Die Wäh­rungs­ge­schichte der Deut­schen — Ein Trau­er­spiel in fünf Akten

Die Ursprünge des Bri­ti­schen Pfunds reichen in das 8. Jahr­hundert nach Christi Geburt zurück, und noch heute ist es das Geld der Briten.

Der US-Dollar ist seit 1792 – also seit 228 Jahren – das Geld der Amerikaner.

Der Franc wurde 1795 zum Geld der Fran­zosen, und er hatte den Men­schen der Grande Nation immerhin bis Ende 1998 gedient, also mehr als 200 Jahre.

Der Schweizer Franken erblickte 1850 das Licht der Welt – und ist damit seit fast 170 Jahren im Dienst.

Der japa­nische Yen wurde 1871 ein­ge­führt, und er wird bis auf den heu­tigen Tag verwendet.

Und die Deutschen?

(von Thorsten Polleit)

In den letzten knapp 150 Jahren haben sie auf­fällig viele Wäh­rungen gehabt, viel mehr als andere große Volks­wirt­schaften. Die Deut­schen hatten: Goldmark, Papiermark, Ren­tenmark, Reichsmark, D‑Mark und – aktuell – Euro. Hin­zu­zählen müsste man eigentlich auch noch das Notgeld, die Alli­ierte Mili­tärmark und – das betrifft die Ost­deut­schen – die DDR-Mark. In den letzten knapp 1 1/2 Jahr­hun­derten gab es für die Deut­schen im Durch­schnitt alle 25 Jahre ein neues Geld. Die Wäh­rungs­ge­schichte der Deut­schen war so gesehen also äußerst unstet. Wer ein wenig Ein­blick in die Geld­theorie hat, der kann erahnen, wie schwer­wiegend ein Wäh­rungs­wechsel für ein ent­wi­ckeltes Gemein­wesen ist, welche wirt­schaft­lichen und poli­tisch-sozialen Beschä­di­gungen damit einhergehen.

Die Fragen, die sich hier stellen, lauten: Waren die poli­ti­schen Geschicke der Deut­schen ursächlich für ihre unstete Wäh­rungs­ge­schichte? Oder verhält es sich umge­kehrt: Waren es die unsteten Wäh­rungs­ver­hält­nisse der Deut­schen, die ihnen poli­tisch immer wieder zu großem Schaden (Krieg, Tyrannei, Ver­treibung, Spaltung) gereichten? Meine Antwort auf diese Fragen ist die: Es war der Staat, der dem Geld der Deut­schen immer wieder zum Ver­hängnis wurde. Genauer gesagt war es ihre unheil­volle Staats­be­geis­terung, die die Deut­schen immer wieder zur Beute sozia­lis­ti­scher Groß­pro­jekte hat werden lassen, und die mit wie­der­keh­render Regel­mä­ßigkeit ihr Geld rui­nierten. So gesehen ist der Euro die Fort­führung einer trau­rigen Wäh­rungs­ge­schichte, die den Deut­schen, wenn kein Umsteuern ein­setzt, nichts Gutes ver­spricht für ihre wirt­schaft­liche und poli­tische Zukunft. Damit ist die Katze aus dem Sack: Denn genau das ist das Bild, das ich Ihnen unter der Über­schrift “Die Wäh­rungs­ge­schichte der Deut­schen. Ein Trau­er­spiel in fünf Akten” ver­mitteln möchte. Doch bitte lesen sie weiter! Ich denke, die fol­genden Zeilen werden noch genügend Lesens­wertes bieten.

Deshalb sage ich: “Vorhang auf für den 1. Akt des Trauerspiels!”

1. Akt

Das Gold ist in der zweiten Hälfte des 19. Jahr­hundert mehr denn je als Geld gefragt; fast die ganze Welt befindet sich in einer Art „Gold­rausch“.

Seit der Reform des US-ame­ri­ka­ni­schen Münz­ge­setzes im Jahr 1873 wird der US-Dollar nur noch in Gold­ge­wicht defi­niert: 20,67 US-Dollar ent­sprechen einer Feinunze Gold.

Das Bri­tische Pfund ist schon seit dem Ende der Napo­leo­ni­schen Kriege zu einer Gold­währung geworden, offi­ziell seit dem Jahr 1816.

In Frank­reich hat man bereits im Jahr 1795 eine Franc-Gold­münze geprägt und in Umlauf gebracht.

Und die Deut­schen? Im Deut­schen Bund nach 1815 ver­wendet man Silbergeld.

Das ändert sich nach dem Sieg Preußens über Frank­reich im Krieg von 1870–1871 und der Gründung des Deut­schen Reiches.

Frank­reich muss Repa­ra­tionen an Deutschland zahlen in Höhe von fünf Mil­li­arden Franc in Gold. Mit diesem Gold stellt das Reich auf Goldgeld um.

Am 4. Dezember 1871 wird die “Mark” (die auch als “Goldmark” bezeichnet wird) zur offi­zi­ellen Währung des Kai­ser­reichs erklärt und zum 1. Januar 1876 im gesamten Reichs­gebiet eingeführt.

