “Aktuell kann sich jeder Linke eigentlich nur wün­schen, dass die SPD sich wieder findet und wir einen echten und auch wieder stär­keren Bünd­nis­partner für soziale Politik bekommen”, sagte sie dem “Redak­ti­ons­netzwerk Deutschland”. Wenn das so komme, sei es gut: “Wenn nicht, erle­digen sich alle wei­ter­ge­henden Ideen ohnehin.”
Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Klaus Ernst, über dts Nachrichtenagentur