Zu männlich: Wis­sen­schafts­mi­nis­terin will Ein­fluss auf Wiki­pedia-Artikel nehmen

Damit Wiki­pedia „weib­licher“ wird, will die Hes­sische Wis­sen­schafts­mi­nis­terin Angela Dorn bestimmte Ein­träge in dem freien Internet-Nach­schla­gewerk mit ins­gesamt 50.000 Euro fördern. So soll das „Gender Know­ledge Gap“ beseitigt werden. 

Im Zentrum der Maß­nahme stehen Bei­träge von und über Frauen. Dorn kri­ti­siert u. a., dass nur etwa 10 Prozent der Wiki­pedia-Ein­träge von Frauen geschrieben seien. Dadurch sei Wissen „sehr männlich dominiert“.

Wiki­pedia mit Steu­er­geldern finanzieren?

„Das Land Hessen hat eine freie Enzy­klo­pädie nicht mit Steu­ergeld zu finan­zieren, vor allem nicht poli­tisch-ideo­lo­gisch zweck­ge­bunden. Hier will das Wis­sen­schafts­mi­nis­terium Ein­fluss auf die Inhalte eines ver­meintlich neu­tralen Nach­schla­ge­werkes nehmen und das darf nicht sein“, sagt der wis­sen­schafts­po­li­tische Sprecher der AfD, Frank Grobe.

„Steht bei den Artikeln, die mit den 50.000 Euro Steu­ergeld gefördert wurden, dann etwa zur Ein­ordnung: ‚Dieser Artikel wurde vom Hes­si­schen Wis­sen­schafts­mi­nis­terium bezahlt‘? Ver­mutlich nicht.“

Richtige Haltung statt Sachargumente

Auch die Aussage, dass Wissen sehr männlich domi­niert sei, hält Grobe für frag­würdig. „Wenn der Minis­terin rund 10 Prozent Frau­en­anteil an der Autor­schaft von Wiki­pedia-Artikeln zu wenig sind, folgt dann als nächstes die For­derung nach einer 50:50-Quote? Wissen ist ent­weder sachlich richtig oder falsch, es hat kein soziales oder sons­tiges Geschlecht und ist auch nicht von einem dominiert.

Maß­nahmen wie diese haben am Ende zum Ergebnis, dass der Infor­ma­ti­ons­gehalt von Artikeln nicht mehr nach Sach­ar­gu­menten bewertet wird, sondern danach, ob er mit der rich­tigen Haltung, von der rich­tigen Person und dem rich­tigen Geschlecht ver­fasst wurde. Das ist nicht der Ausgang aus der selbst­ver­schul­deten Unmün­digkeit, sondern der Eingang.“

Zen­surelite mit Geld kaufen?

Das vor einigen Monaten erschienene „Schwarzbuch Wiki­pedia“ hat eine erste umfang­reiche und aka­de­mi­schen Kri­terien gerecht wer­dende Abrechnung mit der Inter­net­en­zy­klo­pädie Wiki­pedia vorgelegt.

Es zeichnet ein erschüt­terndes Bild von der Inter­net­seite, auf der eine selbst­er­nannte „Zen­surelite“ eine Art Gesin­nungs­dik­tatur ausübt. Und wird so zur Doku­men­tation der bar­ba­ri­schen Ver­wahr­losung und des ideo­lo­gie­ge­trie­benen Van­da­lismus im Internet überhaupt.


Erst­ver­öf­fent­li­chung auf dem Blog von David Berger www.philosophia-perennis.com