Innen­mi­nis­terium, April 2020: Hor­ror­zahlen und Schock­stra­tegie zur Nie­der­haltung des Volkes in Auftrag gegeben

Der Focus gräbt ein altes Papier aus, das schon zu Beginn der Pan­demie denen bekannt war, die auch mal über den Tel­lerrand hin­aus­schauen. Sehr zurück­haltend lässt der Fokus ein gewisses Befremden über dieses Stra­te­gie­papier durch­schimmern, das damals von einer Million Toter in Deutschland durch „Corona“ faselte. Die Ori­gi­nal­zitate aus diesem Papier muten aber bei heu­tigem Kennt­nis­stand ziemlich erschre­ckend an und sollten öffentlich auf­ge­ar­beitet werden, handelt es sich doch dabei ganz klar um gezieltes, bewusstes und gewolltes Panik schüren. Die Frage ist eher: Warum bringt der Focus dieses Paper jetzt wieder in die Schlag­zeilen, schwurbelt aber gleich­zeitig ver­harm­losend in lau­warmen Betrach­tungen darüber?

Ja, der Focus tut gerade so, als sei die Existenz dieses Papers gar nicht wirklich belegt:

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„Das Bun­des­in­nen­mi­nis­terium unter Innen­mi­nister Horst See­hofer (CSU) soll im März 2020 Wis­sen­schaftler meh­rerer For­schungs­in­stitute und Hoch­schulen für poli­tische Zwecke ein­ge­spannt haben. Auf­bauend auf deren Modell sei ein Papier erar­beitet worden, das über eine Million Corona-Tote in Deutschland prognostizierte.“

Dabei hat der Focus damals darüber selbst berichtet. In seinem Artikel „Internes Papier aus Innen­mi­nis­terium empfahl, den Deut­schen Corona-Angst zu machen“. (Die ori­ginal-URL des Artikels lautete sogar: https://www.focus.de/politik/deutschland/aus-dem-innenministerium-wie-sag-ichs-den-leuten-internes-papier-empfiehlt-den-deutschen-angst-zu-machen_id_11851227.html)

Damals schrieb der Focus:

„Das Innen­mi­nis­terium hatte sich geweigert, das Papier auf Grundlage des Pres­se­rechts und des Infor­ma­ti­ons­frei­heits­ge­setzes für andere Medien ver­fügbar zu machen: Das Dokument sei ‚Ver­schluss­sache‘ und ‚nur für den Dienst­ge­brauch‘. Jetzt hat das gemein­nützige Portal ‚Frag den Staat‘ das voll­ständige, 17 Seiten lange Papier ver­öf­fent­licht. Und es stellt sich heraus: Das Papier befasste sich nicht nur mit der Frage, wie die Pan­demie am besten ein­zu­dämmen ist. Die Autoren beschäf­tigten sich auch mit Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­tegien. Wie ver­mittle ich den Men­schen den Ernst der Lage? Und wie bewege ich sie zum Mit­machen, wenn es um Aus­gangs­be­schrän­kungen geht, um Restau­rant­schlie­ßungen und ums Home­office? (…) Um der Bevöl­kerung den Ernst der Lage klar­zu­machen, emp­fehlen die Autoren dras­tische Maß­nahmen. ‚Um die gewünschte Schock­wirkung zu erzielen, müssen die kon­kreten Aus­wir­kungen einer Durch­seu­chung auf die mensch­liche Gesell­schaft ver­deut­licht werden‘, schreiben die Ver­fasser, und nennen gleich drei kon­krete Bei­spiel­sze­narien.“ 

Explizit werden in dem besagten Papier aus März/April 2020, als noch keine validen Erkennt­nisse über die Aus­wir­kungen von Corona vor­lagen, ganz absichtsvoll und bewusst und unver­blümt Schock­stra­tegien vor­ge­schlagen, um die Bürger in Angst und Schrecken zu ver­setzen und gefügig zu machen. Es werden Sze­narien gezeichnet, wie z.B. Massen von Corona-Schwer­kranken ins Kran­kenhaus wollen, wegen der Über­lastung aber nicht auf­ge­nommen werden können und um Luft ringend qualvoll zu Hause sterben müssen. Ersticken ist eine Urangst, argu­men­tieren die Ver­fasser des Papers eiskalt. Dazu komme dann die Qual der Ange­hö­rigen, die der Tra­gödie hilflos zusehen müssen. Das ist schon ein Hor­rorfilm-Drehbuch und grau­en­haftes Kopfkino vom Feinsten, das hier ganz absichtsvoll betrieben wird.

