Warum wir keine Kinder aus der Türkei auf­nehmen sollten

An der Grenze Grie­chen­lands stehen längst wieder tau­sende Nicht-Europäer, die Einlass begehren. Neben dem Coro­na­virus droht die nächste gigan­tische Immi­gran­ten­welle und die CDU ist in sich völlig zer­stritten. Der Bun­des­tags­frak­ti­onschef von CDU/CSU Ralph Brinkhaus soll Bun­des­in­nen­mi­nister Horst See­hofer ange­schrien haben „Ihr habt nichts gelernt, die Leute wollen keine Flücht­linge“. Der saar­län­dische Innen­mi­nister Klaus Bouillon sagt, er halte von dem Vor­schlag seines Par­tei­freundes Daniel Günther, der für eine Kon­tin­gent­lösung plä­diert, gar nichts. Und zu Norbert Röttgen, der Grenz­schlie­ßungen für sinnlos und kon­tra­pro­duktiv hält, sagt er: „Was Norbert Röttgen sagt, halte ich für grund­sätzlich falsch.“ Der Riss, der mitten durch Deutschland geht, geht längst auch mitten durch die CDU.

Brinkhaus schreit See­hofer an: „Ihr habt nichts gelernt“

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Bei einem Treffen der Uni­ons­spitze letzten Mittwoch soll es nach Berichten der Bild am Sonntag zu einem hef­tigen Streit zwi­schen Bun­des­in­nen­mi­nister Horst See­hofer (CSU) und dem Bun­des­tags­frak­ti­ons­vor­sit­zenden von CDU/CSU Ralph Brinkhaus gekommen sein. Brinkhaus sei sauer gewesen, weil See­hofer öffentlich eine Bereit­schaft ange­deutet hatte, Immi­granten von der grie­chi­schen Grenze auf­zu­nehmen. „Ihr habt nichts gelernt, die Leute wollen keine Flücht­linge“, soll Brinkhaus geschrien haben. „Ihr sitzt hier im Kabinett, ich bin im Wahl­kreis und spreche mit den Men­schen“, habe der Frak­ti­onschef weiter geschrien.

See­hofer hatte sich am Tag zuvor offen für die euro­päische Auf­nahme von rund 5.000 Kindern und Jugend­lichen aus grie­chi­schen „Flücht­lings­lagern“ gezeigt. Der Bun­des­in­nen­mi­nister warb für eine „Koalition der Wil­ligen“ in der EU.

Auch das Nach­rich­ten­ma­gazin SPIEGEL (Artikel hinter Bezahl­schranke) berichtet von dem Vorfall: „Brinkhaus soll sich schwer genervt davon gezeigt haben, dass er sich im Wahl­kreis seit Wochen mit dem Thema Flücht­linge aus­ein­an­der­setzen müsse. Auch die Kanz­lerin war offen­sichtlich schwer genervt – von Brinkhaus‘ Monolog“, heißt es dort. Als Brinkhaus erklärt habe, die Men­schen in seinem Wahl­kreis trauten der GroKo nicht mehr zu, die Flücht­lings­frage „in den Griff“ zu bekommen, habe See­hofer aller­dings zurück­ge­schossen. Und die Kanz­lerin Angela Merkel(CDU) habe sich ihm angeschlossen.

See­hofer beschrieb dar­aufhin aus­führlich, wie man mit der Türkei einen neuen Deal ver­ein­baren, die Außen­grenze schützen, zugleich aber mehr Huma­nität zeigen wolle. Er und Merkel warfen der Fraktion vor, in Sachen Migration mit fal­schen Zahlen zu ope­rieren“, berichtet der SPIEGEL (Artikel hinter Bezahlschranke).

Dies zeigt, wie sehr die Union innerlich zer­rissen ist. Doch das ist nur ein Bei­spiel von vielen.

Klaus Bouillon (CDU): „50 Prozent der Abschie­bungen scheitern“

Der saar­län­dische Innen­mi­nister Klaus Bouillon (CDU) sagte dazu in einem Interview mit der WELT diese Tage:

»Die Bereit­schaft und Akzeptanz im Land sind gesunken, die Men­schen auf­zu­nehmen. Wir würden ver­mutlich nicht mehr genug ehren­amt­liche Helfer akti­vieren können. Außerdem stellt die Auf­nah­me­ka­pa­zität ein großes Problem dar. (…) ich fürchte schon, dass das rechte Lager noch mehr Zulauf bekäme. Es gibt eine große Unzu­frie­denheit in der Bevöl­kerung, weil jeder, der hier ankommt, sofort viele oder teil­weise sogar noch höhere Rechte und Ansprüche auf Leis­tungen oder ärzt­liche Ver­sorgung hat als jemand, der schon sein Leben lang hier arbeitet. (…) Zudem hat die Hälfte derer, die im Moment ankommen, ihren Pass ver­loren oder plötzlich Namen und Her­kunftsland vergessen. (…) 

