Die sub­ven­tio­nierte Fleisch- und Milch­in­dustrie zer­stört den Regenwald!

Erst 2019 gab es ein welt­weites Ent­setzen, als die „Lunge des Pla­neten“ in Flammen aufging, doch die Ent­waldung des Ama­zonas nimmt wei­terhin zu.

Es gibt über 3,5 Mil­li­arden Wie­der­käuer auf der Erde und Dut­zende von Mil­li­arden an Hühnern, die jedes Jahr für die Ernährung pro­du­ziert und getötet werden. Nur wenigen Men­schen ist bewusst, dass sich ein unsicht­bares Band der Zer­störung von den euro­päi­schen Mas­sen­tier­an­lagen bis in die Wälder Süd­ame­rikas zieht. Dort ver­nichten riesige Soja­plan­tagen die ein­hei­mische Fauna und Flora. Soja, das zur Füt­terung von Hühnern, Rindern und Schweinen in Europa benötigt wird, wächst in Süd­amerika mitt­ler­weile auf einer Fläche von über elf Mil­lionen Hektar — und die Nach­frage wächst rasant. Deutschland ist nicht nur einer der größten Fleisch­pro­du­zenten, sondern auch einer der größten Milch­pro­du­zenten weltweit. Sub­ven­tio­niert mit Steu­ergeld! 8 Mil­lionen Tonnen Fleisch pro­du­ziert Deutschland jährlich! Um über­haupt diese Menge an Fleisch pro­du­zieren zu können, braucht es Futter für die Tiere. Deutschland impor­tiert den größten Teil des Sojas aus Latein­amerika.  Dieses Soja, meist gen­ma­ni­pu­liert, wird für die Auf­zucht von Hühnern, Schweinen und Rinder bzw. für die Her­stellung von Fleisch, Eiern und Milch­pro­dukten ein­ge­setzt. Um diese Menge an Soja pro­du­zieren zu können, werden Wälder gerodet und abge­brannt. Ein außer­ge­wöhn­liches Öko­system mit hoher Arten­vielfalt ver­schwindet.  Aus der EU erhält die deutsche Agrar­lobby etwa 6 Mil­li­arden Euro und genau diese richten in anderen Ländern schwere Schäden an. Im Durch­schnitt zahlt jeder EU-Bürger 32 Cent am Tag für die EU-Agrarpolitik.

Was die deutsche sub­ven­tio­nierte Fleisch- und Milch­in­dustrie an Umwelt­zer­störung in anderen Ländern verursacht

 

Jedes Jahr werden knapp 35 Mil­lionen Tonnen Soja­bohnen und Soja­schrot aus Nord- und Süd­amerika in die Euro­päische Union ver­schifft – rein rech­ne­risch 68 Kilo­gramm für jeden EU-Bürger. Ohne diese Importe wäre die Erzeugung tie­ri­scher Lebens­mittel auf dem der­zei­tigen Niveau nicht möglich. Denn Europa pro­du­ziert zu wenig eiweiß­reiche Fut­ter­pflanzen, um die großen Nutz­tier­be­stände – vor allem Schweine und Geflügel, aber auch Rinder – ernähren zu können. Mais wird vor allem auch für die Bio­en­ergie angebaut.

In Deutschland wachsen auf ins­gesamt rund 2,45 Mio. Hektar Roh­stoff­pflanzen. Etwa 2,17 Mio. Hektar davon dienten dem Anbau von Ener­gie­pflanzen und etwa 275.000 Hektar dem Anbau von Pflanzen zur stoff­lichen Nutzung. Hinzu kam Holz aus den 11,4 Mio. Hektar Wald – eine Fläche, die einem Drittel der gesamten Bun­des­re­publik ent­spricht. Das Holz steht für Industrie und Handwerk sowie für die Ener­gie­ver­sorgung zur Verfügung.