1 Goldmark ent­spricht 0,358423 Gramm Feingold (oder 1000/2790 Gramm Feingold).

Am 1. Januar 1876 wird zudem die Reichsbank mit Sitz in Berlin gegründet; sie geht aus der Preu­ßi­schen Bank hervor und wird Zen­tralbank des Reiches. Warum eine Zentralbank?

Im Deut­schen Reich ist es Gang und Gäbe, dass Banken per Kredit Bank­noten und Giro­gut­haben aus­geben, die sie nicht (wie eigentlich ver­sprochen) voll­um­fänglich in Edel­metall ein­tau­schen können.

Dieses soge­nannte Teil­re­ser­ve­system schwört immer wieder Ver­trau­ens­ver­luste, Ban­ken­pleiten und Wirt­schafts­stö­rungen herauf.

Die Reichsbank soll als “Kre­dit­geber in der Not” dienen, soll die Teil­re­ser­ve­praxis unge­straft möglich machen.

Aller­dings hat auch die Reichsbank keine Voll­de­ckung. Auch sie ope­riert mit einer Teilreserve:

Laut Reichs­bank­gesetz §17 muss nur 1/3 der umlau­fenden Reichs­bank­noten gedeckt sein: durch gül­tiges deut­sches Geld, also Goldmark, Reichs­kas­sen­scheine, Gold in Barren oder aus­län­di­schen Münzen; die übrigen 2/3 Drittel sind in Form von dis­kon­tierten Wechseln vorzuhalten.

Wenn man also davon spricht, das Kai­ser­reich hätte einen klas­si­schen Gold­standard gehabt, dann ist das eine falsche Deutung der Fakten. Es han­delte sich vielmehr um einen Mogel- oder Pseudo-Goldstandard!

Das Kai­ser­reich ist da übrigens kein Ein­zelfall. Auch in den USA, England, Frank­reich und anderswo ope­rieren Zen­tral­banken und Geschäfts­banken mit einer Teilreserve!

Exkurs: Staat und Aggression 

Halten wir an dieser Stelle kurz inne und führen uns vor Augen, welche Ver­bindung besteht zwi­schen Staat, Geld und Zentralbank.

Aus dem Deut­schen Bund von 1815 ist 1871 ein Groß­staat geworden. Nicht zusam­men­ge­bracht durch Frei­wil­ligkeit der Men­schen, sondern durch Gewalt und Aggression.

Drei Eini­gungs­kriege werden unter Preußens Leitung geführt: der Deutsch-Dänische Krieg 1864, der Deutsche Krieg 1866 und der Deutsch-Fran­zö­sische Krieg.

Dass der Weg zum Groß­staat gewaltsam war, ist alles andere als überraschend:

Der Staat ist ein Aggressor, er ist ein ter­ri­to­rialer Zwangs­mo­no­polist mit Letzt­ent­schei­dungs­macht über alle Kon­flikte in seinem Gebiet. Und als aggressive Instanz dehnt der Staat sich aus, wo er nur kann.

Wie auch immer die Macht­ex­pansion im Ein­zelfall aus­sieht: Stets bean­sprucht der Staat das Geldmonopol.

So auch im Kai­ser­reich. Im Zuge seines mone­tären Erobe­rungs­feld­zuges mono­po­li­siert der Kai­ser­staat die Münze und damit das Geld.

Der Staat eta­bliert eine Zen­tralbank, um die Gewinne des Teil­re­serve-Bank­systems, von der vor allem auch er pro­fi­tiert, best­möglich auszuschöpfen.

Mit der Reichsbank werden die mone­tären Miss­brauchs­mög­lich­keiten des Kai­ser­staates auf eine bisher nicht dage­wesene Stufe gehoben.

Mit fatalen Folgen für das deutsche Geld und die Deut­schen, wie der 2. Akt nun zeigt.

2. Akt

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Am 4. August 1914 beginnt der Erste Weltkrieg.

Die deutsche Regierung stellt die Gold­ein­lös­barkeit der Mark sofort ein. Die Goldmark wird zur Papiermark.

Denn das Kai­ser­reich will den Krieg auch mit der Ausgabe von Papiergeld finanzieren.

Von 1914 bis 1918 steigt die Geld­menge erst langsam, dann immer schneller: von 5,9 auf letztlich 32,9 Mrd. Mark – ins­gesamt eine Ver-5-fachung der Papiermarkgeldmenge.

Als Folge ver­doppeln sich die deut­schen Groß­han­dels­preise in dieser Zeit – die Kauf­kraft der Papiermark hal­biert sich also.

Der Außenwert der Papiermark (bei Kriegs­aus­bruch sind 4,2 Goldmark für 1 US-Dollar zu zahlen) fällt gegenüber dem Greenback um die Hälfte.

Und weil man sie­ges­sicher in Berlin ist, setzt man zur Kriegs­fi­nan­zierung vor allem auf die Ver­schuldung – im Ver­trauen darauf, dass nach dem Sieg die Besiegten die Rechnung bezahlen.