Die Auf­nah­me­stelle füllt sich wieder, aber auch, weil 50 Prozent der Abschie­bungen scheitern. Mal ist das Kind unauf­findbar, wenn die Familie abgeholt werden soll, zwei Stunden später taucht es wieder auf. Oder die Abge­scho­benen kommen einfach zurück. Wir haben Men­schen, die vier, fünf, sechs Mal wieder ein­reisen, nachdem wir sie in das EU-Land abge­schoben haben, wo sie erst­re­gis­triert sind. Aus Belgien kommen sie einfach mit dem FlixBus zurück. Dann gehen die ganzen Ver­fahren wieder von vorne los. Min­destens 100.000 Men­schen in Deutschland sind end­gültig abge­lehnt, aber wir kriegen sie einfach nicht in ihre Hei­mat­länder zurück. (…) 

Die Grünen pro­pa­gieren immer noch, dass die Men­schen zu uns kommen sollen. In dieser Partei gibt es viele Träumer, auch bei der Ein­schätzung sicherer oder angeblich nicht sicherer Herkunftsländer.«

Bouillon: „Was Norbert Röttgen sagt, halte ich für grund­sätzlich falsch“

Und auf die Frage der WELT:

»Der Minis­ter­prä­sident von Schleswig-Hol­stein – Ihr Par­tei­freund Daniel Günther – ist bereit, sich an einer Kon­tingent-Lösung zu betei­ligen. Ein löb­liches Vorbild oder genau das falsche Signal?«,

ant­wortete Bouillon:

»Ich halte von dem Vor­schlag nichts. So ein Angebot taugt nur für eine Schlag­zeile, löst aber kein Problem. Damit schafft man nur Anreize, dass noch mehr kommen. (…)«

Bun­des­in­nen­mi­nister Horst See­hofer wolle illegale Flücht­linge an der deut­schen Grenze zurück­weisen. Norbert Röttgen, der CDU-Chef werden wolle, halte Grenz­schlie­ßungen dagegen für sinnlos und kon­tra­pro­duktiv. »Sollen und können euro­päische Bin­nen­grenzen geschützt werden?«, fragte die WELT den saar­län­di­schen Innen­mi­nister weiter.

Und darauf gab dieser erneut eine inter­es­sante Antwort:

»Was Norbert Röttgen sagt, halte ich für grund­sätzlich falsch. Natürlich müssen wir ver­suchen, die Bin­nen­grenzen stärker zu schützen. Das ist schwierig, aber der Erfolg gibt uns recht. Wir sehen das an der deutsch-fran­zö­si­schen Grenze. Vom Bun­des­in­nen­mi­nister haben wir 120 zusätz­liche Bun­des­po­li­zisten bekommen, das zahlt sich aus. Es gibt regel­mäßige Ein­sätze mit Kon­trollen und Schlei­er­fahndung. Bei jeder Son­der­fahndung werden wir in großem Umfang fündig. So etwas spricht sich herum. Die Ein­sätze haben immer auch eine abschre­ckende Wirkung.«

Die deutsche Bevöl­kerung ist dagegen, dass unbe­gleitete Min­der­jährige nach Deutschland geholt werden

Sollten unbe­gleitete Min­der­jährige, die aktuell in grie­chi­schen Flücht­lings­lagern Asyl bean­tragt haben, nach Deutschland geholt werden?“, fragte das Mei­nungs­for­schungs­in­stitut Civey im Auftrag der Augs­burger All­ge­meine mehrere tausend Bürger. 

  • Nur knapp über 39 Prozent ant­wor­teten darauf mit „Ja, auf jeden Fall“ oder „Eher ja“.
  • Knapp 10 Prozent waren in dieser Frage unent­schieden und
  • über 50, fast 51 Prozent ver­neinten diese Frage, die meisten davon sagten sogar: „Nein, auf keinen Fall“.

