Dass es die Politik mit all den Klimaversprechen nicht allzu ernst genommen hat, konnte man sich trotz des Medienhypes und den vollmundigen Versprechungen schon vor Corona denken. Aber nun zeigt die Coronakrise, wie wenig ernst die Lippenbekenntnisse gemeint waren.
Ob man an den menschengemachten Klimawandel glaubt oder nicht, ist bei der Lektüre dieses Artikels zweitrangig. Die Realitäten, über die ich hier berichte, zeigen einfach nur auf, dass das ganze Greta-Theater eine Show war, die niemand in Politik und Medien tatsächlich ernst genommen hat. Ob Sie das nun für „Verrat an der guten Sache“ halten, oder es als Beleg dafür nehmen, dass der Hype um Greta und das böse CO2 nur eine Show für das dumme Volk war, bleibt Ihnen überlassen.
Die Autoindustrie, die immer noch Dividenden auszahlt (also Gewinne macht) will eine neue „Abwrackprämie“, also Staatsgelder. Dass eine solche Staatshilfe nicht wirklich hilft, sondern nur geplante Autokäufe vorzieht, die dann in den nächsten Jahren Fehlen werden, ist ein Beleg dafür, wie unsinnig solche Programme sind. Das hat die Abwrackprämie der letzten Finanzkrise gezeigt. Aber das interessiert nicht, denn in der Wirtschaft ist man bemüht, möglichst viel vom Kuchen der Staatshilfen abzubekommen, auch wenn man gar nicht in der Existenz bedroht ist. Darüber habe ich bereits vor kurzem einen ausführlichen Artikel geschrieben.
Nun hat die Autolobby trotzdem Staatshilfen für die Konzerne durchgesetzt, nur einige Details sind noch offen.
Nach all dem Theater, das im letzten Jahr um Greta, CO2 und Fridays For Future veranstaltet wurde, müsste man annehmen, dass die Staatshilfen für die Autoindustrie zumindest den Verkauf von CO2 sparenden (am besten elektrisch betriebenen) Autos fördern und dass der Kauf von „Spritschluckern“ nicht gefördert wird. Aber Pustekuchen.
Die Coronakrise zeigt, dass offenbar die CO2-Problematik nie wirklich ernst genommen wurde. Oder aber sie wurde ernst genommen und alle Politiker glauben an den bevorstehenden Weltuntergang wegen CO2, aber sie finden den angeblich drohenden Untergang der Automobilwirtschaft gefährlicher, als den angeblich drohenden Untergang der ganzen Welt.
Noch ist nichts beschlossen, aber der Spiegel hat über den Stand der Verhandlungen über die Staatshilfen berichtet. Der Artikel ist betont sachlich und durchaus gut geschrieben, denn er benennt die Kritik an den geplanten Maßnahmen. Aber wer sich die Emotionalität des Spiegel in der „Greta-Zeit“ in Erinnerung ruft, der reibt sich verwundert die Augen, denn ernsthafte Kritik an den geplanten Maßnahmen fehlt. Auch in der Spiegel-Redaktion ist die Macht der Autolobby, die Geld verdienen will, offensichtlich größer, als die Überzeugung, dass CO2 den Weltuntergang bedeutet.
Der Spiegel berichtete über den geplanten Autogipfel, der am 2. Juni stattfinden soll:
„Dort könnte eine Förderung beim Kauf von Autos beschlossen werden, die maximal 140 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausstoßen. Das liegt weit über dem EU-Flottengrenzwert von 95 Gramm und entspricht in etwa den durchschnittlichen CO2-Emissionen von Autos aus dem Jahr 2012. Die Absatzhilfe würde das Erreichen der Klimaziele für das Jahr 2030 zusätzlich gefährden.“
Das ist betont sachlich geschrieben, der Spiegel vermeidet es heute überraschenderweise, seine Leser bei dem Thema zu emotionalisieren. Erinnern Sie sich noch an die Berichte aus der Greta-Zeit? Die waren immer betont emotional und haben den Leser auf den drohenden Weltuntergang eingeschworen, wenn die Klimaziele nicht erreicht werden. Mit diesen Emotionen wurden die Leser davon überzeugt, man müsse aus Steuergeldern Milliardenprogramme auflegen, sogar eine Steuererhöhung zur CO2-Reduzierung haben die Menschen gefordert. Diese Emotionalisierung der Leser fehlt nun bei dem Thema Klimaziele plötzlich.