Die Staats­ver­schuldung des Reichs beträgt 5,2 Mrd. Mark im Jahr 1914, im Jahr 1918 105,3 Mrd. Mark. Die Schulden ver-20-igfachen sich also.

Die öffent­liche Schul­denlast beläuft sich nun auf schät­zungs­weise fast 150 Prozent der Wirt­schafts­leistung des Kaiserreiches.

Hinzu kommen jetzt die Repa­ra­ti­ons­zah­lungen, die dem Reich im Ver­sailler-Vertrag erhoben und die 1921 auf 132 Mrd. Mark fest­gelegt werden.

Im Grunde sind die Deut­schen damit finan­ziell über­fordert, ruiniert.

(Ich möchte an dieser Stelle ein­werfen: Ohne unge­decktes Papiergeld hätte der Erste Welt­krieg ganz bestimmt nicht dieses schreck­liche Ausmaß annehmen können, die Kosten wären einfach zu hoch und zu schmerzlich für die Bevöl­ke­rungen gewesen. Die Abkehr vom Goldgeld, für die die Staaten gesorgt haben, hat das ver­hee­rende indus­trielle Schlachten erst möglich gemacht.) 

Doch die monetäre Kata­strophe der Deut­schen wird sich erst fünf Jahre nach Kriegsende zutragen. Und das kommt so:

Am 28. November 1918, 19 Tage nach Aus­rufung der Republik, dankt der deutsche Kaiser ab.

Es ist ein erzwun­gener, ein gewalt­samer Sturz, durch den die Wei­marer Republik aus der Taufe gehoben wird.

Die demo­kra­ti­schen Par­teien und deren Ele­mente, die nun die Bühne betreten, buhlen um die Gunst der Wähler. Teure Ver­spre­chungen werden gemacht.

Das findet Gehör, zumal die Zeiten hart sind: Mil­lionen ver­sehrter und trau­ma­ti­sierter Männer kehren aus den Schüt­zen­gräben in die Heimat zurück.

Die Kriegs­wirt­schaft hat das Reich aus­ge­blutet. Die Sie­ger­mächte demon­tieren die Industrie; das Reich muss Gebiete im Osten abtreten; der deutsche Export wird gegängelt.

Die wech­selnden Regie­rungen in der Wei­marer Republik (von 1919 bis 1933 hat es 21 Reichs­re­gie­rungen gegeben!) geben viel Geld aus, Geld, das sie nicht haben, und das die Bürger ihnen per Steu­er­zahlung auch nicht geben wollen.

Finan­ziert werden die Staats­aus­gaben ab 1920, indem die Reichsbank ihre Dru­cker­presse rotieren lässt.

Von Dezember 1919 bis Oktober 1922 steigt die Papiermark-Geld­menge von 68 auf 485 Mrd. Mark – ein Zuwachs von 613 Prozent in knapp drei Jahren (oder knapp 93% pro Jahr).

Es gelingt nicht, das öffent­liche Defizit zu beenden. Die Lage dra­ma­ti­siert sich, als Reichs­au­ßen­mi­nister Walther Rathenau (1867 – 1922) am 24. Juni 1922 in Berlin ermordet wird.

Schlag­artig schwindet das inter­na­tionale Ver­trauen in die Wei­marer Republik. Der Außenwert der Papiermark hal­biert sich fast von Juni auf Juli 1922.

Als jedoch Ende des Jahres Deutschland beschuldigt wird, mit seinen Repa­ra­tionen im Rück­stand zu sein, beginnt die Lage zu eskalieren.

Im Januar 1923 besetzen fran­zö­sische und bel­gische Truppen das Ruhrgebiet.

Reichs­kanzler Wilhelm Kuno ruft zum pas­siven Wider­stand auf. Er ver­spricht, die Löhne der Arbeiter, Ange­stellten und Beamten mit neu gedrucktem Geld zu bezahlen.

Die Reichsbank gibt immer mehr Bank­noten aus, um die Finan­zie­rungs­wünsche der Reichs­re­gierung zu erfüllen. Bald gibt es kein Halten mehr.

Die Geld­menge und als Folge die Güter­preise steigen mit immer grö­ßeren Raten an. Aus hoher Inflation wird galop­pie­rende Inflation, dann Hyper­in­flation, die ihren Hoch­punkt im Herbst 1923 erreicht.

Ein Alb­traum für die breite Bevöl­kerung. Erspar­nisse und Exis­tenzen werden zer­stört, die Gesell­schaft wird wirt­schaftlich und mora­lisch zerrüttet.

Man fragt sich: Warum hat man es so weit kommen lassen? Wie konnte es zu dieser Hyper­in­flation, die von Deut­schen für Deutsche ange­richtet wurde, kommen?

Die Antwort lautet: Durch die Politik der hohen Inflation ließ sich die Arbeits­lo­sigkeit niedrig halten und so wurde die Wei­marer Demo­kratie vor dem Offen­ba­rungseid geschützt.

Im Jahr 1919 betrug die Arbeits­lo­sen­quote durch­schnittlich 3,7%, 1920 3,8%, 1921 2,8% und 1922 sogar nur 1,5%.

