Der Vorwurf kommt nicht von irgend jemandem.
Tareq Shanboor ist der Kommandeur der Libyschen Küstenwache, der “General Administration for Coastal Security”. Als solcher fällt der Menschenschmuggel über das Mittelmeer, der in Libyen seinen Ausgangspunkt nimmt, in seinen Zuständigkeitsbereich.
Shanboor hat der Daily Mail on Sunday (DMoS) ein Interview gegeben, das heute veröffentlicht wurde. Darin erhebt Shanboor massive Vorwürfe gegen Hilfsorganisationen, die mit ihren Schiffen im Mittelmeer kreuzen, um – wie sie sagen – Flüchtlinge zu retten. Schon in der Vergangenheit hat ein Bericht der Europäischen Küstenwache, FRONTEX, für Aufsehen gesorgt, in dem erstmals ein Fall beschrieben wurde, in dem ein Schiff der professionellen Seenotretter aktiv mit Schleppern zusammengearbeitet hat. Damals wurde die Übergabe / Übernahme von Flüchtlingen per Telefon zwischen Mitarbeitern einer Hilfsorganisation und Schleppern verabredet und koordiniert.
Nun sehen sich die Flüchtlingsorganisationen, die im Mittelmeer kreuzen, um einen Shuttleservice für Flüchtlinge bereit zu stellen, neuen und massiven Vorwürfen gegenüber. Shanboor hat gegenüber der DMoS erklärt, er habe Bank Details und Telefonmitschnitte, die belegen, dass vermeintliche Hilfsorganisationen Schlepper dafür bezahlen, Flüchtlingen, die nicht über das notwendige Bargeld verfügen, eine Passage in den völlig überfüllten und seeuntüchtigen Booten zu verschaffen. Bis zu 450 US-Dollar pro-Kopf würden bezahlt, so sagt Shanboor und ergänzt:
“The non-governmental organisations (NGOs) are adding to the crisis by actively encouraging increasing numbers of migrants. Now we have the evidence they are in cahoots with the smugglers. We have evidence that smugglers call the NGOs directly and there are business deals between them”.
Sollten die Vorwürfe zutreffen, denn ist dies ein extra-ordinärer Vorgang. Denn dann würden Spenden, die Hilfsorganisationen erhalten, damit sie im Mittelmeer ihr vermeintlich gutes Werk tun, eingesetzt, um die Nachfrage nach diesem guten Werk zu schaffen, also Flüchtlinge quasi zu kaufen, damit sie von Menschenschmugglern auf Boote gesetzt werden, von denen sie dann von den Seenotrettern gerettet werden können. Die Beweise für Telefonabsprachen zwischen Hilfsorganisationen und Menschenschmugglern und dafür, dass “Geschäftsbeziehungen” zwischen Schmugglern und Hilfsorganisationen bestehen, hat Shanboor nach eigenen Angaben an die EU übergeben. Man darf gespannt sein, was mit den Belegen, nun, da sie in Brüssel sind, geschieht.
Die Hilfsorganisationen, die Schiffe im Mittelmeer finanzieren, haben alle die Vorwürfe zurückgewiesen.
Das hätte man auch nicht anders erwartet.
Unabhängig davon, ob die Flotte der Seenotretter gemeinsame Sache mit Menschenschmugglern macht oder nicht, ist die Anwesenheit ihrer Schiffe im Mittelmeer natürlich ein Pull-Faktor. Kein normaler Mensch setzt sich in eines der seeuntüchtigen Boote, um im vollkommen überfüllten Boot eine Fahrt von mehreren 100 Seemeilen anzutreten, wenn er nicht sicher sein kann oder ihm nicht erzählt wird, dass er die Reise nicht bis zum Ende durchführen muss, weil er aus seinem Seelenverkäufer gerettet wird. Insofern sind die Hilfsschiffe, wie wir schon mehrfach dargelegt haben, ein erheblicher Teil des Problems.
Wir sind gespannt, wann die Berichte in deutschen Medien zu diesem Thema erscheinen.
Quelle: sciencefiles.org
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