„9,3 Mio. Syrer müssen (?) hungern“ – IS und EU Seit an Seit

EU ver­län­gerte den Boykott und der IS zündete Getrei­de­felder an. Die lange Hand der UNO fordert erneut ihren schlimmen Tribut

(von Albrecht Künstle)

Das war die Ein­leitung meines Artikels vor einem Jahr: 

„Im Schatten des Embargos gegen Assads Syrien, holt der IS zum nächsten Schlag aus: Tau­sende Qua­drat­ki­lo­meter Getreide werden Opfer von Brand­stiftung durch die Streng­gläu­bigen. Der „Reli­gi­ons­stifter“ Muhammad lie­ferte die Blau­pause, als er die Pal­men­haine des jüdi­schen Stammes Banu Nadir zer­stören ließ …

Und jetzt heu­cheln die Medien den Hunger in Syrien, als ob dieser keine Gründe hätte. Wohl­wissend, dass Boy­kotte meist und ins­be­sondere die jeweilige Bevöl­kerung treffen, ver­län­gerte die UfO (Union für Obskures, auch EU genannt) ihren lang­jäh­rigen Boykott erneut:

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„Am 17. Mai 2019 hat der Rat die restrik­tiven Maß­nahmen der EU gegen das syrische Regime bis zum 1. Juni 2020 ver­längert. Die EU hat beschlossen, im Ein­klang mit ihrer Syrien-Stra­tegie ihre restrik­tiven Maß­nahmen gegen das syrische Regime und dessen Unter­stützer zu ver­längern … Auf der Liste sind nunmehr 269 Per­sonen und 69 Unter­nehmen aus­ge­wiesen, die von Ein­rei­se­ver­boten und vom Ein­frieren von Ver­mö­gens­werten betroffen sind…“.

Als ob das nicht gereicht hätte erfüllte sich, wozu der IS in der Wochen­schrift Al-Naba Ende Mai auf­ge­rufen hatte: „Sol­daten des Kalifats, ver­brennt die Bau­ernhöfe der Abtrün­nigen. Hun­dert­tau­sende Hektar Land, bepflanzt mit Weizen und Gerste liegen im Irak und Syrien bereit, um abge­brannt zu werden. Dazu Gärten, Felder, Häuser und wirt­schaft­liche Anlagen“. Die Stra­tegie der ver­brannten Erde hätten IS-Milizen schon ein­ge­setzt, bevor sie 2014 weite Teile des Iraks und Syriens über­rannten, schreibt der Nahost-For­scher Wim Zwi­j­nenburg in der Lud­wigs­burger Zeitung vom 3.7.2019. Es handele sich um „ernst­hafte Folgen für die Lebens­mit­tel­si­cherheit und um einen mate­ri­ellen Schaden von 300 Mio. Euro“. Näheres https://www.lkz.de/überregionales_artikel,-umwelt-in-waffe-verwandelt-_arid,546493.html .

Alsdann fiel Erdogans Türkei im Norden des Landes ein und bindet syrische Reser­visten, die dringend in der zivilen Wirt­schaft und auf den Feldern gebraucht würden. Doch die Türkei wird nicht boy­kot­tiert, sondern mit wei­teren Mil­li­arden unter­stützt. Soll das jemand ver­stehen der kein Islamist ist?

Und schließlich ver­hängte auch die USA Sank­tionen über Syrien. Und jetzt gibt auch noch das Coro­na­virus dem Land den Rest. In Deutschland als „Flücht­linge“ ein­ge­reiste Syrer machen Hei­mat­urlaub und schleppen das auf deut­schen Groß­demos ver­breitete Virus ein. Statt dort in der Ern­te­saison mit­helfen zu können, sind sie dort in „syri­scher Kurzarbeit“.

Und nun, welch eine Über­ra­schung (?): „9,3 Mil­lionen Syrer müssen hungern“ titelt die dpa diese Woche. Müssen sie das wirklich? Will die im nächsten Halbjahr von Merkel geführte EU ihre Straf­sank­tionen gegen Syrien wirklich fort­setzen, bis es dort eine dieser genehmen Regierung gibt? Oder will sie sich nicht besser ein Bei­spiel an Open Doors nehmen, welche die Lage in Syrien im Mai so beschrieb https://www.opendoors.de/hilfe-weltweit/im-fokus/dringende-hilfe-fuer-christen-in-syrien/update-mai-2020 .