 

                   Ent­waldung im Ama­zo­nas­gebiet, im April um 64% gewachsen

Laut der Brazil’s space research agency wurden im April 2020 mehr Regenwald zer­stört als im Vorjahr, sogar 64% mehr als im gleichen Zeitraum des Vor­jahres. In den ersten vier Monaten des Jahres 2020 sei die Zer­störung des Waldes durch illegale Holz­fäller und Vieh­züchter um 55% gestiegen. Laut Umwelt­schützer fördert die Politik und die Rhe­torik von Prä­sident Jair Bol­sonaro illegale Aktivitäten.

 

                    Archiv

Der Ama­zonas-Regenwald wird gerodet und Indigene werden ermordet! Die Span­nungen im Ama­zo­nas­gebiet nehmen zu, da der rechts­extreme Prä­sident Jair Bol­sonaro gegen Schutz­ge­biete ist und diese für den Profit öffnet. ‚ES HERRSCHT KRIEG‘ in  Bra­si­liens Amazonasgebiet.

Tau­sende Men­schen werden von ihrem Land verjagt und ver­lieren die Grundlage eigener Nah­rungs­mit­tel­pro­duktion. Indigene Völker werden ver­trieben und riesige Wälder gerodet. Denn ohne diese Importe wäre die Erzeugung tie­ri­scher Lebens­mittel auf dem der­zei­tigen Niveau in Deutschland nicht möglich.

Allein in nur kurzer Zeit wurden vier Gua­jajara-Indianer ermordet. Unter ihnen auch der „Wächter des Waldes“ Paulo Paulino Gua­jajara, auch bekannt als Kwahu Tenetehar. Wie auch Paulo kämpfte Zezico Rodrigues in seinem Gebiet gegen Inva­sionen und den Dieb­stahl von Holz. Der ultra­rechte bra­si­lia­nische Prä­sident Jair Bol­sonaro schickt schwer bewaffnete Männer in den Ama­zonas, um den Regenwald zu plündern. So wurde Dilma Fer­reira Silva, eine Men­schen­rechts­ak­ti­vistin, gefoltert und brutal ermordet. Danach drangen schwer­be­waffnete Arbeiter in ein abge­le­genes indi­genes Reservat in Nord­bra­silien und erstachen einen ihrer Häupt­linge. Im April 2020 starb der Ama­zonas-Wächter Zezico Rodrigues bei einem Angriff von Holz­fällern. Zezico, Pro­fessor und Direktor des Azuru Indi­genous School Edu­cation Center im Dorf Zutiwa, spielte eine wichtige Rolle bei der Ver­tei­digung des tra­di­tio­nellen Ter­ri­to­riums der Gua­jajara. Wie viele Men­schen müssen noch sterben? Siehe R.I.P. “Wächter Ama­zo­niens“ Zezico Rodrigues – Der Völ­kermord in Bra­silien an den Gua­jajara ist im Gange! – Calls for justice after latest murder of indi­genous Gua­jajara leader in Brazil

Europa nimmt einen Krieg um die Roh­stoffe in Bra­silien in Kauf!

 

In Bra­silien ist ein stiller Genozid im Gang und die Welt schaut zu. Ein Völ­kermord, um Platz für eine groß­flä­chige Land­wirt­schaft zu schaffen, auch für Europa! Bra­si­liens Prä­sident Jair Bol­sonaro hatte gleich bei einer Amts­ein­führung ange­kündigt, dass seine Regierung den Urein­wohnern nicht einen ein­zigen wei­teren Zen­ti­meter Land zuer­kennen werde. Statt­dessen will er die Schutz­ge­biete und den Ama­zo­nas­re­genwald für die Agrar- und Berg­bau­in­dustrie öffnen. Deren Wachstum und Rendite seien durch zu viele Umwelt­ge­setze behindert, so Bol­sonaro. Bereits nach der Macht­über­nahme durch die Regierung von Michel Temer ent­wi­ckelte sich Bra­silien, auch mit Unter­stützung aus Europa, zu einem Poli­zei­staat. Bra­silien ist der größte wirt­schaft­liche Standort außerhalb Deutsch­lands, mit  rund 1300 vor allem im Großraum São Paulo ansäs­sigen deut­schen Firmen. Bra­silien ist zudem Deutsch­lands größter Han­dels­partner in Latein­amerika. Nicht nur die Invest­ment­banker freuen sich, sondern auch Kon­zerne aus Deutschland, denn Bra­silien kann wei­terhin „geplündert“ werden. In diesem Krieg gegen die Bevöl­kerung gibt es bereits viele Tote.

