Zivil­courage: Wie man Opfern von Gewalt­taten richtig beisteht!

Es kann jeden von uns und überall treffen – an der Bus­hal­te­stelle, in der U‑Bahn, auf offener Straße, in einem Ein­kaufs­zentrum oder sonst wo:

In aller Öffent­lichkeit werden Men­schen bedroht, bepöbelt oder ange­griffen. Kommt man selbst in eine solche Situation, ist man heilfroh, wenn einem jemand bei­steht. Deshalb gilt: Werden Sie selbst Zeuge einer Gewalttat, sollten Sie Zivil­courage zeigen, um einem Opfer zu helfen. Dazu gehört natürlich auch der Eigen­schutz und die Fähigkeit, die eigene Angst zu über­winden und ein­zu­schreiten, wenn andere in Gefahr sind!

Wie Sie Opfern von Gewalt­taten richtig beistehen

Seien Sie stets auf eine solche Situation vor­be­reitet und über­legen Sie sich vorher, wie Sie reagieren.

Bleiben Sie ruhig. Lassen Sie sich kei­neswegs von Ihren Gefühlen (Angst, Wut oder Ärger) ablenken und leiten.

Handeln Sie sofort, wenn Sie jemanden in Not sehen.

Je länger Sie zögern, umso schwie­riger wird es für Sie, einzugreifen.

Machen Sie laut und bestimmt klar, dass Sie soeben die Polizei gerufen haben. Damit ver­un­si­chern Sie den oder die Täter, wenn er/sie noch beim Opfer sind. Gleich­zeitig erregen Sie Auf­merk­samkeit in der näheren Umgebung.

Spielen Sie niemals den Helden

Nehmen Sie Blick­kontakt zum Opfer auf, um dessen Angst zu vermindern.

Sprechen Sie es direkt an, dass Sie ihm helfen wollen!

Fassen Sie den Täter nie an, um eine end­gültige Eska­lation zu ver­meiden! Außer, wenn Sie mit anderen Helfern in der Überzahl sind und Gefahr in Verzug droht.

Spielen Sie kei­nes­falls den Helden (Sie sind nicht Bruce Lee!), denn sonst begeben Sie sich nur selbst in Gefahr. Vor allem, wenn es sich um mehrere oder bewaffnete Schläger handelt. Lassen Sie sich auch nicht provozieren.

Andere zur Hilfe animieren

Sprechen Sie statt­dessen gezielt andere Per­sonen in der näheren Umgebung an.

Bei­spiels­weise: „Sie, in der schwarzen Jacke, bitte helfen Sie mir!“

Reden Sie dabei laut und selbst­be­wusst. Das ermutigt zum Einschreiten.

In der Bahn können Sie im Ernstfall die Not­bremse ziehen und den Schaffner herbeirufen.

Im Bus den Fahrer alarmieren.

Auf der Straße schreien Sie am besten laut „Feuer!“ Ein kleiner Trick, auf den wirklich jeder reagiert!

Infor­mieren Sie sofort die Polizei und einen Ret­tungs­dienst, wenn das Opfer ver­letzt ist.

Leisten Sie not­falls unver­züglich Erste Hilfe!

Vor­sicht vor einem flüch­tigen Täter

Flüchtet der Täter, dann halten Sie ihn nicht auf, stellen Sie sich ihm nicht in den Weg und ver­suchen Sie ihn nicht festzuhalten.

Denn dieser kann bewaffnet sein und Ihnen schwere Ver­let­zungen zufügen oder Sie gar töten!

Merken Sie sich statt­dessen sein Gesicht, die Kleidung und den Fluchtweg. Erstatten Sie bei der Polizei Anzeige und stellen Sie sich als Zeuge zur Verfügung.

Beher­zigen Sie diese Tipps, dann zeigen Sie wahrlich Zivil­courage und stehen Opfern von Gewalt­taten richtig bei!


Guido Grandt — Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors www.guidograndt.de