screenshot youtube

#Save­theO­ka­van­go­Delta: Eine gigan­tische Plün­derung – Nicht einmal auf Schutz­gebiet Oka­vango-Delta wird Rück­sicht genommen (+Video)

Erst wurden Hun­derte tote Ele­fanten in Botswana am nörd­lichen Rand des Oka­vango-Deltas gefunden. Jetzt die Nach­richt, dass genau dort, wo die letzte Festung der Ele­fanten ist, nach Öl gebohrt werden soll. Während in den anderen afri­ka­ni­schen Ländern die Ele­fanten wegen ihres Elfen­beins und der Tro­phä­enjagd fast aus­ge­storben sind, wurde Botswana das Paradies für Ele­fanten genannt. Doch nicht einmal auf Schutz­ge­biete, wird Rück­sicht genommen. Indus­trie­staaten wollen von Afrika‬ die Roh­stoffe – not­falls mit Gewalt.  Afrika sitzt auf einem Roh­stoff, der ange­sichts der Krise im Nahen Osten immer wich­tiger wird, und das ist Erdöl. Nachdem bereits Uganda den Ölkon­zernen in Virunga, dort, wo die wo die Gorillas leben, grünes Licht erteilt haben, und die ersten Öl-Explo­ra­ti­ons­li­zenzen unter­zeichnet wurden, und zwar von euro­päi­schen Ölkon­zernen, hat die kana­dische Firma Recon­Africa die Lizenz erhalten, das öko­lo­gisch sen­siblen Oka­vango Delta für Erdöl zu zerstören. 

Mit Hilfe der EU wird sogar eine umstrittene Straße durch den Regenwald gebaut. Immer mehr Regenwald wird gerodet und das auch in Natio­nal­parks. Das Gerangel um die Kon­trolle über afri­ka­nische Roh­stoffe ist im vollen Gange und mitten drin die Men­schen und Tiere, die ihren Lebensraum ver­lieren. Erst werden die Schutz­ge­biete mit finan­zi­ellen Mitteln von den Indus­trie­staaten zum Schutz der Tierwelt errichtet und, paradox, sind es genau diese Länder, die dann die Schutz­ge­biete wegen Erdöl zer­stören. Men­schen, die Zeit ihren Lebens in diesen Schutz­ge­bieten gelebt haben, werden ver­trieben oder ermordet und auch Tiere, die eigentlich dort ihren Schutz erhalten sollten, werden sogar Opfer von Tro­phä­en­jäger, die extra nach Afrika reisen, um die BIG 5, das sind Ele­fanten, Nas­hörner, Büffel, Löwen und Leo­parden, zu schießen. Die EU for­derte von Botswana sogar die Auf­hebung des Jagd­verbots von Ele­fanten, mit Erfolg, denn Botswana vergibt nicht nur Lizenzen für Erdöl in Schutz­ge­biete, sondern auch Tro­phä­en­jagd­li­zenzen zum Töten von Ele­fanten. Die Bevöl­kerung geht leer aus und die Tiere ver­lieren ihre Heimat. Das ver­stehen die Indus­trie­staaten unter Nach­hal­tigkeit, finan­ziert mit Ent­wick­lungs­hilfe, also Steuergeldern. 

Indus­trie­staaten wollen von Afrika‬ die Roh­stoffe – not­falls mit Gewalt!

 

Das Gerangel um die Kon­trolle über afri­ka­nische Roh­stoffe ist im vollen Gange. Während die Welt besorgt nach Bra­silien schaute, da der Ama­zonas-Regenwald in Flammen aufging, brannte auch in Afrika kost­barer Regenwald, und zwar für den Profit. Die Euro­päische Union, Frank­reich, Deutschland, das Ver­ei­nigte König­reich, Nor­wegen, die Nie­der­lande, Süd­korea und die Weltbank sind die Geber zum Schutz der Regen­wälder, doch eine Kritik an den Brand­ro­dungen und Abhol­zungen liest man nicht.

 

Die reichen Indus­trie­staaten behaupten, sie würden Afrika im Kampf gegen Hunger helfen, jedoch machen sie genau das Gegenteil, wirt­schaft­liche Inter­essen bestimmen die Welt­po­litik und in armen Ländern lässt sich die Pro­fitgier nur nieder, um deren Roh­stoffe zu erbeuten.

Erst im Sep­tember 2020 unter­zeichnete Uganda mit dem Ölriesen Total das ost­afri­ka­nische Roh­öl­pipeline-Projekt und einee umstrittene Straße wird durch den Regenwald – mit­hilfe der EU- gebaut. 

Nicht einmal auf das Schutz­gebiet Oka­vango-Delta wird Rück­sicht genommen

                                                                                                                                                              Oka­vango delta

Die Men­schen in der spek­ta­ku­lären Wild­nis­region des Oka­vango in Namibia und Botswana schlagen Alarm wegen der Öl- und Gas­för­derung und der poten­zi­ellen Pro­duktion, da sie befürchten, dass die Was­ser­res­sourcen Tau­sender Men­schen und die gefährdete Tierwelt bedroht werden könnten.

Recon­Africa, ein Erd­öl­ex­plo­ra­ti­ons­un­ter­nehmen mit Hauptsitz in Kanada, hat in beiden Ländern mehr als 13.600 Qua­drat­meilen Land lizen­ziert. Auf der Homepage der Website des Unter­nehmens heißt es, es beab­sichtige, „ein neues, tiefes Sedi­ment­becken“ zu erschließen – mit anderen Worten, ein neues Öl- und Gasfeld. Das Oka­vango-Becken, wie das Gebiet den Geo­logen bekannt ist, ist größer als das Land Belgien, und Recon­Africa sagt, dass es bis zu 31 Mil­li­arden Barrel Rohöl fassen könnte – mehr als die Ver­ei­nigten Staaten in vier Jahren ver­brauchen würden, wenn der Ver­brauch auf dem Niveau von 2019 bliebe. Es ist mög­li­cher­weise das weltweit „größte Ölspiel des Jahr­zehnts“, sagte Oilprice.com, eine Ener­gie­nach­rich­ten­seite, im September.

