Schlagopfer Kranich; Bild: Gegenwind Vogelsberg

Wind­mühlen richten unter Vögeln schreck­liche Mas­saker an

Wie oft hören wir über Wind­tur­binen, dass sie sauber und grün sind und uns helfen, den Kli­ma­wandel durch emis­si­ons­freie Ener­gie­er­zeugung zu bekämpfen. Alles, was im Wider­spruch zu diesem Nar­rativ steht, könnte unwahr erscheinen, ins­be­sondere nachdem die Main­stream-Medien es in den letzten zehn Jahren unab­lässig gefördert haben.

(von Vijay Raj Jayaraj)

Als junger Feld­ökologe war ich Zeuge, wie zahl­reiche Vögel nach Kol­li­sionen im ruhigsten Son­der­schutz­gebiet für Vogel­schutz im Alentejo, Por­tugal, zu Tode gekommen waren, und habe diese Todes­fälle näher unter­sucht. In meiner Magis­ter­arbeit ging es darum, die Kol­li­si­ons­mor­ta­lität von Vögeln mit künst­lichen Struk­turen (ins­be­sondere elek­tri­schen Lei­tungen und Zäunen) zu bewerten, weshalb ich detail­lierte Studien über die Anfäl­ligkeit von Vögeln für künst­liche Struk­turen und die daraus resul­tie­renden Aus­wir­kungen auf Brut, Zug und Gesamt­über­leben durch­führen musste.

Für mich und viele andere Natur­schützer ist es keine Über­ra­schung zu hören, dass Wind­tur­binen Vögel töten. In einer Welt, in der die Wind­energie als der Retter pro­pa­giert wird, sind viele jedoch nicht bereit, diese schmutzige Tat­sache über Wind­tur­binen zu akzeptieren.

Aber es ist an der Zeit anzu­er­kennen, dass Wind­energie nicht grün und sauber ist. Es mag für manche Leser absurd oder scho­ckierend klingen, aber das ist die Rea­lität, und die Fakten bestä­tigen diese unbe­streitbare Wahrheit.

Das Offen­sicht­liche wird ver­schwiegen: Wind­tur­binen sind Vogelmörder

Natur­schützer hassen Wind­kraft­an­lagen wegen ihrer berüch­tigten Rolle als Vogel­killer, eine Tat­sache, die in den Nach­rich­ten­medien nur sehr selten erwähnt wird.

Die Erneu­erbare-Lobby argu­men­tiert dagegen, dass es viele Ursachen für die Vogel­mor­ta­lität gibt und dass der Beitrag von Wind­kraft­an­lagen zur Mor­ta­lität ziemlich unbe­deutend ist. Die­je­nigen, die tat­sächlich Boden­arbeit zum Schutz dieser Vögel leisten – Bio­logen, Vogel­schützer, Wild­tier­öko­logen und gemein­nützige Orga­ni­sa­tionen – stimmen diesem Argument jedoch nicht zu.

Nach Ansicht von Experten stellen Wind­kraft­an­lagen ein erheb­liches Risiko für Vögel dar, ins­be­sondere für große Greif‑, Raub- und Zug­vögel. Selbst in einem Lebensraum von sehr hoher Qua­lität ver­ur­sachen Wind­kraft­an­lagen einen unver­hält­nis­mä­ßigen Anstieg der Kol­li­si­ons­sterb­lichkeit. Neben direkten Ver­let­zungen und Todes­fällen ver­ur­sachen Wind­kraft­an­lagen auch einen Verlust an funk­tio­nellem Habitat für Zug­vögel im Segelflug, was zu erheb­lichen Schäden an Schwärmen führt.

In den USA ist sich die Regierung des Poten­zials von Wind­tur­binen, Vögel in großer Zahl zu töten, durchaus bewusst. So sehr, dass den Wind­kraft­be­treibern Quoten für das Töten von Vögeln zuge­teilt wurden, die die Anzahl der Vögel angeben, die der Wind­kraft­be­treiber in einem Jahr töten darf.

Es ist eine Tat­sache, die so gut bekannt ist, dass For­scher nicht mehr darüber nach­denken, ob Wind­tur­binen töten oder nicht. Sie sind dazu über­ge­gangen, sich mit der Frage zu befassen, wie diese Todes­fälle mini­miert werden können, und Lösungen für effi­zi­entere Wege zur Berechnung der Kol­li­si­ons­sterb­lich­keits­raten zu finden. Länder wie Indien planen sogar die Ein­führung von Richt­linien zum Schutz von Vögeln vor Windkraftanlagen.

In einer Studie aus dem Jahr 2019 wurde geschätzt, dass Wind­tur­binen das Leben und den Lebensraum von jährlich etwa 150.000 Vögeln in den USA beein­träch­tigen. Die Zahlen werden jedoch nur noch höher werden, da mehr Wind­tur­binen in den USA instal­liert werden (die instal­lierte Wind­ener­gie­ka­pa­zität in den Ver­ei­nigten Staaten hat sich von 2012 bis 2020 ver­doppelt). Die Ame­rican Bird Con­ser­vancy sagt voraus, dass, wenn 20 Prozent der Elek­tri­zität des Landes durch Wind­kraft erzeugt wird, bis 2030 min­destens eine Million Vögel pro Jahr getötet werden könnten.

Das­selbe gilt auch in anderen Teilen der Welt. Eine Studie über 125 Wind­tur­binen in Äthiopien ergab, dass sie für das Sterben von min­destens 35 ver­schie­denen Vogel­arten ver­ant­wortlich waren. Eine ähn­liche 4‑Jahres-Studie in einem süd­afri­ka­ni­schen Windpark ergab, dass 130 ver­schiedene Arten in dem Windpark getötet wurden, mit einem Potenzial, in den kom­menden Jahren 50 weitere Arten zu töten. Unter den getö­teten Arten befanden sich zwei in Süd­afrika ende­mische Arten: Kap­geier und Wiesenweihe.