War schon in der vor­he­rigen Regierung Agrar­mi­nister Blairo Maggi (PP) einer der größten Agrar­in­dus­tri­ellen der Welt, so ist auch die neue Agrar­mi­nis­terin Tereza Cristina Corrêa da Costa Dias eine bra­si­lia­nische Unter­neh­merin und eben­falls eine Agrarlobbyistin.

Jetzt soll diese Agrar­lob­by­istin die indi­genen Reservate ver­walten, genau dort, wo die Agrar­kon­zerne für mehr Acker­flächen den Regenwald roden werden. Was jetzt kommt, bedeutet: Bra­silien: Krieg, um Platz für eine groß­flä­chige Land­wirt­schaft zu schaffen, auch für Europa!

Und das Deutsche Wirt­schafts­mi­nis­terium schreibt im Dezember 2018:

„São Paulo (GTAI) – Alle Wirt­schafts­zweige Bra­si­liens befinden sich auf dem Kurs einer lang­samen Erholung. Nach ersten Erfolgen der neuen Regierung könnte das Wachstum an Fahrt aufnehmen.“

  • Sprecher der Guarani werden regel­mäßig atta­ckiert und von Söldnern getötet, die von Vieh­züchtern beauf­tragt werden. Die Farmer nehmen das Land der Indi­genen in Besitz und erzielen durch Zuckerrohr, Soja und Vieh­haltung große Gewinne, während die Guarani in Reservate und Lager am Stra­ßenrand gedrängt werden.
  • Die Guarani leiden ohne Zugang zu ihrem Land unter alar­mie­renden Raten von Man­gel­er­nährung, Gewalt und Suizid, weshalb sie manchmal kleine Flächen ihres ange­stammten Gebietes wie­der­be­setzen, das ihnen in den letzten Jahr­zehnten geraubt wurde.

Soja-Anbau für Europa in Argentinien

 

Salta – Argen­tinien – Abholzung für Soja

Während der neue argen­ti­nische Prä­sident Alberto Fernández Anfang Februar 2020 bei Bun­des­kanz­lerin Angela Merkel war, starben in Argen­tinien indigene Kinder an Unter­ernährung, doch das war nicht das Thema bei dem Antritts­besuch in Berlin, sondern es ging um wirt­schaft­liche Inter­essen. Bei der Pres­se­kon­ferenz hob die Bun­des­kanz­lerin das große Interesse deut­scher Firmen an Inves­ti­tionen in Argen­tinien hervor. Außerdem betonten beide die Bedeutung des Frei­han­dels­ab­kommens zwi­schen der EU und den süd­ame­ri­ka­ni­schen Ländern –  Mer­cosur. So wird der deutsche Auto­mo­bil­her­steller VW rund 800 Mil­lionen US-Dollar (umge­rechnet 720 Mil­lionen Euro) in Argen­tinien investieren.

Zuerst nahm man ihnen das Land, dann hungert man sie aus. Das ist die traurige Geschichte der Wichí in Argen­tinien. Allein in diesem Jahr starben viele ihrer Kinder an Unter­ernährung. Es sind die Folgen von Abholzung, denn früher fanden die Indi­genen aus­rei­chend Nahrung in ihren Wäldern, doch diese Wälder gibt es nicht mehr.