Doch dann: Im Sommer 1923, als die Inflation zur Hyper­in­flation wird, kol­la­biert die Wirtschaft.

Die Arbeits­lo­sigkeit steigt von 3,5% im Juli auf 9,9% im Sep­tember, auf 23,4% im November und auf 28,2% im Dezember.

Deutschland ist jetzt am Rande des Bür­ger­kriegs. Auf den Straßen wird blutig gekämpft.

Und es wird nicht nur um die Macht in Berlin gekämpft.

Auch um Sezession wird gekämpft. Kurt Tucholsky (1890–1935) beschreibt die Situation im Rheinland in einem Beitrag von 1929 für „Die Welt­bühne“ wie folgt:

Lawi­nen­artig wuchs inzwi­schen die sepa­ra­tis­tische Bewegung, pro­por­tional der Inflation. (…) Zu Frank­reich hinüber wollte keiner, bei Preußen bleiben wenige. Was sie wollten und wozu sie damals auch ein Recht hatten, war Befreiung aus der Hölle der Inflation und Schaffung einer eignen Währung, einer eignen auto­nomen Republik.

Doch Sezession wird in Berlin nicht geduldet. Die Demo­kraten gehen uner­bittlich gegen die Aus­tritts­be­für­worter vor.

Wieder zeigt der deutsche Staat sein aggres­sives Gesicht: Das Selbst­be­stim­mungs­recht der Aus­tritts­wil­ligen wird gewaltsam unterdrückt. 

Am 14. August 1923 über­nimmt Gustav Stre­semann (1878–1929) als Reichs­kanzler die Regie­rungs­ge­schäfte. Er erkennt: Die Inflation muss gestoppt werden.

Doch der Prä­sident der Reichsbank, Rudolf Haven­stein (1857–1923), weigert sich, die Ver­mehrung der Papiermark zu drosseln.

Haven­stein und sein Zen­tral­bankrat halten an fal­schen Theorien fest. Sie machen Zah­lungs­bilanz und Repa­ra­tionen ver­ant­wortlich für die Inflation; und sie meinen, man müsse die Geld­menge aus­weiten, weil ja ange­sichts des astro­no­mi­schen Anstiegs der Güter­preise das Geld knapp geworden sei.

Absetzen kann man Haven­stein nicht, er ist auf Lebenszeit ernannt, und die Reichsbank ist seit 1922 (auf Drängen der Alli­ierten) unabhängig.

Am 17. Oktober leitet daher die Stre­semann-Regierung eine Umge­hungs­stra­tegie ein.

Der Staat gründet die Ren­tenbank, die die Ren­tenmark ausgibt, eine Währung, die durch die Grund­schuld des Deut­schen Reiches gedeckt bezie­hungs­weise men­gen­mäßig begrenzt ist.

Dabei wird fest­ge­setzt, dass 1 Ren­tenmark 1 Billion Papiermark (1 Billion = 10^12 oder eine “1” gefolgt von 12 Nullen) entspricht.

Am 12. November 1923 ernennt Stre­semann Hjalmar Schacht (1877–1970) zum Wäh­rungs­kom­missar und beauf­tragt ihn, eine Wäh­rungs­reform durchzuführen.

Als erstes macht Schacht Schluss mit dem “Notgeld”, das Städte und Gemeinden und Unter­nehmen herausgeben.

Das Notgeld ist zwar kein gesetz­liches Zah­lungs­mittel, dient aber als Geld im Alltag, und es wird von der Reichsbank in Reichs­bank­noten eingetauscht.

Ende 1923 erreicht der Not­geld­umlauf schät­zungs­weise 400 bis 500 Tril­lionen RM – und ist damit so groß wie das aus­ste­hende Volumen der Reichsbanknoten.

Dann, am 15. November 1923, hört die Reichsbank endlich auf, die Staats­schulden zu monetisieren.

Am 20. November 1923 – Haven­stein stirbt an genau diesem Tag an Herz­ver­sagen – muss man auf dem Devi­senmark 4,2 Bil­lionen Papiermark für 1 US-Dollar bezahlen.

Diesen Kurs ver­kündet Schacht nun als offi­zi­elles Aus­tausch­ver­hältnis: Für 4,2 Bil­lionen Papiermark bekommt man bei der Reichsbank 1 US-Dollar.

Und damit – Abra­ka­dabra! – ent­sprechen nun 4,2 Ren­tenmark 1 US-Dollar – so wie vor Kriegs­beginn der Kurs 4,2 Mark für 1 US-Dollar war.

Doch die Abwer­tungs­er­wartung der Papiermark in den Ter­min­märkten geht weiter. Die Papiermark fällt in der Spitze auf 12 Bil­lionen pro 1 US-Dollar.

Doch durch einen geschickten Zug bricht Schacht die Spe­ku­lation, und die Reichsbank kann den Außenwert der Papiermark bei 4,2 Bil­lionen für 1 US Dollar halten.

Mit dem Ende der Not­geld­ausgabe, dem Still­stand der Reichs­noten-Dru­cker­pressen und der Ren­tenmark ist die Hyper­in­flation vorbei.