In Deutschland, der Heimat der Hälfte der welt­weiten Brut­po­pu­lation der Rot­milane, ist die Kol­li­si­ons­sterb­lichkeit dieser Vögel sehr hoch. In Spanien bewiesen Studien zur Kol­li­si­ons­mor­ta­lität zwi­schen 1993 und 2003, dass es „keine lang­fris­tigen zeit­lichen Ver­än­de­rungen in den Reak­tionen der Vögel auf Wind­parks gab, was bedeutet, dass sich die Vögel nicht an die Anwe­senheit von Tur­binen gewöhnt haben“. Dies wie­derum bedeutet, dass Wind­parks eine exis­ten­zielle Bedrohung für die Vögel dar­stellen werden, bis sie still­gelegt und ent­fernt werden.

[Her­vor­hebung vom Übersetzer]

Einige haben vor­ge­schlagen, dass Wind­kraft­an­lagen gestoppt werden könnten, sobald sich Vogel­schwärme ihnen nähern, um so die Kol­li­si­ons­sterb­lichkeit zu ver­ringern. Neue Studien zeigen jedoch, dass das Kol­li­si­ons­mor­ta­li­täts­risiko für Vögel durch Wind­kraft­an­lagen gleich bleibt, unab­hängig davon, ob sich die Rotor­blätter bewegen oder nicht.

Wind­parks töten auch See­vögel über dem Meer

Eine kürzlich durch­ge­führte Studie über Off­shore-Wind­parks (im Meer) ergab, dass Wind­parks 1) als visu­eller Anreiz wirken, der zu einer Aus­weich-Reaktion führen kann oder auch nicht, 2) zu einem Verlust oder einer Ver­än­derung des phy­si­schen Habitats oder des Lebens­raumes führen kann und 3) Todes­fälle durch Kol­li­sionen verursachen.

Die Studie kam zu dem Ergebnis: „Ein­zelne Wind­parks können gering­fügige Aus­wir­kungen auf die Umwelt haben, aber ins­gesamt gesehen können viele dieser Ent­wick­lungen, ins­be­sondere die Aus­breitung von Indi­viduen aus einer wan­dernden Vogel­po­pu­lation entlang der gesamten Länge ihres Migra­ti­ons­kor­ridors, erheb­liche Aus­wir­kungen haben. Dieser Effekt kann weit größer sein als die Summe der ein­zelnen Teile, die für sich allein wirken, ins­be­sondere, wenn er sich nach­teilig auf die Fitness vieler Indi­viduen auswirkt“.

Letzte Woche äußerte die pro­mi­nen­teste Natur­schutz­or­ga­ni­sation des RSPB-Europe, die sich seit 1889 für den Vogel­schutz ein­setzt, Bedenken hin­sichtlich des von der bri­ti­schen Regierung vor­ge­schla­genen Ausbaus von Offshore-Windmühlen.

Gareth Cun­ningham, der Haupt­ver­ant­wort­liche für Mee­respo­litik der RSBP, kom­men­tierte: „Gebiete, die sich für die Ent­wicklung von Wind­parks eignen, sind zufällig auch Fut­ter­ge­biete für diese See­vögel. Sie könnten auch als Bar­riere im Hin­blick auf visuelle Aus­wir­kungen wirken. See­vögel werden Wind­parks in Fut­ter­ge­bieten umfliegen, so dass sie mehr Energie ver­brauchen und während der Nist­saison längere Zeit vom Nest ent­fernt sind. Letzt­endlich erhöht sich dadurch die Wahr­schein­lichkeit, dass ein Küken ver­hungert, und so sehen wir in jedem Jahr eine Ver­rin­gerung der Anzahl der Küken“.

Hört mit dem Leugnen auf und tut endlich was: Beseitigt die Windparks!

Die Mas­sen­medien mögen das Blut auf den Rotor­blättern leugnen, aber es ist eine all­ge­gen­wärtige Gefahr für die Schutz­be­mü­hungen, ins­be­sondere für die Arten, die für die Erhaltung von Bedeutung sind.

Echte Natur­lieb­haber und die­je­nigen, die die Natur­schutz­be­mü­hungen zur Rettung der Vögel von ganzem Herzen unter­stützen, werden die War­nungen des Wis­sen­schaftlers beher­zigen. Sie werden sich für den Vogel­schutz ein­setzen und die ver­häng­nis­volle För­derung der Wind­energie trotz der nach­ge­wie­senen Tötung von Vögeln als saubere Ener­gie­quelle verurteilen.

Es ist an der Zeit, dass wir uns als Gesell­schaft den unbe­quemen und unaus­weich­lichen Wahr­heiten über Wind­kraft­an­lagen stellen. Die Lösung ist jedoch ein­facher als wir denken: man folge den Wis­sen­schaftlern und halte die Lebens­räume und Zug­routen der Vögel frei von Windenergieentwicklungen.

[Her­vor­hebung vom Übersetzer]

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Autor: Vijay Raj Jayaraj (M.Sc., Envi­ron­mental Science, Uni­versity of East Anglia, England), is an Envi­ron­mental Rese­archer based in New Delhi, India. He served as a Gra­duate Research Assistant at the Uni­versity of British Columbia, Canada and has worked in the fields of Con­ser­vation, Climate change and Energy.

Link: https://www.cfact.org/2020/10/23/wind-turbines-take-a-terrible-toll-on-birds/

Über­setzt von Chris Frey EIKE


Quelle: eike-klima-energie.eu