Ent­larvt: Unglaub­liche Falsch-Positiv-Test­panne, ein bri­santer Leak aus dem­selben Labor – was sind die Zahlen über­haupt wert?

Es ist erst einen Monat her, dass her­auskam, wie es um die Zuver­läs­sigkeit der PCR-Tests wirklich steht. Im bay­ri­schen Tauf­kirchen staunte das Isar-Amper-Kli­nikum nicht schlecht, als es immer mehr positiv getestete Covid-19 Pati­enten, aber mit ohne jeg­lichen Sym­ptomen  bekam. Gleich sechzig an der Zahl und im per­sön­lichen Umfeld aller mussten die Kon­takt­per­sonen ermittelt, getestet und in Qua­rantäne ver­frachtet werden. Die Klinik machte Kon­troll­tests und siehe da, von den zu iso­lie­renden 60 positiv Getes­teten waren 58 (in Worten acht­und­fünfzig) falsch positiv!

Ein Medizin-Skandal. Die Betrof­fenen waren also voll­kommen unnötig iso­liert worden, die Gesund­heits­ämter hatten grundlos ‑zig Mit­ar­beiter zur Ermittlung der Kon­takt­per­sonen los­ge­scheucht und die Ermit­telten unsinnig in Qua­rantäne geschickt, das Kli­nikum erlitt einen „gewal­tigen, wirt­schaft­lichen Schaden“, und für die Pati­enten und ihre Familien bedeutete das große  Angst, Leid und große Sorge um die betrof­fenen Ange­hö­rigen, sagte ein Insider. Es sollen sich Dramen in der Klinik und in den Familien abge­spielt haben.

Ein Ein­zelfall? Nur ein dummer Zufall? Die Geschäfts­füh­rerin des betei­ligten MVZ-Labors, Gabriele Schön, gab vor der Presse, dem Münchner Merkur zu: „In der letzten Woche waren wir vor dem Hin­ter­grund massiv ange­stie­gener Test­zahlen zusätzlich gezwungen, den Lie­fer­ausfall eines Her­stellers zu kom­pen­sieren. Auf­grund des hohen Pro­ben­auf­kommens und des feh­lenden Zubehörs war eine Kon­trolle posi­tiver Ergeb­nisse nicht in allen Fällen zeitnah möglich.“

Das MVZ-Labor ist nicht das einzige, das schon über dem Limit arbeitet. Das geht mehr oder weniger bei allen so. Es besteht also Grund zu der Annahme, dass ein guter Pro­zentsatz unbe­kannter Größe der posi­tiven Test­ergeb­nisse falsch positiv ist. Was wie­derum bedeutet, dass die Daten­basis für den rasanten Anstieg der „Fälle“ oder „Inzi­denzen“ äußerst wackelig ist.

Um das mal klar zu sagen: Wer positiv getestet ist, ist noch lange nicht „infi­ziert“. Ein posi­tiver Test besagt nur, dass in der Probe bio­lo­gi­sches Material gefunden wurde, dass einer Gen­se­quenz eines Coro­na­virus ent­spricht. Das kann ein längst bekanntes, harm­loses Corona-Schnup­fen­virus sein, das können Pro­te­in­müll­stücke abge­tö­teter Coro­na­viren sein, oder Pro­te­in­abfall abge­stor­bener Exosome. Es können auch tat­sächlich ein paar Covid-19 Viren sein, mit denen der Körper aber, ohne Sym­ptome zu ent­wi­ckeln, innerhalb von Stunden später fertig geworden ist. Und es können Ver­un­rei­ni­gungen sein. Und es kann eine echte Infektion sein, mit der nicht zu spaßen ist.

Der Ver­fasser des Merkur-Artikels, Klaus Rimpel, fragt ange­sichts des Test-Desasters: „Ganz Bayern kämpft gegen Corona. Was aber, wenn unser ein­ziger Indi­kator, der Corona-Test, plötzlich feh­ler­an­fällig wird. Ein mas­siver Test­fehler in einer baye­ri­schen Klinik wirft Fragen auf.“

Noch größere Fra­ge­zeichen wirft ein Schreiben aus genau dem Labor auf, das die 58 von 60 falsch-posi­tiven Ergeb­nisse ermittelt hatte. Unter­schrieben von eben­jener Geschäfts­füh­rerin Gabriele Schön und dem eben­falls im Impressum auf­ge­führten PD Dr. med. habil. Felix Stelter. Offen­sichtlich hat ein Mit­ar­beiter des Labors das Schreiben geleakt, in dem die Labor­mit­ar­beiter, viel­leicht auch Arzt­praxen ange­wiesen werden, zukünftig nur noch solche Pati­enten auf Covid-19 zu testen, die auch Sym­ptome auf­weisen. Hier hat wohl jemand unter den Mit­ar­beitern ver­standen, welches Spiel hier betrieben wird.

Die Panne mit den Falsch-posi­tiven Tests ereignete sich in den ersten Okto­ber­tagen. Das Schreiben, was hier zu sehen ist, ist aber vom 26. Oktober, also keine prompte Reaktion auf die Überlastung.

Aber lesen Sie selbst:

Weder dürfte das MVZ-Labor das einzige gewesen sein, dass mit der ganzen Testerei nicht mehr mitkam und massive Fehler pro­du­zierte (nicht die Schuld der Labors!), noch wird sie das einzige Labor sein, was nun aus­schließlich Pati­enten mit Sym­ptomen testet. Das Labor wird das auch nicht einfach selb­ständig ent­scheiden, so zu ver­fahren, eben WEIL ein rein symptom-indu­ziertes Testen ganz andere „Inzi­denz­zahlen“ erzeugen wird.

Das Schreiben vom 26. Oktober ist nur ein paar Tage vor dem zweiten Lock­down­be­schluss unserer all­seits geliebten Bun­des­kanz­lerin an die Kol­legen und Ärzte ergangen.

Nun. Dass sich die Begeis­terung über einen neu­er­lichen Lockdown in engen Grenzen halten würde, war klar. Die neuen Weg­sperr-Zwangs­maß­nahmen werden eine Schneise der Ver­wüstung in die Volks­wirt­schaften schlagen. Die Pro­teste der Ärz­te­ver­ei­ni­gungen einfach wortlos zu igno­rieren, selbst die War­nungen des renom­mierten Epi­de­mio­logen Prof. Stefan Wil­lichs an der Ber­liner Charité vor einem „über­zo­genen Lockdown“ an sich abprallen zu lassen … „Teflon-Merkel“, wie die Ame­ri­kaner sie nennen, muss sich ihrer Sache sehr sicher sein. Wie kann sie das?

Nun, eine Mög­lichkeit wäre es, vor dem Lockdown die Inzi­denz­zahlen mit allen Mitteln in die Höhe zu jagen, alles und jeden zu testen was dem Wat­te­stäbchen nicht ent­kommt und dann, ab Ein­tritt des Lock­downs, die Vor­gaben für die Tes­tungen nur auf Per­sonen mit Sym­ptomen zu beschränken. Das wird die posi­tiven Test­zahlen erheblich senken – et voilá! Der Lockdown hat uns gerettet! Bun­des­kanz­lerin Merkel sei Lob und Preis und ihrem Ritter Spahn eben­falls. Ein Covidiot, wer das bezweifelt.

So, Herr­schaften, macht man Pan­demien und feiert den Lockdown als Rettung – und sehr wahr­scheinlich erleben wir den in den nächsten Jahren als Dauerschleife.

„Traue keiner Sta­tistik, die du nicht selbst gefälscht hast“

(Winston Chur­chill zugeschrieben)