Es ist nicht das erste Mal in der Geschichte, dass man die Urein­wohner ver­nichten will. Das Volk der Wichi litt, wie viele andere, unter den spa­ni­schen Erobe­rungen. Sie wurden aus ihrem Hoheits­gebiet ver­trieben und abge­schlachtet. Die, die über­lebten, wurden als Sklaven auf Baum­woll­feldern miss­braucht. Sie wurden gezwungen, ihre eigenen Wälder abzu­holzen. Im 21. Jahr­hundert will man sie aus­hungern, nur um weitere Flächen für die Agrar­in­dustrie zu schaffen. Argen­ti­niens Wandel zu einem macht­vollen Soja­pro­du­zenten hatte eine rie­sen­große Ent­waldung zur Folge. Die neuen Acker­pflanzen bedecken inzwi­schen 60 % des kul­ti­vier­baren Landes. Etwa 24.000 km2 Urwald sind in den letzten 10 Jahren ver­loren gegangen. Es sind schreck­liche Bilder, die wir aus Argen­tinien erhalten. Nicht nur in Bra­silien findet ein Genozid der indi­genen Bevöl­kerung statt, sondern auch in anderen latein­ame­ri­ka­ni­schen Ländern. Wieder sind es Europäer, die von Latein­amerika das haben wollen, was sie brauchen, Soja für die Fleisch- und Milch­in­dustrie. Um die Indi­genen nicht zu erschießen, was welt­weiten Protest aus­lösen würde, ver­giftet man sie. Siehe Der indigene Völ­kermord des 21. Jahr­hun­derts in Argen­tinien für Soja – Kinder ver­hungern und sterben! Genocide of indi­genous peoples in Argentina – The Expansion of Trans­genic Soybeans

Soja-Anbau für Europa

Über 30 Mil­lionen Tonnen gen­tech­nisch ver­än­derter Fut­ter­mittel werden jedes Jahr nach Europa impor­tiert, um Schweine, Geflügel, Milch- und Fleisch­rinder sowie Zucht­fische zu füttern. Ein Großteil des dafür genutzten Sojas und Maises wird in Süd­amerika angebaut, dar­unter Bra­silien, Argen­tinien und Paraguay.

Würde Europa wirklich die Abholzung der „Lunge des Pla­neten“ ver­hindern wollen, wäre es doch ein Leichtes, die vielen För­der­gelder, die es für die latein­ame­ri­ka­ni­schen Länder gibt, wie auch für Bra­silien, ein­zu­frieren, doch danach sieht es nicht aus.

Im Gegenteil, die EU und die Mer­cosur-Staaten einigten sich 2019 auf ein umfas­sendes Frei­han­dels­ab­kommen. Die Mer­cosur-Länder haben beschlossen, durch dieses Abkommen ihre Märkte der EU zu öffnen, so die EU. Man freut sich, denn jetzt fallen Zölle im Wert von über 4 Mrd. Euro pro Jahr weg.

Bezug auf die Androhung, dass einige euro­päische Staaten den Frei­han­delspakt nicht rati­fi­zieren werden, erklärte Außen­mi­nister Antonio Rivas aus Paraguay am 28. August 2019, dass die Begüns­ti­gungen für die Fran­zosen, Deut­schen und Polen oder auch Spanier groß wären, da diese schon Inves­ti­tionen in Paraguay getätigt hätten

„Wir haben hier viele fran­zö­sische Pro­du­zenten, die vor­haben, ihre Pro­dukte nach Europa expor­tieren zu können. Wir reden hier nicht vom Bereich der Fleisch­pro­duktion. Laut Rivas sind die Inves­ti­tionen aus Europa rund 60% aller Inves­ti­tionen im Mer­cosur-Bereich. Die Situation, wie sie momentan ist, wird unsere gemein­samen Inter­essen nicht beein­träch­tigen“, sagte Rivas weiter. Während Rivas seine Pres­se­er­klärung abgab, ver­brannten allein an nur zwei Tagen 21.000 Hektar für mehr Agrarflächen. 

Anbau gv-Soja in ha 2018 GVO-Anteil in % 2018
Bra­silien * (seit 1999) 34.860.000 (+) 96
Argen­tinien (seit 1997) 18.000.000 (-) 100
Paraguay (seit 2004) 3.350.000 (+) 96

Paraguay: Das Land, in dem Soja für Europa tötet

 