Die größte Pro­blem­gruppe sind die Grünen-Anhänger

Dabei zeigt sich sehr deutlich, wo die pro­ble­ma­ti­schen 39,3 Prozent vor allem her­kommen, nämlich aus den Anhängern genau dreier Par­teien: der Grünen, der SPD und der Links­partei. Bei allen anderen sagen weit mehr als 50 Prozent: „Nein, keine unbe­gleitete Min­der­jäh­rigen nach Deutschland holen“.

  1. AfD-Anhänger: 95,6 %
  2. FDP-Anhänger: 75,3 %
  3. CDU/CSU-Anhänger: 71,2 %
  4. Anhänger sons­tiger Par­teien: 66,9 %
  5. LINKE-Anhänger: 34,1 %
  6. SPD-Anhänger: 33,2 %
  7. Grünen-Anhänger: 16,4 %

Unbegleitete Minderjährige nach Parteien

Die mit Abstand größte Pro­blem­gruppe sind hier also die Grünen-Wähler, die zu 68,8 Prozent für eine Auf­nahme sind, gefolgt von den SPD-Anhängern (58,7 Prozent) und den LINKE-Wählern (56,4 Prozent).

Warum wir kein ein­ziges Kind aus der Türkei auf­nehmen sollte

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Wir sollten kein ein­ziges Kind in die EU auf­nehmen. Nicht eines. Denn auf dieses folgt das zweite, auf das zweite folgt das dritte, auf das dritte folgt das vierte Kind und so wird das immer weiter gehen. Es wird dann nicht mehr auf­hören, wenn man einmal damit ange­fangen hat, weil dies, dadurch dass sich solches im 21. Jahr­hundert in Win­deseile über tau­sende Kilo­meter her­um­spricht, wie ein Magnet wirkt und immer weitere Migran­ten­ströme aus­lösen wird.

Und auf die Kinder und unbe­glei­teten Min­der­jäh­rigen kommen dann natürlich auch schnell die Eltern nach, die Geschwister, dann die Ver­wandten usw. usf. Und die meisten, die mal hier sind, gehen nicht mehr zurück, selbst wenn sie gar keine Auf­ent­halts­ge­neh­migung mehr haben, selbst wenn sie aus­ge­wiesen werden, ja selbst wenn sie abge­schoben werden. Dann kommen sie einfach wieder zurück, wie der saar­län­dische Innen­mi­nister das ganz richtig beschreibt.

Diese armen Kinder, die von ihren Eltern alleine gelassen oder alleine los­ge­schickt werden, werden gezielt genutzt, um die Grenze zu durch­stoßen. Sie werden benutzt, um an unser Mit­gefühl und unsere Menschlickheit zu appel­lieren. Das ist Teil der Stra­tegie, die Grenze zu zer­stören oder zumindest zu durch­brechen. Dem darf man nicht nach­geben, sonst fördert man dieses hem­mungslose Agieren und es wird niemals auf­hören, sondern wird sich ganz im Gegenteil lawi­nen­artig immer weiter aufbauen.

Helfen ja, aber auf keinen Fall die Schleusen öffnen

Natürlich müssen wir als zivi­li­siertes Land, als zivi­li­sierte Gesell­schaft und zivi­li­sierter Kon­tinent Hilfe leisten. Aber nicht der­ge­stalt, dass wir unsere Grenzen preis­geben und uns ein zweites Mal auf völlig unwürdige Weise über­rennen lassen. Statt­dessen sollte ganz Europa Spe­zia­listen an die grie­chisch-tür­kische Grenze ent­senden, die sich in einer spe­zi­ellen Zone vor Ort um diese Kinder kümmern.

Helfen ja, die Griechen unter­stützen und ent­lasten ja. Auch Erdogan zweck­ge­bunden Geld anbieten und geben, wenn die Türkei sich besser um diese Migranten kümmert. Dann dürfen wir auch die Türkei nicht alleine lassen, die mehrere Mil­lionen Migranten und echte Kriegs­flücht­linge auf­ge­nommen hat. Aber wir dürfen uns nicht von Erdogan erpressen und in seinen Syri­en­krieg rein­ziehen lassen. Und wir müssen die am besten monat­lichen oder noch besser wöchent­lichen Zah­lungen (auf keinen Fall hohe Zah­lungen im Voraus für ein ganzes Jahr oder noch länger!) sofort ein­stellen, wenn Erdogan sich nicht an die Abma­chungen hält. Diese Sprache ver­steht der Tür­kische Prä­sident. Auf keinen Fall aber dürfen wir die Schleusen öffnen.


Jürgen Fritz — Erst­ver­öf­fent­li­chung auf dem Blog des Autors www.juergenfritz.com