Wie entsteht ein Vitamin-B12-Mangel und mit welchen Symptomen zeigt er sich? Warum ist es für Fachärzte und oft sogar Heilpraktiker schwer, einen Mangel zu erkennen?
(von Artur Thomalla)
Vitamin B12 ist ein Vitamin, welches für uns Menschen überlebenswichtig ist, doch unser Körper kann es selbst nicht produzieren, deshalb sollte eine tägliche ausreichende Versorgung durch unsere Nahrung sichergestellt werden.
Einen kurzfristigen Mangel kann unser Körper noch sehr gut ausgleichen, da dieses Vitamin in der Leber gespeichert wird. Ist dieser jedoch leer, so kann es zu schwerwiegenden Symptomen kommen. Das Entleeren geschieht jedoch schleichend, sodass der die Symptome erst dann schlimmer werden, wenn der Speicher längst schon geleert ist.
Oft werden erste Mangelsymptome nicht richtig gedeutet und entsprechend behandelt, was fatale Folgen bezüglich den folgenden fünf grundlegenden Aufgaben im Körper haben kann:
- Entgiftung (z.B. von Homocystein)
- Synthese von Hormonen und Neurotransmittern
- Aufbau von Zellmembranen, Myelinscheiden und Schutz der Nerven
- Energieproduktion in den Mitochondrien (Kraftwerke der Zellen)
- Synthese von DNA (Blutbildung und Zellteilung)
Bei einem Vitamin-B12-Mangel können eine oder mehrere dieser Funktionen nicht mehr richtig ausgeführt werden.
Kurzliste der Symptome eines Vitamin-B12-Mangels
Folgende Symptome können — häufig auch in Kombination — auftreten:
- Blutarmut
- Nervenschäden (das Gehirn kann davon Schäden davontragen)
- Verdauungsstörungen
- Hormonstörungen (Depressionen und Psychosen)
- Entzündungen
- Der Energiestoffwechsel arbeitet nicht mehr richtig
Was man selbst tun kann:
Wenn man deutliche Symptome erkennt, sollte man Folgendes beachten:
- Ein starker Vitamin-B12-Mangel ist allein durch die Ernährung kaum zu beheben.
- Hohe Dosen sind oft notwendig, zumal Betroffene meist zusätzlich eine Aufnahmestörung haben.
-Vitamin B12 sollte als Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden, so können Symptome meist schnell behoben werden.
Nachfolgend eine Tabelle mit Symptombeschreibung und empfohlener Tagesdosis zum Auffüllen des Speichers:
Grad des Mangels | Erkrankung | Dosis |
Leicht | Müdigkeit oder Energielosigkeit | 500 — 600 µg Oral |
Mittel | Energielosigkeit, Stimmungsschwankungen, Immunschwäche, Durchfall | 1.000- 1.100 µg Oral |
Schwer | Blutarmut, Sehstörungen, Nervenschmerzen, Koordinationsstörungen, Depressionen, Psychosen | 5 Wochen 1.000 µg pro Woche als Spritze. 5.000 µg als orale Therapie. Danach über eine Dosis von 600 ‑1.000 µg |
Natürlich sollte immer ein Arzt oder Heilpraktiker zu Rate gezogen werden, um mit ihm eine vernünftige Therapie zu planen. Möchte man ganz sicher gehen, sollte man sich außerdem testen lassen. Dies geht ganz einfach mit Hilfe eines entsprechenden Urintests.
Symptome und Fehldiagnosen
Warum zahlreiche Symptome nicht immer gleich mit einem B 12-Mangel in Verbindung gebracht werden, besteht oft in Unwissenheit der Ärzte, die andere Ursachen dafür verantwortlich machen oder die Symptomatik mit anderen Erkrankungen verwechseln. Dies führt leider häufig zur Verabreichung der falschen Medikamente, wodurch sich der Mangelzustand noch schneller verschlechtert. Bei den folgenden Erkrankungen sollte man auf jeden Fall einen B 12-Mangel testen:
- Unfruchtbarkeit und Impotenz
- Lähmungen
- psychische Erkrankungen
- Morbus Chron
- chronische Schmerzen
- Fibromyalgie
- Autismus
- Alzheimer & Demenz
- MS (Multiple Sklerose)
Quelle: arturthomalla.de
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