          Paraguay,

2019 haben Wald­brände weite Teile Süd­ame­rikas heim­ge­sucht, auch in Paraguay, wo Flammen Zehn­tau­sende Hektar geschützter Feucht­ge­biete und andere Gebiete zer­stört haben. Doch warum unter­nehmen die Regie­rungs­ober­häupter nichts gegen diese Brände? Denn auch in Paraguay waren bereits Zehn­tau­sende Hektar zer­stört, als Umwelt­schützer die Regierung auf­for­derten, ver­stärkt gegen die Brände vor­zu­gehen. Die EU ist der viert­größte Han­dels­partner von Paraguay nach Bra­silien, China und Argen­tinien. 80 Prozent der Acker­fläche in Paraguay sind mit Soja bepflanzt. 2% der Bevöl­kerung haben 85% an Grund­besitz. Vor Jahr­zehnten hatte Paraguay noch neun Mil­lionen Hektar Wald­fläche, jetzt sind es gerade mal nur noch 1 Million Hektar. In nur kurzer Zeit hat Paraguay rund 40.000 Hektar Wald ver­loren. In der Grenz­region zu Bra­silien wurde der Regenwald abge­holzt und durch Soja­felder ersetzt und die wich­tigen ver­blie­benen Feucht­ge­biete gehen in Flammen auf oder werden gerodet.

Die EU vergibt Mil­li­arden Euro an Ent­wick­lungs­hilfe und fördert auch Paraguay. Hier unter anderem mit Mil­lionen Euro das dortige Land­wirt­schafts­mi­nis­terium. Wenn also absichtlich Brände gelegt werden, um Flächen für Land­wirt­schaft zu gewinnen, wäre es ein Leichtes, diese För­der­gelder aus der EU zu stoppen, wenn man wollte. Doch was viele nicht wissen: Paraguay expor­tiert Fleisch und genau dafür gibt es auch die För­der­gelder. Und nicht nur Fleisch kommt aus Paraguay, sondern auch Soja für die sub­ven­tio­nierte Fleisch- und Milch­pro­duktion in Deutschland. Daran ver­dienen auch die großen Che­mie­kon­zerne, denn die ver­kaufen Saatgut incl. Pes­tizide in Paraguay. Aus Paraguay heißt es, dass Monsanto exklu­sives GM-Soja für Chaco her­stellen wird, eine Region in Paraguay.  Wen inter­es­siert es dann noch, dass kostbare Natur in Flammen aufgeht. Nur der Profit zählt!

 

Avá guaraní (Paraguay)- Fund­ación Na’na Kari’ñakon

In Paraguay gibt es etwa 19 ver­schiedene indigene Völker, von denen die Avá Guaraní, die Paî Tavyterã, die Mbya, die Nivaclé sowie die Enlhet und die Enxet die bevöl­ke­rungs­stärksten sind.

Während große Unter­nehmen in Paraguay von Anreizen, wie zum Bei­spiel Steu­er­be­frei­ungen, Kre­dit­ver­träge und den Umwelt- und Arbeits­be­din­gungen pro­fi­tieren, geht die Bevöl­kerung leer aus. Das soge­nannte “Ent­wick­lungs­modell“ fördert die Eliten im Land. Das erzeugt Gewinne und Ein­fluss auf die poli­ti­schen Mächte. Die Pro­duktion von Soja zer­stört den Boden und Pes­tizide kommen zum Einsatz. Das hat schwer­wie­gende Folgen für die Umwelt sowie die Gesundheit der Menschen.

„Alle Flüsse, alle Was­ser­vor­kommen sind tot. Dort, wo früher Wälder wuchsen, gibt es heute nur noch Soja-Plan­tagen. Alles ist ver­giftet, was über­wiegend auf den mas­siven Einsatz von Agro­che­mi­kalien zurück­zu­führen ist. Zugleich wurden die indi­genen Gemein­schaften, die seit jeher in den Atlan­ti­schen Regen­wäldern gelebt haben, ver­trieben. Besonders betroffen sind die Guarani’I m’gba’” 
Elias Diaz Pena, Sobre­vi­vencia, Paraguay.

