Ver­miss­tenfall Maddie McCann: Opfer eines deut­schen Sexu­al­ver­bre­chers oder eines eli­tären Pädophilenrings?

Die Britin Made­leine Beth „Maddie“ McCann, geboren am 12. Mai 2003, ver­schwindet kurz vor ihrem 4. Geburtstag, am 3. Mai 2007 aus einer Feri­en­wohnung in Praia Luz (Feri­en­anlage Ocean Club) an der Algarve in Por­tugal. Dort ver­bringen ihre Eltern, das Ärz­te­ehepaar Gerry und Kate McCann mit ihren zwei­jäh­rigen Zwil­lingen ihren Urlaub. Seitdem wird Maddie ver­misst und weltweit gesucht.

Das Mädchen ist bis heute ver­schwunden. Auch in diesem Fall gibt es viele Wider­sprüche, Ermitt­lungs­fehler & Ver­schwö­rungs­theorien. Fakt: Alle Ermitt­lungen blieben erfolglos.

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Ist Natascha Kam­pusch der berühm­teste Ent­füh­rungsfall, so ist Maddie McCann der berühm­teste Ver­miss­tenfall der Welt.

Im Dezember 2016 ermit­telte Scotland Yard bei Menschenhändlern.
Die bri­tische Tages­zeitung The Sun berichtete, dass bei den Ermittlern ein neue „wichtige Infor­mation“ ein­ge­gangen sei. Dar­aufhin soll bei Scotland Yard noch einmal in eine neue Richtung ermittelt werden. Zu klären gilt: Hat eine Men­schen­händler-Bande Maddie ent­führt und außer Landes ver­schleppt? Aus Poli­zei­kreisen wurde bekannt, die Prüfung dieser Spur sei der aller­letzte Versuch, Maddie zu finden.
Diese Infor­ma­tionen seien der­maßen brisant, dass die Polizei die zustän­digen Regie­rungs­ver­treter in London davon in Kenntnis setzte.

Quelle: https://www.thesun.co.uk/news/2323187/cops-given-cash-to-probe-important-new-lead-that-maddie-was-snatched-by-people-trafficking-gang/

Die BILD schrieb damals dazu:

► „Das ist ein wich­tiger neuer Ermitt­lungs­ansatz, der uns Klarheit bringen könnte, ob Made­leine ent­führt und ver­schleppt wurde. Wir hoffen stark, dass sie noch lebt“, sagte ein Fahnder der „Sun“.

► Colin Sutton, Yard-Detective im Ruhe­stand: „Die Erhöhung des Etats bedeutet, dass die aktuelle Spur wohl sehr viel­ver­spre­chend ist.“
Ins Visier der Fahnder geraten nun euro­päische Men­schen­händler. Sie sollen die Drei­jährige an Pädo­phile oder kin­derlose Eltern ver­kauft haben.

Aller­dings exis­tiert diese Theorie schon seit Ende 2007. Sie stammt von Pri­vat­de­tek­tiven, die von Maddies Eltern beauf­tragt wurden.

Und weiter:

Demnach hielten „Späher“ am Strand von Praia da Luz mit Fern­gläsern nach mög­lichen Opfern Aus­schau und foto­gra­fierten diese. Bei den „Spähern“ soll es sich um Ange­stellte der Feri­en­anlage gehandelt haben. Ein Zeuge sagte aus, er habe nur wenige Tage vor Maddies Ver­schwinden eine ver­dächtige Beob­achtung gemacht.

Offenbar wurden auch das Mädchen und seine Eltern heimlich am Strand fotografiert.
Unter diesen Fotos sollen sich die Men­schen­händler Made­leine aus­ge­sucht haben.

Brisant: Im März 2008 leitete Scotland Yard Infor­ma­tionen über einen bel­gi­schen Pädo­philen-Ring an die por­tu­gie­si­schen Behörden weiter.
Die Fahnder erhielten offenbar einen Hinweis, dass der Ring nur drei Tage vor Maddies Ver­schwinden eine „Bestellung“ über ein „junges Mädchen“ auf­ge­geben hatte …

Quelle: https://www.thesun.co.uk/news/2323187/cops-given-cash-to-probe-important-new-lead-that-maddie-was-snatched-by-people-trafficking-gang/

Zwei­einhalb Jahre später, im Mai 2019 gab es eine neue Spur, einen neuen Hinweis auf einen mög­lichen Ver­däch­tigen, zwölf Jahre nach ihrem mys­te­riösen Verschwinden.

