Sul­fo­n­amide und die unter­schätzte Gefahr von che­misch her­ge­stellten Antibiotika

Der viel zu hohe Einsatz von Anti­biotika und Hor­monen, vor allem in der Mas­sen­tier­haltung, ist ja längst bekannt. Aber wussten Sie auch, dass zusätzlich Sul­fo­n­amide ver­ab­reicht werden?

Als Sul­fo­n­amide bezeichnet man eine Gruppe syn­the­ti­scher che­mi­scher Ver­bin­dungen mit anti­mi­kro­bieller Wirkung – also ein che­misch her­ge­stelltes Anti­bio­tikum. Doch im Gegensatz zu diesem töten Sul­fo­n­amide die Bak­terien nicht direkt ab, sondern hindern sie durch che­mische Pro­zesse an der Vermehrung.

Jedoch ver­hindern sie nicht nur die Ver­mehrung von Bak­terien und wirken somit ent­zünd­lichen Pro­zessen bzw. Infek­tionen ent­gegen, sondern blo­ckieren die Zellen

ähnlich wie Kor­tison. Ein Neben­effekt davon ist, dass die Tiere hier­durch Wasser im Gewebe ansammeln und somit viel schneller zunehmen und so ihr Schlacht­ge­wicht in kür­zester Zeit erreichen. Und so wird vom großen rohen Sonn­tags­braten am Ende des Schmor­vor­ganges nur noch die Hälfte des Flei­sches übrig bleiben…

Sie ahnen es? Genau! Das bleibt nicht ohne Folgen für den Men­schen, der dieses Fleisch regel­mäßig ver­zehrt. Man nimmt demnach mit dem Verzehr nicht nur Anti­biotika, Hormone und Kor­tison auf, sondern eben auch reichlich Sulfonamide.

Wie ich bereits in meinem Buch „Gift­de­ponie Mensch“ beschrieben habe, ist es wichtig, dass die kör­per­eigene Ent­giftung gut funk­tio­niert, damit schon alleine die im Körper ent­ste­henden Gifte bzw. Abfall­pro­dukte, die völlig natürlich bei Stoff­wech­sel­pro­zessen ent­stehen, aus­ge­schieden werden können. Dazu kommen natürlich noch Gifte aus der Umwelt – zum Bei­spiel aus Amal­gam­ver­gif­tungen, Imp­fungen und eben der Nahrung.

Wenn man nun dieses Fleisch ver­zehrt, bekommt man nicht nur Pro­bleme mit bei­spiels­weise dem Darm durch das Anti­biotika (wodurch wie­derum eine Pilz­be­lastung ent­stehen kann), sondern auch durch die Sul­fo­n­amide, welche die Ent­giftung immens blo­ckieren können (durch das Dicht­machen der Zellen). Dadurch fühlt man sich auf­ge­schwemmt, müde, schlapp, leicht reizbar, und es können Schwin­del­ge­fühle, Migräne, Nacken­pro­bleme, Kopf­schmerzen (oft ein­seitig), depressive Ver­stim­mungen, Haut­pro­bleme, Kon­zen­tra­ti­ons­schwie­rig­keiten sowie Heiß­hun­ger­at­tacken(!) auftreten.

Lang­fristig gibt es hier nur eine Lösung: Nicht nur aus mora­li­schen, sondern eben auch aus gesund­heit­lichen Gründen auf Fleisch aus Mas­sen­tier­haltung voll­ständig zu verzichten!

Aber der viel zu hohe Einsatz von Sul­fo­n­amiden und Anti­biotika hat nach Ein­schätzung der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sation (WHO) noch andere weit­rei­chende Kon­se­quenzen durch die damit immer resis­tenter wer­denden Bak­terien gegenüber Anti­biotika. Es wird sogar ange­nommen, dass bis zum Jahr 2050 mehr Men­schen infolge einer Infektion durch mul­ti­re­sis­tende Bak­terien sterben als an Krebs.

Hierzu ein Auszug aus einem Bericht der Fach­hoch­schule Nord­west­schweiz (FHNWP):

„,Jährlich gelangen etwa 20.000 Tonnen Sul­fo­n­amide in die Umwelt‘, berichtet Philippe Corvini vom Institut für Eco­pre­neurship der HLS. Er erforscht feder­führend in meh­reren Pro­jekten Bak­terien, die gegen Sul­fo­n­amide Resis­tenzen gebildet haben. Der Bio­tech­nologe erklärt: ‚Der Weg in die Umwelt führt zuerst in die Klär­anlage. Der dortige Klär­schlamm besteht zu einem großen Teil aus Bak­terien, die den orga­ni­schen Schad­stoff­eintrag, also Koh­len­was­ser­stoff, abbauen. Sul­fo­n­amide gelangen in Kon­zen­tra­tionen in die Klär­anlage, in denen sie nicht wirksam, wohl aber vor­handen sind. Damit können sich Bak­terien ideal auf diese Stoffe ein­stellen.‘ Das For­schungsteam um Corvini hat dies gezeigt, indem sie Bak­terien aus Klär­an­lagen in einem Nähr­medium kul­ti­viert und mit ver­schie­denen Sul­fo­n­amiden ver­setzt haben. Bereits vor einigen Jahren konnten die For­schenden so Bak­te­ri­en­kul­turen nach­weisen, die gegen Sul­fo­n­amide resistent waren. Und mehr noch: Die Bak­terien werden nicht nur wider­stand­fähig, sondern können sich von den Sul­fo­n­amiden sogar ernähren und diese voll­ständig zu Koh­len­dioxid ver­stoff­wechseln. ‚Die Bak­terien sind also gegen das Anti­bio­tikum doppelt bewaffnet‘, bringt es Corvini auf den Punkt. ‚Wir sprechen in so einem Fall von Superresistenz.‘“

Quellen:

https://flexikon.doccheck.com/de/Sulfonamid-Antibiotikum

https://www.fhnw.ch/de/forschung-und-dienstleistungen/lifesciences/highlights/umwelt-und-ressourcen/superresistenz-von-bakterien-entschluesselt