USA: Ein 9‑Jähriges Mädchen kämpft tapfer und schlau gegen ihren Miss­brauch – und wird zur Heldin (+Video)

Sie ist erst neun Jahre, die kleine Texa­nerin Sophie, aber ist schon die Heldin der Kam­pagne #Stand­Wi­thS­ophie. Die kleine Sophie wurde vom Lebens­ge­fährten ihrer Mutter sexuell miss­braucht und schrieb Briefe mit Code­wörtern an ihren Vater, was mit ihr geschieht. Der Vater kämpfte erbittert um das Sor­ge­recht, bis dahin erfolglos. Doch die Kleine hat selbst den Kampf auf­ge­nommen, erduldet es nicht mehr. Jetzt hat sich das Blatt gewendet.

Die Eltern Sophies, Kelly und Michael tragen seit fünf Jahren einen erbit­terten Sor­ge­rechts­streit aus. Sophie wohnt mit ihren beiden klei­neren Brüdern in Frisco, Texas, zusammen mit ihrer Mutter Kelly und deren neuem Lebens­ge­fährten, von dem Sophie behauptet, er und seine Freunde würden sie immer wieder im Intim­be­reich anfassen und ihre Mutter schaue dabei zu, ohne dazwi­schen zu gehen.

Anfangs war das Sor­ge­recht für die Kinder zwi­schen den Eltern auf­ge­teilt, aber die Beziehung der beiden Eltern ver­schlech­terte sich und Mutter Kelly erstritt vor Gericht das alleinige Sor­ge­recht. Sophie wohnt seitdem von ihrem Vater etwa 400 Kilo­meter weit weg.

Nachdem sie ihrem Vater von dem Miss­brauch daheim bei ihrer Mutter und deren neuem Lebens­ge­fährten erzählt hatte, fürchtete sie sich, dass dieser ihr etwas antun könnte. Deshalb schickte sie Briefe mit Code­wörtern an ihren Vater. Code­wörter, die sie am Telefon benutzen würde, wenn sie sich in Gefahr fühlte. Dan­delion (Löwenzahn) war eines der „Gefahr“-Codewörter. Vater Michael hat Angst um seine kleine Tochter und sah nur noch den Ausweg, sich an die Öffent­lichkeit zu wenden. Er postete ein Video, auf dem man sieht und hört, wie die kleine Sophie ver­zweifelt schreit, als sie nach einem Monat Som­mer­ferien bei ihrem Vater wieder abgeholt wird und ihrer Groß­mutter sagt, dass sie bei einer Übergabe zurück an die Mutter und ihren Lebens­ge­fährten sexuell miss­braucht wird, und dass sie nicht dahin zurück will.

https://youtu.be/avXn3ev6CDM

Wir sehen – oder hören hier, wie das Mädchen sich mit allen Mitteln wehrt, mit der Groß­mutter und Mutter wieder nach Hause zu fahren. Der Vater filmt das Ganze mit und ver­sucht zu besänf­tigen. Auf die insis­tie­renden Fragen der Groß­mutter ver­weigert sie erst einmal die Antwort und besteht darauf, nicht mit­fahren zu wollen. Die Mutter filmt das Ganze auch mit. Bei Minute 14:50 spricht sie mit ganz dünner Stimme davon, dass die Mutter doch wisse, dass „er“ sie „anfassen würde“. Dar­aufhin hört man die Groß­mutter sagen, „Ich kann Dir garan­tieren, dass niemand dich ange­fasst hat“. Ihre Groß­mutter glaubt ihr das einfach nicht. Doch Sophie beteuert es weinend und dass sie das nicht mehr aushält. Die Groß­mutter redet ständig auf sie ein und wehrt das ab. Die Kleine sagt bei 16:30: „Ich ver­suche doch, dir etwas zu sagen! Ich lüge nicht!“ Dann fragt die Groß­mutter sie, was es denn sonst noch gebe, das sie so der­maßen „ver­rückt spielt“. Sie lenkt ab, ver­sucht, dem Kind ein­zu­reden, dass das ein Hirn­ge­spinst sei und dass niemand sie anfasse. Erwachsene wüssten besser, was gut für ein Kind ist usw.

Sophie sagt: „Ich bin schlau, ich weiß was du (mit mir) machst.“ Sie durch­schaut, dass sie mani­pu­liert wird und glauben soll, dass sie da was erfindet und nicht so recht weiß, was sie sagt.

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Wenn eine Neun­jährige sagt, dass sie vom Lebens­ge­fährten ihrer Mutter unsittlich und miss­bräuchlich berührt wird, dann muss sie sofort erst einmal heraus aus diesem Haushalt und bei dem Vater wohnen, dem sie ver­traut oder einer anderen Person ihres Ver­trauens. Dann muss die Sache ergeb­nis­offen unter­sucht werden. Aber auf keinen Fall sagt man dem Kind, dass man es für einen Lügner hält.

Am Schluss des Videos sieht man, wie Sophie medi­zi­nisch ver­sorgt wird.

