Die Mullahs und die His­bollah: Meister des Drogenschmuggels

Wenn Regie­rungen oder Orga­ni­sa­tionen, die unter der Legi­ti­mität eines Staates ope­rieren, sich am Dro­gen­schmuggel betei­ligen, können die nega­tiven Folgen für andere Nationen ver­heerend sein. Das ira­nische Regime und sein Stell­ver­treter, die His­bollah, scheinen ihre Bemü­hungen zu ver­stärken, illegale Drogen in andere Länder zu schmuggeln, ins­be­sondere in den Westen.

(von Dr. Majid Rafizadeh)

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Vor kurzem wurde ein liba­ne­si­scher Staats­bürger namens Ghassan Diab von Zypern an die Ver­ei­nigten Staaten aus­ge­liefert, weil er für die Ter­ror­gruppe His­bollah Dro­gen­gelder gewa­schen haben soll. Nach Angaben des US-Jus­tiz­mi­nis­te­riums wird Diab vor­ge­worfen, “sich der Kon­spi­ration zum Zwecke sowie der Betei­ligung an Geld­wäsche von Dro­gen­fi­nanzen schuldig gemacht zu haben, indem er die Schwarz­markt-Peso-Börse zur Unter­stützung des glo­balen kri­mi­nellen Unter­stüt­zungs­netzes der His­bollah benutzte”.

Die ita­lie­ni­schen Behörden gaben am 1. Juli 2020 bekannt, dass sie 15,4 Tonnen gefälschte Cap­tagon-Pillen beschlag­nahmt hatten, die in Syrien her­ge­stellt wurden. Syrien gilt Berichten zufolge als der grösste Pro­duzent und Exporteur von Cap­tagon (Fen­ethyllin). Die beschlag­nahmten 15,4 Tonnen gefälschter Cap­tagon-Pillen haben einen geschätzten Wert von 1,3 Mil­li­arden Dollar. Cap­tagon, ein Amphetamin, ist in vielen Ländern wegen seines Sucht­po­ten­zials ver­boten. Berichten zufolge wurden die beschlag­nahmten Drogen so sorg­fältig ver­steckt, dass sie von den Flug­ha­fen­scannern nicht erkannt wurden, so Com­mander Domenico Napo­litano von der nea­po­li­ta­ni­schen Finanz­po­lizei. Es war das Abhören von Anrufen einiger Kri­mi­neller, die die ört­liche Polizei bei der Beschlag­nahme der Drogen unter­stützten.

Im Juli 2020 beschlag­nahmten die aus grie­chi­schen Behörden eine grosse Ladung Cap­tagon-Pillen, eben­falls aus Syrien und im Wert von mehr als einer halben Mil­liarde Dollar. Die grie­chische Einheit für Finanz­kri­mi­na­lität erklärte darauf:

“Es handelt sich um die grösste Menge, die jemals weltweit beschlag­nahmt wurde, wodurch der orga­ni­sierten Kri­mi­na­lität Erlöse ent­zogen wurden, die 660 Mil­lionen Dollar (587,45 Mil­lionen Euro) über­schritten hätten.”

Warum ist Syrien zum Epi­zentrum für die Her­stellung ille­galer Drogen und deren Export in andere Länder ein­schliesslich des Westens geworden? Mög­li­cher­weise, weil der Iran und die His­bollah einen bedeu­tenden Ein­fluss in Syrien ausüben und es kaum eine glaub­würdige inter­na­tionale Orga­ni­sation gibt, die die Gescheh­nisse in Syrien über­wacht. Dieses Ver­säumnis macht es schwierig, diese Art von kri­mi­nellen Akti­vi­täten aufzudecken.