Die öster­rei­chische Kro­nen­zeitung berichtete dazu:

Ein auf Basis von dama­ligen Zeu­gen­aus­sagen ange­fer­tiges Phan­tombild brachte nun den ver­ur­teilten deut­schen Kin­der­schänder und Dreifach-Mörder Martin N. ins Visier der Ermittler. N. sitzt rechts­kräftig ver­ur­teilt seit 2011 wegen des Mordes an drei Buben in lebens­langer Haft (…) Por­tu­gie­sische Ermittler stellten nun bei einem Datenbank-Abgleiche eine frap­pante Ähn­lichkeit zwi­schen jenem Mann, der von meh­reren Zeugen nahe der Feri­en­anlage gesehen worden war, und dem Deut­schen Martin N. fest. N. werden ins­gesamt drei Morde an Buben zwi­schen acht und 13 Jahren sowie rund 40 Sexu­al­de­likte an Kindern zur Last gelegt. Ein Phan­tombild wies die Ermittler auf den inhaf­tierten Kin­der­schänder hin.

Es ist bekannt, dass N. durch ganz Por­tugal reiste, sich auch an der por­tu­gie­si­schen Algarve auf­hielt (im Gefängnis gab er gegenüber einem Zel­len­ge­nossen an, auch einen (vierten) Mord an einem zehn­jäh­rigen fran­zö­si­schen Jungen verübt zu haben).

Aller­dings wurde der Kin­der­mörder und Kin­der­schänder bereits schon früher zum Fall Maddie befragt und bestritt damals vehement etwas mit dem Fall zu tun zu haben. Außerdem ging er bei den Taten anders vor, so der por­tu­gie­sische Poli­zeichef Goncalo Amaral. Alle seine Opfer waren Jungen.
Aller­dings schließen Experten nicht aus, das sich der Mann auch an Mädchen ver­gangen haben könnte. Denn die Zeu­gen­be­schreibung passt auf ihn.

Bislang ist nach wie vor unklar, was mit Maddie tat­sächlich geschah. Auch ihre Eltern standen kurz­zeitig im Fokus der Ermitt­lungen. Die bri­tische Polizei ermittelt seit 2011 in dem Fall. Die por­tu­gie­sische Justiz hatte ihre Ermitt­lungen 2008 ein­ge­stellt, nahm sie im Oktober 2013 auf­grund neuer Indizien aber wieder auf. Im März 2018 wurde bekannt, dass das bri­tische Innen­mi­nis­terium die Suche nach dem Mädchen weiter finan­zieren wird.

Quelle: https://www.krone.at/1916294?utm_source=krone.at+Newsletter&utm_campaign=dd8b0b1b4f-Guten-Morgen-NL&utm_medium=email&utm_term=0_efcdfc7dd7-dd8b0b1b4f-202292505

Und jetzt, im Juni 2020 eine neue Spur zu einem anderen Tatverdächtigen:

Das deutsche Bun­des­kri­mi­nalamt und die Staats­an­walt­schaft Braun­schweig ermitteln gegen einen deut­schen 43-jäh­rigen Beschul­digten wegen des Ver­dachts des Mordes an Maddie McCann!

Der Ver­dächtige sitzt wegen eines Sexu­al­ver­bre­chens hier­zu­lande in Haft. Er wurde bereits u.a. wegen sexu­ellen Miss­brauchs von Kindern verurteilt.

Die Ermittler glauben, dass es sich bei ihm mög­li­cher­weise um jenen handelt, der 2019 wegen der Ver­ge­wal­tigung einer 72-jäh­rigen Ame­ri­ka­nerin in Praia de Luz im Sep­tember 2005 zu einer sie­ben­jäh­rigen Haft ver­ur­teilt wurde.

Der Ver­dächtige lebte zwi­schen 1995 und 2007 fast dau­erhaft an der Algarve, unter anderem in einem Haus zwi­schen Lagos und Praia da Luz. Also dem Ort, an dem Maddie mit ihren Eltern den Urlaub in einer Feri­en­an­lange ver­bracht hatte.

Das Handy des Sexu­al­ver­bre­chers soll laut BKA zur Tatzeit in der Nähe des Tat­ortes ein­ge­loggt gewesen. Am Abend von Maddies ver­schwinden soll er einen Anruf unter einer por­tu­gie­si­schen Nummer erhalten haben.

Der Anrufer soll ein Zeuge gewesen sein.

