Ken Jebsen bei der Kölner Karlspreis-Verleihung 2014, opposition24, Wikimedia commons, Bildlizenz: CC BY 2.0

Ken Jebsen, der „Alias-Ver­schwö­rungs­er­zähler“ aus dem Morgenland?

Da ist ja sogar noch Wiki­pedia sach­licher, und das will was heißen. Eigentlich ist es eine reine dpa-Meldung, die mehr oder weniger von allen mög­lichen Main­stream­m­edien über­nommen wurde: Youtube hat Ken Jebsens Kanal gelöscht. Der dritte „Strike“ von Youtube innerhalb von 90 Tagen … da ist end­gültig finito mit Mei­nungs­freiheit im Netz. Nicht, dass der Main­stream ins­gesamt Ken Jebsen bisher tolerant ver­schont hat. Man hat ihn mit allen Dif­fa­mie­rungs­be­griffen bedacht, die über­haupt zur Ver­fügung stehen. Und nun gibt die Youtube-Kanal-Löschung wieder einen will­kom­menen Anlass, Hetz­ar­tikel gegen Ken Jebsen zu schreiben.

Dabei bla­miert man sich, so gut man kann. Der Schutz­mantel der Poli­ti­schen Kor­rektheit gilt nur für die, die die gewünschte Gesinnung haben. Merke: Die Erwähnung eines Migra­ti­ons­hin­ter­grundes ist per se ras­sis­tisch und zu ver­ur­teilen. Es sei denn, der­jenige ist einer der Auf­müp­figen. Dann ist sie geradezu geboten. Obwohl der Spiegel ziemlich 1:1 die dpa-Meldung abpinselt, kann er sich seine offen-ras­sis­tisch ange­hauchte Spitze nicht ver­kneifen: Der Spiegel schreibt:

„YouTube hat den Kanal KenFM des Ver­schwö­rungs­er­zählers Ken Jebsen, der eigentlich Kayvan Soufi-Siavash heißt, end­gültig dicht­ge­macht.“ 

Ent­zü­ckend. Hier auf einmal wird Wert darauf gelegt, dass der Mann ja gar nicht so deutsch ist, wie er sich gibt. Ach? Ken Jebsen hat daraus nie ein Geheimnis gemacht und braucht das auch nicht. Aber hübsch ist: „Ver­schwö­rungs­er­zähler“, das ist neu und soll viel­leicht auch passend zur Ent­hüllung des Migra­ti­ons­hin­ter­grundes auf „Märchen aus 1001 Nacht“ anspielen? T3n hat diesen neuen Ter­minus auch über­nommen. Die Ber­liner Mor­genpost ist weniger kreativ und betitelt ihn ein­fallslos als „Ver­schwö­rungs­theo­re­tiker“, T‑Online zeiht ihn sogar des Corona-Leugnertums.

Ken Jebsen ist die Hetze und Ver­leumdung des Main­streams gewohnt.

Zeit Online hält die poli­ti­schen State­ments Jebsens für „krudes Geblubber“, der Deutsch­landfunk wirft ihm „Stamm­tisch-Parolen“ und Anti­se­mi­tismus vor. Nicht nur das, man hängte ihm sogar noch fälsch­li­cher­weise die Rela­ti­vierung des Holo­caust in einer E‑Mail an, um ihn zu dis­kre­di­tieren. In einem Interview unter der Über­schrift „Wenn ich mit Politik komme, ist die Party vorbei“ mit der Web­seite „DAS MILIEU“ sagte Ken Jebsen dazu:

Milieu: Was hatte es denn mit dieser Skandal-E-Mail auf sich?

Ken Jebsen: Nichts. Die hat es nie gegeben. Ich hatte mit einem His­to­riker tagelang gechattet. Es war ein langer Chat, an dessen Ende klar wurde, dass ich ein Humanist bin, weil ich mit Gedanken von Gandhi abge­schlossen hatte. Daraus hat diese Person Text­bau­steine her­aus­ge­nommen, etwas zusam­men­ge­schnitten und daraus diese Sache kon­struiert. Ich habe das dann mit einer Zeit-Redak­teurin so gemacht, die mich wegen dieser Geschichte besucht hatte. Aus der aktu­ellen “Zeit” hatte ich ver­schiedene Sätze her­aus­ge­schnitten und einen neuen Text gemacht. Ich habe die Redak­teurin dann emp­fangen und ihr diesen Text vor­ge­lesen. Sie hat das nicht ver­standen, die Bot­schaft kam nicht an, und sie hat dann behauptet, ich sei wirr. 

