Die nächste hyper­mo­ra­lische Gleich­stel­lungs­stiftung – teuer und wahr­scheinlich sinnlos

Gleich­be­rech­tigung zwi­schen Mann und Frau ist gut und richtig, keine Frage. Gleich­stellung ist etwas ganz anderes, deshalb hat man ja auch den Begriff gewählt. Das ist etwa so, wie bei dem R‑Wert und den Inzi­denz­zahlen. Nun gibt es eine neue Stiftung im Reigen der Frau­en­för­derung. Es wird viel Geld hin­ein­ge­steckt, her­aus­kommen wird Akti­vismus und jede Menge Gen­der­studien und For­de­rungen, besser wird davon nichts, wie fast immer. Nur der Graben zwi­schen Männern und Frauen wird immer tiefer. Beide geraten immer mehr unter Druck.

Man muss nur die Vor­stellung auf der Seite der BMFSFJ (Bun­des­mi­nis­terium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) ansehen. Schon die wun­der­schöne Über­schrift „Die Bun­des­re­gierung wird eine ‚Bun­des­stiftung Gleich­stellung‘ errichten. Die For­mu­lie­rungs­hilfe für ein ent­spre­chendes Gesetz wurde vom Bun­des­gleich­stel­lungs­mi­nis­terium vor­gelegt. Die Stiftung wird ein offenes Haus werden, in dem sich Men­schen treffen, ver­netzen und bestärken“ kann man in einen Satz über­setzen: Wir wollen auch so einen trend­ge­rechten Heit­ze­feitz machen.

Wirklich helfen tut das nur denen, die was daran ver­dienen, indem sie den Heit­ze­feitz eifrig vor­an­treiben und sich und ihrem Umfeld Geld zuschustern. Den Frauen „da draußen“ wird das wenig helfen, sie werden wahr­scheinlich gar nichts davon bemerken, denn irgendwie kennen sich die Betreiber all dieser Aus­schüsse, Arbeits­gruppen und Stif­tungen immer unter­ein­ander und bilden eine Gesell­schaft in der Gesell­schaft und in diesem nicht gerade kleinen Treibhaus wachsen die selt­samsten Pflanzen. Ich kenne ein paar solcher Leute – und das sind nicht nur Frauen!

Auf­fallend ist dabei, dass wenn irgend­welche neuen Mode­be­griffe im Gleich­stel­lungs- und Gen­der­treibhaus her­an­wachsen, diese dann auf den ent­spre­chenden Foren und Seiten und auch in Gesprächen plötzlich überall sind. Begriffe, die fast alle destruktiv und frau­en­ver­achtend sind, aber begeistert auf­ge­nommen werden.

Statt „Frau“ sind es plötzlich „gebär­fähige Körper“ oder „menstru­ie­rende Men­schen“. Statt Papa und Mama sind es „Elter und Elter2“. Statt Mut­ter­milch „mensch­liche Milch“ usw..

Fällt diesen ver­irrten Geistern eigentlich nicht auf, dass die „Frau“ hier aus unserer „Muttersprache“ kom­plett eli­mi­niert wird? Das alles, was die Frau als solche aus­macht, aus­ge­merzt wird? Dass ihre bio­lo­gische und see­lische Iden­tität, ihre Hun­dert­tausend Jahre alte Geschichte und soziale Iden­tität und Signi­fikanz ver­liert? Und wer treibt das am aller­meisten voran? Aus­ge­rechnet die Frauen! So etwas kann man doch nur aus einem kom­plett ver­queren Selbsthass machen, oder?

Die kon­se­quente Wei­ter­ent­wicklung, die ja im Trend des Trans­hu­ma­nismus liegt, ist die kom­plette Abschaffung der Frau, denn künst­liche Gebär-Elter1-Vor­rich­tungen (Gebärmutter darf es ja dann auch nicht mehr heißen) kann man sicher auch bald her­stellen. Und dann liegt es im Ermessen der Herr­schenden, ob und wenn ja, wie viele Men­schen her­ge­stellt und von Künst­licher Intel­ligenz auf­ge­zogen und her­an­ge­bildet werden. Die sprach­liche Aus­lö­schung der Frau wäre dann nur der erste Schritt.

Jetzt haben wir also noch so eine tolle Ein­richtung auf Steu­er­zah­ler­kosten. Was da geschehen soll, können wir hier nach­lesen. Infor­ma­tionen sollen bereit­ge­stellt werden. Natürlich auch Work­shops, das ist immer prima, und Studien und wis­sen­schaft­liche Dos­siers. So bleibt auch alles schön im eigenen Biotop und ernährt seine Flora und Fauna.