Der Sexu­al­ver­brecher benutzte mehrere Autos. Dar­unter einen Jaguar XJR 6 und einen VW T3 West­falia. Der Jaguar wurde nach dem Ver­schwinden von Maddie auf einen neuen Halter umgemeldet.

Der Ver­dächtige ging im Feri­enort ver­schie­denen meh­reren Gele­gen­heitsjobs in Restau­rants nach. Ferner soll er seinen Lebens­un­terhalt auch durch Ein­brüche in Hotel­an­lagen, Feri­en­woh­nungen und mit Dro­gen­handel bestritten haben.

Quelle: https://www.bild.de/news/inland/news-inland/maddie-mccann-fall-nach-13-jahren-endlich-geloest-71047090.bild.html

Ich per­sönlich gehe nach wie vor davon aus, dass Maddie an einen Pädo­phi­lenring ver­kauft und in diesem Rahmen später ermordet wurde.

Bei meinen Recherchen 2010 in Por­tugal zu einem anderen Ent­füh­rungsfall (Felix Heger), sprach ich inof­fi­ziell mit einem Staats­anwalt darüber.

Auch Scotland Yard ermit­telte dahin­gehend, wie oben benannt: Ins Visier der Fahnder gerieten damals euro­päische Men­schen­händler. Sie sollen die Drei­jährige an Pädo­phile oder kin­derlose Eltern ver­kauft haben.

Und nun der „neue“ Ver­dächtige, der in Braun­schweig in Haft sitzt. Einer, der sich mit Klein­kri­mi­na­lität und Gele­gen­heitsjobs an der Algarve über Wasser hielt. Und der unter anderem eine Nobel­ka­rosse, einen Jaguar XJR 6, fuhr!
Einer, der einen mys­te­riösen Anruf bekam. Von jenem oder jenen, der oder die das Kind, das Mädchen Maddie „bestellte(n)?“

Ich bleibe dabei: Dieser neue Ver­dächtige ist wohl nur der Rekru­tierer, der Kinder für elitäre Kreise beschaffte. Denn was gänzlich in den Medien ungesagt bleibt, ist das, was Alex­ander Benesch bereits im Sep­tember 2010 auf seinem Blog schrieb (ich zitiere nach­folgend als Dokumentation):

Por­tugal gehörte lange zu den Mekkas für Kin­der­schänder: Erst in den 1990er Jahren defi­nierten die Gesetze Sex mit Min­der­jäh­rigen unter 14 Jahren als Ver­brechen das mit Haft­strafen geahndet wird. Pädo­phile in ein­fluss­reichen Posi­tionen konnten in diesem Klima wei­test­gehend unge­stört ihr Netzwerk auf­ziehen und effektiv gegen Ermitt­lungen abschirmen. Man hatte sich eine bequeme, men­schen­ver­ach­tende Infra­struktur ein­ge­richtet mitsamt einer kom­pletten Ver­wer­tungs­kette; ein ste­tiger Nach­schub an Heim­kindern und Stra­ßen­kindern, Ver­kehrs­routen zu meh­reren noblen Eta­blis­se­ments und selbst­ver­ständlich ein System der Anwerbung, Hin­ter­grund­prüfung und zwei­fellos auch Erpressung von neuen Mit­gliedern. Eine der Kern­fragen, die man sich bei dem Skandal in Por­tugal und den ähn­lichen Skan­dalen in Deutschland (Stichwort Sach­sen­sumpf) und anderswo auf der Welt stellen muss, lautet: Wenn das die Frei­zeit­be­schäf­tigung dieser mäch­tigen Leute ist, wie men­schen­ver­achtend üben sie dann erst ihre Berufe aus?