Die nächste Emp­fehlung der wis­sen­schaft­lichen Autoren: Kindern Angst zu machen. Was sich als voll­kommen falsch erwiesen hat, wird hier zum fast schon genüsslich aus­for­mu­lierten Alb­traum: „Kinder werden sich leicht anstecken, selbst bei Aus­gangs­be­schrän­kungen, z.B. bei den Nach­bars­kindern“, schreiben sie. „Wenn sie dann ihre Eltern anstecken, und einer davon qualvoll zu Hause stirbt und sie das Gefühl haben, Schuld daran zu sein, weil sie z.B. ver­gessen haben, sich nach dem Spielen die Hände zu waschen, ist es das Schreck­lichste, was ein Kind je erleben kann.“ Da haben die Ver­fasser Recht und gerade darum sollte man das erst prüfen, bevor man so apo­ka­lyp­tische Märchen erzählt.

Ein wei­teres Droh­sze­nario darf nach dem Willen der Panik­ver­breiter auch nicht fehlen: Mög­liche Lang­zeit­schäden durch Corona – und zwar mit halt­losen Behaup­tungen, denn im März/April konnte man über­haupt noch keine Lang­zeit­schäden dia­gnos­ti­zieren, weil es schlicht noch keine „Langzeit“ gab. Heute weiß man, es gibt Ein­zel­fälle mit Lang­zeit­schäden, aber nicht auf breiter Front. Doch damals mahnte das Paper unver­drossen: „Auch wenn wir bisher nur Berichte über ein­zelne Fälle haben, zeichnen sie doch ein alar­mie­rendes Bild. Selbst anscheinend Geheilte nach einem milden Verlauf können anscheinend jederzeit Rück­fälle erleben, die dann ganz plötzlich tödlich enden, durch Herz­in­farkt oder Lun­gen­ver­sagen, weil das Virus unbe­merkt den Weg in die Lunge oder das Herz gefunden hat. Dies mögen Ein­zel­fälle sein, werden aber ständig wie ein Damo­kles­schwert über den­je­nigen schweben, die einmal infi­ziert waren.“

Natürlich darf ein Hinweis auf die Spa­nische Grippe nicht fehlen, die gegen Corona wie ein milder Früh­lings­hauch aus­sehen soll. Es müsse „his­to­risch argu­men­tiert werden“, fordern die Ver­fasser und haben auch gleich eine Formel parat: „2019 = 1919 + 1929“ und soll bedeuten: Im Jahr 1919 ver­breitete sich die Spa­nische Grippe aus den USA in die ganze Welt und tötete je nach Zählung zwi­schen 25 und 50 Mil­lionen Men­schen. Das Jahr 1929 ist wie­derum das Jahr der berühmten Welt­wirt­schafts­krise, die unter anderem zum Auf­stieg des Faschismus in Deutschland bei­getragen hatte und in den USA eine echte Hun­gersnot her­vorrief. Das soll den Deut­schen die schlot­ternde Angst ein­jagen: Die Corona-Pan­demie wird genauso schlimm wie Spa­nische Grippe mit Bergen von Toten und die Welt­wirt­schafts­krise mit Elend und Hun­ger­toten zusammen, wenn die Leute nicht gehorchen und Ein­däm­mungs­maß­nahmen dis­zi­pli­niert befolgen. Diese Formel müsse doch „jedem ein­leuchten“, schreiben die Verfasser.

Tat­sächlich sind wir in Deutschland ins­gesamt von Aus­bruch bis zum 6. Februar 2021 bei offi­ziell 15.400 Toten, die angeblich durch oder auch nur mit Corona gestorben sind. Das sind nur 1,5% von der Million Toten, die diese Endzeit-Pro­pheten uns für Deutschland vor­her­gesagt haben.

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Ein Prozent der Gesamt­be­völ­kerung Deutsch­lands (mit ca. 82.000.000, in Worten Zwei­und­achzig Mil­lionen Ein­wohnern) wären 820.000 (in Worten Acht­hun­dert­zwanzig Tausend) Men­schen, also etwas weniger als die pro­gnos­ti­zierte eine Million. Wir haben aber nur 15.400 Tote bisher und damit etwa 0,19% der Bevöl­kerung — also nicht einmal eine Über­sterb­lichkeit. Diese Horror-Pro­gnose oder Drohung war einfach grotesk. Natürlich konnte man es damals noch nicht genau abschätzen, was kommt, und hin­terher ist man immer schlauer. Aber eine Fehl­ein­schätzung dieser Grö­ßen­ordnung, die sich fast um das Hun­dert­fache verhaut, das ist an sich schon extrem erklä­rungs­be­dürftig. Dass diese Pro­gnose aber auch noch mit Emp­fehlung daher­kommt, absolute Panik und Horror zu erzeugen, ist unverzeihlich.