Es sind nun Gerichts­do­ku­mente an die Presse gelangt, die belegen, dass die kleine Sophie am 28. Juni, am 2. Juli und am16. Juli in ein Kran­kenhaus gebracht worden war, weil sie über Schmerzen im Intim­be­reich klagte und sagte, dass der Ver­lobte ihrer Mutter sie anfasse, schreibt die bri­tische „Daily Mail“, die Ein­sicht in die Gerichts­akten erhalten konnte. In den Begleit­be­richten zum Fall ist überdies pro­to­kol­liert, dass das kleine Mädchen ihrer Stief­mutter Kourtney (Lebens­ge­fährtin des Vaters) eben­falls gesagt hat, dass „Mr. Jake“ (der Name, den die Kinder dem Ver­lobten der Mutter gegeben haben) und auch seine Freunde sie manchmal anfassen und dass sie das über­haupt nicht mag. Den Unter­lagen zufolge wurde die kleine Sophie dar­aufhin auf sexuell über­tragbare Krank­heiten getestet – und im Anschluss gegen eine bak­te­rielle Infektion behandelt.
„According to the reports, Sophie was then tested for sexually trans­mitted diseases and treated for a bac­terial infection.“

Die Lebens­ge­fährtin von Sophies Vater Michael Long sagte aus, dass die kleine Sophie sie gefragt habe, wie es denn sei, schwanger zu sein und ihr erzählte, dass der Ver­lobte der Mutter Pola­roid­fotos von ihr und ihren kleinen Brüdern gemacht habe. Kourtney und Michael sind davon über­zeugt, dass der Miss­brauch schon sehr viel früher begonnen hat. Sie schätzen im Nach­hinein, dass es schon 2017 begonnen haben könnte. Schon da haben sie eine Ver­än­derung an der sechs­jäh­rigen Kleinen bemerkt, aber nicht gewusst, was dahin­ter­steckt. Früher sei sie spru­delnd und sorglos gewesen und habe sich gut gefühlt. Doch das änderte sich schlei­chend und Sophie habe ange­fangen, sich selbst hässlich zu finden und sich nicht wohl in ihrer Haut zu fühlen. Man hätte sehen können, wie das fröh­liche Funkeln in ihren Augen erlo­schen ist.

Sophies Vater sagt: Sie haben Ihr ihre kind­liche Unschuld genommen, aber nicht ihre Kraft und ihren Willen.

Ins­be­sondere die Intel­ligenz und Umsicht, die die kleine Sophie an den Tag gelegt hat, indem sie sich vom Vater Brief­marken und Umschläge schicken ließ, um ihm unbe­merkt und unzen­siert zurück­schreiben zu können, war beachtlich. Die Briefe des Vaters an sie waren immer unver­fänglich, weil ja zu befürchten stand, dass sie abge­fangen wurden. Aber die herz­zer­rei­ßenden Briefchen von Sophie an ihren Papa sind nun Teil der Gerichts­akten. Ihre Ein­fälle, Code­wörter für bestimmte Dinge brieflich zu ver­ein­baren, damit sie am Telefon mit ihm reden konnte, ohne dass ihre Mutter und deren Lebens­ge­fährte begreifen, was sie wirklich sagt, zeugt von der hohen Intel­ligenz und Ent­schlos­senheit des neun­jäh­rigen Mäd­chens. Die Daily Mail hat Fotos der Briefchen und Notizen ver­öf­fent­licht. Hier kann man darin blättern.

Zu der Situation, in der der Vater Michael Long das Video gefilmt hat (als Sophie aus dem Auto des Vaters in das der Mutter und ihres Stief­vaters und der Groß­mutter umsteigen sollte und sich wei­gerte und schrie), sagte der Vater Michael:
„Das war das hilf­lo­seste Gefühl, das ich je in meinem Leben hatte — meine Tochter hat um ihr Leben geschrien, während ich eine Video­kamera in der Hand hatte, und das alles war, was ich tun konnte. Die Welt ist total kaputt, wenn das alles ist, was ein Vater tun kann, um seine Tochter zu beschützen. Ich musste mit­filmen, wie mein Kind auf dem Rücksitz meines Autos ange­griffen wird und wenn ich auch nur irgend­etwas falsch mache, ist mein Eltern­recht für immer verwirkt.“

Das zuständige Sozi­alamt gab an, dass der Mutter Kelly vor­ge­worfen werde, in Anwe­senheit ihrer Kinder betrunken zu sein und man im Sozi­alamt besorgt sei wegen Vor­fällen von häus­licher Gewalt. Die Unter­lagen zeigen aber auch, dass sich beide Eltern schon mehrfach im Verlauf der Aus­ein­an­der­set­zungen um das Sor­ge­recht an Kin­der­schutz­or­ga­ni­sa­tionen gewandt haben und gegen­seitige Beschwerden vor­ge­bracht haben. Beide Eltern­teile alar­mierten auch schon mehrfach die Polizei.

Die Vor­würfe der kleinen Sophie, von ihrem Stief­vater sexuell belästigt und miss­braucht worden zu sein, werden zurzeit untersucht.

Am Mittwoch, den 09.September ver­meldete die Daily Mail, dass der leib­liche Vater Michael das Sor­ge­recht für die kleine Sophie und die zwei kleinen Brüder zuge­sprochen bekommen hat. Letzt­gültig wird im November über das Sor­ge­recht für die drei Kinder ent­schieden werden, aller­dings ist es so gut wie sicher, dass der Vater das Sor­ge­recht behält. Bis dahin wird Sophie in Seguin (Texas), wo sie bei ihrem Vater wohnt, in die Schule gehen.

In einem Interview mit der Daily Mail erzählten Michael und seine Frau Kourtney, dass sie sich bis zu dieser Ent­scheidung sehr mit Angst und schlechtem Gewissen gequält hatten, was mit Sophie pas­sieren könnte, wenn sie bei der Mutter und ihrem Lebens­ge­fährten war. Ihr Umfeld hatte auch teil­weise kein Ver­ständnis dafür und sie mussten sich immer wieder anhören, warum sie da nicht ein­schreiten und dass es doch nicht so schwer sein könne, Kinder aus einer Miss­brauchs­si­tuation zu befreien.