Twitter

Mit dem Laden des Tweets akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von Twitter.
Mehr erfahren

Inhalt laden

Zusatz­in­for­ma­tionen

Wer steckt hinter der kana­di­schen Firma, die erst neu gegründet wurde? Wir haben uns den Vor­stand und die Aktionäre anschaut und es gibt sogar Schnitt­punkte zu Exxon Mobil oder Hal­li­burton. Hal­li­burton war wesentlich an den Arbeiten auf der Bohr­insel Deep­water Horizon beteiligt, die zu einem Blowout führten.

Twitter

Mit dem Laden des Tweets akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von Twitter.
Mehr erfahren

Inhalt laden

  • Recon­Africa ist nach eigenen Aussage zu 90% an einer Erd­öl­ex­plo­ra­ti­ons­lizenz in Nordost-Namibia beteiligt, die das gesamte Sedi­ment­becken von Oka­vango in Namibia abdeckt. Die Explo­ra­ti­ons­lizenz erstreckt sich über eine Fläche von 25.341,33 km² und berechtigt Recon­Africa auf­grund des kom­mer­zi­ellen Erfolgs, eine 25-jährige Pro­duk­ti­ons­lizenz zu erhalten.
  • Recon­Africa ist zu 100% an Erd­öl­ex­plo­ra­ti­ons­rechten in NW Botswana über das gesamte Sedi­ment­becken von Oka­vango in Botswana beteiligt. Dies umfasst eine Fläche von 9.921 km² (2,45 Mil­lionen Acres) und berechtigt Recon­Africa zu einer 25-jäh­rigen Pro­duk­ti­ons­lizenz für jede kom­mer­zielle Entdeckung.
  • Managers
    Name Age Since Title
    Scot Evans

    Evans,ist führend in der Ener­gie­branche und verfügt über eine kom­bi­nierte 35-jährige Erfahrung mit Exxon und Halliburton.

    Hal­li­burton war wesentlich an den Arbeiten auf der Bohr­insel Deep­water Horizon beteiligt, die zu einem Blowout führten.

    2020 Chief Exe­cutive Officer
    J. Jay Park 2020 Chairman
    Carlos Javier Escribano 40 2020 Chief Financial Officer
    James Granath, Dr. Director & Struc­tural Geologist
    Shiraz Dhanani 2020 Director
    Anna M. Tudela

    Sie ist außerdem Vor­stands­mit­glied von Regulus Resources, Inc. und Mit­glied der Asso­ciation for Mineral Explo­ration British Columbia, Mit­glied von Rocky Mountain Mineral Law Foun­dation, Mit­glied der National Asso­ciation of Cor­porate Directors, Direktor und Mit­glied des Canadian Centre for Diversity & Inclusion, Mit­glied des Institute of Cor­porate Directors, Mit­glied der Gover­nance Pro­fes­sionals of Canada, Mit­glied von Women On Board, Mit­glied von BC & Yukon Minen­kammer und Mit­glied des Forums für Unternehmerinnen

    Secretary & Chief Com­pliance Officer
    Dale Mitiska Geo­logist
    Nick Steins­berger 2020 Senior Vice Pre­sident-Drilling & Completions
    Doug Allen 2020 Senior Vice Pre­sident-Investor Relations
    Equities
    Vote  Quantity Free-Float Company-owned shares Total Float
    Stock A 1 107,361,324 81,301,899 75.7% 0 0.0% 75.7%
    Share­holders
    Name Equities %
    Craig Allan Steinke

    Craig Steinke ist Mit­be­gründer, Groß­ak­tionär und Direktor der Renais­sance Oil Corp. Renais­sance Oil Corp ist der füh­rende Onshore-Betreiber in Mexiko.

    9,986,229 9.35%
    David Brian Elliott

    David Elliott ist Mit­be­gründer von Exiro Minerals und gehört zu Tesoro Minerals

    7,663,916 7.18%
    Nancy Anne Burke 6,500,000 6.09%
    Jay Park 3,000,271 2.81%
    Chester Idziszek 753,616 0.71%
    Douglas Raymore Allen 752,000 0.70%
    Nick Steins­berger 200,000 0.19%
    Ian D. Brown 154,166 0.14%
    Carlos Javier Escribano 100,000 0.094%
    Inve­nomic Capital Management LP 83,539 0.078%

Das erste Ziel von Recon­Africa, das bereits von der nami­bi­schen Regierung genehmigt wurde, besteht darin, ab Dezember 2020 im Nord­osten des Landes etwa anderthalb Meilen tief Test­boh­rungen durch­zu­führen, um das Vor­han­densein von aus­beut­barem Öl und Gas fest­zu­stellen. Experten, die die nami­bische Umwelt­ver­träg­lich­keits­prüfung für die Test­boh­rungen über­prüft haben, weisen auf ernst­hafte Pro­bleme bei der Durch­führung hin. In der Zwi­schenzeit ist die Geneh­migung für eine Bohr­ge­neh­migung im Lizenz­gebiet in Botswana im Gange, so der Bericht von National Geo­graphic vom 28.Oktober 2020  den wir für Sie über­setzt haben.

CHRISTINA SHINTANI, NGM STAFF­S­OURCES: GREEN MARBLE; PRO­TECTED PLANET; HYD­RO­SHEDS; NAMCOR; DEPARTMENT OF MINES, BOTSWANA

Wenn Recon­Africa Öl findet, so heißt es in einer Prä­sen­tation von Inves­toren im Februar, dann besteht das Endziel darin, „Hun­derte von Bohr­lö­chern“ in dem Gebiet zu bohren und zumindest einige von ihnen mit „modernen Frac-Sti­mu­la­tionen“ zu öffnen, ein Verweis auf das Fracking, die umstrittene Praxis, bei der unter­ir­di­scher Schiefer mit Hoch­druck­flüs­sigkeit inji­ziert wird, um das Gestein auf­zu­brechen und Öl und Gas freizusetzen.