Das schlechte Gewissen scheint die EU etwas zu plagen. „Die inter­na­tionale Geber­kon­ferenz für Syrien und die Nach­bar­staaten diese Woche hat Hilfs­zu­sagen in Höhe von 6,9 Mrd. Euro gebracht. Die Ver­einten Nationen hatten sich im Vorfeld aller­dings Zusagen in Höhe von mehr als 9 Mrd. Euro zum Ziel gesetzt. Die Bun­des­re­gierung sagte 1,58 Mil­li­arden Euro zu, um Flücht­linge in dem Bür­ger­kriegsland und den Nach­bar­ländern zu unter­stützen. Mehr als 940 Mil­lionen Euro des Bei­trags stammen aus dem Etat des Ent­wick­lungs­mi­nis­te­riums.“ (Tages­schau).

Dreimal darf geraten werden, wer mit den Nach­bar­ländern gemeint ist: An Erdogan führen anscheinend keine Wege und keine Euros vorbei.

Zur Erin­nerung meine Meldung vor einem Jahr:

Die Bilder mit dem Abzug der Kämpfer auf LKW-Prit­schen sitzend mit erho­benen Waffen und das Victory-Zeichen machend sind noch in Erin­nerung, gefolgt von Bussen voller Kinder und IS-Ehe­weiber, die den IS-Nach­wuchs sichern und sie zu strammen Mus­limen abrichten. Sie waren auf dem Weg ins neu geschaffene Reservat, das sie sich dann durch Gewalt gänzlich aneig­neten, die dor­tigen Bewohner ver­trieben oder als Geiseln hielten. Bis sie gele­gentlich durch alli­iertes Militär in ihre Schranken ver­wiesen und aus der neuen Hochburg in die nächste ver­frachtet wurden, wo sie ihr Treiben nun fort­setzen. Niemand traut sich, den IS kon­se­quent aus­zu­schalten, da die von den über 50 isla­mi­schen Staaten domi­nierte UNO die schüt­zende Hand über die Terror-Miliz hält. Und die Kurden, die viele Kämp­fer­fa­milien fest­nehmen und ein­sperren konnten, werden mit den lebenden Bomben alleine gelassen. Merkel-Deutschland ist nicht einmal bereit, die Kosten für den Gefäng­nisbau in Kur­distan zu über­nehmen, obwohl viele Pass-Deutsche unter den Ter­ro­risten sind.

Und so geschieht es nun … (Absatz oben zitiert)

Und das Nach­barland Türkei? „Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie tür­kische Sol­daten auf die­je­nigen schossen, die einen Brand nahe der Grenze löschen wollten“, sagte ein kur­di­scher Behördenleiter.

Während in Nahost die dortige Heimat und Exis­tenz­grundlage zig­tau­sender Men­schen brennt und diese fliehen müssen, wird bei uns über afri­ka­nische Migranten dis­ku­tiert, deren Felder nicht ange­zündet wurden. Die einfach nur ein bes­seres Leben in Deutschland suchen, obwohl sie zu der gut situ­ierten Bevöl­ke­rungs­schicht gehören, die sich teure Schlepper leisten kann. 

Wie wäre es, ihr Aben­teu­er­ka­pitäne, Bedfort-Strohms und Co., ihr lasst euere Schiffe daheim und schickt den geschä­digten Bauern samt Bevöl­kerung im Irak und in Syrien Hilfe, um sowohl die gelegten Brände zu löschen, als auch dem ter­ro­ris­ti­schen Brand­stifter IS den Garaus zu machen. Und die deutsche Politik sollte endlich das Embargo gegen Syrien auf­heben, das die dortige Bevöl­kerung trifft und Flucht­ur­sachen schafft. Sind euch denn 5.200 km ent­fernt lebende Zen­tral­afri­kaner wich­tiger als die nur 2.600°km weit ent­fernt lebenden Men­schen in Nordsyrien?

https://www.lkz.de/überregionales_artikel,-umwelt-in-waffe-verwandelt-_arid,546493.html