Dabei gäbe es wirklich die Lösungen, die es auch dringend braucht. Tat­sächlich ist eine Frau, die im gebär­fä­higen Alter ist, fak­tisch benach­teiligt. Der poten­zielle Arbeit­geber scheut den Mut­ter­schafts­urlaub und weiß, danach liegt die Kin­der­er­ziehung wahr­scheinlich bei der Frau. Sie wird ewig lange fehlen in der Kin­derzeit, dann nur halbtags da sein und wegen Kin­der­krankheit usw. immer wieder nicht ein­satz­fähig sein. Sind all diese Pro­bleme durch das Her­an­wachsen der Kinder erledigt, ist sie zu lange raus aus dem Job und nicht mehr auf der Höhe und daher für Arbeit­geber uninteressant.

In der freien Wirt­schaft ist es in der Tat für eine Frau sehr viel schwie­riger, vor­an­zu­kommen. In Behörden oder staat­lichen Orga­ni­sa­tionen sieht das schon wesentlich besser aus. Nur müssen die ja auch nicht pro­fi­tabel arbeiten.

Man stärkt die Praxis nicht wirksam und nach­haltig durch – wie auf der Seite zu lesen steht — „Stärkung der prak­ti­schen Gleich­stel­lungs­arbeit durch Service und Beratung von Ver­waltung, Zivil­ge­sell­schaft, Wis­sen­schaft und Wirt­schaft bei der Ent­wicklung von Lösungs­an­sätzen und deren Umsetzung“ – also durch schöne Reden und Appelle, maximal noch durch staat­liche För­der­summen. Das sind fast alles Berater, die keine wirt­schaft­liche Betriebs­führung kennen.

Es gibt bessere Ideen, die gar nicht so furchtbar ori­ginell sind. Bei­spiels­weise ein „Soziales Jahr“ für ALLE jungen Leute. Damit wäre der Pfle­ge­not­stand in den Kran­ken­häusern und Alten­heimen sofort vorbei, junge Familien haben ein Anrecht auf eine Hilfs- und Betreu­ungs­kraft. Diese unter­stützt ent­weder den Vater oder die Mutter oder den­je­nigen, der sich um das Kleine kümmert, und zwar den ganzen Tag. Im Haushalt, bei Besor­gungen, in der Kin­der­be­treuung. Jeder von beiden Eltern nimmt sich ein halbes oder Drei­vier­teljahr Fami­li­en­urlaub und zwar abwech­selnd. Home­office sollte unter Mit­hilfe einer solchen Sozi­aljahr-Kraft auch noch möglich sein, so dass keiner der Eltern den Anschluss ver­liert. Wenn alle das machen, ist auch eine Elternzeit im Lebenslauf eines Mannes kein „Makel“ und ein Arbeit­geber wäre eher bereit, eine qua­li­fi­zierte Frau ein­zu­stellen, weil sie für ihn kein „Ver­lust­ge­schäft“ mehr ist.

Bei Bewer­bungen sollte nur noch die Qua­li­fi­kation zählen. Der Bewerber m/w/d sollte grund­sätzlich seine Bewerbung ohne jeden Hinweis auf sein Geschlecht/Gender abgeben. Danach sollte aus­ge­wählt werden. Natürlich wird bei dem dann per­sön­lichen Vor­stel­lungs­ge­spräch dann klar, um wen es sich handelt. Aber dann hat man sich schon auf­grund der Unter­lagen ein gewisses Bild gemacht und wird den Kan­di­daten m/w/d mit anderen Augen betrachten.

Was über­haupt nie eine gute Lösung sein kann: Im Rahmen von Frau­en­för­de­rungs­pro­grammen eine Position mit einer Frau zu besetzen, einfach nur, weil sie eine Frau ist. Womöglich noch einen qua­li­fi­zier­teren Mann dafür hin­ten­runter fallen zu lassen. Die Frau, die diesen Posten als „Quo­tenfrau“ bekommt, hat schon von Anfang an nichts zu lachen. Ins­be­sondere dann, wenn eigentlich ein Kollege aus dem Haus selbst der Gewünschte für die Position gewesen wäre. Das pas­siert dauernd, führt nie zu etwas Gutem und ist allen gegenüber unge­recht. Es führt nur zu Män­ner­bünden und Kon­fron­ta­tionen und wird für die „geför­derte Frau“ ein Spieß­ru­tenlauf, den sie nicht gewinnen kann.