PHO­TO­GRAPH BY AARON HUEY, NAT GEO IMAGE COLLECTION

Die Bedrohung, die von Ölboh­rungen für eines der viel­fäl­tigsten Öko­systeme des Pla­neten und für mehr als 200.000 Men­schen ausgeht, die in dieser Wüs­ten­region leben, „macht einen irre“, sagte Willem Odendaal, der frühere Koor­di­nator für Land‑, Umwelt- und Ent­wick­lungs­pro­jekte im Rechts­hil­fe­zentrum Namibias, einer Anwalts­kanzlei von öffent­lichem Interesse mit Sitz in der Haupt­stadt Windhoek. Die Bohr­ge­biete von Recon­Africa über­schneiden sich mit einem län­der­über­grei­fenden Natur­schutzpark, sechs lokal ver­wal­teten Wild­re­ser­vaten und einer UNESCO-Welt­erbe­stätte (und könnten eine andere, das nahe gelegene Oka­vango-Delta, beein­träch­tigen). Die Oka­vango-Region behei­matet die größte auf der Erde ver­bliebene Herde afri­ka­ni­scher Ele­fanten und unzählige andere Tiere – afri­ka­nische Wild­hunde, Löwen, Leo­parden, Giraffen, Amphibien und Rep­tilien, Vögel – sowie eine seltene Flora.

Die Öl- und Gas­in­fra­struktur umfasst „den Bau von Straßen, Pipe­lines und Gebäuden“, die „sich alle negativ auf wichtige Lebens­räume für Tiere, Wan­derwege und die bio­lo­gische Vielfalt aus­wirken könnten“, so der World Wildlife Fund. Ins­be­sondere das Fracking ist öko­lo­gisch bedenklich, da es große Mengen Wasser benötigt und bekann­ter­maßen unter anderem Erd­beben ver­ur­sacht, Wasser ver­schmutzt, Treib­hausgase frei­setzt und zu Krebs und Geburts­fehlern führt. Phy­si­cians for Social Respon­si­bility, eine gemein­nützige US-Orga­ni­sation, die sich für eine sau­berere Umwelt ein­setzt, berichtet, dass das Fracking für Öl und Gas kata­stro­phale Folgen für die Tierwelt haben kann, da es die Nah­rungs­kette ver­giften, Lebens­räume zer­stören und ein Mas­sen­sterben von Fischen und anderen Was­ser­tier­arten ver­ur­sachen kann. Nichts­des­to­trotz wird das Ver­fahren häufig in koh­len­was­ser­stoff­hal­tigen Schie­fer­for­ma­tionen ein­ge­setzt, weil es eine wirksame Methode ist, um mehr Öl und Gas aus den Felsen zu pressen.

Auf Fragen von National Geo­graphic zu mög­lichen Schäden durch Boh­rungen sagte die Spre­cherin von Recon­Africa, Claire Preece: „Recon­Africa wird sicher­stellen, dass diese Boh­rungen keine Aus­wir­kungen auf die Umwelt haben. Es werden spe­zi­fische Schritte unter­nommen, die Teil unserer Pläne sind und von Umwelt­prüfern und tech­ni­schen Spe­zia­listen über­prüft werden. Recon­Africa hält sich an die nami­bi­schen Vor­schriften und Richt­linien sowie an inter­na­tionale Best Practices“.

Odendaal sagte, die Lizenz für das Kavango-Becken sei für viele über­ra­schend gekommen, die erwartet hätten, dass sie bekannt sei. „Ich wusste nichts davon“, sagte er, „und sah dies auch nicht kommen“.

Selbst viele, die in der betrof­fenen Region leben, wussten nichts davon. „Ich wusste nicht, dass es eine Firma gibt, die kommen wird, um das Öl zu bohren“, sagte Jacob Hamu­tenya, Vor­sit­zender der George Mukoya Con­ser­vancy, die etwa 50 Meilen von einem der Test­bohr­löcher ent­fernt ist. Die Con­ser­vancy ver­dient Geld durch nach­haltige Jagd und als Ziel für Besucher, die Wild­tiere beob­achten. „Unsere Ein­künfte stammen von Wild­tieren und Tou­risten, aber wenn diese Ölin­dustrie kommt, wird sie alles zer­stören“, sagte Hamu­tenya und sah sich eine Karte mit den Stand­orten der Test­boh­rungen an.

Das nami­bische Minis­terium für Bergbau und Energie betont jedoch die mög­lichen posi­tiven Aus­wir­kungen. Das Minis­terium beant­wortete keine Fragen von National Geo­graphic, sagte aber in einer Pres­se­mit­teilung vom 18. Sep­tember, dass „die sozio­öko­no­mi­schen Aus­wir­kungen von Erkun­dungs­boh­rungen zur Beschäf­tigung von Ein­hei­mi­schen führen werden“ und viele andere Vor­teile, wie z. B. neue Was­ser­brunnen für Gemeinden in der Nähe der vor­ge­schla­genen Bohr­standorte. Die nami­bische Regierung hält einen Anteil von 10 Prozent an der Öl- und Gas­er­schließung von Recon­Africa, aber es ist noch nicht klar, was dieser Anteil dar­stellt oder wie hoch er sein wird.

Recon­Africa will nach eigenen Angaben ein Abkommen mit den großen Öl- und Gas­un­ter­nehmen abschließen, wenn sich die nami­bi­schen Test­boh­rungen als pro­duktiv erweisen. „Wir können uns mit Exxon, Total usw. zusam­men­setzen, denn es handelt sich hier um ein Groß­projekt“, sagte Craig Steinke, Gründer und größter Aktionär von Recon­Africa, in einem Interview am 13. Juli. „Wir sind zuver­sichtlich, dass wir einen Deal mit ihnen abschließen können.

