Die Angst vor dem Atom

Das Wort „Atom“ löst bei vielen von uns eine spontane, düstere Asso­ziation aus: Radio­ak­ti­vität – Strahlung – Tod. Die Angst vor dem Atom hat Deutschland stärker im Griff als andere Völker der Erde. Angst aber ist nicht nur ein schlechter Rat­geber, sie ist auch ein schlechter Beitrag zur Lebens­qua­lität. Lassen Sie uns deshalb dem Objekt unserer Sorge unbeirrt ins Auge sehen. Das bezwingt zwar noch nicht mög­liche Gefahren, aber es besiegt die Angst.

(von Dr. Hans Hofmann-Reinecke)

In der Unterwelt

Radio­ak­ti­vität, woher sie auch kommen mag, beschert uns mit „ioni­sie­render Strahlung“, und die kann tat­sächlich gefährlich sein. Um das zu ver­stehen müssen wir uns furchtlos hinab in die Unterwelt der Atome begeben.

Bio­pho­tonen-Amulett hier bestellen!

Hier scharen sich negativ gela­denen Elek­tronen um einen posi­tiven Atomkern, und zwar immer so viele, dass sich die elek­tri­schen Ladungen kom­pen­sieren. Wenn man ver­suchen würde, eines der Elek­tronen zu ent­fernen, dann würde man schnell merken, dass das nicht einfach ist, denn plus und minus ziehen sich bekanntlich an.

Mit Pfeil und Bogen

Wir könnten es mit elek­tro­ma­gne­ti­scher Strahlung ver­suchen, mit Licht etwa. Wir könnten mit einer Lampe auf die Atome ein­strahlen; also mit Licht­teilchen, genannt Pho­tonen, auf das Atom schießen. Doch das ließe die Elek­tronen unbe­ein­druckt. Sie blieben fest an ihrem Kern. Würden wir das Licht jetzt doppelt so stark machen, dann pas­sierte immer noch nichts. Es wäre so, als würden wir mit Pfeil und Bogen auf Panzer schießen. Egal wie viele Schützen wir hätten, wir kämen nie durch. Erst mit pan­zer­bre­chender Munition hätten wir eine Chance.

Zum Pan­zer­knacken müssen wir kleinere Wel­len­längen ver­wenden, nämlich ultra­vio­lettes, unsicht­bares „Licht“. Diese Licht­teilchen sind andere Kaliber, die können ein oder mehrere Elek­tronen aus dem Atom kata­pul­tieren. Was dann übrig bleibt ist ein „Ion“, ein Atom, dem Elek­tronen fehlen. Zurecht wird die UV-Strahlung daher als „ioni­sierend“ bezeichnet. Röntgen- und Gam­ma­strahlen haben noch kürzere Wel­len­längen, sie sind die groß­ka­li­brigen Waffen, die Bazookas der ioni­sie­renden Strahlung.

Rettet die Moleküle

Häufig finden wir mehrere Atome, die sich zu einem schönen Molekül arran­giert haben. Da würde ioni­sie­rende Strahlung ziem­liches Unheil anrichten, denn die Elek­tronen sind gewis­ser­maßen der Kleb­stoff in dem ganzen Arrangement.

Besonders kom­pli­zierte und fili­grane Struk­turen aus Tau­senden von Atomen aber finden wir in lebenden Zellen, also auch in uns höchst­per­sönlich. Und der heilige Gral aller Moleküle resi­diert im Kern dieser Zellen, in Form einer Doppel-Helix. Hier sind der Bauplan der Zelle selbst und das Pro­gramm für ihren Tages­ablauf gespeichert.

Falsch pro­gram­miert

Würde nun, aus welchem Grund auch immer, ioni­sie­rende Strahlung in unsere Zellen ein­dringen und dort Moleküle zer­schlagen, dann würde die Zelle absterben; jeder kom­plexe Mecha­nismus hört auf zu funk­tio­nieren, wenn man brutal auf ihn ein­schlägt. Die tote Zelle würde dann in einem Rou­ti­ne­prozess vom Körper ent­sorgt werden, ohne große For­ma­li­täten. Würde die Strahlung in den Kern der Zelle ein­dringen, und dort Pro­gramme und Daten für die Selbst­or­ga­ni­sation der Zelle ver­ändern, so würde sie auch das kaum überleben.

Aber eben nur kaum! Da bleibt noch eine winzige Wahr­schein­lichkeit, dass besagte Pro­gramme durch Strahlung derart abge­wandelt werden, dass die Zelle wei­terlebt, ab jetzt aber mit zufällig ver­fälschten Para­metern. Und das ist die Gefahr! Würde etwa in das Pro­gramm für die Zell­teilung ein­ge­griffen, dann könnte es pas­sieren, dass die Instruktion für das spontane Ableben der Zelle unter­drückt wird, dass eine „unsterb­liche“ Zelle ent­stünde. Deren Zell­teilung ginge unge­bremst weiter. Und auch die iden­ti­schen, unsterb­lichen Toch­ter­zellen würden sich unge­zügelt ver­mehren, Gene­ration nach Gene­ration. So ent­stünde ein Tumor.

Fatale Folgen

Die Wahr­schein­lichkeit für genau dieses zufällige Ereignis ist extrem niedrig, aber die ioni­sie­renden Teilchen – woher sie auch stammen mögen – wirken in solchen Mengen auf uns ein, dass genau diese dra­ma­tische Ver­än­derung tat­sächlich ein­treten kann. Und es genügt, dass eine einzige der Bil­lionen von Zellen des Körpers diese Ver­än­derung erfährt, um Krebs aus­zu­lösen. Das Risiko im Verlauf des Lebens eine solche, durch ioni­sie­rende Strahlung aus­ge­löste Erkrankung zu erleiden wird auf etwa 1% geschätzt.

Das ist nicht viel, dennoch wird man ver­suchen, ioni­sie­render Strahlung aus dem Weg zu gehen, wo immer möglich. Und hier kommen wir zum Thema Kern­kraftwerk. In dessen Innerem herrscht mör­de­rische ioni­sie­rende Strahlung, und auch der ver­brauchte Brenn­stoff strahlt noch lange vor sich hin. Davon sollte man sich fern halten. Aber Angst haben?

Sie war nie unbefleckt

Uns wird sug­ge­riert, die Erde sei in Sachen Radio­ak­ti­vität jung­fräulich gewesen, bis da ein paar ver­rückte Doktor Fran­ken­steins mit ihren Bomben und Meilern kamen, um dem fried­lichen Idyll für immer ein Ende zu setzen. Das ist nicht der Fall. Die Erde war niemals unbefleckt.

Schon unsere Vor­fahren seit Adam und Eva waren dieser Strahlung aus­ge­setzt, denn der Schöpfer hat buch­stäblich alle mög­lichen Sub­stanzen zum Bau von Himmel und Erde ver­wendet, und viele davon waren radio­aktiv. In den Mil­li­arden Jahren seither sind zwar die meisten zer­fallen, sie haben sich unter Abgabe von ioni­sie­render Strahlung schritt­weise in „normale“ Stoffe ver­wandelt, aber einige hart­nä­ckige Sub­stanzen haben bis heute überlebt, als „natür­liche Radioaktivität“.


Quelle: eike-klima-energie.eu