Habeck meint, bei Corona würde sich die Inku­ba­ti­onszeit alle zwei Tage verdoppeln

JFB berichtete schon am Sonntag, dass die Grünen im bun­des­weiten Wahl-O-Matrix-Trend erstmals seit über zehn Monaten wieder unter 20 Prozent gefallen sind. Die Corona-Pan­demie offenbart so einiges, unter anderem dass B’90/Grüne realen, kon­kreten Kri­sen­si­tua­tionen eher wenig gewachsen erscheinen. Ange­sichts der Jahr­hun­dert­krise, vor der wir stehen, merken das womöglich immer mehr Men­schen. Der Auf­tritt des grünen Bun­des­vor­sit­zenden Robert Habeck bei Maybrit Illner am Sonntag war hier in gewisser Weise ein Bei­spiel dafür.

Immer wieder hat man den Ein­druck, dass Grünen-Poli­tiker Pro­bleme mit natur­wis­sen­schaft­lichen Grund­lagen haben

NEU!!! Hier bestellen!

Eigentlich dachte man ja, dass Robert Habeck der kom­pe­tentere der beiden Grünen-Bun­des­vor­sit­zenden sei. Bei seiner Kol­legin Annalena Baerbock konnte es schon mal vor­kommen, dass sie einen Kobold (ein zwer­gen­haftes Geist­wesen) mit dem Metall Kobalt ver­wechselt. Ein anderes Mal behauptete Baerbock: „Deutschland hat Pro-Kopf-Emis­sionen von neun Giga­tonnen pro Ein­wohner. Ban­gla­desch, das ist zehnmal mehr als Ban­gla­desch zum Bei­spiel.“ Hier ver­wech­selte sie Tonnen mit Giga­tonnen, machte aus knapp 9 Tonnen, die es tat­sächlich sind, was ein Deut­scher im Schnitt emit­tiert, 9.000.000.000 Tonnen, vertat sich also gleich um 9 Nullen. Das muss man erstmal schaffen, also um den Faktor 10 hoch 9 bzw. um den Faktor eine Milliarde.

Aber Baerbock ist kein Ein­zelfall bei den Grünen. In einem TV-Interview in der ARD-Sendung Brenn­punkt sagte Baer­bocks Vor­gänger als Bun­des­vor­sit­zender, Cem Özdemir: „Im Spit­zen­last­be­reich, also nicht im Nor­mal­last­be­reich, dann, wenn der Ener­gie­ver­brauch am höchsten in Deutschland ist (ja genau das bedeutet der Begriff ‚Spit­zen­last­be­reich‘ ja, JFB), ungefähr mittags zwi­schen elf und zwölf, ver­brauchen wir etwa 80 Gigabyte. Wir pro­du­zieren aber ungefähr 140 Gigabyte. Das heißt, das Andert­halb­fache dessen haben wir immer noch übrig, was wir brauchen.“ Özdemir ver­wech­selte hier Byte, eine Maß­einheit für eine Daten­menge, mit Watt, der phy­si­ka­li­schen Einheit für die Leistung, bzw. mit Watt­stunden, der Einheit für die Energie. Außerdem war seine Berechnung völlig falsch.

Aber selbst bei ihrem Lieb­lings­thema, dem Kli­ma­wandel, wissen selbst grüne Spit­zen­po­li­tiker oft nicht so genau, wovon sie reden. So benannte der grüne Bun­des­tags­frak­ti­ons­vor­sit­zende Anton Hof­reiter das Ziel der Kli­ma­schutz­po­litik wie folgt: „Noch haben wir alle Chancen unter zwei Prozent zu bleiben.“ – Es geht aber natürlich nicht um zwei Prozent, also zwei Hun­dertstel (von was?),  sondern es geht beim Kli­ma­schutz darum, die globale Erwärmung bis zum Jahr 2100 auf weniger als zwei Grad Celsius gegenüber dem Niveau vor Beginn der Indus­tria­li­sierung zu begrenzen.