Milieu: Wie lautete denn der genaue Vorwurf, der aus dieser fik­tiven E‑Mail her­vorging und von Broder ver­breitet wurde?

Ken Jebsen: Ich hätte behauptet, dass es den Holo­caust nie gegeben habe, denn er sei eine reine PR-Kam­pagne gewesen. Dabei hatte ich gesagt, dass der Holo­caust seitens der Nazis auf­ge­zogen wurde wie eine PR-Kam­pagne. Dass man es also den Men­schen ver­kauft hat, Hass sei in Ordnung gegen die und die. Leute, die damals die dazu­ge­hörige PR betrieben haben, sind später in der deut­schen Wer­be­industrie gelandet. Hierzu hatte ich Edward Bernays zitiert, der später zugab, dass seine Werke von Goebbels als Anleitung benutzt wurden, um Böses zu tun. Er meinte, dass er gewusst habe, dass man diese Lehren miss­brauchen kann, er war ja der Neffe von Freud, aber könne damit eben auch Zahn­pasta ver­kaufen. Und aus diesen Aus­sagen wurde kon­struiert, dass ich behauptet hätte, dass es den Holo­caust nie gegeben hätte. Es war eine Unver­schämtheit. 

Bodenlos bös­willig, meinen Sie? Ja, sicher, aber was macht Ken Jebsen beim Main­stream so verhasst?

Sehr einfach: Er ver­biegt sich nicht und redet mit jedem – der das nötige Niveau dazu hat, ob Kon­ser­vative, CDUler, Links­ra­dikale oder völlig Abge­drehte. Seine Haltung ist klar, aber er lässt auch völlig Anders­den­kende frei reden (sowas geht ja schon gar nicht). Er sagt auch gera­de­heraus, was er denkt: Er geißelt Sozi­al­abbau, Kriegs­trei­berei, mag die AfD ganz und gar nicht, ver­tritt auch sehr linke Posi­tionen. Er wehrt sich gegen Hetze gegenüber Frauen, Migranten und Homo­se­xuelle. Ein Rechter mit Stamm­tisch­pa­rolen ist er ganz sicher nicht. Er hat ein intel­lek­tu­elles Niveau, an das viele im Main­stream nicht her­an­kommen. Er kri­ti­siert die Corona-Ein­däm­mungs-Maß­nahmen und ist sys­tem­kri­tisch. Er will den Men­schen, die auf seine Ver­öf­fent­li­chungen gehen, Infor­ma­tionen an die Hand geben, damit sie „erkennen“ können und „die Ohn­macht, die sie gegenüber dem System emp­finden, über­winden können“. Besonders ärgerlich: Das alles sehr fun­diert, belegt und mit hoch­ka­rä­tigen Gesprächs­partnern. Das ist gefährlich für das System und macht ihn zum Systemfeind.

Die Spie­gel­meldung macht keinen Hehl daraus, warum Youtube den Kanal gelöscht hat. In den Youtube-Richt­linien heiße es unter anderem: 

»Auf YouTube sind keine Inhalte in Bezug auf Covid-19 erlaubt, die ein ernst­haftes Risiko erheb­licher Gefährdung mit sich bringen« und »Auf YouTube sind keine Inhalte erlaubt, die medi­zi­nische Fehl­in­for­ma­tionen zu Covid-19 ver­breiten, die im Wider­spruch zu medi­zi­ni­schen Infor­ma­tionen der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sation (WHO) oder lokaler Gesund­heits­be­hörden stehen« 

Es fällt dem eins­tigen „Sturm­ge­schütz der Demo­kratie“ gar nicht mehr auf, dass Youtube schlicht alles weg­zen­siert, was der Regierung und Bill Gates mit ihrem Corona-Kurs nicht passt. Wenn sie nach­ge­schaut hätten (was sie nicht tun), hätten sie bemerken müssen, dass die Sen­dungen und Inhalte auf Ken Jebsens Kanal sehr fun­diert waren und dass er tadellose Experten als Gesprächs­partner hatte. Der Spiegel ist sich gar nicht bewusst, dass er wie ein Medium in einer Dik­tatur den Wün­schen der großen Vor­sit­zenden hin­ter­her­he­chelt. Oder eher denen des Gönners und Finan­ziers Bill Gates?