Zahl der Asyl­be­werber in EU steigt erstmals seit 4 Jahren wieder an

Während die Zahl der Asyl­an­träge 2019 in der EU erstmals seit vier Jahren wieder gestiegen ist, ging sie in Deutschland spürbar zurück. Wie die Zei­tungen der Funke-Medi­en­gruppe (Don­ners­tags­aus­gaben) unter Berufung auf neue Zahlen der EU-Sta­tis­tik­be­hörde Eurostat berichten, bleibt Deutschland damit in der Euro­päi­schen Union zwar weiter Haupt­zi­elland für Asyl­be­werber, aber mit stark sin­kender Tendenz. Von den ins­gesamt 473.215 Erst­an­trägen auf Asyl, die in allen EU-Staaten von Januar bis Ende Sep­tember 2019 regis­triert wurden, ent­fielen 111.015 auf Deutschland — das ent­spricht einem Anteil von 23 Prozent.Noch im Vorjahr hatte die Quote für Deutschland laut Eurostat bei 28 Prozent (von ins­gesamt 580.800 Asyl­be­werbern) gelegen, 2017 bei 31 Prozent. Wie eine Aus­wertung der Eurostat-Daten für 2019 zeigt, stieg die Zahl der erst­ma­ligen Asyl­be­werber EU-weit von Januar bis Ende Sep­tember um 8,6 Prozent im Ver­gleich zum Vor­jah­res­zeitraum (von 435.610 auf 473.215). Das ent­spricht einer Trend­wende: Bislang war die Zahl der Asyl­be­werber nach einem Höchst­stand von 1,2 Mil­lionen im Jahr 2015 jedes Jahr gesunken, 2018 betrug der Rückgang noch 11 Prozent. Zuwächse erleben in diesem Jahr vor allem Frank­reich, das von Januar bis Ende Sep­tember 18 Prozent aller EU-Asyl­be­werber (87.095) regis­trierte, und Spanien, dessen Anteil an allen Asyl­an­trägen in diesem Zeitraum auf 17 Prozent (79.735) stieg. Haupt­her­kunfts­länder der Asyl­be­werber waren laut EU-Sta­tis­tik­be­hörde Syrien, Afgha­nistan und Vene­zuela. Für Deutschland liegen Eurostat-Zahlen sogar schon bis November vor: Danach bean­tragten hier­zu­lande in den ersten elf Monaten 133.270 Men­schen erstmals Asyl, ein Rückgang um 13 Prozent im Ver­gleich zum Vor­jah­res­zeitraum. Schon 2018 war ein Rückgang der Asyl­an­träge in Deutschland um 16 Prozent regis­triert worden.

 


Brüssel (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Flücht­linge, über dts Nachrichtenagentur