Habecks Ver­ständ­nis­pro­bleme

Doch zurück zu Robert Habeck, bei dem man dachte, mit ihm würde es etwas besser werden bei den Grünen. Dabei fiel der Schl­weswig-Hol­steiner schon vor zwei Jahren auf, als er in einem Interview doch allen Ernstes meinte, der Begriff „Volk“ sei „ein Nazi­be­griff. Es gibt kein Volk und es gibt des­wegen auch kein Verrat am Volk.“ Schon damals zuckten wohl alle Staats- und Ver­fas­sungs­rechtler förmlich zusammen.

Aber nun legte Habeck gestern Abend bei Illner nochmal nach. Zwar sagte er durchaus einige kluge Dinge, doch dann kam wieder so ein Lapsus, bei dem man sich fragt, ob er denn immer so ganz genau ver­standen hat, wovon er spricht. Habeck meinte wörtlich:

„… dann ist ja nicht die Alter­native, so weiter wie vorher, und die so schön gezeigte Kurve geht auf einmal wieder durch die Decke oder in diesem Fall fällt sie ab und die äh die Inku­ba­ti­onszeit ver­doppelt sich wieder alle zwei Tage …“

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Nicht die Inku­ba­ti­onszeit ver­doppelt sich alle paar Tage, sondern die Zahl der Infi­zierten und der an COVID-19 Verstorbenen

Die Inku­ba­ti­onszeit (von latei­nisch incubare‘ = ‚aus­brüten‘) ist die Zeit von der Infektion mit einem Krank­heits­er­reger bis zum Auf­treten der ersten Sym­ptome. Sie liegt bei COVID-19 (Abkürzung für: Corona Virus Disease 2019) im Mittel (Median) bei 5–6 Tagen. Wenn sich diese alle zwei Tage ver­doppeln würde, hätten wir bald kein Problem mehr. Denn nach 26 Tagen läge die Inku­ba­ti­onszeit dann bei ca. 112 bis 135 Jahre. Das heißt, SARS-CoV‑2 würden sich bei den meisten erst nach 112 bis 135 Jahren bemerkbar machen. Solange bräuchte es, bis es die Lun­gen­er­krankung COVID-19 aus­ge­brütet hätte, sprich die Infi­zierten wären, bevor das Coro­na­virus irgendwas anrichten könnte, alle längst an etwas anderem verstorben.

Was sich alle paar Tage ver­doppelt, ist natürlich a) die Anzahl der Infi­zierten (sowohl der tat­sächlich Infi­zierten als auch der detek­tierten, wobei diese Ver­dopp­lungs­ge­schwin­dig­keiten nicht exakt gleich sind, sondern auch davon abhängen, wie umfang­reich getestet wird) und b) die Anzahl der­je­nigen, die an COVID-19 sterben – nicht mit, sondern an. Diese Ver­dopp­lungs­ge­schwin­digkeit dürfte in etwa ähnlich groß sein wie die Ver­dopp­lungs­ge­schwin­digkeit der Infi­zierten, steigt aber sogar noch schneller als diese, wenn es uns nicht mehr gelingt, alle oder fast alle Infi­zierten, die schwere Sym­ptome und Krank­heits­ver­läufe zei­tigen, optimal bzw. über­haupt medi­zi­nisch zu ver­sorgen, weil dann die Leta­lität (Ster­berate) steigt.

Fast 90 Prozent meinen: Nein, Habeck hat nicht das Zeug zum Kanzler

Ver­trauen wird auch dadurch erzeugt – oder eben nicht -, wenn man den Ein­druck hat, Ent­schei­dungs­träger wissen genau, wovon sie reden. Jeden­falls trauen fast 90 Prozent der Deut­schen Robert Habeck laut einer aktu­ellen FOCUS-Live-Abstimmung nicht zu, dass er die Rolle des Kanzlers aus­füllen könnte. Das heißt, selbst viele Grü­nen­wähler trauen das dem grünen Par­tei­vor­sit­zenden nicht zu.

Zeug zum Kanzler

Und offenbar hat man dies längst auch schon weltweit bemerkt, dass Habeck als mög­licher Kanzler nicht wirklich in Frage kommt. In den Wett­märkten taucht er schon gar nicht mehr auf:

Next German Chancellor


Jürgen Fritz — Erst­ver­öf­fent­li­chung auf dem Blog des Autors www.juergenfritz.com