Der sich finan­zielle in einer schwie­rigen Lage befin­dende Iran und die His­bollah sind ver­zweifelt auf der Suche nach Geld. Die von der Trump-Admi­nis­tration gegen das ira­nische Regime ver­hängten Sank­tionen haben die Mullahs und ihre Stell­ver­treter hart getroffen. Der ira­nische Prä­sident Hassan Rouhani hat kürzlich zuge­geben, dass die Isla­mische Republik die schlimmste Wirt­schafts­krise seit ihrer Gründung im Jahr 1979 durch­macht, da die ira­nische Währung, der Rial, weiter an Wert ver­liert. Jüngsten Berichten zufolge haben die US-Sank­tionen den Iran auch ver­an­lasst, die Mittel für seine Milizen in Syrien zu kürzen. Die pro-ira­ni­schen Kämpfer erhalten weder ihre Gehälter noch ihre Leis­tungen, was es für sie extrem schwierig macht, weiter zu kämpfen und die Region zu desta­bi­li­sieren. Hassan Nas­rallah, der Anführer des ira­ni­schen Stell­ver­treters, der His­bollah, spürt den Druck der Sank­tionen auf den Iran und hat den Geschäfts­kom­po­nente seiner Gruppe auf­ge­fordert, “die Gele­genheit für den Dschihad mit Geldern zu ver­sorgen und bei diesem andau­ernden Kampf zu helfen”.

Die Bezie­hungen zwi­schen der His­bollah und dem Iran, ins­be­sondere den Isla­mi­schen Revo­lu­ti­ons­garden (IRG), reichen beim Dro­gen­schmuggel bis in die frühen 1980er Jahre zurück. Nach dem Buch His­bollah: The Global Foot­print of Lebanon’s Party of God von Matthew Levitt:

“Nach der Gründung der His­bollah – die sich stark aus den wich­tigsten Stämmen und Familien des Bekaa-Tals rekru­tierte – Anfang der 1980er Jahre pro­fi­tierte sie von einem reli­giösen Edikt bzw. Fatwa, welches Mitte der 1980er Jahre erlassen wurde und eine reli­giöse Recht­fer­tigung für die ansonsten unreine und illegale Akti­vität des Dro­gen­handels lie­ferte. Die ver­mutlich von ira­ni­schen Geist­lichen erlassene Fatwa stellt klar: Wir stellen Drogen für Satan her – Amerika und die Juden. Wenn wir sie nicht mit Gewehren töten können, werden wir sie mit Drogen töten”.

Laut einem FBI-Bericht, der im November 2008 frei­ge­geben wurde, “hat der geist­liche Führer der His­bollah… erklärt, dass der Dro­gen­handel mora­lisch akzep­tabel ist, wenn die Drogen als Teil des Krieges gegen die Feinde des Islam an west­liche Ungläubige ver­kauft werden”.

Mit anderen Worten, durch den Dro­gen­schmuggel in den Westen zielen die His­bollah und der Iran auch darauf ab, “Ungläubige” zu töten und den west­lichen Ländern zu schaden. Die Ver­ei­nigten Staaten sind nicht immun gegen die dro­gen­be­zo­genen kri­mi­nellen Akti­vi­täten der His­bollah und des Iran.

Iran und die His­bollah haben auch ihre Zusam­men­arbeit mit latein­ame­ri­ka­ni­schen Dro­gen­kar­tellen ver­stärkt, und einige latein­ame­ri­ka­nische Regie­rungen, wie Vene­zuela, scheinen mehr als bereit zu sein, Isla­misten einen sicheren Hafen für ihre kri­mi­nellen und dro­gen­be­zo­genen Akti­vi­täten zu bieten. Das in Washington ansässige Center for a Secure Free Society ver­öf­fent­lichte einen Bericht mit dem Titel “Canada on Guard: Assessing the Immi­gration Security Threat of Iran, Vene­zuela and Cuba”. Darin heisst es, Vene­zuela habe radi­kalen Isla­misten eine Menge von Pässen aus­ge­stellt. Diese Pässe könnten leicht für Reisen nach Nord­amerika oder Europa ver­wendet werden.

Die inter­na­tionale Gemein­schaft, die Ver­einten Nationen und ins­be­sondere ihr Büro für Ver­brechen und Drogen, schweigen sich völlig über den gross ange­legten welt­weiten Dro­gen­handel der His­bollah und des Iran aus.

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Dr. Majid Rafizadeh ist ein ira­nisch-ame­ri­ka­ni­scher Poli­tik­wis­sen­schaftler, Har­vard­ge­lehrter und Vor­sit­zender des Inter­na­tional Ame­rican Council on the Middle East.


Quelle: gatestoneinstitute.org