Lebens­spen­dendes Wasser

Am Rande der Kalahari-Wüste auf­tau­chend, schimmert das Wasser im Oka­vango-Delta wie eine Fata Morgana. Dieses etwa 7.000 Qua­drat­meilen große Feucht­gebiet liegt östlich und süd­östlich des Lizenz­ge­biets von Recon­Africa. Es ist eines der größten Bin­nen­deltas der Welt – eine prak­tisch unbe­rührte Wildnis, in der Anti­lopen durch grasbe­wachsene Über­schwem­mungs­ge­biete spritzen, Zebras aus Mopane-Wäldern auf­tauchen und Ele­fanten durch seichte Kanäle streifen. Mehr als zwei Bil­lionen Gal­lonen Wasser fließen jedes Jahr, um ein wech­selndes, grünes Patchwork aus Inseln, Kanälen und Lagunen zu schaffen.

„Sau­beres Wasser: Das ist das Öl und das Gold“, schrieb David Quammen in einem Bericht der Zeit­schrift National Geo­graphic aus dem Jahr 2017, der das Oka­vango-Wild­nis­projekt doku­men­tiert, eine Initiative, die von der gemein­nüt­zigen National Geo­graphic Society in Part­ner­schaft mit anderen gemein­nüt­zigen Orga­ni­sa­tionen und der nami­bi­schen Regierung unter­stützt wird. Das Projekt hat wis­sen­schaft­liche Expe­di­tionen unter­nommen, um die bio­lo­gische Vielfalt und die mensch­liche Präsenz in der Region zu doku­men­tieren. Dabei wurde ein Berg von Daten zusam­men­ge­tragen, die zeigen sollen, warum diese weltweit lebens­wichtige Region mit ihrer überaus wich­tigen natür­lichen Was­ser­ver­sorgung das höchste Schutz­niveau haben sollte. Nimmt man dieses Wasser weg, „und das Oka­vango-Delta würde auf­hören zu exis­tieren“. Es würde zu etwas anderem werden, und dieses Etwas würde keine Fluss­pferde, Sitat­ungas oder afri­ka­ni­schen Fisch­adler umfassen“, schrieb er.

Diese Wüs­tenoase ist so außer­ge­wöhnlich – und zer­brechlich -, dass die UNESCO sie 2014 in die Liste des Welt­kul­tur­erbes aufnahm. Das Delta steht auch unter dem Schutz von Ramsar, einem inter­na­tio­nalen Vertrag zum Schutz von Feucht­ge­bieten, zu dessen Unter­zeichnern Namibia und Botswana gehören. Das Oka­vango-Delta ist durch ein Gesetz des US-Kon­gresses und ver­schiedene andere Ver­träge anerkannt.

Das meiste Wasser des Deltas ent­springt als sai­so­naler Regen im bewal­deten zen­tralen Hochland Angolas, fließt in den Oka­vango-Fluss und schlängelt sich auf einer drei­mo­na­tigen Reise durch den Caprivi-Streifen, bevor es sich wie eine viel­fingrige Hand in der nord­west­lichen Ecke Bots­wanas aus­breitet. Das lizen­zierte Explo­ra­ti­ons­gebiet von Recon­Africa grenzt an den Haupt­fluss, der das Oka­vango-Delta über etwa 170 Meilen speist. Während der langen Tro­ckenzeit stehen hier nur wenige andere Was­ser­quellen zur Verfügung.

„Es ist dieses Pul­sieren jedes Jahr, das ich mit einem Herz­schlag ver­gleiche“, sagte Anthony Turton, ein Pro­fessor an der Uni­versity of the Free State in Süd­afrikas Zentrum für Umwelt­ma­nagement, der sich auf Was­ser­res­sour­cen­ma­nagement spe­zia­li­siert hat.

Gegen­wärtig sind nur wenige Zäune von der Wildnis des Oka­vango abge­trennt, so dass, wenn das Wasser jedes Jahr zurück­kehrt, die Elen­an­ti­lopen sich in die umlie­genden Gebiete zer­streuen, um gutes Futter zu finden, und wenn sich die Anti­lopen zer­streuen, ihnen Raub­tiere – dar­unter Rudel wilder Hunde, Löwen­rudel und ein­zelne Leo­parden und Geparden – folgen. Wild­tiere nutzen die gesamte Region, weshalb Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Sim­babwe die Kavango-Zambezi Trans­frontier Con­ser­vation Area, kurz KAZA, geschaffen haben. Es ist größer als Italien und das größte Natur­schutz­gebiet des Kon­ti­nents. Die Lizenz­ge­biete von Recon­Africa über­schneiden sich mit diesem rie­sigen inter­na­tio­nalen Park.

Die Schürf- und Explo­ra­ti­ons­lizenz von Recon­Africa in Botswana umfasst auch die Tsodilo Hills, ein Welt­kul­turerbe, das von der UNESCO als „Louvre der Wüste“ bezeichnet wird – ein Auf­be­wah­rungsort für mehr als 4.500 Fels­ma­le­reien, von denen einige 1.200 Jahre alt sind und die von den indi­genen San geschaffen wurden. Die San aus den Khwe- und Ju/’hoansi-Gemeinschaften in Namibia und Botswana ver­ehren diesen hei­ligen Ort.

Ein Zustrom von Ölar­beitern in diese abge­legene Land­schaft – und das Geld, die Straßen, der Alkohol und die Umwelt­ver­schmutzung, die sie mit sich bringen würden – würde die tra­di­tio­nelle Lebens­weise der San gefährden, sagte Jen­nifer Hays, Pro­fes­sorin für Sozi­al­an­thro­po­logie an der Ark­ti­schen Uni­ver­sität von Nor­wegen. Hays arbeitet seit mehr als 20 Jahren eng mit den San-Gemein­schaften in der Region zusammen.

Gemischte Bot­schaften – Einige Fakten über das Recon­Africa-Projekt bleiben im Dunkeln, aber wichtige Details kommen ans Licht

Zahl­reiche Erklä­rungen von offi­zi­ellen Ver­tretern von Recon­Africa sowie tech­nische Studien wie der Kavango-Becken-For­schungs­be­richt des Unter­nehmens vom Mai 2020 und Prä­sen­ta­tionen von Inves­toren ver­stärken die Wahr­schein­lichkeit, dass die Explo­ration Fracking beinhalten würde. Zu den Mit­gliedern des lei­tenden Teams von Recon­Africa im Kavango-Becken gehören Fracking-Experten. Scot Evans, der CEO von Recon­Africa, ist ein ehe­ma­liger Vize­prä­sident von Hal­li­burton mit jahr­zehn­te­langer tech­ni­scher und betrieb­licher Erfahrung im Fracking von Schie­feröl in den USA, und Nick Steins­berger, der Senior-Vize­prä­sident für Boh­rungen und Fer­tig­stel­lungen, wird oft als einer der Väter des Fracking bezeichnet, weil er die Ver­wendung von mit Che­mi­kalien ver­mischtem Hoch­druck­wasser zum Auf­brechen des Gesteins gefördert hat.