Doch schon bald gibt es wieder neues Geld: Am 30. August 1924 wird die Reichsmark ein­ge­führt, und zwar mit einem Wech­selkurs von 1:1 gegenüber der Rentenmark.

Die Reichsmark – wen wundert es: sie ist natürlich wieder Staatsgeld – wird die Deut­schen auch wieder bitter ent­täu­schen. Vorhang auf für den 3. Akt.

3. Akt

Die Reichsmark ist unge­decktes Geld, die Reichsbank löst sie in nichts ein.

Anfänglich gelingt es der Reichsbank unter Schacht, die Aus­weitung der Reichsmark-Geld­menge im Zaume und so die Güter­preis­in­flation niedrig zu halten.

Doch schon bald ziehen zwei dunkle Wolken am Horizont auf.

Die erste dunkle Wolke: Die staat­lichen Stellen im Reich – Kom­munen und Städte – ver­schulden sich zuse­hends im Ausland, vor­zugs­weise in US-Dollar.

Die Aus­lands­kredite werden vor allem für kon­sumptive Zwecke ein­ge­setzt. Und für ihre Rück­zahlung werden keine Devisen ver­dient. (Devisen sind für das Reich knapp, weil der deutsche Export, durch den ja Aus­lands­währung ver­dient werden kann, durch die Kriegs­sie­ger­mächte sabo­tiert wird.)

Die zweite dunkle Wolke: In Europa haben sich 1922 die Staaten, maß­geblich auf Druck Groß­bri­tan­niens, auf einen soge­nannten “Gold-Devisen-Standard” geeinigt.

Das bedeutet: Die Bank von England löst das Bri­tische Pfund in Gold oder US-Dollar ein, alle anderen Zen­tral­banken in Europa tau­schen ihre Wäh­rungen in Bri­tische Pfund ein.

Dieses monetäre Kar­tenhaus kol­la­biert im Zuge der “Grossen Depression”, die, aus­gehend von den Ver­ei­nigten Staaten von Amerika, Ende 1929 die Welt erfasst.

Die Welt­wirt­schafts­krise trifft die Deut­schen besonders hart, nicht zuletzt auch wegen der hohen Aus­lands­ver­schuldung des Reiches.

Die Pro­duktion bricht ein, die Arbeits­lo­sigkeit steigt auf mehr als 6,1 Mil­lionen im Februar 1932 – also mehr als 31 % der Erwerbs­tä­tigen haben keinen Job mehr.

Die wirt­schaft­liche Not der Bevöl­kerung ist groß. Was dar­aufhin poli­tisch pas­siert, ist hin­rei­chend bekannt.

Die Deut­schen haben nur noch die Wahl zwi­schen Kom­mu­nismus und Natio­nal­so­zia­lismus; eine liberale Option im Par­lament gibt es nicht.

Durch demo­kra­tische Reichs­tags­wahlen wird die “Natio­nal­so­zia­lis­tische Arbei­ter­partei” zur stärksten Kraft.

Am 30. Januar 1933 wird Adolf Hitler zum Reichs­kanzler ernannt, und nach­folgend errichtet er die Dik­tatur des Nationalsozialismus.

Mit Arbeits­diensten und Rüs­tungs­aus­gaben gelingt es den Natio­nal­so­zia­listen, die Arbeits­lo­sigkeit bis 1937 auf unter 1 Million abzusenken.

Die Beschäf­ti­gungs­po­litik der Natio­nal­so­zia­listen wird anfänglich nicht so sehr durch eine Geld­men­gen­aus­weitung finanziert.

Von Ende 1932 bis 1938 steigt der Bar­geld­umlauf von 5,6 auf 10,4 Mrd. RM – das ent­spricht einem jah­res­durch­schnitt­lichen Zuwachs von 11 Prozent.

Die Natio­nal­so­zia­listen setzen auf die “Mefo-Wechsel”. Es handelt sich dabei um Wech­sel­kredite, die auf die im Juli 1933 gegründete Metall­ur­gische For­schungs­an­stalt gezogen werden, und die bei der Reichsbank dis­kon­tiert werden können.

Mit der Ausgabe der Mefo-Wechsel gelingt es – weil sie von den Inves­toren bereit­willig gehalten und nicht bei der Reichsbank ein­gelöst werden –, die Umlauf­ge­schwin­digkeit des Geldes und damit die Gesamt­nach­frage zu erhöhen.

Die Natio­nal­so­zia­listen greifen aber vor allem auch auf Bank­kredite und Anleihen zurück. Durch sie werden die Erspar­nisse auf­ge­sogen und in die Rüstung gelenkt.

Während des Zweiten Welt­kriegs plündern die Natio­nal­so­zia­listen zudem sys­te­ma­tisch die besetzten Gebiete aus; ein­drücklich hat das der His­to­riker Götz Aly in seinem Buch “Hitlers Volks­staat” (2005) aufgearbeitet.

Auf diese Weise wird die Belastung der deut­schen Bevöl­kerung mit Inflation und Steuern relativ gering gehalten; und das hält den Wider­stand gegen das Regime und den Krieg klein.