Weltweit sind es bisher bei ca. 7,8 Mil­li­arden Men­schen ins­gesamt auch nur 2,3 Mil­lionen Todes­fälle. Das sind 2,3 von 7.800 Men­schen. Jeder von ihnen schade und bedau­erlich, aber rein sta­tis­tisch eben­falls keine Übersterblichkeit.

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Jetzt berichtete die Welt am Sonntag unter dem Titel „Innen­mi­nis­terium spannte Wis­sen­schaftler für Recht­fer­tigung von Corona-Maß­nahmen ein“. Die Welt hält sich nicht auf mit mut­maß­lichen Phrasen, wie „soll haben“, „xy zufolge“ …  Ein Exper­tenteam von RKI, RWI, IW, SWP, Uni­ver­sität Bonn/University of Not­tingham Ningbo China, Uni­ver­sität Lau­sanne und Uni­ver­sität Kassel bestätigt diese Zahlen mit einem für Deutschland ent­wi­ckelten Gesamt­modell”, heißt es …

Die Welt redet vielmehr erstaunlich Klartext: 

„Ein umfang­reicher Schrift­wechsel, der WELT AM SONNTAG vor­liegt, zeigt: In der ersten Hoch­phase der Pan­demie wirkte das Haus von Innen­mi­nister Horst See­hofer auf For­scher ein. Dar­aufhin lie­ferten sie Ergeb­nisse für ein dra­ma­ti­sches ‚Geheim­papier‘ des Minis­te­riums. Das Bun­des­in­nen­mi­nis­terium spannte in der ersten Welle der Corona-Pan­demie im März 2020 Wis­sen­schaftler meh­rerer For­schungs­in­stitute und Hoch­schulen für poli­tische Zwecke ein. Es beauf­tragte die For­scher des Robert-Koch-Instituts und anderer Ein­rich­tungen mit der Erstellung eines Rechen­mo­dells, auf dessen Basis die Behörde von Innen­mi­nister Horst See­hofer (CSU) harte Corona-Maß­nahmen recht­fer­tigen wollte. Das geht aus einem mehr als 200 Seiten starken internen Schrift­verkehr zwi­schen der Füh­rungs­ebene des Innen­mi­nis­te­riums und den For­schern hervor, der WELT AM SONNTAG vor­liegt. Eine Gruppe von Juristen hat den E‑Mail-Verkehr in einer mehr­mo­na­tigen recht­lichen Aus­ein­an­der­setzung mit dem Robert-Koch-Institut erstritten.“

Nun, das Papier wurde damals ver­öf­fent­licht, der E‑Mailverkehr ist neu. Und er offenbart, dass die Politik Druck auf die Wis­sen­schaftler aus­geübt hat, ein Schre­ckens­sze­nario zu zeichnen — und das jetzt ver­tu­schen will. Doch die Mails belegen, dass die Politik ein Modell des abso­luten Worst Case bestellt hatte, und zwar, DAMIT „Maß­nahmen prä­ven­tiver und repres­siver Natur“ ein­ge­führt werden konnten. Das Papier wurde in vier Tagen zusam­men­ge­schustert. Damit ist auch eine gewis­sen­hafte Schätzung der Risiken unter Berück­sich­tigung aller Wahr­schein­lich­keiten nicht mehr glaubhaft.

Man hat sich also nicht einfach geirrt. Man ist nicht guten Glaubens über das Ziel hin­aus­ge­schossen. Es ging offenbar genau darum, die Bürger so ein­zu­schüchtern und zu ver­ängs­tigen, dass man die Knute gegen das Volk aus­packen konnte. Eine Million Tote, 57 Mil­lionen mit schlimmen Sym­ptomen Infi­zierte – wem schlottern da nicht die Knie?

Nur in einem Punkt haben sich die Wis­sen­schaftler mög­li­cher­weise nicht geirrt: Es könnte tat­sächlich eine ver­hee­rende Wirt­schafts­krise geben mit Mangel, Hunger, Arbeits­lo­sigkeit und Hoff­nungs­lo­sigkeit. Egal, ob das von Leuten, wie Klaus Schwab beab­sichtigt war oder nicht: Die besagten Wis­sen­schaftler waren willige Erfül­lungs­ge­hilfen. Sie lie­ferten solche Stra­tegie-Papiere, mit denen sie die Leute in einen Lockdown nach dem anderen zwangen. Sie sind mit­ver­ant­wortlich, sollte es wirklich zu Armut, Gewalt und Hunger kommen. Nur: Warum wird das jetzt in den Medien hoch­ge­kocht, die doch immer nibe­lun­gentreu an der Seite der Regierung und Politik auf das wider­spenstige Volk ein­ge­dro­schen haben? Ist da ein Licht auf­ge­gangen? Oder sind das Absetz­be­we­gungen ange­sichts dessen, was man mit ange­richtet hat?