Paraguay hat nach Angaben von Guyra Paraguay, einer Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sation, seit Mitte August 2020 rund 40.000 Hektar Wald aus den mehr­jäh­rigen Auen im Norden seiner dünn besie­delten west­lichen Chaco-Region ver­loren. Diese Auen gehören zum Pantanal, den größten tro­pi­schen Feucht­ge­bieten der Welt – einem Gebiet von enormer öko­lo­gi­scher Bedeutung, das sich auch bis nach Bra­silien und Bolivien erstreckt. Siehe Paraguay: Das Land, in dem Soja für Europa tötet, geht in Flammen auf! – The world is going up in flames! – Paraguay battles fires in pro­tected wetland region

 

Bereits 2018 ergab eine Unter­su­chung durch Mighty Earth, Rain­forest Foun­dation Norway und Fern, dass die deutsche Fleisch­in­dustrie für riesige Ent­wal­dungen, Brände sowie Aus­wir­kungen auf die Gesundheit der Bevöl­kerung ver­ant­wortlich ist. Sie deckten Abhol­zungen, Brände und Men­schen­rechts­ver­let­zungen im großen Stil im Gran Chaco in Argen­tinien und Paraguay auf, die in Ver­bindung mit der welt­weiten Fleisch­in­dustrie stehen. Deutschland impor­tiert den größten Teil dieses Sojas aus Latein­amerika. Dieses Soja gelangt zu Nah­rungs­mittel- und Fleisch­verarbeitern und wird für die Auf­zucht von Hühnern, Schweinen und Rinder bzw. für die Her­stellung von Eiern und Milch­pro­dukten ein­ge­setzt, die in vielen deut­schen Super­märkten und Restau­rants ver­kauft werden.

„Die EU ist ein füh­render Importeur von Waren, die auf dem illegal gero­deten Land angebaut wurden. Dies ist kata­strophal für die Wald­ge­biete, die Men­schen und das Klima. Der heftige Einsatz von Pes­ti­ziden bei der Her­stellung dieser Waren schädigt auch die Gesundheit der Völker ernsthaft. Die EU hat ihre Importe von Holz und Fisch aus ille­galen Quellen regu­liert. Es ist an der Zeit, dass die EU ebenso Wald­ri­si­ko­roh­stoffe regu­liert, sodass sie frei von Ent­waldung, Landraub und anderen Men­schen­rechts­ver­let­zungen sind.“, erklärte Nicole Pols­terer, die Fern-Akti­vistin für nach­hal­tigen Konsum. 

Das Fort­schreiten des Anbaus von Gen-Soja scheint unauf­haltsam. Wie viele gen­tech­nisch ver­än­derte Soja-Vari­anten dürfen noch in die EU impor­tiert und als Lebens- oder Fut­ter­mittel genutzt werden? Wis­sen­schaftler warnen vor  bereits unvor­her­seh­baren Folgen für den Körper.

Auch Sie essen Gen­ma­ni­pu­liertes, ohne dass Sie es wissen. Hühner, Schweine und Rinder bekommen gen­ma­ni­pu­liertes Futter. Zu der Gen­technik kommen noch die Pes­tizide hinzu, die passend für diese gen­ma­ni­pu­lierten Pflanzen her­ge­stellt wurden, wie zum Bei­spiel Gly­phosat. Leider sind sich viele Men­schen nicht der Menge an Pes­ti­ziden bewusst, der sie täglich durch ihre Ernährung aus­ge­setzt sind. Unglück­li­cher­weise wurde DDT einfach durch andere eben­falls unsi­chere und unge­testete Che­mi­kalien ersetzt.

Anstatt weniger kommt noch mehr Gen­technik-Soja in die Fut­ter­tröge, ein Großteil des dafür genutzten Sojas und Maises wird in Süd­amerika angebaut, dar­unter Bra­silien, Argen­tinien und Paraguay. Bil­liges Fleisch, Milch und Eier lassen sich nur mit bil­ligem Soja pro­du­zieren, das jedoch die Her­kunfts­länder teuer zu stehen kommt: Abge­holzte Regen­wälder, zer­störte Umwelt, Ver­gif­tungen von Mensch und Tier sind die Folge. Das ist keine Land­wirt­schaft. Das ist eine Pflan­zen­fabrik auf dem Acker.

Netzfrau Doro Schreier


Quelle: netzfrauen.org