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Nun wurden nach einem bei­spiellos lang­wie­rigen und zähen Prozess sechs Urteile ver­kündet, alle lauten auf schuldig. Unter den Ver­ur­teilten befinden sich eine der erfolg­reichsten Fern­seh­per­sön­lich­keiten des Landes, ein hoher Poli­tiker und ein ehe­ma­liger Bot­schafter. Die Haft­strafen reichen von unter sechs Jahren bis hin zu 18 Jahren. Das Zentrum des Netz­werks war Casa Pia, ein schmuck­loses Gebäude in Lis­sabon und Heim für Kinder ohne Eltern und Kinder aus armen Ver­hält­nissen. Bereits vor 20 Jahren erblickte mn die Spitze des Eis­bergs, nur um kurz darauf auf eine Mauer des Schweigens und der Ver­tu­schung zu stoßen. Ein Heimkind ist anscheinend vor einen Zug gelaufen nachdem es vor einem Auto geflohen war. Beamte stellten fest, dass die Türen des Heims nachts offen waren und man fand Heim­kinder in einer üblen Gegend, wo männ­liche Pro­sti­tu­ierte ihre Dienste anbeiten. Vier Kinder zwi­schen acht und zwölf Jahren, die eine Nacht nicht im Heim anzu­finden waren, wurden in einer luxu­riösen Wohnung in der unmit­tel­baren Nähe in Cascais ange­troffen, die einem Diplo­maten gehörte. Die Kinder gaben an, dass der Fahrer von Casa Pia Mr. Carlos Silvino sie dorthin gebracht hatte. Teresa Costa Macedo, die damalige Minis­terin für Fami­li­en­an­ge­le­gen­heiten, ordnete Ermitt­lungen an, die aller­dings ver­schleppt und irgendwann ein­ge­stellt wurden. Mr. Silvino wurde von Casa Pia sus­pen­diert, in den 90er Jahren dann wieder in seinen bezahlten Posten dort zurückgeholt.

Rosa Ruela von der Orga­ni­sation Visao sagte:

“Wai­sen­kinder galten zu der Zeit als wertlos in der por­tu­gie­si­schen Gesell­schaft. Kin­des­miss­brauch war ein gering­fü­giges Delikt, ver­gleichbar mit Ver­gnü­gungs­fahrten. Die Kinder waren ver­ängstigt und alleine, ein leichtes Ziel. Keiner küm­merte sich um das was sie sagten.”

Der Prozess zog sich die letzten sechs Jahre hin und offen­barte das erschüt­ternde Gerichts­system in Por­tugal. 2007 ver­schwand die drei­jährige Made­leine McCann während eines Fami­li­en­ur­laubs in der Algarve. Die bri­tische Presse berichtete über die völlig unzu­rei­chenden Ermitt­lungen der por­tu­gie­si­schen Behörden in solchen Fällen.

Man lernt wieder äußerst schmerzhaft, wie wenig man Regie­rungen Kinder anver­trauen kann. Die neue Direk­torin von Casa Pia namens Catalina Pestana sagte, dass Ärzte bei über 100 der Kindern, die meisten zwi­schen 10 und 13 Jahre alt, schwere phy­sische Ver­let­zungen auf Grund extremen Miss­brauchs gefunden hätten.

Einer der von meh­reren Zeugen Beschul­digten, Paulo Pedroso, war Par­la­ments­ab­ge­ord­neter und Nummer zwei in der sozia­lis­ti­schen Oppo­si­ti­ons­partei. Dank einer Bom­ben­drohung am 17. Mai 2003 musste der damalige Pre­mier­mi­nister José Manuel Barroso bei einer öffent­lichen Ver­an­staltung im Anschluss an den WTTC-Tou­rismus-Gipfel am Casino Vil­a­moura nicht erklären, weshalb er die Abschluss­ze­re­monie des Gipfels geschwänzt hatte um einen Abstecher nach Paris zu machen; Ziel war die Kon­ferenz der eli­tären Bil­derberg-Orga­ni­sation im Pariser Trianon Hotel vom 15. bis 18. Mai. Ein Inves­ti­ga­tiv­re­porter hatte für The Por­tugal News eine Liste der Teil­nehmer orga­ni­siert und es stellte sich heraus, dass Barroso den frü­heren Pre­mier­mi­nister Fran­cisco Balsem sowie Eduardo Ferro Rodrigues im Schlepptau hatte, den Anführer der Sozia­lis­ten­partei. Der Pres­se­sprecher von Rodrigues bestätgte die Teil­nahme an Bil­derberg. Zu dem Zeit­punkt war die Nummer zwei in der Partei, Paulo Pedroso, bereits ver­haftet und die Presse sprach davon, dass auch die Nummer eins in den Skandal invol­viert sei.

Barroso wurde im Fol­gejahr für den Posten des EU-Komis­si­ons­prä­si­denten nomi­niert und bestätigt. Weitere Teil­nehmer der Kon­ferenz waren Welt­bank­prä­sident James Wol­fensohn, David Rocke­feller und der ehe­malige fran­zö­sische Prä­sident und Kofürst von Andorra Valery Giscard d Estaing, später beauf­tragt mit der Erstellung der EU-Verfassung.

Originalquelle:http://recentr.com/2010/09/05/kinderschander-urteil-in-portugal-die-tater-und-ihre-bilderberg-kontakte/


Guido Grandt — Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors www.guidograndt.de