Im Reichs­gebiet instal­lieren die Natio­nal­so­zia­listen eine Befehls- und Len­kungs­wirt­schaft. Löhne, Mieten, Zinsen, Gewinne und Güter­preise: alles wird von zen­traler Stelle diktiert.

Preis­kon­trollen ver­hindern, dass die Güter sich ver­teuern. Das Ergebnis ist zurück­ge­staute Preisinflation.

Mit Ver­schärfung der Kriegs­wirt­schaft nimmt dann aber auch die Geld­men­gen­ver­mehrung dras­tisch zu.

Die Reichsmark wird von den Natio­nal­so­zia­listen rück­sichtslos für die eigenen tota­li­tären Zwecke ein­ge­setzt – die Reichsbank wird Hitler unterstellt.

Bis Kriegsende ist die RM-Bar­geld­menge auf 73 Mrd. RM gestiegen – ein Anstieg um mehr als 660 Prozent seit Aus­bruch des Krieges.

Als das Regime am 8. Mai 1945 kapi­tu­liert, sind die Deut­schen wieder ruiniert.

Mil­lionen Tote; Städte und Pro­duk­ti­ons­an­lagen liegen in Schutt und Asche; die Staats­schulden sind erdrü­ckend; die Ent­wertung der Reichsmark tritt in stark stei­genden Schwarz­markt­preisen zutage.

Die Not der Bevöl­kerung ist groß. Flucht und Ver­trei­bungen bringen in den ersten Nach­kriegs­jahren etwa 14 Mil­lionen Men­schen in das ver­bliebene, weithin zer­störte Deutschland.

Es gibt Ver­sor­gungs­eng­pässe. Hun­dert­tau­sende sterben im Winter 1946/1947 an Hunger, Erschöpfung und Kälte.

Nach Ende der Kriegs­hand­lungen halten die Alli­ierten an den Preis­kon­trollen, die die Natio­nal­so­zia­listen erlassen hatten, fest.

So fehlen die Anreize zur Pro­duk­ti­ons­aus­weitung. Die Schat­ten­wirt­schaft blüht. Die Reichsmark erweist sich als stark ent­wertet, und die Men­schen weichen auf Ersatz­wäh­rungen aus – wie ins­be­sondere Zigaretten.

Die Reichsmark ver­liert ihre Kauf­kraft vor allem auch des­wegen, weil die USA und die Sowjet­union Mili­tärmark im Reichs­gebiet aus­geben. Die Mili­tärmark kann 1:1 in Reichsmark tauscht werden. Es ist zu ver­muten, dass gerade die Russen, die von den Ame­ri­kanern 1944 die Reichsmark-Dru­cker­platten bekamen, die Reichs­mark­menge in gewal­tigem Ausmaß erhöhten und so die Kauf­kraft der Reichsmark zerstörten.

Mit großer zeit­licher Ver­zö­gerung leiten die Alli­ierten eine Wäh­rungs­reform ein, die mit der Reichsmark kurzen Prozess machen wird. Der 4. Akt beginnt.

4. Akt

Am 20. Juni 1948 ersetzt in der Besat­zungszone der West­al­li­ierten die D‑Mark die Reichsmark.

Vier Tage später wird in der sowje­ti­schen Besat­zungszone die Deutsche Mark der Deut­schen Notenbank, später Mark der DDR, eingeführt.

Die Deut­schen haben an der Wäh­rungs­reform nur insoweit Anteil, als dass sie die Vor­gaben der Alli­ierten in deutsche Geset­zessprache übertragen.

Warum eigentlich der Währungswechsel?

Die Kauf­kraft der Reichsmark ist stark abge­sunken, und durch die Freigabe der Preise hätte es ver­mutlich einen großen (wenn auch nur vor­über­ge­henden) Infla­ti­ons­schub gegeben, der die Kauf­kraft der Reichsmark noch weiter redu­ziert hätte.

Auf alli­ierter Seite fürchtet man, es könnte poli­tisch tur­bulent in Deutschland werden, wenn das Geld der Deut­schen erneut inflationiert.

Deshalb soll die Wäh­rungs­reform sicher­stellen, dass der Reichsmark-Geld­überhang nicht durch einen Preis­auf­trieb, sondern durch eine Her­ab­setzung der Geld­be­stände abgebaut wird.

Nun hätte man aber das gleiche auch erreicht, wenn die Reichsmark erhalten geblieben wäre.

Der Schluss liegt daher nahe: Das Dritte Reich sollte das letzte Reich der Deut­schen sein. Das “Reich” vor der Mark soll fallen, deshalb wird die “D‑Mark” ein­ge­führt – eine Wort­prägung des US-Ame­ri­kaners Edward A. Tenenbaum (1921–1975), der dem Stab des Mili­tär­go­ver­neurs der ame­ri­ka­ni­schen Besat­zungszone, General Lucius D. Clays (1898–1978), angehört.

Wich­tiger als die Ein­führung der D‑Mark ist aller­dings die nahezu gleich­zeitige Freigabe der Güter­preise, für die Ludwig Erhard (1897–1977) sorgt.