In einem Podcast-Interview über Finanz­in­ves­ti­tionen im Februar 2020 sagte Evans: „Wir glauben, dass dieses unkon­ven­tio­nelle Vor­gehen eine wirklich hohe Erfolgs­chance hat. Im üblichen Bran­chen­jargon signa­li­siert „unkon­ven­tionell“, dass „häufig eine Kom­bi­nation aus Hori­zon­tal­boh­rungen und Hydraulic Frac­turing“ erfor­derlich ist.

Die Spre­cherin von Recon­Africa, Claire Preece, bemerkte in ihrer Antwort vom 21. Oktober auf Fragen von National Geo­graphic, dass „Fracking eine Öl- oder Gas­pro­duk­ti­ons­me­thode in unkon­ven­tio­nellen Lager­stätten ist“. Gleich­zeitig wie­der­holte sie, dass Fracking auf die Explo­ra­ti­ons­lizenz von Recon­Africa nicht anwendbar sei, und sie bestand darauf, dass sich das Unter­nehmen auf „Koh­len­was­ser­stoffe in kon­ven­tio­nellen Reser­voirs“ kon­zen­triere, die nicht gefrackt werden müssten.

Die nami­bische Regierung sagt, sie habe Recon­Africa nicht die Erlaubnis zum Fracking gegeben. Sie sagt, dass Recon­Africa eine Geneh­migung für zwei erste Test­boh­rungen hat, dass aber keine Lizenz zur Ölför­derung an Land erteilt wurde.

In der „Ope­ra­tions Abteilung“ der Website von Recon­Africa sagt das Unter­nehmen jedoch, es habe Anspruch auf eine 25-jährige För­der­lizenz. Obwohl Recon­Africa sagt, dass Fracking nicht Teil seines Explo­ra­ti­ons­bohr­plans sei, heißt es in der Prä­sen­tation des Unter­nehmens für Inves­toren, dass die Vision, falls Öl gefunden wird, darin besteht, ein rie­siges neues Öl- und Gasfeld zu erschließen, was wahr­scheinlich mit Fracking ver­bunden wäre. Spre­cherin Claire Preece sagte jedoch gegenüber National Geo­graphic, das Unter­nehmen beab­sichtige, sich auf Öl aus kon­ven­tio­nellen Reser­voirs zu kon­zen­trieren, die kein Fracking erfordern.

Die Mög­lichkeit von Erd­beben durch Fracking ist für Turton eine ernste Sorge. Er befürchtet, dass auf Grund der geo­lo­gi­schen Akti­vität in diesem Gebiet seis­mische Erschüt­te­rungen den Flusslauf des Oka­vango-Flusses, das Lebens­elixier der Men­schen und der Tierwelt der Region, stören könnten. „Die stra­te­gische Frage, die sich stellt“, sagte er, „ist, ob die poten­zi­ellen Vor­teile von [Erdöl] die poten­zi­ellen Kosten der Ver­än­derung des ein­zigen ständig flie­ßenden Ober­flä­chen­wassers“ in der Region überwiegen.

In einem Bericht über Fracking äußert sich das Trans­na­tional Institute, eine inter­na­tionale For­schungs- und Inter­es­sen­ver­tre­tungs­gruppe mit Sitz in den Nie­der­landen, besorgt über den Verlust der gemein­schaft­lichen Kon­trolle über Land und Wasser, wo Fracking vor­kommt, „ins­be­sondere durch Was­ser­um­leitung, Erschöpfung und Verunreinigung“.

„Dies ist eine der schlimmsten Formen des Land­dieb­stahls und der neo­ko­lo­nialen Res­sour­cen­ge­winnung“, sagte Annette Hübschle, eine in Namibia auf­ge­wachsene Umwelt­so­zi­al­wis­sen­schaft­lerin und lei­tende For­schungs­sti­pen­diatin des Global Risk Gover­nance-Pro­gramms an der Uni­ver­sität Kap­stadt in Süd­afrika. Nach der Prüfung des Inves­to­ren­vor­schlags von Recon­Africa vom Sep­tember 2019, in dem Boh­rungen, mög­liche Frak­tu­rie­rungen und das Graben von Hun­derten von Brunnen in dem Gebiet beschrieben werden, sagte sie, dass „ent­weder die nami­bische Regierung das Klein­ge­druckte nicht gelesen hat, oder dass sie leugnet, was sie unter­schrieben hat“.

Weder das Bergbau- noch das Umwelt­mi­nis­terium Namibias ant­wor­teten auf Fragen zu den lang­fris­tigen Plänen der Recon­Africa. Auch das Umwelt­mi­nis­terium Bots­wanas reagierte nicht auf Fragen.

Ver­stöße gegen die Folgenabschätzung

Indus­trie­ex­perten, Gemein­de­gruppen und Umwelt­ak­ti­visten haben ihre Besorgnis darüber zum Aus­druck gebracht, dass die Pläne von Recon­Africa für seine Test­bohr­löcher im Rahmen des nami­bi­schen Umwelt­prü­fungs­ver­fahrens nicht ord­nungs­gemäß über­prüft wurden. National Geo­graphic hat drei unab­hängige Experten damit beauf­tragt, die Umwelt­ver­träg­lich­keits­prüfung (UVP) von Recon­Africa für seine Ope­ra­tionen in Namibia zu bewerten.