Worum es den Konzernen geht, kann man ebenfalls im Spiegel lesen:
„Die Konzerne plädieren für 140 Gramm, weil dadurch auch renditestarke Modelle wie die BMW-5er-Serie oder die Mercedes-E-Klasse gefördert würden.“
Den Konzernen geht es darum, möglichst viel Geld zu verdienen. Das ist verständlich und es würde verwundern, wenn es anders wäre. Wenn sich aber die Politik breit schlagen lässt, darauf einzugehen, dann würden Gelder, die kleine Familienunternehmen wie Bäcker, Bars, Kneipen, Restaurants und so weiter dringend zum Überleben brauchen, an Konzerne gehen, die nicht existenziell bedroht sind.
Und dass eine solche „Abwrackprämie 2.0“ nichts bringt, kann man auch im Spiegel lesen:
„Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat die Regierung vor Kaufprämien für Autos und ähnliche branchenspezifische Hilfen in der Coronakrise gewarnt. Solche Projekte würden die tendenziell bestehenden Strukturen verfestigen, ohne eine durchschlagende konjunkturelle Wirkung zu erzielen, begründeten die Experten um ihren Vorsitzenden Lars Feld in einem Beitrag für die „Süddeutsche Zeitung“.“
Im Klartext:
Erstens bringt eine neue Abwrackprämie der Konjunktur insgesamt nichts.
Zweitens sind die Autokonzerne nicht existenziell bedroht.
Drittens würden Gelder, die Familienbetriebe dringend brauchen, an die Konzerne gehen.
Viertens: Unabhängig davon, ob man an die Gefährlichkeit von CO2 glaubt oder nicht, die geplante Prämie zeigt auf, dass die Politik daran nicht allzu sehr glaubt.
Wollen wir mal abwarten, wie die endgültige Entscheidung der Politik ausfällt.
PS: Obwohl die Medien uns immer erzählen, dass die Wissenschaft sich über die Gefährlichkeit von CO2 einig ist, zeigen Analysen von Metastudien auf, dass es diese Einigkeit in der Wissenschaft gar nicht gibt. Dazu finden Sie hier und hier mehr Informationen mit überprüfbaren Quellenverweisen auf die in den Medien zitierten Studien. Bei der Lektüre zeigt sich, dass die Metastudien gar nicht zu den Ergebnissen kommen, über die die Medien berichten.
Mich erinnern die Weltuntergangsprognosen der Klimafanatiker an die Zeugen Jehovas. Auch die Zeugen Jehova prophezeien ständig den nahenden Weltuntergang, nur wollte der noch nie zum prognostizierten Datum eintreten.
Auch die Klimafanatiker prognostizieren den nahenden Weltuntergang und er wird uns in 30 Jahren ereilen. Und zwar schon seit 30 Jahren, wie Prognosen aus den 1980er Jahren zeigen.
Nur ist auch 30 Jahre danach die Welt nicht untergegangen, Schleswig-Holstein und die Niederlande sind nicht überflutet worden. Aber keine Sorge: In 30 Jahren wird das ganz sicher der Fall sein. Sagen die Klimafanatiker.
Aber was verstehe ich schon davon…?
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Thomas Röper, Jahrgang 1971, hat als Experte für Osteuropa in verschiedenen Versicherungs- und Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet, bevor er sich entschloss, sich als unabhängiger Unternehmensberater in seiner Wahlheimat St. Petersburg niederzulassen. Er lebt insgesamt über 15 Jahre in Russland und betreibt die Seite www.anti-spiegel.ru. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.
Quelle: anti-spiegel.ru
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