Erst dadurch wird der Wie­der­aufbau Deutsch­lands, wird das deutsche “Wirt­schafts­wunder” möglich.

Die D‑Mark ist – wie zuvor die Papiermark, die Ren­tenmark und die Reichsmark – wieder eine staatlich mono­po­li­siert unge­deckte Papierwährung.

Ab 1952 ist sie aller­dings ein­ge­bettet in das System von Bretton Woods – das zumindest anfänglich noch eine gewisse Ver­an­kerung im Golde hatte.

Rück­bli­ckend hat sich die D‑Mark in ihrem 50jährigen Bestehen zwar als ein relativ erfolg­reiches Geld für die Deut­schen erwiesen.

Ihr Schick­salsweg steht jedoch im Grunde schon seit den 1960er Jahren fest – wie übrigens auch der vieler anderer staat­licher Wäh­rungen in Europa.

Als das System von Bretton Woods Anfang der 1970er Jahre zusam­men­bricht, geht man in Europa dazu über, die natio­nalen Wech­sel­kurse zu koor­di­nieren, um eine ein­heit­liche Geld­po­litik in Europa herbeizuführen.

Der Euro­päische Wäh­rungs­verbund wird 1971 geschaffen – und mit ihm die Euro­päische Rech­nungs­einheit. Im Grund ist sie der Nukleus einer Ein­heits­währung in Europa.

1979 ent­steht das Euro­päische Wäh­rungs­system, und die Euro­päische Rech­nungs­einheit wird durch die Euro­päische Wäh­rungs­einheit (“ECU”) ersetzt.

Der große Traum der Wech­sel­kurs­ko­or­di­na­toren ist es, die natio­nalen Wäh­rungen abzu­schaffen und eine poli­ti­sierte Ein­heits­währung in Europa zu eta­blieren. Man wartet auf die Gelegenheit.

Die kommt mit dem Mau­erfall am 9. November 1989. Am 1. Juli 1990 wird die D‑Mark in der DDR ein­ge­führt. Löhne, Mieten, Renten und Schulden werden 1:1 umgetauscht.

Übrigens ein Wech­selkurs, zu dem die DDR-Mark völlig über­be­wertet ist – aber poli­tisch gewünscht ist seitens der Kohl-Regierung. Ost­deutschland wird deindus­tria­li­siert und auf Jahr­zehnte hin zum Subventionsempfänger.

Die “sozia­lis­ti­schen Schläfer”, die lange von einer euro­päi­schen Ein­heits­währung geträumt haben, und die vor allem die D‑Mark los­werden wollen, ergreifen in der Euphorie der Wie­der­ver­ei­nigung ihre Chance und machen bit­teren Ernst. Damit kommen wir zum 5. Akt der Wäh­rungs­ge­schichte der Deutschen.

5. Akt

Ein staat­liches Ein­heitsgeld für Europa – dieses grö­ßen­wahn­sinnige Vor­haben wird am 1. Januar 1999 tat­sächlich in die Tat umgesetzt:

11 nationale Fiat-Wäh­rungen gehen an diesem Tag unwi­der­ruflich im Euro auf – einem staat­lichen unge­deckten Geld, einem Fiat-Geld, dessen Pro­duk­ti­ons­mo­nopol in den Händen der Euro­päi­schen Zen­tralbank (EZB) liegt.

Mitt­ler­weile haben 19 Länder mit einer Bevöl­ke­rungszahl von 342 Mil­lionen Men­schen ihre Selbst­be­stimmung bei der Wäh­rungswahl an die EZB abge­geben, einer supra­na­tio­nalen Insti­tution, deren Politik sie de facto gar nicht mehr kon­trol­lieren können.

Zählt man alle hinzu, die sich offen oder ver­steckt, direkt oder indirekt an den Euro gebunden haben, dann hängen über 539 Mil­lionen Men­schen am Euro.

Der Ein­stieg in das euro­päische Ein­heitsgeld, das ein Fiat-Geld ist, lässt sich mit öko­no­mi­schem Sach­ver­stand nicht rechtfertigen.

Fiat-Geld ist infla­tionär, sozial unge­recht, es ver­ur­sacht Wirt­schafts­stö­rungen, treibt die Volks­wirt­schaften in die Überschuldung.

Warum über­haupt der Euro?

Bes­ten­falls lässt sich der Ein­stieg in den Euro einer fal­schen Theorie zuschreiben – die da lautet: Frieden und Wohl­stand in Europa lassen sich nur mit einem mono­po­li­sierten Ein­heitsgeld schaffen.

Schlimms­ten­falls ist der Ein­stieg in den Euro Aus­druck des Bestrebens, in Europa eine kol­lek­ti­vis­tische-sozia­lis­tische Befehls- und Zwangs­wirt­schaft quasi durch die Hin­tertür einzuführen.

Leider ist der Ver­dacht für Letz­teres geradezu erdrü­ckend: Die Kri­sen­träch­tigkeit des Euro und die Kri­sen­zwänge, die er ver­ur­sacht, bewirken nämlich genau das.