Die Experten wiesen auf den Mangel an phy­si­schen Bewer­tungen von Fauna und Flora und auf die mög­lichen Aus­wir­kungen auf lokale Gemein­schaften und andere Men­schen, auf archäo­lo­gische Stätten sowie auf Grund- und Ober­flä­chen­wasser hin. Sie sagten, dass die Bewertung, die nur aus Desktop-Studien ohne jeg­liche Feld­arbeit bestehe, nicht aus­reiche, um die vor­ge­schla­genen Boh­rungen zu recht­fer­tigen. (Die Studien und anderen Doku­mente wurden National Geo­graphic weder von der Regierung noch von der Firma trotz Auf­for­derung zur Ver­fügung gestellt).

Das nami­bische Recht sieht einen starken Schutz der Umwelt vor, der es jeder Person, Orga­ni­sation oder Behörde erlaubt, aktiv am Über­prü­fungs­prozess für Pro­jekte wie dieses teil­zu­nehmen, indem sie als inter­es­sierte und betroffene Par­teien regis­triert wird; die inter­es­sierten Par­teien sollen dann im Verlauf der Über­prüfung infor­miert und kon­sul­tiert werden. Dieser Rechts­schutz für die Umwelt und die Gemeinden wurde von Sindila Mwiya, dem für die Umwelt­ver­träg­lich­keits­prüfung bei Recon­Africa ver­ant­wort­lichen pri­vaten Umwelt­prüfer, offenbar nicht erfüllt.

PHO­TO­GRAPH BY BEVERLY JOUBERT, NAT GEO IMAGE COLLECTION

In einer E‑Mail vom 12. Oktober an Annette Hübschle und andere, die die Liste der Inter­es­senten und Betrof­fenen mit Kopie an National Geo­graphic ange­fordert hatten, gab Mwiya am 12. Oktober zu, dass er das gesetzlich vor­ge­schriebene Ver­fahren zur Regis­trierung von Inter­es­senten und Betrof­fenen nicht ein­ge­halten habe.

Das nami­bische Umwelt­ma­nage­ment­gesetz schreibt vor, dass eine Bewertung „auf objektive Weise“ erfolgen muss. Während der gesamten UVP hebt Mwiya die Vor­teile des Pro­jekts hervor, und er ermu­tigte die Regierung, das Projekt zu genehmigen.

Die Ein­schätzung von Recon­Africa „ent­spricht nicht den Stan­dards einer umfas­senden unvor­ein­ge­nom­menen und wis­sen­schaft­lichen Unter­su­chung“, sagte Jan Arkert, ein bera­tender Inge­nieur­geologe mit Sitz in Uni­ondale, Süd­afrika, der seit Jahr­zehnten an bohr­be­zo­genen Pro­jekten arbeitet.

„Es ist scho­ckierend, dass diese UVP über­haupt genehmigt wurde“, sagte Avena Jacklin, ein ehe­ma­liger Umwelt­be­rater im Berg­bau­sektor. Sie bestä­tigte, dass bei der Bewertung keine inter­es­sierten und betrof­fenen Par­teien ein­be­zogen wurden und „Schlüs­sel­be­wer­tungen und Fach­studien aus­ge­lassen wurden … und keine Alter­na­tiven zum Fracking iden­ti­fi­ziert wurden“, wie z.B. Sonnen- und Wind­energie. „Nichts davon ist in der UVP dar­gelegt worden.“

Arkert sagte, dass die in der Bewertung beschrie­benen Gruben zur Lagerung von Bohr­schlamm und Wasser so groß seien, dass die Pläne von Recon­Africa für seine Test­boh­rungen bereits Fracking beinhalten könnten und der nami­bi­schen Regierung mög­li­cher­weise nicht voll­ständig offen­gelegt worden seien. (Recon­Africa bestreitet, dass es während der Explo­ra­ti­ons­phase Fracking ein­setzen will, und die nami­bische Regierung hat auf Fragen zu mög­lichen Fracking-Plänen nicht geantwortet).

Was auch immer die Absichten von Recon­Africa sein mögen, seine Test­brunnen werden große Mengen an Wasser benö­tigen. Sie werden auch große Mengen von durch Schneidöl ver­schmutztem Gestein pro­du­zieren, das aus dem Bohrloch ent­fernt wird. Die Ein­schätzung von Recon­Africa besagt, dass die Quelle für das Wasser der Fluss Omatako sein wird, der die meiste Zeit unter­ir­disch fließt. Jacklin und Arkert, zwei der unab­hän­gigen Experten, die die Umwelt­ver­träg­lich­keits­prüfung für National Geo­graphic über­prüften, sagten, dass Details über den Was­ser­bedarf für die Test­boh­rungen, die behandelt werden sollten, in der UVP ver­nach­lässigt werden. Dazu gehören die benö­tigten Was­ser­mengen, die Anzahl der Bohr­löcher, woher das Wasser aus dem Omatako ent­nommen werden soll, wie sich die Was­ser­ent­nahme auf nahe gelegene Was­ser­brunnen oder umlie­gende Gemeinden aus­wirken könnte, sowie die Ent­sorgung und Behandlung der Abwässer aus den Bohrungen.

Die Bewertung erkennt jedoch an, dass eph­emere Flüsse „auf Grund ihres bio­ti­schen Reichtums, ihrer großen Säu­ge­tiere, ihres hohen Wertes für die mensch­liche Sub­sistenz und den Tou­rismus von beson­derer öko­lo­gi­scher Bedeutung in Namibia“ sind.

Preece von Recon­Africa sagte, das Unter­nehmen werde „einen Was­ser­brunnen bohren und ihn dann der ört­lichen Gemeinde über­geben“ und „wird mit ihnen zusam­men­ar­beiten, um wei­terhin nach­haltige Mög­lich­keiten zu schaffen“, um Geld zu verdienen.

Preece sagte, Recon­Africa führe „Explo­ra­tionen durch, wie in der UVP ange­geben, und wenn weitere Explo­ra­ti­ons­ak­ti­vi­täten erfor­derlich sind, werden nach­fol­gende UVP-Studien gemäß den natio­nalen nami­bi­schen Gesetzen und Vor­schriften durch­ge­führt, die Fragen im Zusam­menhang mit Wasser und allen anderen Umwelt­kom­po­nenten umfassen“. Nach Angaben der nami­bi­schen Regierung würde Recon­Africa eine weitere Umwelt­ver­träg­lich­keits­prüfung benö­tigen, um mit dem Fracking für die Pro­duktion beginnen zu können.

Als Antwort auf Fragen zu anderen Umwelt­aus­wir­kungen von Test­bohr­lö­chern sagte Preece: „Bohr­flüs­sig­keiten werden wie­der­ver­wendet“ und „sicher außerhalb des Standorts ent­sorgt“, und das Bohr­klein „wird in aus­ge­klei­deten Gruben gehandhabt, gereinigt und außerhalb des Standorts ent­sorgt“, ent­spre­chend den Anfor­de­rungen des Unter­nehmens und der Behörden.

National Geo­graphic fragte Timoteus Mufeti, Namibias Umwelt­be­auf­tragter, wie­derholt, warum die Umwelt­ver­träg­lich­keits­prüfung den Was­ser­ver­brauch durch die Test­boh­rungen nicht offen­legte, und bat ihn, sich zu den Pro­blemen zu äußern, die die Bohrung für die ört­liche Bevöl­kerung und die Umwelt ver­ur­sachen könnte. Er sagte schließlich, dass er zu beschäftigt sei, um zu reden, aber dass wir in sein Büro in Windhoek kommen könnten, um die Umwelt­ver­träg­lich­keits­prüfung und alle von uns ange­for­derten Unter­lagen zu prüfen. Wir baten Shi­novene Immanuel, einen lokalen Jour­na­listen, das Angebot anzu­nehmen, aber als Immanuel im Büro eintraf, erhielt er nur eine Kopie der Umwelt­ver­träg­lich­keits­prüfung selbst, ohne jeg­liche Belege.

Aus­wir­kungen auf Gemeinden und Wildtiere

„Die Men­schen in der Gegend erhalten ihr Wasser aus von Hand gegra­benen Brunnen und kleinen Hand­pumpen, sagte Arkert. „Was pas­siert, wenn das Unter­nehmen den Grund­was­ser­spiegel absinkt und die Men­schen, die dort leben, keinen Zugang mehr zu dem Wasser haben, auf das sie sich seit Gene­ra­tionen ver­lassen haben?

Die US-Umwelt­schutz­be­hörde schätzt, dass etwa 1,5 Mil­lionen Gal­lonen Wasser benötigt werden, um einen ein­zigen Öl- und Gas­brunnen zu schlagen. Ein Was­ser­tanker, der 3.000 Gal­lonen Wasser fasst, müsste für jede Quelle 500 Fahrten machen. Recon­Africa hofft nach eigenen Angaben, letztlich Hun­derte von Brunnen im Kavango-Becken bohren zu können.

Die Gemein­schafts­or­ga­ni­sa­torin Diphetogo Anita Lekgowa, eine indigene Anfüh­rerin aus der kleinen Siedlung Khwai im Oka­vango-Delta, erfuhr erst vor etwa einem Monat von den Plänen der Recon­Africa. Seitdem spricht sie mit Mit­gliedern ihrer Gemeinde sowie mit anderen lokalen und regio­nalen Führern über das Projekt und seine Aus­wir­kungen für die­je­nigen, die für ihre Nahrung und ihr Wasser auf das Delta ange­wiesen sind.

Sie ist besorgt

Lekgowa sagte, dass ihr niemand etwas über die Pläne der Recon­Africa zur Was­ser­nutzung gesagt habe, und sie fragt sich, was ihre Gemeinde tun wird, wenn die Gewässer des Deltas nicht vor einer mög­lichen Ver­un­rei­nigung durch die Öl- und Gas­för­derung strom­auf­wärts geschützt sind. „Wir holen uns Fische und Früchte aus dem Fluss, wenn also diese Boh­rungen den Fluss ver­schmutzen, wird uns das nichts nützen – es wird uns umbringen“.

Nach Angaben der UNO kann sich Namibia nicht selbst ernähren. Seine Farmen ernähren nur etwa 70 Prozent seiner Bevöl­kerung, und auf dem Land unter der Bohr­lizenz von Recon­Africa gibt es mehr als 600 bewirt­schaftete Farmen, von denen einige mit Wasser aus dem Oka­vango-Fluss bewässert werden. Boh­rungen hier könnten diese prekäre Nah­rungs­mit­tel­ver­sorgung weiter gefährden.

„Was pas­siert, wenn unser Wasser ver­un­reinigt wird?“, fragte sich Ina-Maria Shi­kongo, die Haupt­ko­or­di­na­torin des nami­bi­schen Ablegers von Fridays for Future, einer glo­balen Klima-Jugend­be­wegung, die von der schwe­di­schen Akti­vistin Greta Thunberg inspi­riert wurde. Für Shi­kongo geht es nicht um die Frage, ob Wasser ver­un­reinigt wird, sondern wann. „Was werden die Nach­bar­länder tun, wenn ihre Lebens­grund­lagen auf­grund einer Ent­scheidung Namibias für sie beein­trächtigt werden“, fragte sie.

Nach Angaben der Inter­na­tional Union for Con­ser­vation of Nature (IUCN), der Orga­ni­sation, die Auf­zeich­nungen über die schwin­denden Arten der Erde führt, umfasst die Lizenz von Recon­Africa die Ter­ri­torien von sieben gefähr­deten Tier­arten, dar­unter der Grau­kranich und der Afri­ka­nische Wildhund, sowie vier vom Aus­sterben bedrohte Tiere, dar­unter das Spitz­maul­nashorn und der Weiß­rü­cken­geier. Es ist auch die Heimat von 20 wei­teren Tier­arten, die als „gefährdet“ ein­ge­stuft sind, dar­unter das Tem­minck-Schup­pentier und der Kampfadler.

Die Umwelt­ver­träg­lich­keits­prüfung von Recon­Africa bezeichnet die poten­tiell erheb­lichen Aus­wir­kungen der Öl- und Gas­boh­rungen auf Fauna und Flora im Schürf­gebiet als „ver­nach­läs­sigbar“. Laut ReconAfrica’s Preece „befindet sich das Inter­es­sen­gebiet namens Kavango-Becken über­haupt nicht in einem sen­siblen Gebiet und alle Explo­ra­ti­ons­ak­ti­vi­täten sind stark lokalisiert“.