Seit dem Aus­bruch der Finanz- und Wirt­schafts­krise 2008/2009, spä­testens aber seit der Banken- und ‑Staats­schul­den­krise 2010 liegt der Euro auf der Intensivstation.

Die EZB und die “Ret­tungs­po­li­tiken” der Regie­rungen schalten die Kor­rek­tur­kräfte der Markt­wirt­schaft zuse­hends aus und ketten die Nationen immer enger anein­ander – durch den Euro­päi­schen Sta­bi­li­täts­me­cha­nismus, die Target-2-Salden, die Ban­ken­union etc. – und erhöhen damit die Scheidungskosten.

Die Regie­rungs­eliten, die Büro­kraten und der EZB-Rat werden früher oder später vor­geben, was wann wo und wie zu pro­du­zieren ist und wer was wann und in welcher Menge kon­su­mieren kann.

Man über­spannt den rhe­to­ri­schen Bogen wohl nicht, wenn man sagt, dass Karl Marx ver­mutlich begeistert wäre, könnte er den Euro und dessen Fol­ge­wir­kungen sehen.

Doch bevor nun der Vorhang fällt, sei noch ein kurzer Epilog gestattet.

Epilog

Was die Deut­schen aus ihrer Wäh­rungs­ge­schichte lernen können, ist das:

Die Hoheit des Staates über das Geld hat sich für die Deut­schen als desaströs erwiesen: Der Staat – ob Kai­ser­staat, Demo­kratie- oder Dik­ta­tor­staat – hat seine Mono­pol­stellung über das Geld immer wieder miss­braucht, wenn es ihm in den Kram passte.

Das Geld dem Staat anzu­ver­trauen, war und ist eine große Torheit.

Viel­leicht sagen Sie nun, liebe Zuhörer: Ist es nicht beru­higend, dass die Deut­schen ihre Wäh­rungs­sou­ve­rä­nität, die sie in der Ver­gan­genheit so unklug gehandhabt haben, nun end­gültig aus der Hand gegeben, sie an eine supra­na­tionale Insti­tution dele­giert haben? 

Die Antwort lautet: Nein. Auch mit dieser Ent­scheidung haben die Deut­schen ihr Geld leider nicht in ver­läss­liche Hände gelegt.

Schließlich steht die Euro-Ein­heits­währung nicht für gutes Geld, nicht für die Krönung eines frei­heit­lichen Europas.

Der Euro ist vielmehr der “Zwing­meister” eines sozia­lis­ti­schen Groß­pro­jektes, das Bürger und Nationen in Europa ent­machten und eine Ein­heits­zi­vi­li­sation her­vor­bringen soll, gelenkt und beherrscht von zen­traler Stelle.

Doch die Wäh­rungs­ge­schichte der Deut­schen, die ich als ein Trau­er­spiel insze­niert habe, kann eine Wendung zum bes­seren nehmen.

Die Lösung des Wäh­rungs­pro­blems ist denkbar einfach. Sie lautet: Beendet das staat­liche Geld­mo­nopol und eröffnet einen freien Markt für Geld. 

Ein freier Markt für Geld bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als jeder die Freiheit hat, das Geld wählen zu können, das er zu ver­wenden wünscht.

Und dass jeder die Freiheit hat, Güter anbieten zu dürfen, von denen er meint, sie werden von den Nach­fragern als Geld gewünscht.

Ein freier Markt für Geld ist Aus­druck eines Selbst­be­stim­mungs­rechtes, das jedem Men­schen zusteht; und er ist Garant für Frieden und Wohlstand.

Das ist, denke ich, eine wir­kungs­mächtige Wahrheit, über die es auf­zu­klären gilt; und die Men­schen haben ein Anrecht auf diese Wahrheit.

Auf­zu­klären und damit ein Umdenken her­bei­zu­führen, dazu ist ein kri­ti­sches Auf­ar­beiten der Wäh­rungs­ge­schichte hilf­reich: Die Wäh­rungs­ge­schichte mit solider öko­no­mi­scher Theorie von allen Beschö­ni­gungen und Fehl­in­ter­pre­ta­tionen zu befreien, sie rich­tig­zu­stellen – und dabei auch her­zu­ar­beiten, wie unheilvoll der Staat (wie wir ihn heute kennen) ist, ins­be­sondere auch für das Geld der Menschen.

Ich hoffe, dass meine heu­tigen Aus­füh­rungen dazu einen Beitrag leisten konnten.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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Thorsten Polleit, Jahrgang 1967, ist seit April 2012 Chef­volkswirt der Degussa. Er ist Hono­rar­pro­fessor für Volks­wirt­schafts­lehre an der Uni­ver­sität Bay­reuth, Adjunct Scholar am Ludwig von Mises Institute, Auburn, US Alabama, Mit­glied im For­schungs­netzwerk „Research On money In The Economy“ (ROME) und Prä­sident des Ludwig von Mises Institut Deutschland. Er ist Grün­dungs­partner und volks­wirt­schaft­licher Berater eines Alter­native Investment Funds (AIF). Die private Website von Thorsten Polleit ist: www.thorsten-polleit.comHier Thorsten Polleit auf Twitter folgen.


Quelle: misesde.org