Rosie Woodroffe, Koor­di­na­torin der Arbeits­gruppe Afri­ka­nische Wild­hunde bei der IUCN, sagte, dass es in der von der Recon­Africa lizen­zierten Region mehr afri­ka­nische Wild­hunde gebe als irgendwo sonst auf der Welt. „Wild­hunde reagieren sehr emp­findlich auf den Verlust ihres Lebens­raumes“, sagte sie, „und jede Ent­wicklung innerhalb des Wild­hun­de­be­reichs, die den Lebensraum zer­stört, degra­diert oder frag­men­tiert, ist wahr­scheinlich schädlich“.

Die För­derung und der Transport von Öl und Gas frag­men­tiert den Lebensraum und schneidet die Wan­der­routen der Tiere ab. Neue Straßen erleichtern auch die Wil­derei von Tieren, indem sie einen leichten Zugang zu wilden Orten ermög­lichen. Ein Zustrom von Ölar­beitern in Zen­tral­afrika führte zu einer unhalt­baren Nach­frage nach Wild­fleisch von Tieren wie Duikern und Büffeln und zu einer ver­stärkten Wil­derei für hoch­wertige Tier­arten – Ele­fanten, Pri­maten und Löwen. Selbst nach Bohr­stopps und dem Weggang der Arbeiter kann die Wil­derei weiter anhalten.

Auch Lärm kann störend wirken. Das Ele­phant Lis­tening Project fand heraus, dass Wald­ele­fanten in Zen­tral­afrika auf­grund des Lärms bei der Erd­öl­ex­plo­ration und ‑erschließung zu einem eher nächt­lichen Lebensstil über­gingen. In ähn­licher Weise ver­öf­fent­lichte die Ame­rican Orni­tho­lo­gical Society 2018 einen Bericht, aus dem her­vorgeht, dass kon­kur­rie­render Lärm bei der Ölför­derung die Vögel in Alberta, Kanada, ver­an­lasste, ihren Gesang zu ändern.

„Studien zeigen, dass es mehrere Wege gibt, auf denen Wild­tiere geschädigt werden können“, sagte die Bio­login und Autorin Sandra Stein­graber, die sich seit langem mit den Risiken des Fracking beschäftigt, dem Reve­lator im ver­gan­genen Jahr. „Die bio­lo­gische Vielfalt ist ein bestim­mender Faktor für die öffent­liche Gesundheit – ohne diese wilden Tiere, die Öko­sys­tem­leis­tungen für uns erbringen, können wir nicht über­leben. Ele­fanten zum Bei­spiel düngen und säen Bäume mit ihrem Dung und graben den Boden aus, wodurch Was­ser­quellen für andere Tiere erschlossen werden.

Die Ölför­derung „ist eine Bedrohung unserer Lebens­grundlage“, sagte Lekgowa. „Wir trinken aus dem Fluss, weil wir weit von der Stadt ent­fernt leben, und wir haben kein auf­be­rei­tetes Wasser, aber wenn diese Men­schen mit einem System kommen, das das Wasser beschädigt, ist das für uns lebensgefährlich.

  • Jeffrey Barbee ist Wis­sen­schafts­autor, Foto­jour­nalist und Doku­men­tar­filmer. Sein Doku­men­tarfilm The High Cost of Cheap Gas, über das Fracking für Öl und Gas, wurde in sechs Sprachen über­setzt und mit zahl­reichen Preisen aus­ge­zeichnet. Er ist der Gründer von Alliance Earth , einer unab­hän­gigen Umwelt- und Wis­sen­schafts­be­richt­erstat­tungs­in­itiative, die mit Nach­rich­ten­or­ga­ni­sa­tionen auf der ganzen Welt zusammenarbeitet.
YouTube

Mit dem Laden des Videos akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

  • Laurel Neme , Ph.D., ist Mit­ar­bei­terin von National Geo­graphic. Sie war im US-Finanz­mi­nis­terium tätig und beriet die US-Agentur für inter­na­tionale Ent­wicklung, wobei sie sich auf die öko­lo­gi­schen und sozialen Aus­wir­kungen von Ent­wick­lungs­pro­jekten kon­zen­trierte. Sie ist Autorin meh­rerer Bücher, dar­unter Animal Inves­ti­gators: How the World’s First Wildlife Forensics Lab is Solving Crimes and Raving End­an­gered Species and The Elephant’s New Shoe.
  • Wildlife Watch ist ein inves­ti­ga­tives Bericht­erstat­tungs­projekt zwi­schen der National Geo­graphic Society und National Geo­graphic Partners, das sich auf Ver­brechen und Aus­beutung von Wild­tieren kon­zen­triert. Lesen Sie hier weitere Wildlife Watch-Geschichten und erfahren Sie mehr über die gemein­nützige Mission der National Geo­graphic Society unter nationalgeographic.org. Senden Sie Tipps, Feedback und Ideen für Geschichten an NGP.WildlifeWatch@natgeo.com.
  • Laurel Neme ist eine Mit­ar­bei­terin von National Geo­graphic, die über den Handel mit Wild­tieren schreibt. Sie ist Autorin meh­rerer Bücher, dar­unter Animal Inves­ti­gators: How the World’s First Wildlife Forensics Lab is Solving Crimes and Raving End­an­gered Species and The Elephant’s New Shoe, das im Oktober 2020 von Scho­lastic erscheint.

Dazu auch: Nicht einmal auf Schutz­ge­biete, wo die Gorillas leben, wird Rück­sicht genommen – Uganda unter­zeichnet mit Ölriese Total das ost­afri­ka­nische Roh­öl­pipeline-Projekt! – Oil versus gorillas – Uganda and Total sign deal for con­s­truction of crude oil pipeline project

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Netz­frauen Lisa Nat­terer und Doro Schreier


Quelle: netzfrauen.org